Werner Michelchen - Ein unsichtbarer Feind
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Tanja schlich zurück in die Küche, schlug sechs Eier in die Pfanne, gab Speck und Zwiebeln dazu und briet ein kräftiges Frühstück. Ihr selbst wurde schon vom Geruch übel. Verteilt auf zwei Teller mit Toast sowie mit einer Kanne schwarzem Kaffee ging sie ins Wohnzimmer zurück und staunte. Jochen Schmitt und Felix Kramer waren wach. Offensichtlich hatte sie der Bratenduft geweckt. Ihre Gesichter drückten Scham und Verlegenheit aus.
„Du bist ein Schatz“!, sagte Felix und griff nach Messer und Gabel. Jochen nickte zustimmend und begann ebenfalls, zu essen. Mehr wurde nicht gesprochen. Als das Frühstück verputzt war, verabschiedeten sich die beiden artig. Tanja atmete auf, warf einen Blick zum Himmel und sagte: „Danke, Mama!“ Dann begann sie mit dem Aufräumen. Die Küche sah aus wie ein Schlachtfeld: Leere Bierflaschen, halb volle Schnapsflaschen, schmutzige Teller und Gläser, alles musste sortiert, gespült und an Ort und Stelle geräumt werden. Außerdem brauchten die Blumen frisches Wasser. Auf dem Sideboard entdeckte sie ein Handy. Einer der Kollegen musste es vergessen haben. Sie steckte es in ihre Handtasche, um es mit in die Redaktion zu nehmen und dem Eigentümer zurückzugeben. Völlig erschöpft gönnte sie sich eine Weile später eine Pause. Mit einer Tasse schwarzem Kaffee ging sie ins Wohnzimmer und ließ sich auf die Couch sinken. Im Schneidersitz am Kaffee nippend griff sie nach dem Stapel Glückwunschkarten, um sie näher zu betrachten. Nach ihrer Auffassung verrieten Texte und Motive eine Menge über den Absender und wie er zum Empfänger stand. Schließlich hatte sie Psychologie und Kriminologie studiert.
Da gab es den Gleichgültigen, der nur vorgefertigte Texte unterschrieb. Den Romantischen, der den Text selbst verfasste oder sogar Verse auf die Person dichtete. Oder den Sentimentalen, der den Empfänger mit warmen Worten zu umarmen versuchte. Jede Karte nahm Tanja in die Hand und ordnete den Text gedanklich in die jeweilige Kategorie ein und der Person zu. Der Chefredakteur Lothar von Pinnau gehörte eindeutig zu den Gleichgültigen. Allerdings hatte er einen guten Draht zur Verlegerfamilie und das kam der ganzen Belegschaft zugute. Also nahm sie ihn gedanklich in Schutz. Immerhin verdankte sie ihm ihre Festanstellung. Das heißt, so fest war sie nun auch wieder nicht. Sie galt als “Feste Freie“ Mitarbeiterin. Übersetzt ins Arbeitsrecht, war sie eine Scheinselbstständige. Allerdings kam ihr das sehr entgegen. So konnte sie ihre Arbeitszeiten selbst bestimmen, sich um ihren kränkelnden alten Vater kümmern und musste nur zu wichtigen Terminen in die Redaktion fahren, die in Hamburgs Hafencity lag. Sie wohnte in der sogenannten „Jarrestadt“ im Stadtteil Hamburg-Winterhude. Die unter dem bekannten Baudirektor Fritz Schumacher im Jahr 1929 erbaute Backsteinsiedlung hatte zur damaligen Zeit als Vorbild für modernes Wohnen gegolten. Gedacht waren die Wohnungen für die dort lebende Arbeiterschaft. Nur hatte sich herausgestellt, dass die Mieten für die angedachte Klientel unerschwinglich waren, und so zogen die schon damals Besserverdienenden dort ein. Mit dem fußnah gelegenen Stadtpark und seiner Attraktion, dem berühmten Planetarium, war die Siedlung auch heute noch ein beliebtes Wohngebiet.
Als Tanja die Karte von Gisela Fromm in der Hand hielt, dachte sie sogleich an die Anfangszeit ihres Volontariats zurück. Gisela Fromm, 55 Jahre alt, ein mütterlicher Typ. Sie war gelernte Bibliothekarin und arbeitete seit vielen Jahren im Archiv. Über jeden und alles wusste sie Bescheid. Während der Einarbeitungszeit, der sogenannten Kaffeeholerphase, hatte sie Tanja an die Hand genommen und sie mit den Gepflogenheiten der Redaktion vertraut gemacht. Auch heute noch holte sie sich Rat bei ihr, wenn sie einmal nicht mehr weiterwusste.
Als Letztes las sie die Karte von Otto Bergheim, ihrem Mentor. Otto Bergheim war der heimliche Star des Redaktionsteams. Er war stellvertretender Chefredakteur und schrieb häufig die Leitartikel. Seine Stärke aber war der investigative Journalismus. Er verfügte über einzigartige Verbindungen sowohl in höchste politische Kreise als auch in die Wirtschaft. Und wenn es nicht anders ging, scheute er sich auch nicht davor, in der Unterwelt zu recherchieren. Er besaß einen geradezu unfehlbaren Riecher für krumme Geschäfte, Durchstechereien und Korruption.
Nachdem Tanja sich freigeschwommen hatte, bekam sie die Aufgabe, über interessante Kriminalfälle zu berichten. Das fiel ihr aufgrund ihrer Vorbildung als Kriminologin nicht allzu schwer. So recherchierte sie viel in Gerichtssälen, bei der Polizei und gelegentlich auch im Gefängnis. Otto Bergheim hatte sie bereits eine Weile beobachtet. Er hielt sie für außerordentlich talentiert und förderte sie. Sukzessive weihte er sie in die wichtigsten Grundsätze guten Journalismus ein. Absolut objektiv sein, die Informanten unbedingt schützen und Tatsachenbehauptungen mehrfach aus unabhängigen Quellen verifizieren, bevor man sie veröffentlicht, hatte er ihr eingetrichtert. Darüber hinaus war er ein Anhänger des Konfuzianismus und hatte stets einen Spruch oder eine Weisheit seines Idols parat.
Tanja las, was er auf die Karte geschrieben hatte:
„Laute Freunde sind oft leise Feinde! (Konfuzius)“ stand da.
3. Kapitel
Die Sitzung war um 14.00 Uhr angesetzt. Es ging um die Schlussredaktion der nächsten Ausgabe: Was kommt rein ins Blatt, was bleibt draußen? Layout und Titelbild, Routine eben.
Der Sitzungsraum war spartanisch eingerichtet. Ein langer Tisch stand in der Mitte, Stühle drum herum. Von der Decke an der Stirnwand ließ sich eine Projektionsfläche herabziehen. In der einen Ecke stand eine Flipchart, in der anderen ein altmodisches Rednerpult, das bei Vorträgen benutzt wurde. Die Fensterfront ließ sich mit Jalousien verdunkeln. Die gegenüberliegende Längswand wurde von einem wandhohen Bücherregal beherrscht, das mit Auszeichnungen und Pokalen bestückt war.
Es war fünf vor zwei, als die Redaktionsmitglieder nach und nach hereinkamen. Sie setzten sich an ihren Platz, klappten den Laptop auf, blätterten in ihren Arbeitsmappen oder hielten Small Talk.
Tanja Sommer hatte ihren Platz auf dem vorletzten Stuhl. Sie war einen Platz noch vorn gerückt, seitdem sie eine „feste Freie“ geworden war. Ganz am Ende saß jetzt Jochen Schmitt, der neue Volontär. Punkt 14.00 Uhr trat Lothar von Pinnau, der Chefredakteur, ein. Wie alle anderen trug auch er Laptop und Arbeitsmappe unter dem Arm.
„Hallo allerseits“, sagte er und nahm am Kopf des Tisches Platz.
Lothar von Pinnau war 52 Jahre alt, verheiratet und hatte einen, Sohn der in Amerika alles Mögliche studierte und niemals fertig wurde. Er war circa 1,80 Meter groß und legte viel Wert auf ein gepflegtes Äußeres. Er erschien stets im dunklen Anzug, mit weißem Hemd und unterschiedlich gestreifter Krawatte. Um von seinem deutlich lichter werdenden Haupthaar abzulenken, ließ er sich neuerdings einen Dreitagebart wachsen. Das sollte zwar modern und sexy wirken, konnte aber nur bedingt über den gewachsenen Bauchumfang hinwegtäuschen. Sport war nicht seine Sache. Das hinderte ihn allerdings nicht daran, ein glühender Fan der Fußballer des Hamburger Sportvereins zu sein. Wollte man etwas bei ihm erreichen, war es klug, es nur dann zu versuchen, wenn der HSV ein Spiel gewonnen hatte.
Er warf einen kurzen Blick über die Anwesenden und stutzte, weil der Platz zu seiner Rechten noch frei war.
„Hat jemand Otto gesehen?“, fragte er in die Runde. Gemeint war Otto Bergheim, sein Vertreter. Allgemeines Kopfschütteln war die Antwort.
„Dann warten wir halt noch zehn Minuten. Vielleicht steckt er irgendwo im Stau“, bestimmte Lothar und blätterte in seiner Arbeitsmappe. Zehn Minuten Pause hätten früher für eine schnelle Zigarette gereicht. Das war jetzt aber Vergangenheit. Heutzutage galt Rauchen als Angriff auf die Gesundheit und war als Untat geächtet. Also wurde die Zeit mit allgemeinem Plausch überbrückt.
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