Mahatma Vishidhu Nich
Halbmutanten
und ihre wunderbare Welt. Dokumente, Selbstzeugnisse, anthropologische Studien
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Inhaltsverzeichnis
Titel Mahatma Vishidhu Nich Halbmutanten und ihre wunderbare Welt. Dokumente, Selbstzeugnisse, anthropologische Studien Dieses ebook wurde erstellt bei
Widmung Widmung Für alle zweifelhaften Geschöpfe, halb Mensch, halb Weißnichtwas
Warnung Warnung – nicht für jedermann –
Vorrede Vorrede Im 21. Jahrhundert wird ein großer Dadaist erscheinen, und er wird einen indischen Namen tragen. Raoul Hausmann, Aussichten oder Ende des Neo-Dadaismus
Mottos Mottos Écoutons! il est doux de boire Au récit d'une folle histoire, En suivant le nuage clair Que la pipe jette dans l'air! Jules Barbier Viele sind berufen, aber wenige auserwählt. Matthäus Oh, mein Herz, brichst mit jedem meiner Schritte. Lama Reydel
Geleitwort Geleitwort von R. A. Wilson Mahatma Nich und ich haben uns vor einiger Zeit in Irland kennen gelernt – und er hat mir seine irre Theorie der Halbmutanten vorgestellt. Eines Abends saßen wir in unserem Pub, jeder ein Glas frisch gezapftes Guinness in der Hand, als ich ihn beschwor: „Mahatma, das ist so verrückt, das musst Du veröffentlichen - auch wenn Du mich darin nicht erwähnt hast, sondern nur Tim Leary, du Scheinheiliger! Wenn Du dieses Manuskript an einen Verlag schickst, schreibe ich Dir auch ein Geleitwort, versprochen!“ Und so habe ich dieses Geleitwort in der Erwartung verfasst, dass er sich bei mir wohl bald melden wird. Es ist 1987 anno dominae, im Jahr unserer lieben Frau. Und eine Antwort habe ich von ihm bis heute noch nicht erhalten. Ich weiß nicht, ob der Mahatma sein Buch jemals veröffentlichen wird, und ob es daher jemals DICH geben wird, liebes lesendes Wesen, das diese Zeilen wahrnimmt. Vielleicht bin ich dann auch schon tot oder die Erde ist in Krieg und Wahnsinn verfallen und wird von Affen beherrscht - halt, ich wollte ja von der Zukunft sprechen! Ich bin sicher, dass Mahatma Nichs Buch „Halbmutanten“ eine Zukunft haben wird. Seine Mischung aus dadaistischer Verwechslung und uneingestandener Weisheit machen es zusammen mit seiner ungeheuren Belesenheit einzigartig. Man muss ihn daher auf eine Stufe mit Raoul Hausmann, Kurt Schnitters und William Borroughs stellen – vielleicht ist Mahatma Nich ja eine weitere Entdeckung, die auf meinem Mist gewachsen ist! Der Mahatma und ich haben uns oft über die Frage unterhalten, warum so wenig Menschen ihre besonderen Fähigkeiten entwickeln. Ob man es vielleicht mit Gurdjeffs Begriff des „Kundabuffers“ erklären kann, das ja eine Art Sperre darstellt, einen evolutionären Schutz bietet, der dann irgendwann im Verlauf der weiteren Evolution (so sie denn stattfindet!) wegfällt. Oft haben wir aber auch einfach zusammen getrunken und gelacht und mit dem grünen Mann einen durchgezogen. Ich denke gern an die Gespräche mit Mahatma Nich, Schelm und Schamane ohne Scham und Tränen, zurück, vor allem aber an unsere gemeinsamen Besuche des Bloomsdays in Dublin und unsere gemeinsamen Joyce-Abende. Leider hatten wir seitdem keinen Kontakt mehr und so kann ich nur hoffen, das dieses Geleitwort seinen richtigen Platz findet, um DICH, liebe Leserin und lieber Leser, in diese wunderbar-verrückte Welt des Mahatmas und seiner Halbmutanten hineinzuziehen. Das Buch von Mahatma Nich ist ein kleines, aber sehr kostbares Schmuckstück aus der Hand eines Meisters der ontologischen Guerilla. Es lädt ein zum absichtslosen Passagieren, doch passt man nicht auf, ist alles schon passiert. Wie Heraklit sagt: „Honig ist bitter und süß.“ R. A. Wilson, Dublin, Irland (deutsch von Manni Zöllner)
Vorwort Vorwort von Manni Zöllner Mahatma „Vishidhu“ Nich hat seit einigen Jahren eine Theorie der Halbmutanten entwickelt, die auf seiner eigenen Erfahrung, aber auch auf der Beobachtung vieler einzelner Fälle beruht. Es geht ihm darum, dass spirituelle Theorien immer nur von den Erwachten reden, aber nie von den Millionen und Abermillionen Habenichtsen, die es in ihrem Leben einfach nicht hinbekommen. Sie sind weder Fisch noch Fleisch, weder Normalbürger, noch Erwachte, sondern irgendwie Zwischen-allen-Stühlen-Sitzende, Zerrissene, die nicht wissen, ob sie nun endgültig verrückt werden. So taumeln sie größtenteils orientierungslos durchs Leben. Mahatma Nich gehört keiner spirituellen Richtung an und nimmt keine Schüler und keine Meister an. Seinen spirituellen Namen hat er sich selbst geklaut oder besser gesagt zusammengebastelt. Obwohl der Mahatma diese wunderbare Lehre entwickelt hat, hat er bisher kein Buch geschrieben, ja, er wollte ursprünglich nie eins veröffentlichen, denn die Sprache, in welcher nicht nur zu schreiben, sondern auch zu denken ihm vielleicht gegeben wäre, nicht die deutsche noch die englische sein kann, sondern eine Sprache, von deren Worten uns auch nicht eines bekannt ist, eine Sprache, in welcher die stummen Dinge zu uns sprechen. Und außerdem war er abgrundtief faul. Und da komme ich ins Spiel, der von der Theorie der Halbmutanten begeistert ist: Ich habe Mahatma Nich, der in unserer Gemeinschaft lebt und ansonsten keiner geregelten Arbeit nachgeht, vor eine Herausforderung gestellt, die vor ihm bereits viele meistern mussten: Ich habe ihm mitgeteilt, dass er jetzt auch etwas zu unserem Lebensunterhalt beitragen müsse und nicht immer nur die Bettelschale hinhalten (die er selbst meist noch nicht mal spült). Deshalb habe ich ihm dieses Buch abverlangt, denn man muss dem „Weisen“ seine Weisheit erst entreißen. Ich freue mich sehr, dass das Halbmutanten-Buch nun vorliegt. Möge es die wenigen Leserinnen und Leser finden, für die es geschrieben wurde.
Statt einer Einleitung: Aus den autoethnographischen Aufzeichnungen des Halbmutanten H.
Kleine Anthropologie der Halbmutanten
Roboter des Seins: Aufzeichnungen über die teilnehmende Selbstbeobachtung des Halbmutanten N.
Halbmutanten im Management
Frieden schaffen mit dem Affen: schamanistisch-kathartische Verfahren für Halbmutanten
Meister Karotte lädt zum Satsang: Brauchen Halbmutanten einen „Meister“?
Sexualleben der Halbmutanten
Epilog: Gud come any.
Nachwort: Kann man denn gar nichts tun?
Bemerkungen zum Copyright
Nachtrag Manni Zöllners zu dieser Ausgabe
Ein letzter Nachtrag
Mahatma Nichs letzte Ratschläge
Impressum neobooks
Für alle zweifelhaften Geschöpfe, halb Mensch, halb Weißnichtwas
– nicht für jedermann –
Im 21. Jahrhundert wird ein großer Dadaist erscheinen, und er wird einen indischen Namen tragen.
Raoul Hausmann, Aussichten oder Ende des Neo-Dadaismus
Écoutons! il est doux de boire
Au récit d'une folle histoire,
En suivant le nuage clair
Que la pipe jette dans l'air!
Jules Barbier
Viele sind berufen,
aber wenige auserwählt.
Matthäus
Oh, mein Herz, brichst mit jedem meiner Schritte.
Lama Reydel
von R. A. Wilson
Mahatma Nich und ich haben uns vor einiger Zeit in Irland kennen gelernt – und er hat mir seine irre Theorie der Halbmutanten vorgestellt. Eines Abends saßen wir in unserem Pub, jeder ein Glas frisch gezapftes Guinness in der Hand, als ich ihn beschwor: „Mahatma, das ist so verrückt, das musst Du veröffentlichen - auch wenn Du mich darin nicht erwähnt hast, sondern nur Tim Leary, du Scheinheiliger! Wenn Du dieses Manuskript an einen Verlag schickst, schreibe ich Dir auch ein Geleitwort, versprochen!“ Und so habe ich dieses Geleitwort in der Erwartung verfasst, dass er sich bei mir wohl bald melden wird. Es ist 1987 anno dominae, im Jahr unserer lieben Frau. Und eine Antwort habe ich von ihm bis heute noch nicht erhalten. Ich weiß nicht, ob der Mahatma sein Buch jemals veröffentlichen wird, und ob es daher jemals DICH geben wird, liebes lesendes Wesen, das diese Zeilen wahrnimmt. Vielleicht bin ich dann auch schon tot oder die Erde ist in Krieg und Wahnsinn verfallen und wird von Affen beherrscht - halt, ich wollte ja von der Zukunft sprechen! Ich bin sicher, dass Mahatma Nichs Buch „Halbmutanten“ eine Zukunft haben wird.
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