Stefan Lange - Suicide

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Sevilla in den 1990ern. Stefan widerstreben Karrieretreppen, er sieht seine nächste Station in Spanien. Leichtigkeit, Sonne in seinem Leben, Streifzüge durch die Stadt. Und ganz nah bei sich, in der Residenz entdeckt er eine ganz besondere Sehenswürdigkeit: Susanne.
Ist sie genau die Eine? Es beginnt eine Sevillana der besonderen Art: Leidenschaft, Gleichklang und Gegentakt. Aus sinnlichem Tanz wird bitterer Ernst. Ein altes Trauma reißt einen Abgrund auf.
In einer tagebuchartigen Rückblende erzählt Stefan Lange die Geschichte einer passionierten Liebe, eines Lebens zwischen Manie und Depression. Die Sprache besticht durch Klarheit; schonungslos offen, zynisch-brutal und sehnsüchtig-hoffnungsvoll zugleich rührt der Autor mit Suicide an ein Tabuthema.
Nicht nur in TV- und Radiointerviews, sondern darüber hinaus auch mit Lesungen in Fachkreisen engagiert sich der Deutsch-Schweizer Stefan Lange in der Suizidprävention.

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Bereits an diesem Nachmittag machte ich die Bekanntschaft mit den Menschen, die mich für die nächste Zeit begleiten sollten. Zuerst lernte ich Nastassia und ihre Zimmergenossin Janet kennen. Beide waren Holländerinnen, obwohl Nastassia mit ihren schwarzen Locken und dem dunklen Teint auch als reinrassige Spanierin durchgegangen wäre. Sie war die Tochter einer Andalusierin und eines Niederländers. Auch sie waren erst tags zuvor in der Residenz eingetroffen. Sie luden mich ein, mit ihnen zu essen und wir verplauderten den Nachmittag. Später lernte ich Georg kennen, einen deutschen Medizinstudenten, der mir gleich durch sein lautes Lachen aufgefallen war. Georg war ein drahtiger, gutaussehender Kerl, der etwas Lausbubenhaftes an sich hatte. Ich erkannte an dem rollend gesprochenen ›R‹, daß er Bayer war. Am späteren Nachmittag, während ich ausgiebig die Sonne auf der Terrasse genoß, lernte ich noch Brian aus London und Andrew aus Philadelphia sowie Siri, eine strohblonde Dänin, kennen. Sie besuchten die Sprachschule seit einigen Wochen, und fast alle blieben bis Ende Mai oder Juni in Sevilla, was insofern angenehm war, als daß man doch ein paar vertraute Gesichter in der Atmosphäre des häufigen Wechsels kannte. Wir fragten uns nach dem Grund des Aufenthaltes in Spanien, und so bot sich allerhand Gesprächsstoff.

April – Mai 1994

Franziska lernte ich in der ersten Woche kennen. Ich traf sie in der Bar an der Alameda, wo ich am ersten Schultag mein Frühstück eingenommen hatte. Dorthin gingen viele Schüler in der Pause oder nach dem Unterricht, um sich bei einem Kaffee zu sonnen oder zu plaudern. Franziska saß zufällig an meinem Tisch und beschwerte sich über das Niveau ihres Kurses. Für den dreiwöchigen Aufenthalt war ihr das stupide Wiederholen der Grammatik nicht ausreichend genug. Als Franziska erfuhr, daß ich einen Wirtschaftsspanischkurs besuchte, regte sich ihr Interesse und so erweiterte sich tags darauf unsere Gruppe um eine Schülerin. Franziska, eine in der Schweiz geborene Deutsche, studierte Wirtschaftspolitik in Wien. Sie war eine attraktive Erscheinung und obwohl wir heftig flirteten, hatte ich kein körperliches Interesse an ihr. Über unsere Bekanntschaft legte sich schnell eine seltsame Intimität. Wir verstanden uns, ohne viele Worte zu verlieren, egal über welches Thema wir miteinander sprachen. Wir lernten gemeinsam oder stürzten uns mit den anderen in das sevillanische Nachtleben, das selten vor zehn Uhr abends erwachte.

Ausgangspunkt der meisten Streifzüge war die Bar sopa de ganso, in der man Sprachschüler und Einheimische treffen konnte. Anschließend ging es in das Viertel rund um die Plaza Alfalfa oder zu den kleinen Bars an der El Salvador-Kirche. Auf den Stufen zum Gotteshaus und der Plaza del Salvador drängten sich gutgekleidete Sevillanos, Studenten, Artisten oder junge und hübsche Sevillanerinnen, die in hautengen Jeans vorbeistöckelten. Noch am späten Abend war es sommerlich warm, und auf dem Platz herrschte ein immenser Lärmpegel. Man trank Bier oder tinto de verano, ein Mixgetränk aus jungem Rotwein und Lemon. Die Abende ließen Andrew, Brian und ich in einer Bar, die vierundzwanzig Stunden am Tag geöffnet hatte und nur einen Steinwurf von der Residenz entfernt lag, ausklingen.

Andere Male zog es mich in das Viertel nahe der Giralda. Wenn sich der Abend gemächlich über die Stadt legte, wurde dieser Turm von einer Schar kreischender Vögel umschwärmt. In den engen Gassen, die wie ein Labyrinth wirkten, drängelten sich Gruppen von Menschen oder Paare turtelten auf ihrem Weg von einer Bar zur nächsten.

Ich würde mir Zeit nehmen, die Schönheit Sevillas zu entdecken. Auf den Straßen traf ich immer wieder Trauben von Touristen, überwiegend Amerikaner oder Japaner. Ich verachtete ein wenig diese Billigtouristen, die versuchten, Sevilla im Handstreich zu erobern. Sevillas Schönheit mußte man entdecken. Obwohl ich nicht sonderlich auf dem Gebiet der Kunst und Kultur bewandert war, hatte Sevilla so etwas wie Tradition, die man an vielen Ecken spürte. Die Stadt war reich an historischen Sehenswürdigkeiten. Ich war nicht hierhergekommen, um auf dem Pfad der Mauren zu wandeln, aber das Betrachten der Bauwerke löste geheimnisvolle Empfindungen in mir aus.

In Sevilla schrieb Cervantes seinen Don Quijote, der mir als Lektüre zu anspruchsvoll war. Wenn es einen spanischen Poeten gab, den ich schätzte, dann war es García Lorca: Der Dichter der unerfüllten Liebe. Die Liebe war etwas, mit dem Sevilla untrennbar verbunden schien. Auf der Straße begegnete ich vielen Liebespärchen. Die Menschen hatten stets ein Lächeln auf den Lippen, so als gäbe es nichts anderes als die Lust an der Liebe und dem Leben. Und auch im Tanz und im Gesang drückten sie die Liebe und Leidenschaft aus. Ich hatte den Eindruck, daß es hier in Sevilla etwas leichter und lockerer zuging als anderswo auf der Welt.

Ich feierte meinen neunundzwanzigsten Geburtstag. Zusammen mit meiner Gang und anderen Schülern zogen wir von der Residenz zur Bar Aula Magna, die mir von Lolo, Nastassias Freund, empfohlen worden war. Sie lag an einem winzigen Platz im Santa Cruz-Viertel. Es herrschte eine fröhliche und ausgelassene Stimmung, und die Party wurde für alle ein Vergnügen. Ich stand hinter dem Tresen und schenkte Bier aus. Mit unserer Gruppe von fünfundzwanzig Personen waren wir heute Abend fast die einzigen Gäste in diesem Lokal.

An manchen Geburtstagen wagte ich einen melancholischen Rückblick. Ich reflektierte über Vergangenes und ersann Zukünftiges. Mir wurde bewußt, daß sich die Zeit in Sevilla irgendwann dem Ende zuneigen und danach etwas Neues beginnen würde: Der Ernst des Lebens. Noch kurz vor meiner Abreise nach Spanien hatte ich ungefähr vierzig Bewerbungen auf Stellenangebote versandt, die mein Interesse geweckt hatten. Meist waren es Kandidaturen für internationale Traineeprogramme. Sicher war ich mir dennoch nicht. Ich verdrängte den Gedanken, daß mich etwas aus dieser Geborgenheit hier herausreißen könnte. Ich war nicht überglücklich, aber dennoch zufrieden.

Am achtzehnten April begann die Zeit der feria, der kulturelle Höhepunkt Sevillas, neben den berühmten Osterprozessionen. Die feria war ein gigantisches Volksfest, das seinen Ursprung in einer Handelsmesse hatte. Auf einem fast drei Quadratkilometer großen Areal befanden sich Kirmesattraktionen und die sogenannten casetas. Das waren Zelte, in denen die Sevillanos für eine Woche lebten, kochten, tanzten und feierten. Wohlhabende hatten ihre eigene caseta, andere schlossen sich mit mehreren Kompagnons zusammen oder griffen auf die großen casetas der Gewerkschaften und anderer Institutionen zurück. Die feria war übervölkert von Besuchern, und Lärm und Gesang drang aus den Zelten. Die Gassen trugen Namen von berühmten Stierkämpfern und waren nachts erleuchtet von tausenden rot-weißen Lampions. Tagsüber ritten caballeros mit ihren Pferden durch die Gassen und zeigten stolz ihre Braut, die hinter ihnen saß. Das Pferd gehörte hier genauso zum Alltagsbild wie der Stier. Überall sah man Frauen im Rüschenkleid. Einige wirkten mit ihren von Korkenzieherlocken eingerahmten Gesichtern wie Nachbildungen der Carmen.

Unsere Gruppe zog von caseta zu caseta, um die Sevillanos beim Tanzen und Feiern hautnah zu erleben. Ich hatte extra für diesen Anlaß einen Tanzkurs besucht, um die Grundschritte des sevillanas zu erlernen. Wenn ich die Menschen beobachtete und ihre Schritte und Bewegungen für diesen ausdrucksvollen Tanz nachahmte, fühlte ich mich nicht nur als stummer Beobachter, sondern war den Sevillanos auf sonderliche Weise verbunden, obwohl ich wußte, daß ich nicht zu ihnen gehörte, daß ich fremd war. Trotz dieses Umstandes fühlte ich mich hier wohler als zu Hause.

Die Tage verliefen stets im gleichen Rhythmus: Morgens Unterricht, am Nachmittag lernen und abends dann die marcha, so nannte man das Ausgehen. Mit Georg, Brian und Andrew verstand ich mich prächtig, und bei Franziska hatte ich den Eindruck, daß wir uns schon länger kannten.

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