Volker Schunck
Jesus
Copyright
Jesus by Volker Schunck
Texte: Copyright by Volker Schunck
Cover: Copyright by Volker Schunck
Published: 05.05.2017
Publisher: Volker Schunck
gottundzen.wordpress.com
Jesus
by Volker Schunck
Texte: © Copyright by Volker Schunck
Covergestaltung: © Copyright by Volker Schunck
Verlag:
Volker Schunck
Albert-Wolf-Platz 2, 13/01
01239 Dresden
Mail:
godnzen@gmx.de
Homepage:
gottundzen.wordpress.com
Jesus
Volker Schunck
Copyright
Impressum Impressum Jesus by Volker Schunck Texte: © Copyright by Volker Schunck Covergestaltung: © Copyright by Volker Schunck Verlag: Volker Schunck Albert-Wolf-Platz 2, 13/01 01239 Dresden Mail: godnzen@gmx.de Homepage: gottundzen.wordpress.com
Inhalt
Über mich
Einleitung
Der eine Mensch
Weihnachten
Jesu Versuchung (Mt 4,1-11)
Gleichnis vom verlorenen Sohn (Lk 15,11-32)
Liebe ist...
König der Herzen
Mein Buch über Jesus
Gott in Christus
Das Grab Jesu
Jesus hängt am Kreuz
Jesus ist auferstanden
Das war's! (Christi Himmelfahrt)
Das war's - noch lange nicht! (Pfingsten)
Ich sehe was was du nicht siehst
Jesus Christus
Weil das so ist! (Hermeneutik)
Gedanken zum Beten (1)
Gedanken zum Beten (2)
Eigene Gebete
Wie Jesus hätte beten können
Segen
Ich bin Volker Schunck und lebe in Dresden. Ich war erst Industriekaufmann, danach habe ich ein paar Jahre Theologie studiert.
Durch die Beschäftigung mit Zen bin ich auf die christliche Mystik aufmerksam geworden. Mittlerweile gehe ich meinen eigenen Weg. Der Glaube ist keine Weltanschauung sondern eine Seinsweise.
Mein christlicher Glaube und meine Meditationserfahrungen beeinflussen meinen Alltag, in dem ich versuche achtsam zu sein. Aus diesem Geist entstehen auch meine Bücher.
Inhalt
Ich frage “Wer bist Du, Jesus?” Das ist mindestens genauso schwierig zu beantworten wie “Wer bist Du, Volker?” oder “Wer bist Du, Paulus?” oder “Wer bist Du, lieber Leser, liebe Leserin?” “... liebe Beate, lieber Peter, lieber Ralf, lieber Klaus - oder wie immer Du auch heißen magst?”
Ich bin im Siegerland, d.h. in einer ziemlich frommen und pietistischen Gegend, geboren und aufgewachsen. Hätte ich dort nach dem Gottesdienst in einer landeskirchlichen Gemeinschaft oder in einer Freikirche gefragt, “Wer ist Jesus?” hätte ich die Antwort bekommen: “Das steht doch in der Bibel!” Sicher. Ich hätte damals keine andere Antwort gegeben. Aber man muss schon etwas differenzierter hinschauen.
Die Bibel ist nicht die Gründungsurkunde oder Satzung eines Anglervereins oder eines Campingclubs. Zwar hat Jesus seine Jünger als “Menschenfischer” ausgesendet, zwar war Paulus im Hauptberuf Zeltmacher, aber es ging beiden um Höheres als um Fischerei und Zelte. Natürlich! Beiden ging es um Gott. Und die Bibel ist über Jahrhunderte entstanden aus mündlich erzählten Geschichten und gesammelten Überlieferungen und Briefen, und nicht wie eine Vereinsordnung aus einem Guß geschrieben von einer Handvoll Männer und Frauen am Wochenende im Vereinsheim.
Es ist den meisten wahrscheinlich bekannt, dass die Bibel nicht einfach “vom Himmel gefallen ist”, sondern aus unterschiedlichen Handschriften entstanden ist, die dann als Papyrusrollen (Papyri) aufbewahrt oder vervielfältigt und weitergegeben worden sind. Ich will gar nicht weiter ins Detail gehen, ich müsste mich erst selbst wieder in die Thematik einlesen. Nehmen wir mal an ein Tonkrug in dem sich alle Briefe des Paulus befinden, der Römerbrief und der Galaterbrief, wäre im 2. Jahrhundert n. Chr. plötzlich verschollen, bevor deren Inhalt vervielfältigt werden konnte. Ich weiß, der Gedanke ist absurd, aber machen Sie einfach mal mit bei diesem Gedankenexperiment. Außerdem sind zwei weitere Tonkrüge mit dem “Ur”- Hebräerbrief (der ist nicht von Paulus) und dem Johannesevangelium verschwunden. Wir hätten “nur” die synoptischen Evangelien, d.h. Matthäus, Markus, Lukas. Was heißt das konkret? Wir hätten an “Original”-Jesusworten die Bergpredigt, Jesu Gleichnisse, die Streitgespräche mit den Pharisäern und die wenigen letzten Worte am Kreuz und nach der Auferstehung.
Man muss nicht unbedingt Theologe oder Theologin sein, um die Bergpredigt oder die Gleichnisse Jesu verstehen zu können. Alltägliche Geschichten für die einfachen Menschen, Wanderarbeiter, Zolleintreiber, Prostituierte. Für Gerechte und Sünder.
Die Wunder können wir nicht mehr miterleben, aber die Geschichten Jesu sind einfach und verständlich für diejenigen, die ihnen mit offenem Herzen zuhören. Leider müssen wir auf das Charisma des Erzählers Jesu verzichten. Ich kann es mir nur vorstellen, wie er mit leuchtenden Augen und brennendem Herzen mit ausladenden Armbewegungen die Größe von Gottes Liebe und Barmherzigkeit angedeutet hat, wie er zu den Füßen der Ärmsten gesessen und ihnen mit dem Finger Bilder in den Sand gemalt hat, damit seine Geschichten noch anschaulicher werden.
Wenn wir heute seine Geschichten nicht mehr verstehen, oder wenn wir meinen, sie noch nicht verstanden zu haben, mag das daran liegen, dass die Wahrheit in diesen Geschichten einfach zu einfach , zu trivial ist: Das Himmelreich ist wie ein Schatz im Acker. “Ja, und?” - Geschichten, die wir in und auswendig kennen, die uns langweiliger sind als die 5. Wiederholung eines Krimis im Fernsehen.
Kannst du dir denn nicht mehr vorstellen, weil du den ganzen Tag am Schreibtisch sitzt, wie es ist, stundenlang, ja, tagelang einen steinigen Acker umzugraben, der noch nicht mal dein eigener ist, sondern für den du monatlich eine hohe Pacht zahlen musst? Wie es ist, wenn du schon die anklagenden und rot-verweinten Augen im Nacken spüren kannst, ohne hinzusehen, weil du sie kennst, deine Frau, die hungrig den Säugling stillt, und du immer noch nicht fertig bist mit dem Acker, weil dir jede Faser deines abgearbeiteten Körpers weh tut und deine Pausen immer länger werden, weil du nicht mehr kannst? Wie es dann ist, wenn die Schaufel plötzlich auf etwas Hartes trifft, du hast schon gar nicht mehr richtig hingesehen, weil dir dauernd die Augen zufallen, aber es klingt irgendwie anders, hohl. Du bist so in Ekstase, dass du jetzt auf den Knien bist und mit abbrechenden Fingernägeln, nein... das kann doch nicht sein... oh Gott...
Die Menschen zur Zeit Jesu haben eine solche Geschichte wahrscheinlich viel tiefer verstanden, als wir das heute können. So kostbar ist das Himmelreich, wie ein Schatz im Acker!
Wenn wir die Gleichnisse und Predigten Jesu im Neuen Testament lesen, werden wir überrascht sein. Was macht Jesus in seinen Predigten? Oder was ist die Intention in seinen Predigten? Sie können selber in Ihrer Bibel in den synoptischen Evangelien nachlesen. Was mir aufgefallen ist, ist folgendes: Jesus verkündigt das Reich Gottes, das gerade jetzt unter den Menschen angebrochen ist, und ruft sie zur Umkehr auf. Und was ganz wichtig ist: Er hat Vollmacht Sünden zu vergeben. Wer hat es ihm offiziell erlaubt? Keiner. Und das überrascht natürlich in einer Gesellschaft, deren religiöse Oberschicht durch ein kompliziertes Buß- und Opfergeschäft auf dem Rücken der Ärmsten fett geworden ist.
Jesus kommt einfach daher, ein Wanderprediger mit staubigen Füßen und ungewaschenen Händen und vergibt die Sünden. Das tut er mit Gottes Vollmacht. Und alles was er tut wird zum Zeichen dafür, wie es Gott mit seinen Menschen meint. Jesus sieht das Wesentliche, weil er Gottes Herz kennt. Die schmutzigen Hände beim Essen machen den Menschen nicht unrein, sondern was aus seinem Mund herauskommt, böse Worte aus einem bösen Herzen, die machen den Menschen unrein. Die Gebote sind für die Menschen gemacht und nicht gegen sie. Darum heilt er am Sabbat und pflückt mit seinen Jüngern Korn vom Feld. Die Theologen haben nicht das letzte Wort, sondern lasst die kleinen Kinder zu mir kommen, denn sie verstehen Gottes Reich.
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