Zwei Tage zuvor - Zarifa - Eine Einladung: Rayan
Anfang Juni 2015 - Auf dem Weg zu Khalid - Bedingungen der Kapitulation
Zwei Tage zuvor - Zarifa - Eine Einladung: Carina
Anfang Juni 2015 - Vor Khalids Lager - Die Unterwerfung
Zwei Tage zuvor - Zarifa - Naturschönheiten
Anfang Juni 2015 - in Miskah Khalids Lager - Die Befreiung
Zwei Tage zuvor - Zarifa - Die erste Annäherung
Anfang Juni 2015 - In Miskah Khalids Lager - Die Vergeltung
Zwei Tage zuvor - Zarifa - Der erste Schritt zur Versöhnung
Anfang Juni 2015 - In Miskah Khalids Lager - Die Bestrafung
Anfang Juni 2015 - Einige Kilometer vor Khalids Lager - Die Verhandlung
Zwei Tage zuvor - Zarifa - Vor der Versöhnung kommt …?
Anfang Juni 2015 - Einige Kilometer vor Khalids Lager - Die Auswahl
Zwei Tage zuvor - Zarifa - Die Aussprache
Anfang Juni 2015 - Einige Kilometer vor Khalids Lager - Der Zweikampf
Anfang Juni 2015 - Einige Kilometer vor Khalids Lager - Zahltag
Anfang Juni 2015 - In Miskah Khalids Lager - Die Warnung
Anfang Juni 2015 - In der Oase von Farah - Zurück zur Normalität
Anfang Juni 2015 - In der Oase von Farah - Ein unmoralisches Angebot
Prolog für Teil Vier „Rayan - Der Stich des Skorpions“
Namensverzeichnis:
Weitere Bücher der Rayan – Reihe
Impressum neobooks
Indira.jackson@web.de
Irrtum vorbehalten. Alle Rechte bleiben bei der Autorin.
Die Namen, Personen und auch die meisten Orte sind frei erfunden. Ähnlichkeiten zu realen Personen oder Ereignissen sind rein zufällig und keinesfalls beabsichtigt.
An meine treuen Fans,
als ich „Rayan – Sohn der Wüste“ geschrieben habe, sollte es eigentlich ein einzelnes Buch werden.
Dann kam mir auf einmal die Idee für den zweiten Teil und es stand fest: Es muss eine Trilogie werden. Und siehe da? Beim Schreiben des dritten Teiles passte auf einmal nicht mehr alles hinein und mir kamen schon wieder neue Einfälle!
Also: ich verspreche Euch, mich zukünftig mit Aussagen über die Anzahl meiner Bücher im Vorfeld zurückzuhalten - denn offenbar kann man nie vorhersehen, wohin einen die Geschichte noch führt.
Diesmal möchte ich mich vor allem bei „Venanzio“ für die tollen Covers bedanken.
Zudem noch bei meinem Mann, Oli + Eva und Frank. Viel Spaß beim (erneuten) Eintauchen in Rayans Welt!
Eure Indira
PS: Denkt wie bei den letzten Büchern an ein genaues Lesen der Kapitelüberschriften, damit ihr wisst an welchem Tag, in welchem Jahr oder an welchem Ort ihr euch gerade befindet!
02.02.2015 - München - Showdown
In diesem Moment gab Rayan alle Hoffnungen für sich auf. Die Zeit war einfach zu knapp.
Stattdessen überlegte er, was er tun könnte, um zumindest das Überleben von Tahsin und Carina sicherzustellen, aber auch dazu fiel ihm nichts ein.
Die Männer hatten sich taktisch geschickt platziert: Einer hielt seinen Sohn fest, eine Pistole an dessen Schläfe, der Zweite hielt Carina in der gleichen Weise umschlungen. Der dritte Mann, welcher der Anführer zu sein schien, mit dem er telefoniert hatte, stand ein Stück entfernt, ebenfalls eine Waffe in der Hand.
Fast überrascht fragte sich Rayan, ob es diese Pistole sein würde, die ihn tötete?
Reumütig dachte er an seine Wüste – er hatte immer gehofft, einmal dort zu sterben und begraben zu werden, nicht hier im kalten und grauen München.
Nebenbei registrierte er die Kälte des Bodens und die Feuchtigkeit des nassen Grases, die durch seine Hosenbeine drang. Wie gerne hätte er jetzt stattdessen heißen Sand unter seinen Knien gespürt.
Dann hatte der Mann seine finale Position erreicht. Er stand nun etwas mehr als zwei Schritte seitlich von Rayan. Selbst wenn dieser sich auf ihn hätte werfen wollen, aus der knienden Position hätte er keine Chance gehabt, rechtzeitig hochzukommen.
Dann hob der Anführer den Arm mit der Waffe. Er zielte genau auf Rayans Kopf und sein Gesicht verriet, dass die Zeit der Spielchen abgelaufen war, jetzt war er wie eine Maschine, die nur eines kannte: die finale Kugel abzufeuern.
In Sekundenbruchteilen würde sie den Lauf verlassen, mit einer Geschwindigkeit von 450 Metern in der Sekunde in Rayans Gehirn eindringen und ihn sofort töten.
Er würde nicht einmal mehr merken, dass sein Oberkörper auf den Boden sackte.
„Schöne Grüße von Senator Johnston B. Deering“, flüsterte der Killer heiser, dann krümmte sich sein Finger um den Abzug.
Rayan erwartete fast ein wenig neugierig den Einschlag. Würde er einen Schmerz spüren? Oder würde die Welt einfach in Dunkelheit versinken?
Doch statt des „Plopp“, das Rayan aus eigener Erfahrung von schallgedämpften Waffen her kannte, vernahm er ein undefinierbares Geräusch. Die anderen hatten es auch gehört und alle fünf sahen gemeinsam auf den Anführer der Attentäter.
Sekundenbruchteile lang konnte Rayans Gehirn nicht verarbeiten, was er da sah. Zu sehr hatte er sich auf seine eigenen letzten Sekunden, seinen Tod, konzentriert.
Der Blick des Mannes hatte einen überraschten Ausdruck angenommen. An seiner linken Schläfe schien etwas Rotes zu hängen.
Dann vernahmen sie nochmals das eigenartige Geräusch.
Aufgrund seines jahrelangen Trainings war Rayan der Erste, der die Situation erfasste. Er erkannte, dass das Rote Blut war – das Blut des Mörders selbst.
Und just in dem Moment, als dieser begann, langsam zu Boden zu sinken, war auch an seinem Hals ein roter Fleck zu erkennen, wo ihn die zweite Kugel getroffen hatte.
Dass es nur einen Schützen in der Nähe geben konnte, der mit solch einer Präzision sein Ziel traf, war Rayan klar: Hanif.
Alles musste nun schnell gehen – er hatte keine Zeit, Erleichterung zu empfinden, denn noch war die Gefahr nicht gebannt. Blitzartig flog er mit einer Art Hechtsprung förmlich auf den Mann zu. Er war der Einzige, der gewusst hatte, dass Jassim und Hanif auf dem Weg hierher waren, wohingegen die anderen Täter der Meinung waren, alleine zu sein. Was für Rayan die Erkenntnis, was da gerade vor sich ging, natürlich erleichterte. Er machte sich nicht die Mühe, dem sterbenden Mann die Waffe zu entreißen, sondern legte seine Hände über die des Anderen. Er suchte sein Ziel und traf den Mann, der Tahsin bedrohte, mitten ins Gesicht, noch bevor dieser begriffen hatte, dass sich die Situation gedreht hatte und nicht mehr sie die Angreifer waren.
Hanif streckte mit einem weiteren gezielten Schuss aus seinem M40A3 Scharfschützengewehr den Mann nieder, der Carina bedrohte.
Rayan prüfte, ob der Anführer wirklich tot war, indem er den Puls an dessen Halsschlagader fühlte: Nichts. Erst dann eilte er hinüber zu den anderen beiden Männern.
Um kein Risiko einzugehen, schoss er beiden kurzerhand nochmals in den Kopf, dann wischte er von der Waffe sorgfältig seine Fingerabdrücke ab und warf sie in den See.
Vermutlich würde die Polizei sie ohnehin finden, doch das war dann nicht mehr sein Problem. Ärgerlicher war der Verlust seiner eigenen Waffe, die der Angreifer vorher ebenfalls ins Wasser befördert hatte. So schnell würde er die nicht wiedersehen, denn als Beweismittel würden die Kriminalbeamten sie zunächst einmal sicherstellen. Wenn sie sie überhaupt fänden.
Er sah, dass Tahsin zitterte und nahm ihn beruhigend in den Arm. Er hielt ihn eine ganze Zeit lang fest und murmelte beruhigende Worte ins Ohr des Jungen. Der weinte und stammelte immer wieder: „Es tut mir leid. Das wollte ich nicht.“ Rayan versicherte ihm, dass jetzt alles gut sei, niemand außer den Angreifern sei zu Schaden gekommen. Und dies seien die einzigen Schuldigen, die nun ihre Strafe bekommen hatten. Erst nach einigen Minuten ließ das Zittern nach.
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