Merkmale des James-Bond-Genres
Bond als Lebemann
Die James-Bond-Filme haben ein eigenes Subgenre des Agententhrillers geschaffen. Bond selbst wird einerseits als ein galanter, andererseits ironischer (vor allem bei Roger Moore) bis zynischer (Sean Connery) Macho skizziert, der von einer Aura der Unverwundbarkeit umgeben ist. Er trägt maßgeschneiderte Anzüge und ist dem Glücksspiel nicht abgeneigt. Außerdem genießt er gutes Essen sowie teure Weine, Champagner und Zigarren. Das Rauchen wurde Bond in den neueren Filmen abgewöhnt.
Bond ist stets umgeben von schönen Frauen, den sogenannten Bond-Girls, die meist seinem Charme erliegen. Als wiederkehrendes Element flirtet auch die Chefsekretärin Miss Moneypenny mit Bond, allerdings stets vergeblich. Dabei zeigt sie sich gelegentlich eifersüchtig auf seine Gespielinnen.
Bezeichnend sind auch die wiederkehrenden Bond-Zitate wie seine Bestellung „Wodka Martini – geschüttelt, nicht gerührt“ (engl.: „Shaken, not stirred“ – obwohl ein Martini gerade nicht geschüttelt wird) und die berühmt gewordene Vorstellung „Mein Name ist Bond. James Bond“ („The name is Bond. James Bond“). Bond stellt sich in jedem Film, mit Ausnahme von Ein Quantum Trost), mindestens einmal so vor. Roger Moore verzichtete gänzlich auf das Martini-Zitat, was anfangs als Abgrenzung zu seinem Vorgänger Sean Connery dienen sollte. In Casino Royale wird dieses Zitat parodiert. Als Bond von einem Kellner gefragt wird „Geschüttelt oder gerührt?“, entgegnet er: „Sehe ich aus, als ob mich das interessiert?“ In Skyfall bestellt er seinen Martini „gerührt, nicht geschüttelt“.
Spektakuläre Einsätze
Die Handlung hat nicht viel mit tatsächlicher Geheimdienstarbeit zu tun. Lediglich Details wie die Bezeichnung der Führungspositionen mit Buchstaben wie „M“ und „Q“ hat Fleming vom britischen Geheimdienst MI6 übernommen.
Bond kämpft gegen Superschurken, die in den frühen Filmen versuchen, den Kalten Krieg für ihre Zwecke zu instrumentalisieren. Am Ende vieler Filme wird die Zentrale der Gegenspieler durch eine große Explosion zerstört.
Charakteristisch sind die Verfolgungsjagden, bei denen der Agent teilweise Fahrzeuge mit integrierten Waffen einsetzt, aber auch auf Skiern, mit Motorrädern oder Luftfahrzeugen unterwegs ist.
In der häufig von einem zum anderen exotischen Schauplatz wechselnden Handlung kommt es oft zu Zweikämpfen an ungewöhnlichen Orten, wie etwa unter Wasser, auf einer Weltraumstation oder in einer Parabolantenne. Typisch dabei ist auch, dass Bond, in vielen Fällen zusammen mit dem jeweiligen Bond-Girl, von seinem Gegenüber immer wieder durch besonders raffinierte, aufwendige und zeitintensive Methoden getötet oder gefoltert werden soll und es ihm immer wieder gelingt, in letzter Sekunde zu entkommen. Meistens wurde er zuvor mit Schusswaffen bedroht und ein einfacher Schuss hätte sein Ende bedeutet. Vor Bonds geplanter Tötung verrät ihm der Bösewicht typischerweise seine Pläne.
Bei seinen Einsätzen wird er durch viele, in der Regel von Q entwickelte, technische Spielereien („Gadgets“) unterstützt, beispielsweise Geräten zum Knacken von Zahlenkombinationen für Safes sowie besonders ausgestattete Uhren mit Sprengfunktion, Laserstrahlern oder Seilwinden.
Seine Faustfeuerwaffe, eine Beretta 418, musste Bond gleich im ersten Film gegen eine Walther PPK eintauschen, die er bis Der Morgen stirbt nie verwendete. Danach wurde Bond mit einer Walther P99 ausgerüstet, erhielt jedoch in Ein Quantum Trost und Skyfall mit der Walther PPK S eine Variante der vorherigen Faustfeuerwaffe.
Auch in den Eon-Filmen ist es nicht Connery, der als Erster als Bond zu sehen ist: Der Stuntman Bob Simmons absolviert die so genannte Gunbarrel-Sequenz, mit der jeder offizielle Bond-Film bis auf Casino Royale (2006), Ein Quantum Trost und Skyfall startet. Erst seit Feuerball ist es der jeweils amtierende Bond-Darsteller, der in der Eingangssequenz tatsächlich schießt. In Casino Royale (2006) ist die Sequenz dem Titel vorangestellt und ist als Ende der Intro sogar in die Handlung integriert. In Ein Quantum Trost und Skyfall befindet sie sich am Ende des Films vor dem Abspann.
Mein Name ist Bond. James Bond. Die berühmte Vorstellungsfloskel wurde aus der populären britischen Fernsehserie Geheimauftrag für John Drake entlehnt. Im Serienvorspann der ersten Staffel 1960 bis 1962 stellte sich Patrick McGoohan als Geheimagent John Drake so dem Publikum vor: Mein Name ist Drake. John Drake. McGoohan war zu dieser Zeit Großbritanniens bekanntester Fernsehstar. Die Rolle als James Bond wurde ihm nach unterschiedlichen Quellen zweimal angeboten. Er lehnte sie aus moralischer Überzeugung ab und entwickelte nach der Drake-Serie seinen größten Erfolg mit der Fernsehserie Nummer 6 (The Prisoner).
Der berühmte Martini, welchen James Bond in beinahe jedem seiner Filme zu sich nimmt, besteht laut Fleming aus 1 Maß Wodka, 1/2 Maß Kina Lillet sowie 3 Maß Gordon's. In einem Tumbler, mit Eis, schütteln. Das ganze wird in einem tiefen Champagner Kelch mit einem großen schmalen Stück Limonenschale serviert.
Sean Connery war nicht Flemings Wunschkandidat. Er hätte am liebsten jemanden wie Cary Grant in der Rolle gesehen, da dieser seiner Ansicht nach die eleganten Seiten des Agenten glaubhafter hätte verkörpern können. Wunschkandidat war eigentlich Richard Todd. Connery als Schotte war dem Schriftsteller zu wenig feinsinnig, zu grobschlächtig und zu „behaart“. Später änderte Fleming seine Meinung, nachdem Connery beim Vorsprechen für die Bond-Rolle durch seine überaus hervorstechende und männliche Gangart überzeugte. Cary Grant lehnte die Rolle ab, da er sich nicht für mehrere Bond-Filme verpflichten lassen wollte.
Die Sets der Filmreihe wurden von den Szenebildnern Ken Adam und Peter Lamont geschaffen. Ken Adam verließ James Bond nach der Produktion von Moonraker, sein Nachfolger wurde Lamont, der zuvor schon in anderen Funktionen an der Reihe mitwirkte.
Eigens für den Film Man lebt nur zweimal produzierte Toyota zwei Wagen des Typs 2000 GT in einer Cabrio-Variante.
Am Ende des Romanes und des Films Im Geheimdienst Ihrer Majestät wird 007 durch einen Anschlag zum Witwer: auf der Hochzeitsreise verliert er seine Frau Teresa. Dieses tragische Ereignis wird auch in einigen Szenen erwähnt. So erinnert ihn Anya Amasova in dem Film Der Spion der mich liebte an den Tod seiner Frau. Zu Beginn von In tödlicher Mission legt 007 an ihrem Grab Blumen nieder. In Lizenz zum Töten sagt sein amerikanischer Freund Felix Leiter: „Er war einmal verheiratet, aber das ist lange her.“ In den nachfolgenden Filmen wurde das Thema größtenteils ignoriert. Allerdings fragt Elektra King Bond in Die Welt ist nicht genug, ob er jemals einen geliebten Menschen verloren hat. Nach mehreren Sekunden Schweigens wechselt Bond das Thema.
Der Schauspieler, der wohl an den meisten Filmen beteiligt ist, war Desmond Llewelyn in der Rolle des „Q“. Obwohl Llewelyn in mehr als 17 Bond-Filmen über den Zeitraum von 36 Jahren mitwirkte, ist er insgesamt nur ca. 30 Minuten zu sehen.
Der Asteroid (9007) James Bond wurde nach dem Agenten benannt.
Sherlock Holmes ist eine vom britischen Schriftsteller Sir Arthur Conan Doyle geschaffene Kunstfigur, die in seinen zur Zeit des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts spielenden Romanen als Detektiv tätig ist.
Besondere Bedeutung für die Kriminalliteratur erlangte Holmes durch seine neuartige forensische Arbeitsmethode, die ausschließlich auf detailgenauer Beobachtung und nüchterner Schlussfolgerung beruht. Er gilt bis heute weithin als Symbol des erfolgreichen analytisch-rationalen Denkens und als Stereotyp des Privatdetektivs. Das Werkverzeichnis um den Detektiv umfasst 56 Kurzgeschichten und vier Romane.
Читать дальше