Stefan Lange - Suicide

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Sevilla in den 1990ern. Stefan widerstreben Karrieretreppen, er sieht seine nächste Station in Spanien. Leichtigkeit, Sonne in seinem Leben, Streifzüge durch die Stadt. Und ganz nah bei sich, in der Residenz entdeckt er eine ganz besondere Sehenswürdigkeit: Susanne.
Ist sie genau die Eine? Es beginnt eine Sevillana der besonderen Art: Leidenschaft, Gleichklang und Gegentakt. Aus sinnlichem Tanz wird bitterer Ernst. Ein altes Trauma reißt einen Abgrund auf.
In einer tagebuchartigen Rückblende erzählt Stefan Lange die Geschichte einer passionierten Liebe, eines Lebens zwischen Manie und Depression. Die Sprache besticht durch Klarheit; schonungslos offen, zynisch-brutal und sehnsüchtig-hoffnungsvoll zugleich rührt der Autor mit Suicide an ein Tabuthema.
Nicht nur in TV- und Radiointerviews, sondern darüber hinaus auch mit Lesungen in Fachkreisen engagiert sich der Deutsch-Schweizer Stefan Lange in der Suizidprävention.

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Ich war von Mauern umgeben, in denen es keine Öffnungen gab. Ein unsichtbarer Ring legte sich um meine Brust. Das Atmen bereitete mir zunehmend Mühe, und meine Angst wurde immer stärker. Die Raumtemperatur fiel rapide ab. Ein Zittern durchzog meinen ganzen Körper. Ich ließ mich auf den Boden fallen, strampelte und schrie. Es half nichts.

Die Kälte breitete sich immer stärker aus, bis der Kälteschmerz meinen ganzen Körper durchdrungen hatte. Meine Kräfte schwanden. Ich erfror.

Dienstag, 18. Oktober 1994

Ich spürte Wärme. Langsam erwachte ich aus diesem Traum, der mir seltsam bekannt vorkam und öffnete die Augen. Ein heller Strahl der Morgensonne bahnte sich seinen Weg durch die bis auf einen kleinen Spalt geschlossenen Gardinen auf mein Gesicht. In dem Strahl tanzten feine Staubteilchen. Ich beobachtete eine Zeitlang ihren Tanz. Irgendwie erinnerte mich diese Szene an die vergangenen Monate meines Lebens. Wieviele Gedanken hatte ich in der letzten Zeit beleuchtet? Gedanken, die wie Luftblasen in meinen Gehirnwindungen aufgetaucht waren, nach oben gestiegen, kurz gedacht und dann wieder verworfen worden waren.

Ich stand auf und machte mir einen Kaffee. Dann schob ich die Gardinen beiseite, öffnete das Fenster und ließ die klare Luft dieses frühen Tages in mein Zimmer. Ich stand am Fenster und schaute, eine Zigarette rauchend, dem Treiben auf der Straße zu.

Ich betrachtete die Menschen, die im gegenüberliegenden Universitätsgebäude ihren Geschäften nachgingen. Autos fuhren durch die Straße und die Fahrer versuchten, einen der wenigen Parkplätze zu ergattern. Auf dem Gehweg bahnten sich Studenten ihren Weg durch die Menschenmenge und wahllos abgestellten Fahrräder. Es könnte ein ganz normaler Tag in meinem Leben sein.

Die Sonne gleißte aus einem wolkenlos blauen Himmel. Es roch nach Herbst. Ich atmete die mit dem Geruch von Laub und Erde angereicherte Luft tief ein. Für einen kurzen Moment spürte ich das intensive Gefühl zu leben. Selten hatte ich es so klar und deutlich empfunden wie an diesem Morgen. Ich verdrängte den Gedanken mit aller Kraft.

Bei einer Tasse Kaffee ließ ich den Blick durch mein kleines Zimmer wandern. Alles war aufgeräumt und sorgfältig geputzt. So sollten sie es vorfinden. Gemocht hatte ich es schon, dieses kleine Zwölf-Quadratmeter-Reich, in das ich vor vier Jahren eingezogen war. Es hatte den Vorteil, daß es mitten in der Stadt lag und sehr preiswert war. Hier hatte ich gelebt, gelernt, gefeiert, geschlafen und gelitten. Das Zimmer hatte mir immer das Gefühl einer Ersatzgeborgenheit vermittelt. Heute würde ich es verlassen und nicht mehr zurückkommen, denn mein Reiseziel war das totale Nichts.

Ich wusch mich sorgfältig und musterte mein Gesicht im Spiegel. Das Gegenüber zeigte sich blaß, ausdruckslos und stumm. Vor einigen Monaten war das noch ganz anders gewesen. Lebensfreude hatte aus dem Glanz meiner Augen gesprochen, ein stetes Lächeln hatte mir auf den Lippen gelegen, weil ich alles bejaht und geglaubt hatte, eine göttliche Spur im Leben gefunden zu haben. Nun, die Zeiten hatten sich gewandelt. Die Vergangenheit war vergebens gewesen, eine Zukunft würde es nicht geben, auf jeden Fall nicht für mich.

Am Vortag hatte ich noch Der kleine Prinz von Saint-Exupéry gelesen und war zu einer traurigen Erkenntnis gelangt. Nach meiner Interpretation zog es der kleine Prinz vor, diese Welt zu verlassen, um als Stern am Himmel zu leuchten, da es unter den Menschen keine wahre Liebe gab. Nachdem ich das Buch gelesen hatte, bin ich zu José gegangen, der in einer südamerikanischen Kneipe gleich um die Ecke kellnerte, um mit ihm, wie so oft, über den Sinn des Lebens zu philosophieren. Ich erzählte José von diesem Märchen und wollte es ihm zum Abschied schenken, obwohl er keine Ahnung hatte, daß es mein Abschiedsgeschenk war.

Ich packte meine Sachen zusammen und lugte vorsichtig in den Vorflur unserer Wohngemeinschaft. Nichts rührte sich. Martin, der als Freelancer bei einer Zeitung arbeitete, hatte das Haus sicher schon früh am Morgen verlassen, sein Bruder Daniel, der Nachtwachen in einem Altersheim schob, schlief noch und Samira, die einzige weibliche Mitbewohnerin, hatten wir schon seit Tagen nicht mehr gesehen. Ich stellte meine Reisetasche in das Treppenhaus und lauschte für einen kurzen Moment. Ich wollte vermeiden, daß mir die Vermieter, die das Erdgeschoß bewohnten, zufällig im Hausflur begegneten. Keine Fragen, wohin die Reise gehen sollte. Daniel hatte ich gesagt, daß ich für ein paar Tage nach Holland fahren würde.

Den Mietwagen hatte ich tags zuvor etwas abseits des Hauses an der Universitätsbibliothek geparkt. So konnten mich die Vermieter, die oft am Küchenfenster saßen, nicht beim Beladen des Autos beobachten. Zunächst gab ich das als Geschenk eingepackte Buch für José im Coco Loco ab. Dann steuerte ich die Mensa am Aasee an, um mich für die lange Fahrt zu stärken.

Wie üblich zur Mittagszeit, war die Mensa mit Studenten überfüllt. Ich setzte mich auf einen freien Platz an den langen Tischen und aß in aller Ruhe mein Schnitzel. Die Gespräche meiner Tischnachbarn drehten sich um Professoren, Hausarbeiten und Kommilitonen. Ob sie wohl bemerkt hatten, daß neben ihnen ein Mensch saß, der mit allem abgeschlossen hatte?

Nach dem Essen begab ich mich auf die Reise. Am Autobahnkreuz Münster-Süd wählte ich die Autobahn in Richtung Frankfurt. Ich schaute noch einmal zurück. War das wirklich alles gewesen? Vielleicht nicht, aber es reichte, um abzutreten. Ich schob eine Kassette ein, die mit einem einzigen Lied bespielt war. Unserem Lied. Nie hätte ich gedacht, daß mich ein Musikstück mit seinem Text so vereinnahmen würde. Es war Streets of Philadelphia von Bruce Springsteen. Obwohl er über das Thema AIDS sang, paßte der Text in weiten Teilen auf die letzten Tage meines Lebens.

Noch einmal stellte ich mir die Frage, wann dieser Haß, diese Lähmung, die mich wie eine schleichende Krankheit durchdrang, begonnen hatte. Vielleicht war ich ja schon verloren, bevor ich geboren wurde und hatte seither den Tod immer in mir getragen, oder begann alles mit einer Reise nach Sevilla?

Ostersonntag, 3. April 1994

Ich stand am offenen Fenster und ließ die Sonne auf mein Gesicht scheinen. Ich atmete die frische Luft ein, in der es nach Frühling roch. Sonne! Wie sehr hatte ich den Sonnenschein in den vergangenen trüben Monaten vermißt. Gleich würde das Taxi vorfahren, das mich zum Bahnhof bringen sollte.

Heute nacht würde ich in Sevilla, das für die kommenden drei Monate mein Zuhause sein sollte, einschlafen. Allein bei diesem Gedanken überkam mich pochende Vorfreude. In einer Broschüre über Sevilla hieß es: Sevilla inspiriert dich zu träumen. Seit Wochen hatte ich diesen Tag herbeigesehnt und schwärmte schon im Vorfeld, wie ich über Sevillas Straßen schlenderte. In Sevilla würde ich einen von der Handelskammer ausgerichteten Wirtschaftsspanischkurs besuchen, den eine Privatschule durchführte.

Zur Einstimmung hatte ich mir ein bißchen Wissen über Sevilla angelesen. Sie galt als die schönste Stadt Spaniens. Interessant fand ich die Tatsache, daß sich an diesem Ort zwei Kulturen trafen. Einst war Sevilla maurische Königsstadt, bevor sie von den Christen zurückerobert wurde. Noch heute fand man die alten Spuren, die Sevilla einen mystischen Reiz verliehen.

Die im Prospekt versprochenen elf Stunden Sonnenschein pro Tag im Frühjahr und Sommer sowie das von der Sahara geprägte Klima, gaben Sevilla den Beinamen, die heißeste Stadt Europas zu sein. Nach so vielen Regentagen in Münster klang das sehr verlockend.

Den Bewohnern von Sevilla wurde eine besondere Eigenart nachgesagt. Trotz der Armut empfanden sie Lebensfreude, und genau dieser Widerspruch war zum Symbol der spanischen Lebensart geworden. Dazu paßten Flamenco, Stierkämpfer und schwarzhaarige Tänzerinnen, die Kastagnetten klappern ließen.

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