Thomas R. Behrendt - Stille Nacht, höllische Nacht

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Stille Nacht, höllische Nacht: краткое содержание, описание и аннотация

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Manuela ist schwanger. Eigentlich will sie es an Heiligabend ihrem Freund Martin erzählen. Aber vorher kommt es zum Streit, und sie fährt allein nach Hause zu ihren Eltern. Mitten in die Weihnachtsfeier hinein platzt ein Anruf ihres Chefs: Sie muss kurzfristig die Nachtschicht im Schrankenwärterhaus an der abgelegenen Landstraße übernehmen. Dort wird sie von einem jungen Türken überfallen und als Geisel genommen. Er ist zuvor aus der Psychiatrie entflohen und hat offenbar zwei Morde auf dem Gewissen. Als er gegen Manuelas Willen einen schweren Unfall auf dem Bahnübergang provoziert, überschlagen sich die Ereignisse…

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„Sehr hoch oder nicht sehr hoch? Sie haben den Mann doch behandelt, Dr. Braun.“

„Nicht allzu hoch, glaube ich“, sagte Alex, um etwas zu sagen, aber ohne echte Überzeugung. In Wahrheit nämlich war Ahmed Karabük für ihn ein ungelöstes Rätsel. Alex hatte erlebt, wie der Selbstmörder vor einer Woche eingeliefert worden war. Der junge Türke hatte ein ganzes Röhrchen Schlaftabletten geschluckt und sich zusätzlich mit einer Rasierklinge die Pulsadern aufgeschlitzt. Sie mussten ihm den Magen auspumpen und die Wunden bandagieren. Zum Glück hatte Karabük nicht allzu viel Blut verloren. In den ersten Tagen danach war er Alex sehr ruhig, ja geradezu apathisch, erschienen. Vom dritten Tag an hatte er seltsame Dinge vor sich hin gemurmelt: wirres Zeug von Kameras, die ihn ständig überwachten, von Männern in Trenchcoats, die ihn verfolgten und beobachteten. Als Alex ihn gefragt hatte, wer die Männer seien und was sie von ihm wollten, war Karabük völlig ausgeflippt, hatte ihn an der Gurgel gepackt und zu würgen versucht. Deshalb hatte Alex angeordnet, dass der Patient starke Beruhigungsmittel erhält und an sein Bett gefesselt wird. Mit Erfolg, denn von nun an war Karabük nicht mehr aufgefallen, hatte sich scheinbar in sein Schicksal ergeben.

„Herr Karabük war in den letzten Tagen schon wieder richtig gut drauf“, steuerte Schwester Ellen bei. „Er hat sogar versucht mit mir zu flirten.“

Prof. Dombach schenkte ihr keine Beachtung. „Richtet sich denn seine Aggressivität nur gegen die eigene Person oder auch gegen Dritte?“, wollte er von seinem Assistenzarzt wissen.

„Ich denke nicht“, log Alex weiter. „Das wäre bei einem Suizid-Patienten sehr ungewöhnlich, Herr Professor.“

„Belehren Sie mich nicht. Das weiß ich selbst.“ Dombach überlegte eine kurze Weile. Dann fuhr er fort: „Also, wenn ich Sie richtig verstehe, stellt der Entflohene momentan weder für sich selbst noch für seine Umwelt eine ernsthafte Gefahr dar.“

Der junge Doktor deutete ein zustimmendes Nicken an.

„Wozu dann die Polizei hinzuziehen?“, fragte sein Chef. Er wollte um jeden Preis einen öffentlichen Skandal vermeiden. Zu oft hatte die Psychiatrische Klinik Biedenstadt in den letzten Jahren für negative Schlagzeilen gesorgt. Gleich drei Mal waren Patienten aus der Geschlossenen Abteilung geflohen. Dombachs Kollege, Prof. Collani, hatte deshalb seinen Hut nehmen müssen. Auch der Gesundheitsminister war Ziel öffentlicher Attacken geworden. Die Presse hatte sogar seinen Rücktritt gefordert. Eine weitere Panne – und sei sie noch so unbedeutend – würde das Fass zum Überlaufen bringen. Darüber machte sich Prof. Dombach keine Illusionen. Egal, ob sie wieder drüben in der Geschlossenen oder hier in der Offenen Abteilung passierte. Das war doch den Zeitungsfritzen egal! Er allein konnte das Schlimmste noch verhindern, indem er das jüngste Missgeschick vor diesen Hyänen verheimlichte. Ja, das war die einzige Chance, um die Klinik aus den Schlagzeilen herauszuhalten. Das war seine einzige Chance. Und deshalb musste er zunächst einmal auf Zeit spielen. „Am besten warten wir bis morgen“, sagte er in die erstaunte Runde. „Vielleicht kommt dieser Karabük ja von alleine wieder zurück.“

20:20 h

„Allah, steh' mir bei!“, entfuhr es Renan Karabük auf Türkisch, als sie den Telefonhörer auflegte. „Er ist wieder draußen.“ Panische Angst überkam sie. Ihr wurde schwindlig. Sie musste sich erst einmal setzen.

„Mama, was ist mit dir?“ Der kleine Bülent spürte, dass mit seiner Mutter etwas nicht stimmte.

„Ach, nichts. Geh' spielen.“

Der Sechsjährige blieb erst eine Weile unschlüssig stehen, dann schlurfte er langsam nach nebenan ins Kinderzimmer und widmete sich seiner neuen Lego-Eisenbahn. Seine Mutter hatte sie ihm zu Weihnachten geschenkt. Zwar war für sie als Muslimin das Fest der Geburt Christi eigentlich bedeutungslos, aber ihr Sohn wäre sicher traurig gewesen, wenn seine deutschen Freunde ihm ihre Geschenke gezeigt hätten.

Renan verschränkte die Arme auf dem Küchentisch und vergrub ihr Gesicht darin. Sie musste in Ruhe nachdenken. Ahmed war also aus dem Krankenhaus abgehauen. Was hatte er vor? Bestimmt würde er versuchen sich nach Hause durchzuschlagen. Zu ihr und ihrem Sohn. Sie schauderte bei dem Gedanken. Würde dann alles von vorne beginnen? Seine depressiven Phasen, seine Tobsuchtsanfälle, in ständigem Wechsel?

Zuletzt hatte Ahmed die halbe Wohnung zertrümmert, die Gardinen zerrissen, die Möbel kurz und klein geschlagen, sogar den Putz von den Wänden geklopft. All ihr Klagen, all ihr Weinen hatten nichts geholfen. Im Gegenteil. Ahmed war nur noch wütender geworden.

Warum tust du das?, hatte Renan ihren Mann verzweifelt gefragt? Wonach suchst du eigentlich? Sei still, hatte er gebrüllt. Du steckst doch mit denen unter einer Decke. Mit wem, Ahmed, mit wem? Wovon redest du überhaupt? Da war er mit einem Messer auf sie losgegangen, hatte gedroht sie umzubringen und mit dem kleinen Bülent zu verschwinden. Unterzutauchen. Irgendwo, wo ihn keiner kannte. Wo sie ihn nicht finden würden. Er war danach völlig in sich zusammengesunken und erneut in Depression verfallen.

Mein Mann ist krank, hatte Renan erkannt. Er braucht dringend Hilfe. Aber wie? Freiwillig würde er keinen Psychiater aufsuchen. Niemals! Deshalb hatte sie gehofft, dass er wieder von alleine zur Besinnung käme. Und so schien es auch. Aber ein paar Tage, nachdem er sie bedroht hatte, war sie vom Einkaufen zurückgekehrt und hatte die Wohnung seltsam still vorgefunden. Ahmed! Bist du da? Sie hatte seine Anwesenheit gespürt. Wo bist du? Warum versteckst du dich? Sie hatte es mit der Angst bekommen. Wenn er ihr nun irgendwo auflauerte? Ganz vorsichtig war sie durch die Wohnung geschlichen, hatte ins Schlafzimmer gespäht, ins Kinderzimmer. Nichts. Nur im Bad war sie noch nicht gewesen. Ahmed! Immer noch keine Antwort. Totenstille. Und trotzdem. Er musste da drin sein. Er konnte nur noch da drin sein.

Ruckartig hatte Renan die Tür aufreißen wollen, doch sie war verschlossen gewesen. Also doch! Ahmed? Mach' auf. Ich bin's, deine Frau. Lass' mich 'rein!

Keine Reaktion.

Ich will dir doch nur helfen. Bitte, lass' mich dir helfen!

Ein kaum hörbares Röcheln drang aus dem Badezimmer.

Renan hatte gespürt, wie nackte Panik sie überkam. Sie war aus der Wohnung gestürzt und hatte im Treppenhaus um Hilfe gerufen. Dann hatte sie bei den Nachbarn gegenüber Sturm geklingelt, gegen deren Tür gehämmert, bis endlich jemand erschienen war. Bitte helfen Sie mir, hatte Renan gefleht. Aufgelöst in Tränen. Mein Mann! Ich glaube, ihm ist etwas passiert.

Doch die Nachbarin hatte sie nur verwirrt angesehen. Eine Kosovo-Albanerin. Sie verstand kein Wort. Kein Türkisch. Kein Deutsch. Renan war so verzweifelt gewesen, dass sie angefangen hatte zu brüllen. Immer lauter.

Davon war schließlich die alte Frau Brenner eine Etage höher aufmerksam geworden. Sie ging auf die Neunzig zu und trug ein Hörgerät. Was ist denn da unten für ein Krach?! Sie hatte sich übers Treppengeländer gebeugt und mit ihrem Krückstock herumgefuchtelt. Immer diese Ausländer! Kann man nicht mal mehr in Ruhe seinen Mittagsschlaf halten? Gleich ruf' ich die Polizei. Dann sollen Sie mal sehen!

Die Polizei! Richtig. Warum war sie nicht selbst darauf gekommen? Renan hatte sich auf dem Absatz umgedreht, war zurück in die Wohnung gerannt und hatte den Notruf 110 gewählt. Quälend lange war ihr die Zeit erschienen, bis endlich jemand abgenommen hatte. Viele Worte und viel Überzeugungskraft hatte es sie gekostet, bis der Beamte am anderen Ende der Leitung bereit gewesen war, einen Streifenwagen zu schicken. Eine gefühlte halbe Stunde hatte es gedauert, bis die beiden Polizisten bei ihr eingetroffen waren. Dann hatten sie die Badezimmertür aufgebrochen und Ahmed gefunden. Leblos in der Wanne liegend. Das Wasser dunkelrot gefärbt. Auf den Fußbodenkacheln ein blutverschmiertes Rasiermesser und ein leeres Tablettenröllchen.

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