Bernd Koldewey
Gedanken eines Pilgers
Sehnsucht - Emotionen - Erkenntnisse
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Titel Bernd Koldewey Gedanken eines Pilgers Sehnsucht - Emotionen - Erkenntnisse Dieses ebook wurde erstellt bei
Vorwort Vorwort Sind es die neuen und einzigartigen Erfahrungen und Errungenschaften gewesen, die ich durch meine vielen Reisen auf dem Jakobsweg gewonnenen hatte und die mich immer wieder suchen lassen, um am Ende vielleicht die wahre Erkenntnis zu finden? Ist es eine Suche nach der wahren Wahrheit über das Leben, oder ist es ein Prozess der ewigen Selbstsuche, eine Suche, die ohne Ende ist, aber mit vielen Erkenntnissen. Der Jakobsweg wird zum Lebensweg, wer auf ihm geht, wird feststellen, dass sich mit seinem Unterwegssein alles verändert. Im Wandel seines eigenen Ichs und des Werdens erfährt man neue Horizonte, die einen überraschen. Plötzlich sieht man die vielen Dinge des täglichen Lebens und Alltags in einem ganz anderen Licht. Es fühlt sich an wie nach der Genesung von einer Krankheit, ein schönes Gefühl der Reinheit. Ist man einmal bereit für die Suche nach Erkenntnis, wird sie einen nicht mehr loslassen, sie ist in ihrer Unendlichkeit eine göttliche Suche. Ein Jakobspilger, der schon einige tausend Kilometer zu Fuß durch Europa gewandert ist, kann sicherlich über sein Bewusstsein, den Geist seiner Pilgerschaft, einiges erzählen. Dabei spielen die vielen erlebten Gegensätze eine erhebliche Rolle. Mit Leib und Seele spürt er, wie es in ihm brodelt und kocht, es fühlt sich an wie ein Tanz auf einem Vulkan. Ich wünsche Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, viel Freude beim Lesen. Buen Camino! Ihr Bernd Koldewey
Kapitel 1: Mythos Pilgerschaft - Wallfahrten der Weltreligionen
Kapitel 2: Mythos Jakobsweg
Kapitel 3: Fernweh – Sehnsucht nach der Ferne
Kapitel 4: Sehnsucht der Gefühle
Kapitel 5: Weg der Emotionen
Kapitel 6: Tränen der Angst und der Freude
Kapitel 7: Das Bewusstsein auf und nach dem Jakobsweg
Kapitel 8: Auf der Suche nach Erkenntnis
Kapitel 9: Hans im Glück! - Alltaggeschichten eines Jakobspilgers
Kapitel 10: Jakobusgeschichte
Kapitel 11: Jakobskult in Europa
Autorenporträt (Vita)
Impressum neobooks
Sind es die neuen und einzigartigen Erfahrungen und Errungenschaften gewesen, die ich durch meine vielen Reisen auf dem Jakobsweg gewonnenen hatte und die mich immer wieder suchen lassen, um am Ende vielleicht die wahre Erkenntnis zu finden? Ist es eine Suche nach der wahren Wahrheit über das Leben, oder ist es ein Prozess der ewigen Selbstsuche, eine Suche, die ohne Ende ist, aber mit vielen Erkenntnissen.
Der Jakobsweg wird zum Lebensweg, wer auf ihm geht, wird feststellen, dass sich mit seinem Unterwegssein alles verändert. Im Wandel seines eigenen Ichs und des Werdens erfährt man neue Horizonte, die einen überraschen. Plötzlich sieht man die vielen Dinge des täglichen Lebens und Alltags in einem ganz anderen Licht. Es fühlt sich an wie nach der Genesung von einer Krankheit, ein schönes Gefühl der Reinheit. Ist man einmal bereit für die Suche nach Erkenntnis, wird sie einen nicht mehr loslassen, sie ist in ihrer Unendlichkeit eine göttliche Suche.
Ein Jakobspilger, der schon einige tausend Kilometer zu Fuß durch Europa gewandert ist, kann sicherlich über sein Bewusstsein, den Geist seiner Pilgerschaft, einiges erzählen. Dabei spielen die vielen erlebten Gegensätze eine erhebliche Rolle. Mit Leib und Seele spürt er, wie es in ihm brodelt und kocht, es fühlt sich an wie ein Tanz auf einem Vulkan.
Ich wünsche Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, viel Freude beim Lesen.
Buen Camino!
Ihr Bernd Koldewey
Kapitel 1: Mythos Pilgerschaft - Wallfahrten der Weltreligionen
Schon seit Urzeiten pilgern die Menschen zu ihren Märtyrern und Heiligtümern. Seit tausenden von Jahren gibt es den Mythos der heiligen Wallfahrt (Pilgerschaft), die zu den Pilgerstätten ihrer Heiligen führen. Im Christentum, Judentum und im Islam huldigen und verehren Pilger an den Gräbern und Schreinen die Gebeine und Reliquien der Heiligen.
Mythos Pilgerschaft
Bis in unsere heutige Zeit hinein gibt es dieses Phänomen der Pilgerschaften, bei den Christen sind es die drei großen heiligen Stätten Jerusalem, Rom und Santiago de Compostela, Orte der Verehrung besonderer Heiligen. Die Tradition der Pilgerschaft gibt es schon seit Tausenden von Jahren. Auf der ganzen Welt gibt es Heiligenverehrungen, die Millionen von Pilger bewegen, ihre Heiligen zu besuchen und zu verehren. Dabei besuchten Pilger nicht nur wie heute in Europa Kathedralen, Kirchen und Kapellen, sondern auch Tempelanlagen, Moscheen, Höhlen (Grotten) und Heilige Berge. Schon früh gab es in den alten Kulturen unserer Erdgeschichte Kult- und Opferstätten, Bergheiligtümer, Kultfelsen und Kulthöhlen, die von ihren Anhängern verehrt wurden. Die Zeiten der Kelten, Altsachsen und anderer Germanenstämme hatten ihre Heiligtümer meistens auf einem Hügel. Wie beispielsweise das Sachsenheiligtum, die Irminsul, ein Weltenbaum und Baumheiligtum. Auch in biblischer Zeit gab es heilige Orte und Kultstätten wie z.B. die Pyramiden, die bis heute ihre Faszination nicht verloren haben. Ob es die Orte der alten Propheten waren oder die Orte Jesus Christus, alle verbinden, dass der Glaube bis heute lebendig ist.
Einmal im Leben nach Mekka. So heißt es für jeden gläubigen Moslem, dass es im Islam für jeden eine religiöse Pflicht ist, einmal an der Pilgerfahrt, der Haddsch, teilzunehmen. Bei der alljährlichen Wallfahrt und Pilgerzeremonie drängen sich dicht an dicht die Gläubigen, beten und umrunden die Kaaba, das zentrale Heiligtum, eines der fünf Säulen des Islams, siebenmal gegen den Uhrzeigersinn. Das altehrwürdige Mekka, die Geburtsstadt des Propheten Mohammed, liegt in Saudi-Arabien, mit Medina und Jerusalem die wichtigsten religiösen Wallfahrtsorte des Islams.
Abraham, der Stammvater vieler Völker, die des Judentums, Christentums und des Islams, hatte auf seiner langen Reise von der Stadt Ur in Chaldäa (Mesopotamien) über die heutige Türkei bis nach Kanaan, das Gelobte Land, auch nach Mekka den monotheistischen Glauben gebracht, dass es nur einen einzigen Gott gibt, den Gott aller Völker. In der Höhle Machpela in Hebron (Westjordanland) liegen die Gebeine Abrahams, Saras, Isaaks, Rebekkas, Jakobs und Leas. Das Grab der Patriarchen, wie es genannt wird, ist für Juden, Muslime und Christen ein Heiligtum.
In den biblischen Überlieferungen findet man viele Berichte über heilige Wander- und Pilgerschaften, sowohl im Alten wie auch im Neuen Testament. In biblischen Zeiten waren die Menschen noch nicht so sesshaft wie wir heute, sie waren Nomaden und zogen als Hirten mit ihren großen Schaf- und Ziegenherden übers weite Land. Im zweiten Buch Mose (Exodus) liest man vom Auszug aus Ägypten, als Moses die Israeliten 40 Tage lang durch die Wüste führte und von dem jahrhundertelangen Joch der Pharaonen befreite. Es ist die ursprüngliche Form einer Pilgerreise zum Heil und wie das Unterwegssein den wahren Glauben stärkt und bindet.
In der Pilgerschaft geht es sicherlich nicht nur darum, dass man die Heiligen Stätten besucht und verehrt, sondern vielmehr darum, dass man durch sein Unterwegssein seinen Glauben stärken und festigen kann. Über das Gottvertrauen haben oder zu bekommen, liest man im Buch der Psalmen. Schöner Bibeltext, aus dem Psalm Davids „Der gute Hirte“ (Psalm 23.4)
Und ob ich schon wanderte im finsteren Tal,
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