Werner Michelchen - Ein unsichtbarer Feind
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„Ich hoffe, Sie fühlen sich trotz der traurigen Umstände in der Lage, morgen zur Identifizierung zu erscheinen. Sagen wir, um 11.00 Uhr?“
„Hören Sie, ich habe Psychologie und Kriminologie studiert und war während meiner Ausbildung mehr als einmal in der Rechtsmedizin. Sie können sich Ihr Mitgefühl also sparen.“
„Ohh, dann sind wir ja fast Kollegen!“ Kommissar Groß versuchte, ihr zu schmeicheln.
„Da irren Sie sich gewaltig. Als Journalistin bin ich eher das Gegenteil.“
„Na gut, wie Sie meinen. Wir sehen uns dann morgen um 11.00 Uhr in den Räumen der Rechtsmedizin“, sagte Hauptkommissar Kurtz. Die beiden Polizisten standen auf und verabschiedeten sich freundlich per Handschlag. In der Tür drehte sich Kommissar Groß noch einmal zu ihr um und fragte:
„Sagen Sie, haben Sie einen Schlüssel zur Wohnung von Herrn Bergheim?“
Tanja Sommer blickte ihn verdutzt an.
„Einen Schlüssel zu Ottos Wohnung? Nein, natürlich nicht. Wie kommen Sie denn darauf?“
„Auch wenn wir keine Kollegen sind, ich verrate es Ihnen trotzdem. Die Wohnung wurde durchwühlt. Man hat etwas gesucht. Ob man es gefunden hat, wissen wir leider nicht. Dann also bis morgen“, sagte Kommissar Groß, lächelte und ging.
Das Gespräch mit den beiden Polizisten hatte Tanja erschöpft. Auch wenn sie es auf die durchzechte Nacht und Schlafmangel schob, in Wahrheit kämpfte sie gegen eine tiefe Trauer an. Natürlich stimmte es, dass sie während ihrer Ausbildung mehrmals in der Rechtsmedizin gewesen war. Doch angenehme Besuche waren es nie gewesen. Und der Gedanke, morgen ihren väterlichen Freund und Mentor auf der kalten Blechwanne liegen und mit einem Pappschild an der großen Zehe zu sehen, ließ sie erschaudern. Wie in Trance ging sie in Richtung des Besprechungszimmers zurück. Sie wollte eben eintreten, als Lothar von Pinnau, der Chefredakteur, durch die Tür kam.
„Wir sind gerade fertig. Wir haben beschlossen, dass ich einen kurzen Nachruf schreibe. Und für die nächste Ausgabe sollen Sie ein Porträt über Otto Bergheim verfassen“, sagte er. „Wenn Sie nichts dagegen haben“, fügte er trocken hinzu. Für einen Moment war Tanja sprachlos. Ein Porträt schreiben, das kam einem Ritterschlag gleich, war es doch eine der Königsdisziplinen im Journalismus. In ihren Augen glitzerten Tränen. Tränen der Freude. Vor Aufregung peilte ihr rechtes Auge die Nase an.
„Gibt es damit ein Problem?“, fragte Lothar, der das Zögern und Schielen von Tanja bemerkt hatte.
„Nein, nein“, versicherte Tanja schnell. „Ich freue mich, dass Sie mir das zutrauen. Mir ist nur eben durch den Kopf gegangen, woran Otto wohl gearbeitet hat?“
„Ich habe keine Ahnung. An einer heißen Story, hat er gesagt. Es sei aber noch zu früh, um darüber zu reden. Ehrlich gesagt dachte ich, Sie wüssten mehr darüber. Schließlich waren Sie viel näher dran als ich.“
Tanja schüttelte den Kopf.
„Nein, die Sache sei zu gefährlich. Er wolle mich nicht in Gefahr bringen, hat er gesagt.“
Ein wenig ratlos sahen sich die beiden an. Nach einer Weile meinte Lothar von Pinnau:
„Da kann man halt nichts machen. Wenn Sie Stoff für das Porträt benötigen, gehen Sie ins Archiv zu Frau Fromm, sie hat jede Menge Material über Ottos Arbeit. Okay?“
„Danke“, sagte Tanja. Voller Elan machte sie sich auf den Weg in den Keller zu Gisela Fromm ins Archiv. Der Auftrag, über Otto Bergheim ein Porträt zu schreiben, verlieh ihr neuen Schwung, auch wenn der Anlass traurig war.
„Hallo Tanja, schön, dass du mich wieder einmal in den Katakomben besuchen kommst“, sagte Gisela Fromm. Sie nahm die Brille von der Nase, zog die Ohrstöpsel heraus und quälte sich hinter dem Schreibtisch hervor, was bei ihrer Leibesfülle nicht ganz leicht war. Die beiden Frauen nahmen sich in den Arm und begrüßten sich mit Küsschen rechts und Küsschen links.
„Ist das nicht schrecklich, das mit Otto? Wer tut so etwas bloß? Dabei war Otto ein so feiner Mann. So liebenswürdig und immer korrekt. Ich kann es gar nicht fassen. Hoffentlich erwischt die Polizei den Täter schnell. Solche Menschen gehören für immer weggesperrt. Unser Justizsystem ist viel zu human.“ Sie unterbrach sich, um Luft zu holen. Tanja nickte nur.
„Ach, du liebe Güte! Ich schwatze und schwatze und vergesse völlig, dich zu fragen, was dich zu mir führt.“
„Ich soll über Otto ein Porträt schreiben und dazu benötige ich Material. Artikel, Essays und Reportagen. Mehr oder weniger alles, was Otto verfasst hat, damit ich mich in ihn hineindenken kann“, antwortete Tanja.
„Das ist überhaupt kein Problem. Nur im Moment ist es schlecht. Ich muss das da“, Gisela zeigte mit dem Finger auf ihren Schreibtisch, „erst fertigmachen. Bis wann brauchst du es denn?“
„Wie immer, so schnell wie möglich“, sagte Tanja und lachte.
„Also, bis übermorgen müsste es gehen.“
„Gut, das sollte reichen. Ach, da fällt mir noch etwas ein. Hast du eine Ahnung, woran Otto zuletzt gearbeitet hat?“
Gisela Fromm blickte Tanja irritiert an:
„Woher soll ich das wissen?“
„Er kam doch auch zu dir, um Unterlagen zu sichten“, meinte Tanja.
„Na ja, das stimmt schon. Aber Otto kannte das Archiv fast genauso gut wie ich und er nahm niemals Akten mit und machte auch keine Kopien, da war er altmodisch. Er notierte, was er wissen wollte, und verschwand. So musste ich auch keinen Vermerk machen.“
Tanja nickte und wollte sich eben verabschieden, als Gisela plötzlich fragte:
„Du, sag mal, stimmt es, dass die Polizei uns zur Vernehmung aufs Präsidium laden will?“
„Das ist gut möglich“, erwiderte Tanja und wunderte sich über den ängstlichen Klang in Giselas Stimme.
„Dann bis übermorgen“, sagte Tanja zum Abschied und ging.
4. Kapitel
Tanja Sommer hatte es sich gemütlich gemacht. Sie saß im Wohnzimmer in ihrem Lieblingssessel. Einem ledernen Ohrensessel, bequem wie ein Himmelbett. Er hatte einst ihrer Mutter gehört.
Nach dem Tod ihrer Mutter hatte ihr Vater ihn ihr überlassen.
„Immer wenn ich auf den leeren Sessel schaue, erinnert er mich daran, dass Mutter nicht mehr da ist, und dann werde ich sehr traurig“, hatte er gesagt. Tanja hatte ihn gern genommen. Für sie war er eine schöne Erinnerung. Als sie klein war, hatte sie darauf oft auf Mutters Schoß gesessen, während sie ihr Geschichten erzählte.
Auf dem Couchtisch stand ein Glas Wein ihrer Lieblingssorte, spanischer Rioja, ein Schälchen mit Oliven und eins mit gerösteten Mandeln. Daneben lagen Schreibblock und Bleistift. Sie hatte sich vorgenommen, das Porträt über Otto Bergheim vorzubereiten: Stichwörter sammeln, Ideen strukturieren und so weiter.
Plötzlich klingelte das Telefon. Den Bleistift in der Hand, eine Olive im Mund griff sie zu ihrem Smartphone, das ebenfalls auf dem Tisch lag. Verdutzt schaute sie aufs Display. Es blieb schwarz. Auch der Klingelton kam ihr unbekannt vor und hörte sich merkwürdig dumpf an. Dann fiel der Groschen. Es musste das Smartphone sein, das jemand nach der Feier auf dem Sideboard hatte liegen lassen. Es befand sich noch immer in ihrer Handtasche, weil sie vergessen hatte, es zurückzugeben. Sehr peinlich, dachte Tanja, sprang auf und rannte in den Flur, wo ihre Handtasche an der Garderobe hing. Es klingelte erneut und Tanja kramte hastig in der Handtasche. Endlich hatte sie es in der Hand, drückte die grüne Taste und sagte völlig außer Atem:
„Hallo, mit wem spreche ich?“
„Es ist besser für Sie, es nicht zu wissen. Bevor wir weitersprechen, drücken Sie bitte das Icon für die Verschlüsselung“, sagte eine männliche Stimme. Natürlich wusste Tanja, dass es Verschlüsselungssysteme für Gespräche mit dem Handy gab. Aber wer benutzte sie schon? Sie waren lästig, machten das Telefonieren unbequem und sie hatten einen Nachteil. Sie funktionierten nur, wenn auch der andere Gesprächsteilnehmer eines installiert hatte. Und wer hatte das schon? Mit dieser Meinung befand sie sich in prominenter Gesellschaft. Mit der Folge, dass immer wieder Gespräche von Politikern, Wirtschaftsbossen und sogenannten Promis in die Öffentlichkeit gerieten, weil sie unverschlüsselt geführt und abgehört wurden.
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