Anton Weiß - Der Mensch - eine Fehlkonstruktion?

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Der Mensch identifiziert sich mit seinem Bewusstsein und ignoriert die Kräfte des Unbewussten. Das ist die Situation im Ich. Dadurch ist ein friedliches Zusammenleben unmöglich. Nur die Überwindung – die Transzendierung – des Ichs würde einen Ausweg eröffnen.

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Gegebenheiten des Menschseins

Ratio und Wille in ihrer Bedeutung für den Menschen

Man braucht nur eine x-beliebige Tageszeitung an einem x-beliebigen Tag zur Hand zu nehmen und wird feststellen: Korruption, Vergewaltigung, Betrug, Folter, Mord, Raubüberfall, Streitigkeiten unter Einzelpersonen und Staaten machen 90 % der Berichte aus. Würde man eine Zeitung von vor einem Jahr, vor 10 Jahren oder vor fünfzig Jahren in die Hand nehmen – es böte sich einem immer das gleiche Bild. Der größte Teil der Berichte, ob aus dem eigenen Land oder aus fremden Erdteilen, besteht aus Taten, die uns aufrütteln und uns die abgründige Seite des Menschen vor Augen führen. Wir sind entsetzt über solche Berichte und glauben, dass man das doch ändern können müsste. In der Regel sind wir der Meinung, dass es nur eine kleinere Minderheit der Menschen ist, die sich zu solchen Taten hinreißen lässt.

Die Mehrheit glaubt, mit etwas gutem Willen und dem Verstand des Menschen das Leben in die gewünschten Bahnen lenken zu können. Alle Revolutionäre sind angetreten, um es besser zu machen. Die Männer der französischen Revolution genau so wie die der kommunistischen. Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit waren eben so Ziele wie Befreiung aus Sklavenarbeit und Herrschaftsverhältnissen. Woran sind alle Revolutionen gescheitert? An der konkreten Wirklichkeit des Menschen in seinem Ich. In der Vernunft hat der Mensch eine Ahnung, wie Zusammenleben aussehen könnte und weiß um die Möglichkeiten menschlichen Lebens. Aber in der Realität sind bisher alle Versuche gescheitert, die Sehnsucht nach einem befreiten Leben zu erfüllen.

Viele möchten ja ein guter Mensch sein, der verständnisvoll und liebevoll für andere da ist, aber sie scheitern an der Realität ihres Ichs. Das Gut-sein-Wollen ist nur ein schöner Wunsch, ein schönes Gewand, unter dem sich das ungezähmte Raubtier, die unbearbeitete Natur verbirgt, die eben nicht verwandelt ist. Das dürfte gerade solche Menschen entsetzen, die sich so sehr bemühen. Aber vom Ich her ist es immer nur ein verstandesmäßiges Bemühen, das im konkreten Lebensvollzug von den Mächten des Unbewussten überrollt wird. Und dies kann man nur sehen, wenn man sich kritisch gegenüber steht und Anspruch und Wirklichkeit bei sich selbst vergleicht. Es besteht eine große Diskrepanz zwischen dem, was wir als vernünftig und richtig und daher wünschenswert ansehen – wie z. B. im politischen Bereich der Schutz der Regenwälder oder der Abbau des CO2, das die Klimaerwärmung bewirkt – und dem, was die Menschen bereit sind, dafür einzusetzen, wo sie in ihrer Existenz – im Beispiel dem Ausbau ihres Wirtschaftswachstums - betroffen sind. Denn da ist man konfrontiert mit der Wirklichkeit seines Ichs, seinen eigenen elementaren Interessen, die dem Wünschenswerten entgegenstehen. Und solange das Ich nicht überwunden ist, siegen diese Interessen immer, weshalb man sich nicht zu wundern braucht, wenn es hier keinen Fortschritt gibt.

Das vom Verstand her als wünschenswert Gesehene kann vom Menschen in seiner Ich-Verhaftetheit nicht umgesetzt werden. Diesen alten Widerstreit von Erkennen und Tun hat schon Paulus im Neuen Testament formuliert: Das Gute, das ich will, tue ich nicht, sondern das Böse, das ich nicht will. Das gilt für jede Sucht, in der ein Mensch das tut, was er nicht will, genau so wie für alle hehren Ideen von Freiheit, Gemeinschaft, Liebe, rational begründetem Leben, Erziehung zu einem selbstverantwortlichen Denken und Handeln, Befreiung von repressiver Moral, gewaltfreies Zusammenleben der Menschen und der Geschlechter, Befreiung von jeglicher Unterdrückung usw., die immer Ideen bleiben und nirgends verwirklicht werden können. Dem Menschen gelingt es nicht, das als richtig und wünschenswert Erkannte in die Tat umzusetzen, tragischerweise auch denen nicht, die diese Ideen in gutem Glauben und mit bester Absicht propagieren. Sie scheitern an ihrem eigenen existenziellen Sein, das durch ihr Ich geprägt ist. Das Grunddilemma liegt in dem Zwiespalt zwischen Erkennen und Tun. Zum Erkennen braucht es nur die Ratio – den Verstand, die Vernunft -, zum Tun den Menschen in seiner ganzen Wirklichkeit, und die ist dem Ich verhaftet und damit seiner Natur, den unbewussten Mächten des Lebens, ausgeliefert. Das aber ist denen nicht bewusst, die die Verwirklichung dieser Ideen von anderen fordern – mit recht übrigens -, aber selber dort, wo sie diese Forderungen erfüllen müssten, aus den genannten Gründen scheitern. Dadurch wird die Forderung, so berechtigt sie auch ist, unglaubwürdig, weil sie nicht durch das eigene Handeln beglaubigt werden kann.

Wir glauben, mit unserer Ratio alles in den Griff bekommen zu können und sind uns überhaupt nicht bewusst, dass sie nur die letzte, dünne Schicht ist, die das Leben hervorgebracht hat. Über Jahrmillionen hinweg wurde das Leben von unbewussten Kräften vorangetrieben, was wir als Natur bezeichnen. Erst mit dem Menschen ist das Bewusstsein in Form der Ratio, des Verstandes, in die Welt getreten. Die Ratio ermöglicht es ihm, sich über die Natur zu erheben und sein Leben nach seinen eigenen Vorstellungen zu gestalten. Aber er merkt nicht, dass er noch immer den die Natur beherrschenden Mächten unterliegt, die besonders in der Sexualität und der Selbstbehauptung an ihn herantreten.

Und die Gewalt dieser Grundkräfte des Lebens fegt diese junge und deshalb dünne Schicht des Verstandes hinweg, wenn es ihr beliebt und gerade dann, wenn einer glaubt, mit der Ratio sich gegen das Leben stemmen zu können. Es gibt nur eine Möglichkeit, dem Teufelskreis zu entfliehen, und das ist die Erkenntnis der absoluten Unterworfenheit unter die Grundkräfte des Lebens.

Es liegt in der Natur des Ichs, davon überzeugt zu sein, dass es mittels der Ratio über sich und seine Welt verfügen kann und auch soll. Dabei kann es guten Glaubens sein und nach seinen besten Kräften das Gute wollen, es kann sogar Gottes Hilfe anflehen, damit ihm das, was er sich vornimmt, gelingen möge, aber es ist immer das Ich, das im Mittelpunkt des Denkens und Handelns steht.

„Machet euch die Erde untertan“ – das ist keine göttliche Offenbarung, sondern es ist die Erfahrung des Menschen, der sich in seinem Ich-Sein erlebt und glaubt, dass das mit dem Ich-Sein verbundene Herrschaftsgefühl auch gottgewollt ist. Es ist eben der Naturfahrplan der Selbsterhaltung, sich alles gefügig zu machen, das heißt sich über alles zu stellen und nach seinen Wünschen und Vorstellungen zu gestalten. Der Mensch herrscht über die Natur. Aber auch der Mann herrscht über die Frau – das ist im Christentum genau so grundgelegt wie im Islam oder Judentum -, die Frau über das Kind, der Clan über den einzelnen, der Staat über seine Bürger. Wer sich mächtig fühlt, stellt sich über jene, die schwächer sind. Aber immer, wo Menschen über Menschen herrschen, entsteht in einem kürzeren oder längeren Zeitraum ein Aufbegehren der Unterdrückten, das zu Veränderung und Revolte führt. Aber es ändern sich immer nur äußere Verhältnisse und nicht die Grundstruktur, die Ursache dieser Verhältnisse ist - das Ich. Denn auch der, der die Verhältnisse ändern möchte, will es deshalb, damit seinem Ich mehr Freiraum ermöglicht wird. Und damit drehen sich alle Veränderungen immer im Kreis, jede veränderte gesellschaftliche Situation muss wieder geändert werden, weil sich herausstellt, dass sich nur die Seiten gewechselt haben, dass, wer unten war, jetzt oben ist. Damit haben sich nur die Rollen vertauscht, an der Struktur des Menschen hat sich nichts geändert. Und so ist es nur eine Frage der Zeit, bis es wieder zum Aufbegehren der jetzt neu Unterdrückten kommt. Solange die Vorherrschaft des Ichs nicht gebrochen wird, ändert sich in der Geschichte nichts. Diese Veränderung aber kann nur im Einzelnen geschehen, und es ist ein Kreuzweg, den der Einzelne gehen muss, und niemand kann es ihm abnehmen oder stellvertretend für ihn leisten. Der Weg führt durch das Feuer des Todes des eigenen Ichs, so wie es im Kreuzestod Jesu oder im Phönix aus der Asche, im Durchschreiten und Durchleiden der Unterwelt oder im Kampf um Leben und Tod mit dem Drachen symbolisch dargestellt ist. Die Menschheit hat immer schon in Mythen und Märchen den Kampf geschildert und daher davon gewusst, welche enorme Auseinandersetzung erforderlich ist, um über sein Ich hinaus zu gelangen, es zu überschreiten, zu transzendieren.

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