Der „Worstcase“:
Freie Radikale können in hohen Konzentrationen wichtige Proteine des Stoffwechsels, Zellmembranen und sogar die Erbsubstanz (DNS) angreifen.
Es kann zu massiven Schädigungen verschiedenster Körperzellen kommen. Besonders gravierende Folgen hat dies, wenn die wichtigen Immunzellen davon betroffen sind. Dann kann die Immunabwehr gegenüber fremden Eindringlingen geschwächt sein.
Der menschliche Körper hat im Laufe seiner Evolution effektive Schutz-Mechanismen gegenüber freien Radikalen entwickelt: Die erste Verteidigungslinie bilden sogen. Antioxidanzien.
Sie sind in der Lage, freie Radikale zu neutralisieren. Daher werden sie auch als Radikal(en)fänger bezeichnet.
In und bei einem gesunden Menschen besteht ein Gleichgewicht zwischen der unvermeidbaren Entstehung von freien Radikalen und der Aufnahme von schützenden Antioxidanzien aus rohkostreicher Nahrung.
Dieser Zustand wird oxidatives Gleichgewicht genannt.
Wichtig zu wissen:
Antioxidativ wirkende Stoffe sind die Vitamine () C, D und E und Beta-Carotin, eine Vorstufe (Provitamin) von Vitamin A, sowie die Spurenelemente Selen, Zink, Mangan, Molybdän und Kupfer, ferner reduziertes Glutathion (Glutathionperoxidase), dazu die Sekundären Pflanzenstoffe/SPS (u.a. die Anthocyanidine und Proanthocyanidine und die Piperine), Indol-3-Carbol (I-3-C); ein Glucosinolat), alpha-Liponsäure und die Aminosäuren L-Cystein, L-Methionin und Taurin und als wichtige und unverzichtbare „Energie-Lieferanten“: L-Carnitin und Coenzym Q10.
Vitamin A (Retinol)
kommt vor in Leber, Butter, Käse und Milch und Provitamin A(Carotin) ist in Obst und Gemüse enthalten, z.B. in Aprikosen, Honigmelonen, Karotten und Tomaten. Beide gehören zu den fettlöslichen Vitaminen . Unser Körper kann Carotin in Vitamin A umwandeln. Der Bedarf an Vitamin A liegt bei 0,8 - 1,1 mg pro Tag.
Carotin fängt freie Radikale in der Zellmembran ab.
Vitamin C (Ascorbinsäure)
gehört zu den wasserlöslichen Vitaminen und ist vorhanden in verschiedenen Obstsorten, besonders in Zitrusfrüchten, Kiwis, Erdbeeren und roten Johannisbeeren, und in verschiedenen Gemüsesorten, z.B. in Paprika, Brokkoli, Rosenkohl und Tomaten. Der Vitamin C-Bedarf liegt bei 75 mg pro Tag.
Vitamin C und Glutathionperoxidase bekämpfen die freien Radikale im wässrigen Milieu unseres Organismus .
Vitamin E (Tocopherole)
zählt zu den fettlöslichen Vitaminen und ist vor-handen in pflanzlichen Ölen, Keimen, grünen Pflanzenteilen und in Getrei-de. Die empfohlene Tagesdosis liegt bei 12 mg.
Vitamin E schützt die Zellmembranen, Enzyme , Vitamine, Hormone etc. vor freien Radikalen.
Selen (Se)
gilt als essenzielles Spurenelement, der dem Körper über die Nahrung zugeführt werden muss. Im Körper findet sich Selen besonders in der Niere, der Leber, in der Muskulatur und im Skelett. Selen wird überwiegend durch Fleisch (Leber, Niere), Meeresfrüchte, Milch und Gemüse aufgenommen.
Selen spielt eine wichtige Rolle bei der Entgiftung des Körpers
Se ist Bestandteil einiger Enzyme, wie zum Beispiel des Enzyms Glutathionperoxidase.
Dieses Enzym verstärkt die Umwandlung von freien Radikalen in harmlose Abkömmlinge .
Als Bestandteil des Enzyms Thyroxin-5-Dejodase ist Selen an der Aktivierung der Schilddrüsen-Hormone beteiligt. Weiterhin spielt es eine Rolle in der Immunabwehrund bei der Entgiftung beziehungsweise Ausleitung von Schwermetallen beteiligt sein. Selen bildet mit einigen Schwermetallen stabile Metallselenide, die aus dem Magen-Darm-Trakt nicht aufgenommen und somit ausgeschieden werden. Für die Hautist Selen von Bedeutung zum Schutz vor UV-Strahlungund kann einer vorzeitigen Zellalterung und Krebserkrankungen vorbeugen.
Zink (Zn)
gehört zu den lebensnotwendigen Spurenelementen, die der Körper täglich braucht. In der Regel kann der Tagesbedarf an Zink problemlos über die Ernährunggedeckt werden. Zink hat für den Körper viele Funktionen und ist zum Beispiel wichtig für die Haut, die Augen, verschiedene Stoffwechselprozeße und die Abwehrkräfte des Körpers. Zn hat unter anderem eine entzündungshemmende Wirkung. Bei Zinkmangel kann es zu Beschwerden wie entzündlichen Hautproblemen, erhöhter Infektanfälligkeit oder Haarausfallkommen. Einen leichten Zinkmangel kann man problemlos ausgleichen, indem man verstärkt darauf achtet, mehr zinkhaltige Lebensmittel zu essen. Vor allem tierische Produkte enthalten viel Zink. Unter den pflanzlichen Produkten ist insbesondere Getreide sehr zink-haltig.
Zn ist unter anderem wichtig für zahlreiche Stoffwechselprozeße im Körper wie die Herstellung und den Abbau von: Kohlenhydraten, Lipiden, Eiweißen ( Proteinen). Dadurch hat Zink zum Beispiel Einfluss auf: die Haut, für die körpereigenen Abwehrkräfte ( Immunsystem), den Säure-Basen-Haushalt des Organismus, die Augen, die Wirkung verschiedener Hormone (z.B. Insulin, Schilddrüsenhormone, Sexualhormone, Wachstumshormone) und die Geschmackswahrnehmung.
Reduziertes Glutathion (G-SH) ()
ist ein Tripeptid und ist das am meisten in allen Zellen vertretene und mobile SH-Molekül. Generell findet sich in gesunden Zellen das reduzierte Glutathion gegenüber der oxidierten Form in einem Verhältnis von 400:1. Durch dieses Verhältnis wird ein bestimmtes Redoxpotenzial gewährleistet das für die Vitalität und Funktionsfähigkeit einer Zelle von grundlegender Notwendigkeit ist.
Dieses Verhältnis kann durch eine Vielzahl von Ereignis-sen empfindlich gestört werden (z.B. Intoxikationen, radikale Prozesse, oxidativer Stress, Infektionen usw.). Glutathion wird DNA-unabhängig biosynthetisiert. Oxidiertes Glutathion kann durch energiekonsumierende Prozesse wieder in die reduzierte Form überführt werden. Neben Einstellung und Erhaltung eines optimalen intrazellulären Redoxpotenzials besitzt das reduzierte Glutathion noch eine Vielzahl zell-funktionserhaltender Aufgaben von grundlegender biochemischer Bedeutung. z.B. Optimierung der Arbeitsfähigkeit aller Enzymreaktionen , wodurch allein ein physiologischer Zellstoffwechsel garantiert wird; Struktur- und Funktionsoptimierung durch Erhaltung zentraler Regulationsfunktionen im GSG und G-S-S-G Metabolismus; Sicherung und Erhaltung einer physiologischen Zellteilungskinetik und Proteinbiosynthesekapazität; Reparatursteuerung von DNA-Schäden und damit Verhinderung maligner Zelltransformationen; Verhinderung der allen Krankheiten zugrunde liegenden Lipidperoxidationen ; Co-Faktor vieler Entgiftungsenzyme , so z.B. der Glutathionyl-S-Transferasen mit ihrer breiten Substratspezifikation für viele Xenobiotika; Entgiftung toxischer Schwermetalle durch Chelatbindung; Renaturierung von fast allen nichtenzymatischen Scavengern in ihre antioxidative Potenz. (Redoxcycling mit Ascorbinsäure, Vitamin E, -Carotin); Verhinderung und Terminierung radikalischer Kettenreaktionen ; die Ermöglichung einer breiten Entgiftungspalette, vor allem die kanzerogene Fremdstoffentgiftung, wodurch nicht nur eine Normalisierung von physiologischen Immunfunktionen, sondern auch eine wesentliche Prävention von Infektionskrankheiten und/oder Krebserkrankungen möglich wird.
Coenzym Q10 - syn. Ubichinon –
ist das einzige vom menschlichen Organismus gebildete fettlösliche Antioxidans. Es ist unabdingbar mit der Produktion chemischer Energie verbunden.
Q10 wirkt in den Mitochondrien und Zellmembranen als wichtiges Antioxidans.
Mit steigendem Alter und bei verschiedenen Krankheiten (u.a. Hypertonie, Migräne, Muskelschmerzen/ Fibromyalgie, Herzinsuffizienz) und auch bedingt durch Medikamente (u.a. Statine = Cholesterinsenker) geht der Q10-Spiegel zurück. Coenzym Q 10 ist wichtiger Elektronen- und Energieüberträger in der Atmungskette. Es ist an der Bildung des Adenosintriphosphats (ATP) in der Mitochondrien-Membran beteiligt. Bei zu geringer Serumkonzentration kann es zu einem Rückgang der Leistungsfähigkeit kommen. Eine wichtige Wirkung des Co-Enzyms Q 10 besteht in der Funktion als Radikalfänger .
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