Jesus: Interessant.
Gott: Wenn sie sich zumindest zeitweilig transzendentieren, ginge Teleportation.
Jesus: Da kann man über's Wochende auf die Südseeinsel.
Petrus: Sind sie dann nicht Engel?
Gott: Engel sind nicht körperlich. Sie nehmen nur bei bedarf körperliche Formen an. Das ist für sie kein Problem. Da sie Geistwesen sind.
Petrus: Sind die Menschen nicht Geistwesen, wenn sie Herrschaft über ihre metaphysischen Ströme erlangen?
Gott: Ja und Nein. Sie können ihren Körper, den Körper den Menschen dann haben, nicht ablegen. Sie müssen zu ihrer irdischen Manifestation zurückkehren. Die Transformation zum rein geistigen ist anstrengend und begrenzt.
Jesus: Klingt schon ziemlich geplant.
Gott: Nichts dergleichen. Vielleicht werden sie wirklich alle Engel oder es passiert doch alles gleichzeitig.
Jesus: Wie ist dann der geistige Sex?
Gott: Wieso soll ich verraten, was in solchen Zuständen und mit selbstbestimmter Steuerung ihrer Energien alles möglich ist?
Jesus: Weil wir neugierig sind.
Gott: Dann findet es heraus. Ich kann es euch nicht sagen. Ich müsste mir das selbst erst überlegen.
Jesus: Was nützt uns das überhaupt, wenn die Menschheit ausgelöscht wird?
Gott: Du meinst in 10000 oder waren es 50000 Jahren?
Jesus: Ja und dann noch die Trillionen des Untergangs.
Gott: Bis dahin kann so viel passieren. Vielleicht seid ihr dann schon von der Erde ausgewandert, weil ihr einen Planeten gefunden habt und die Reise kein Problem mehr war.
Jesus: Verwechselst du nicht Science-Fiction und Prophetie?
Gott: Wo ist da der Unterschied? Liegen beide die meiste Zeit daneben.
Jesus: Dann können die Menschen vielleicht sogar schon Planeten züchten. Wie Südseeinseln, wie man will.
Gott: Gute Motivation.
Jesus: Was ist mit dem Hitzetod? Petrus.
Petrus: Ich mache hier nur, was man mir sagt.
Gott: Meine Güte (es lag ihm einfach nicht davon zu sprechen), was kann ich tun, wenn sie aussterben oder sich selbst vernichten.
Jesus: Naja, es dauert einfach Trillionen bis überhaupt die Möglichkeit besteht, mit einem weiteren Big Bang alles von vorne losgehen zu lassen. Wer weiß, ob es nochmal zu Menschen kommt?
Gott: Wer weiß? Wenn es noch drei Hitzetode und Big Bangs dauert. Bei uns spielt Zeit keine Rolle.
Jesus: Du hast das angestoßen und lässt sie jetzt damit allein. Unverantwortlich.
Gott: Ich bin Gott. Ich antworte, wenn man mich bittet. Petrus, wir tun doch alles.
Petrus: Gebete erhören gehört zu den Hauptaufgaben im Labor.
Gott: Wenn ihr alle um die Vermeidung des Hitztetodes betet.
Jesus: Und wenn es nicht klappt? Dann glaubt keiner mehr an dich.
Gott: Muss man ausprobieren. Dafür habe ich die Menschen.
Jesus: Wir drehen uns im Kreis.
Gott: Sind ja dann weg. Sollte es eine weitere Schöpfung geben, wer weiß, was die Wesen glauben.
Jesus: Ich bin dann auch weg.
Gott: Muss man ausprobieren.
Jesus: Ich habe doch gesagt, bis an's Ende der Zeit.
Gott: Wenn für alle Menschen das Ende der Zeit gekommen ist, kannst du auch weg.
Jesus: Das hört man gern vom eigenen Vater.
Gott: Bei uns spielt Zeit keine Rolle.
Jesus: Noch bin ich hier.
Gott: So oder so, soll man die Zeit genießen.
Jesus: Ist das die frohe Botschaft?
Gott: Ist doch logisch: Wenn alles gut geht, waren die ganzen Sorgen umsonst, wenn alles verloren geht, nützen einem die Sorgen auch nichts.
Jesus: Carpe Diem.
Gott: Ich sag nicht, dass das neu ist.
Jesus: Wir hatten uns auf Erneuerung der Prophetie geeinigt.
Gott: Solange du keinen besseren Spruch auf Lager hast, pobieren wir's mit den Tomaten.
Jesus: Wir drehen uns im Kreis.
Gott: Allerdings. Es gibt eine Weltsicht, die das Leben als großes Spiel versteht. Die Menschen haben schon sehr viel herausgefunden. Erst aufgeschrieben, jetzt gespeichert. Damit sie es besser spielen können.
Petrus: Schiefgegangen.
42 Photonen oder alles wird Licht
Gott: Zu Allem immer Alles abrufen zu können, ist hilflos. Ohne Erfahrung.
Jesus: Es ist wie immer die Balance. Information ist doch gut.
Gott: Sie wird nur zunehmen. Sie haben viel herausgefunden. Sich Bilder und Musik ausgedacht. Wenn man wirklich Überkommenes nicht mehr benutzt, behält man es doch aus historischen Gründen. Es hört nur nie auf.
Jesus: Weil du unendlich bist?
Gott: Genau.
Jesus: Und allwissend. Das heißt doch du speicherst das alles auch.
Gott: Ich bin ja auch unendlich.
Petrus: Wir speichern jeden Tag. Die ganze Zeit.
Jesus: Aber das ist ja auch unendlich.
Petrus: Wir speichern nicht auf irdischen Datenträgern.
Jesus: Sondern?
Petrus: Photonen-Speicher.
Jesus: Hab' ich das nicht bei einem Science-Fiction-Autor gelesen?
Petrus: Die CDs und Festplatten speichern indirekt schon Licht. Dessen Verlauf.
Jesus: Und wenn die Entropie nicht mehr zunimmt, friert beim Hitzetod alles zum unendlichen Photonen-Speicher ein. Heißt das, er ist voll?
Gott: Das ist auch offen.
Jesus: Hört sich aber sehr danach an. Spielt doch den Zweiflern zu, die behaupten, dich gäbe es gar nicht, bestenfalls wärst du ein endloser Photonen-Nebel.
Gott: Und wenn, dann nicht nur.
Jesus: Ja, auch noch eingefroren, weil es dann länger hält und frisch bleibt bis es soweit ist, dass es im nächsten Big Bang wieder auftaut. Das spielt doch der Bande erst recht zu.
Gott: Gute Idee. Das Einfrieren.
Jesus: Und?
Gott: Wenn es einen Photonen-Nebel-Speicher gibt, ist da immer noch die Information. Wo ist die?
Jesus: In Gottes Gefrierschrank.
Gott: Von innen beleuchtet.
Jesus: Überall im Nebel.
Gott: Vielleicht. Was macht sie da?
Jesus: Angeblich praktisch ausschließlich diffus sein.
Gott: Bedeutet doch, daraus kann alles mögliche entstehen.
Jesus: Wieder Menschen, oder etwas ganz anderes?
Gott: Das weiß man vorher nicht.
Jesus: Wieso, ist doch gespeichert?
Gott: Ja, alles, aber diffus.
Jesus: Weshalb man nicht sagen kann, was hervortritt.
Gott: Mit den Menschen ist es doch sehr lustig. Weiß man aber, wie sich die diffuse Information verhalten wird? Ist darunter eine Ebene gelegt, die die Reorganisation gespeichert hat?
Jesus: Weiß man nicht.
Gott: Vielleicht wurden sogar die Lernerfolge gespeichert und eine neue Menschheit entsteht. Mit noch mehr sinnlicher Lust.
Petrus: Wie wenn wir sonst nichts zu tun hätten.
Jesus: Das hört sich aber wieder sehr nach einem Hoffnungsmärchen an. Diesmal mit Erfolgsaussicht nach den Trillionen bis zum Nebeldasein. Dass die Erlösung nicht zu früh eintritt, ist sicher.
Gott: Wir haben uns schon darauf geeinigt, dass ich nur darlege in Bezug auf diese Annahmen vom Hitzetod und Photonen-Nebel. Nicht als Wahrheit. Ich plane nicht soweit. Es kann ganz anders sein.
Jesus: Angesichts der ungewissen Perspektive und den ausladenden Zeiträumen sind die Menschen gut beraten, ihr Leben zu genießen.
Gott: Sag ich doch: Leben genießen, Sex genießen.
Jesus: Ist das in der letzten Konsequenz damit nicht die Quintessenz des Daseins? Für das eigene Plaisir herauszuholen 'was geht?
Petrus: Hedonisten. Gibt es schon.
Gott: Aha. Was es alles gibt.
Petrus: Das ist auch eine griechische Bande. Aus der Antike.
Gott: Und die machen's richtig?
Jesus: Sie vertreten im Prinzip den Sinn des Lebens als Genuss.
Petrus: Den Genuss als Sinn des Lebens.
Jesus: Das ist nicht ganz dasselbe.
Gott: Dann erklär es.
Jesus: Wenn Genuss der Sinn des Lebens ist, und eventuell der alleinige, wer macht dann die ganze Arbeit?
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