Werner Michelchen - Ein unsichtbarer Feind

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Das Attentat auf den Kanzler in der Elbphilharmonie in Hamburg erschütterte die Republik und führte zum Sturz der Regierung. Aber stimmt es, daß der Täter ein Psychopath und Einzelgänger war, wie die Behörden behaupten? Der Journalist Otto Bergheim glaubt an eine Verschwörung. Er will die Wahrheit herausfinden. Als er mit seinen Recherchen der Wahrheit zu nahe kommt gerät er in tödliche Gefahr.

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Die Suppe war fertig und Tanja kehrte in die Wirklichkeit zurück. Sie verstaute den Topf im Kofferraum ihres klapprigen Polos und fuhr in den Wiesendamm. Dort bewohnte ihr Vater nahe dem Barmbeker Bahnhof eine kleine Zweizimmerwohnung. Dorthin war er nach dem Tod seiner Frau gezogen. Das Häuschen am Stadtrand, in dem Tanja ihre Kindheit verbracht hatte, hatte er verkauft. Es war für eine Person zu groß und zu arbeitsintensiv. Außerdem wohnte er nun näher bei seiner Tochter und hatte einen kurzen Weg, um mit der Bahn in die Stadt zu fahren.

Tanja klingelte an der Wohnungstür. Als ihr Vater öffnete und seine Tochter auf der Türschwelle stehen sah, zog ein Strahlen über sein Gesicht.

„Das ist aber eine Überraschung!“, sagte er gerührt.

„Hallo Papa“, erwiderte Tanja.

Ihr Vater stand unbeweglich da und schien auf eine Umarmung oder einen Kuss von seiner Tochter zu warten. Erst als er bemerkte, dass seine Tochter mit beiden Händen einen großen Topf hielt, sagte er:

„Ach, du liebe Güte. Entschuldige bitte, ich bin ein …“ Ohne den Satz zu beenden, nahm er ihr den Topf ab und trug ihn in die Küche. Während Tanja sich in dem engen Flur aus dem Anorak pellte, kam aus der Küche ein fröhlicher Ruf:

„Oh, Minestrone, mein Leibgericht, wunderbar!“

Es klang in Tanjas Ohren wie in früheren Zeiten, als die Familie noch komplett war. Doch noch bevor sich der Gedanke an die Vergangenheit verfestigen und Traurigkeit heraufbeschwören konnte, sagte sie:

„Ich habe einen Mordshunger, Papa. Was hältst du davon, wenn wir die Suppe gleich warm machen und gemeinsam essen?“

Ohne eine Antwort abzuwarten, stellte sie den Topf auf den Herd, holte Teller und Besteck aus dem Küchenschrank und drückte das Geschirr ihrem Vater mit den Worten in die Hand:

„Hier, Papa, du kannst inzwischen den Tisch decken.“

Bruno Sommer guckte etwas verdutzt, tat aber, was seine Tochter sagte. Kurze Zeit darauf saßen sie sich im Wohnzimmer am Esstisch gegenüber und löffelten ihre Suppe. Außer einem gelegentlichen „Ah, lecker! Oh, das schmeckt ja köstlich!“ sprachen die beiden kein Wort. Tanja beobachtete ihren Vater verstohlen, um seine momentane Stimmung zu erkunden. Als studierte Psychologin wusste sie nur zu genau, wie fragil der Gemütszustand eines Menschen nach einem traumatischen Erlebnis war. Doch offensichtlich war ihre Sorge unbegründet, denn der seelische Zustand ihres Vaters schien recht stabil. Aber erst, als Bruno Sommer noch einen Teller mit Nachschlag verdrückt hatte und beide sich wohlig satt zurücklehnten, traute Tanja sich, ein Gespräch zu beginnen.

„Ich räume schnell den Tisch ab und dann machen wir es uns gemütlich“, sagte sie und trug das Geschirr in die Küche. Während sie die Spülmaschine bestückte, hatte sich ihr Vater es im Ohrensessel bequem gemacht. In jenem Ohrensessel, dessen Pendant nun bei Tanja in der Wohnung stand. Ihr Vater hatte es nicht ertragen können, den leeren Sessel vor Augen zu haben, in dem früher seine Frau gesessen hatte. Bruno Sommer suchte sich seine Lieblingspfeife aus dem Pfeifenständer, der auf dem Sideboard neben dem Fernsehgerät stand. Die Pfeifendose aus Holz, mit kunstvollen Schnitzereien verziert stand auf dem runden Tischchen vor dem Zweiersofa. Eine Bildergalerie aus Fotos von seinen zahlreichen Auslandseinsätzen schmückte die freien Wandflächen. Während er behutsam seine Pfeife zu stopfen begann, kam Tanja aus der Küche zurück. Sie setzte sich zu ihrem Vater auf die Sessellehne, schlang ihre Arme um seinen Hals und gab ihm einen Kuss auf die Wange.

„Au! Du kratzt ja, Papa“, sagte sie lachend.

„Du hast recht. Ich müsste mich rasieren. Aber bekanntlich haben Rentner die wenigste Zeit“, antwortete er ebenfalls lachend und tätschelte ihr zärtlich die Hand. „Nun sag schon, Mädchen, was dich bedrückt!“, sagte er und sah ihr ins Gesicht.

„Wie kommst du darauf, dass mich etwas bedrückt, Vater?“

„Weil ich meine Tochter kenne. Wenn du früher als Kind bei mir auf den Schoß gekrochen kamst, ging es meistens um die Erhöhung des Taschengeldes. Als du älter warst, um die Erlaubnis, bei einer Freundin übernachten zu dürfen, und später auch, um wegen einer versauten Klausur getröstet zu werden. Nun rück schon raus mit der Sprache! Geht es um deinen ermordeten Kollegen?“

Tanja war gerührt. Schnell gab sie ihm noch einen Kuss.

„Aber woher weißt du das?“, fragte sie dann verblüfft.

„Ich lese Zeitung. Auch euer Blatt. Dein Chefredakteur hat übrigens einen sehr rührenden Nachruf geschrieben. Von dir habe ich allerdings noch nichts gelesen“, sagte Bruno Sommer.

„Das stimmt, Papa. Im Augenblick stürmt derart viel auf mich ein, dass ich nicht weiß, wo mir der Kopf steht“, gab Tanja zu und seufzte vernehmlich. Bruno Sommer hielt ein Zündholz an die Pfeife und paffte blaue Qualmwolken in die Luft. Er freute sich über die Offenheit seiner Tochter.

„Dann erzähl mal. Wo drückt denn der Schuh?“

Tanja brauchte eine Weile, um ihre Gedanken zu ordnen. Dann aber sprudelte es wie ein Wasserfall aus ihr heraus: Sie erzählte von dem mysteriösen Unbekannten, der ihr den Datenstick übergeben hatte, und von dem imaginären Chip, der verschwunden war. Sie berichtete von dem Besuch in Otto Bergheims Wohnung und der versteckten Drohung des LKA-Beamten. Auch das Gespräch mit Hauptkommissar Kurtz von der Kripo erwähnte sie, der ihr geraten hatte, sich Hilfe zu suchen. Schließlich beklagte sie sich über ihren Chefredakteur, der sie gedemütigt und unter Druck gesetzt hatte. Bruno Sommer hatte aufmerksam zugehört.

„Ich muss zugeben, da hast du in kurzer Zeit eine Menge erlebt. Aber ehrlich gesagt weiß ich nicht recht, wie ich dir helfen kann“, sagte er nachdenklich. „Das Einzige, was mir dazu einfällt, ist dasselbe, was dir der Hauptkommissar empfohlen hat. Du brauchst Unterstützung von einem Profi. Jemanden, der sich in der Szene auskennt. Es gibt Milieus, in denen eine Frau keine Chance hat, etwas zu erreichen. Mein Rat ist, rede mit dem Mann, der dir empfohlen wurde. Schau, ob er vertrauenswürdig ist. Mach dir ein Bild von ihm. Und dann entscheide.“

9. Kapitel

„Läufer F1 nach B5“, sagte die Stimme aus dem Computer. Jakob Zölner schaute auf den Bildschirm und kratzte sich am Hinterkopf.

„Soso, du willst also eine spanische Partie mit mir spielen“, brummte er.

„Also gut. Springer G8 nach F6“, sagte er und klickte die Figur auf das vorgesehene Feld. Er saß im Sessel in seinem Büro, das früher das Kinderzimmer seiner Tochter gewesen war. Die Wohnung lag direkt am Osterbeckkanal mit Blick aufs Wasser. Die Beine auf dem Schreibtisch, den Laptop auf dem Schoß spielte Jakob Schach gegen den Computer. Seine Spielstärke lag bei circa 2000 ELO. Je nach Tagesform hielten sich gewonnene und verlorene Spiele in etwa die Waage. Jakob Zölner war ein sportlicher Typ, 1,80 Meter groß, vierzig Jahre alt, geschieden und hatte eine Tochter. Sie lebte bei ihrer Mutter in den Vereinigten Staaten von Amerika und studierte irgendwas mit Medien. Seine Ex-Frau war Hotelmanagerin bei einer namhaften Hotelkette, in der ganzen Welt unterwegs und kaum zu Hause, was letztlich der Grund für die Trennung gewesen war. Sie hatten es auch für die Entwicklung der Tochter für das Beste gehalten, getrennte Lebenswege zu gehen. Sie waren in Freundschaft auseinandergegangen und hielten auch jetzt noch engen Kontakt. Das war jetzt zwei Jahre her. Die gemeinsame Wohnung hatte Jakob behalten, und wenn seine beiden Mädchen sich in Deutschland aufhielten, wohnte seine Tochter in ihrem ehemaligen Kinderzimmer. Um die Unterkunft für seine Ex-Frau musste Jakob sich keine Gedanken machen, die wohnte komfortabel in den Hotels ihres Arbeitgebers. Jetzt war er am Zug.

„Dame D8 nach B6 und Schach.“ Jakob hatte eine starke Stellung, aber es war nur ein Spiel, eine Partie, die er gewinnen würde. Im richtigen Leben sah es düster aus. Nachts quälten ihn Albträume. Er hörte die Schüsse. Sie dröhnten in seinen Ohren wie Kanonendonner. Dann schreckte er mit Herzrasen auf und konnte nicht wieder einschlafen. Seit gut zwei Jahren ging das so. Seit der Nacht, als die Schüsse in der Elbphilharmonie dem Kanzler das Leben nahmen und ihn den Job kosteten. Hauptkommissar Jakob Zölner war für die Sicherheit des Kanzlers verantwortlich gewesen und hatte versagt. So lautete sinngemäß die Begründung für seine Suspendierung. Er war das Bauernopfer. Erst die Scheidung, dann das berufliche Desaster, schließlich der körperliche Zusammenbruch: Herzinfarkt und Bypassoperation. Während des Krankenhausaufenthalts und der anschließenden Rehamaßnahmen hatte er viel Zeit zum Nachdenken gehabt. Immer und immer wieder hatte er die Abfolge des Attentates im Kopf rekonstruiert. Fest stand, der Wimpernschlag einer Unaufmerksamkeit war der Auslöser für die Katastrophe gewesen. Aber fest stand auch, dass der Attentäter nie bis in die Nähe des Kanzlers hätte vordringen dürfen. Aber dafür waren andere zuständig gewesen. Wie konnte sich ein Mann im Rollstuhl mit einer Pistole unter die Besucher mischen, ohne von den Beamten des Bundes- oder Landeskriminalamtes bemerkt zu werden? Doch das war nicht die einzige Merkwürdigkeit. Jakob erinnerte sich daran, dass in der Fahrzeugkolonne der Dienstwagen zwei Leichenwagen gestanden hatten. Zwar wurden bei besonderen Anlässen Rettungswagen vorgehalten, wie er wusste. Aber Leichenwagen? Seltsam war außerdem, dass niemand den Attentäter nach der Tat zu Gesicht bekommen hatte. Selbst die Presse hatte sich darüber gewundert, hakte aber nicht nach.

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