Heide Marie, Ms. Dr. phil. Herstad - Silvaplana Blue

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""Wir Kinder des Grauens" begann als eine schonungslose Abrechnung mit mir und meinen Traumata. Damit wurde es aber auch eine Erzählung über das Leben der Frauen im 20. Jahrhundert. Lohnt es sich, ein ganzes Leben zu opfern, um von sich selbst und seiner Lebensangst befreit zu werden? Es lohnt sich! Ich habe Menschen sterben gesehen, die haben alle Lügen Ihres Lebens mit ins Grab genommen. Sie haben mein tiefstes Mitleid. Ich möchte mit keinem von ihnen tauschen. Die Schönheit des Lebens liegt nicht im Nichtstun, sondern im Bessertun.
"Wir Kinder des Grauens" handelt von den größten Niederlagen meines Lebens. Ich musste bei einer totalen Auslöschung meiner Existenz anlangen, um noch einmal von vorne anfangen zu können. Das aber habe ich mit allen Menschen gemeinsam, die nach dem Zweiten Weltkrieg vor dem Nichts standen und aus dem Nichts ein neues Leben aufbauen mussten.
Doch wie man aus dem Nichts ein neues Leben aufbaut, davon handelt das dritte Buch von «Silvaplana Blue», «Masken göttlicher Heiterkeit». In «Wir Kinder des Grauens» gehe ich nur eine Stufe nach der anderen in die totale Vernichtung.

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In Warta lösten diese Erinnerungen die Starre der Fremdheit. Man hatte gemeinsame Freunde also befand man sich in der Gesellschaft von Freunden. Der Mann von Halina lächelte jetzt zum ersten Mal. Hier öffnete sich ein ganz anderes Kapitel des Zweiten Weltkrieges für mich.

Halina begleitete mich zu dem Hof, den mein Vaters während des Krieges bewirtschaftet hatte. Um das Grundstück herum war ein verrosteter und zusammen gefallener Eisenzaun. Um das Haus herum war meterhohes Gestrüpp, Unkraut und Abfall. Halina und ich gingen durch eine verrostete Pforte, an der die Scharniere kaputt waren. Danach mussten wir uns einen Weg zum Haus bahnen. Es gab nicht einmal die Andeutung eines Trampelpfades. Im meterhohem Gestrüpp und Unkraut versteckt lag ein rotes, zweistöckiges Backsteingebäude. Die obere Etage schien unbewohnt. Die Fensterscheiben waren kaputt. Im Erdgeschoss gab es nur einen einzigen großen Raum. In der Mitte des Raumes stand ein Ofen. Hinter dem Ofen war der Raum durch Seile abgetrennt. Über den Seilen hingen graubraune Decken. Die Decken sahen aus wie die Reste von Wehrmachtsbeständen. Hinter den Decken waren die Eisengestelle von Betten zu sehen. Der Fußboden bestand aus einem grauen, grob zementierten Steinboden. Vor dem Kohlenofen stand ein Holztisch mit drei Stühlen. Über dem Tisch hing eine nackte Glühbirne.

Wir blieben mitten im Raum stehen.

Außer den drei Holzstühlen gab es keine anderen Sitzgelegenheiten. Wir wurden auch nicht zum Sitzen aufgefordert.

Es war spät nachmittags, ungefähr fünf Uhr. Draußen schien die Sonne, drinnen war es dunkel. Die Fenster waren mit Wehrmachtdecken verhängt. Auf dem Tisch standen schmutzige Kaffeetassen und überfüllte Aschenbecher.

Drei Personen waren im Raum, ein Ehepaar und ihr Knecht. Die Frau war vierundfünfzig Jahre alt, wurde mir gesagt. Sie sah wie siebzig aus. Sie hatte einen Schlafrock an. Der war alt, verschlissen und vorne offen. Sie hatte weiße Haare, die teilweise zu einem Knoten zusammengebunden waren und teilweise in losen Strähnen herum hingen. Der Mann war Mitte sechzig. Demnach war er fünfzehn bis zwanzig Jahre alt, als er während des Krieges für die Deutschen arbeiten musste. Alle drei sprachen nur Polnisch. Sie verstanden kein Deutsch, sagten sie. Halina übersetzte.

Ich fragte, was der ehemalige Knecht meines Vaters von meiner Mutter erzählen konnte. Der Herr des Hauses stierte auf den Fußboden. Er schwieg.

Halina erzählte von den polnischen Dienstmädchen und den polnischen Freundinnen meiner Mutter. Schweigen. Der Mann vermied unsere Blicke. Er sah flüchtig seine Frau an und stierte dann wieder auf den Fußboden. Die Frau fummelte nervös an ihrem Schlafrock herum. Keiner sah mich an. Halina redete, ohne zu übersetzen. Die beiden schwiegen.

Kannte der ehemalige Knecht meines Vaters meine Mutter nicht? Wollte er sie nicht kennen? War er niemals im Hause gewesen? Keine Reaktion.

Halina fragte ihn, ob er meinen Vater gekannt habe? Jetzt kam Leben in den Mann. Er hatte während des Krieges auf dem Hof als Knecht gearbeitet, in dessen Ruinen er jetzt dahin vegetierte. An meinen Vater konnte er sich erinnern.

Auf die Frage nach meiner Mutter hatte er sich verlegen herumgedrückt, aber auf die Frage nach meinem Vater starrte er mich an. Dabei redete er wie ein Wasserfall.

Ich verstand kein Wort und starrte fasziniert zurück. Das irritierte den Polen. Er wurde hochrot im Gesicht. Da versuchte er, die Herrenmenschhaltung meines Vaters zu imitieren. Er zog sein Rückgrat hoch, streckte die Schultern nach hinten und den Bauch raus.

Kein Zweifel, das war eine Parodie meines Vaters. Ich lachte schallend. Da schlug die Stimmung um. Als der Mann sah, wie ich lachte, wurde seine Stimme grob und unflätig. Er produzierte einen Wortschwall von Beschimpfungen und Drohungen. Er sprach von Rache, Tod und Verderben. Er hätte Verwandte in Amerika, sagte er. War das eine Drohung? Gegen wen? Galt das mir? Galt das meinem Vater? Galt das allen Deutschen? Warum und womit drohte er?

Halina schwieg. Sie machte keinen Versuch mehr, diesen Unflat zu übersetzen. Mein Polnisch war zu schlecht, um präzise Einzelheiten erfassen zu können. Das Wenige, was ich verstand, war ungemütlich.

Seit dem Kriegsende waren einundvierzig Jahre vergangen. Nach dem Kriegsende hatten die Sieger alles genommen, sie hatten gemordet und geplündert. In einundvierzig Jahren hatten sie ihr geraubtes Erbe verschlammt und verkommen lassen. Jetzt lebten sie, wie sie sich gebetet hatten – in Ruinen. Wogegen richtete sich nun ihr Hass? Gegen die Toten? Kamen sie nicht von den ermordeten und erschlagenen Seelen los?

Ich hatte noch viele Fragen. Aber Halina wollte nichts mehr hören und nichts mehr wissen. Wortlos nahm sie mich beim Arm und ging mit mir zum Ausgang.

Komm!“ Wir bahnten uns wieder einen Weg durch den Schmutz und die Wildnis nach draußen.

VI.

Die Sieger von 1945, die Mörder von Ostpreußen, Pommern und Brandenburg ernteten keinen Glanz und keine Gloria. Der Hass hatte die Menschen zerstört. Der Schrei nach Rache und die Verrohung der Seele schlugen auf den Sieger zurück. Der Hass zerstörte ihren Körper und ihre Seele. Der Hass zerstörte ihre Umgebung.

Sie hatten ein Land in Schutt und Asche gelegt. Die Höfe waren herunter gewirtschaftet. Die Friedhöfe waren eingeebnet. Die Gräber unserer Vorväter existieren nicht mehr. Kirchen und Kulturdenkmäler waren zerstört. Alles was nach einer über vierzig jährigen polnischen Herrschaft blieb, waren Hass und Habgier.

1989 bat mich mein Vater, ich sollte mit ihm nach Schützensorge fahren. Er war seit Jahren krank, er wollte seine Heimat noch einmal wiedersehen. Ich weigerte mich. Ich sagte ihm, er wäre zu krank. Die lange Fahrt wäre zu riskant.

Eigentlich war ich feige, zu feige, meinen Vater mit diesem Schrei nach Hass, Vergeltung und Rache zu konfrontieren. Die Begegnung mit seinem ehemaligem Arbeitssklaven in Warta, der Schock über die Verrohung der Menschen und über die Drohungen des Polen, waren für mich Grund genug, meinen Vater von einer derartigen Konfrontation fern zu halten.

In Schützensorge saß gleichfalls ein ehemaliger polnischer Arbeitssklave auf dem Hof meines Vaters. Erneut Rache, Verderben, Hass? Ich fürchtete nicht die Drohungen des Polen, aber meines Vaters Reaktion hierauf. Mein Vater war zu schwach, um der Wahrheit in die Augen zu sehen. Die Zerstörung und den Zerfall des Erbes seiner Väter sollte er nicht sehen. Den Hass sollte er nicht mit ins Grab nehmen.

VII.

Mein Vater irrte nach dem Waffenstillstand heimatlos in Westdeutschland herum. Er versuchte, eine Zuflucht zu finden. Auch hier halfen die Kameraden. Ein Freund meines Vaters hatte einen Gutsbesitzer in Niedersachsen gekannt. Der Gutsbesitzer war während des Krieges gefallen. Ohne sachverständige Verwaltung verwahrloste sein Gut. Es lag in Martfeld, dreißig Kilometer von Bremen entfernt.

Wie einst die Bremer Stadtmusikanten so marschierte jetzt mein Vater nach Bremen. Hier konnte er unterkriechen. Hier konnte er seine Wunden lecken. Erst mal wieder ein Dach über dem Kopf und etwas Warmes im Magen. Mein Vater wurde der Verwalter vom „Jagdmeierhof“ in Martfeld.

VIII.

In Martfeld lebte eine Kriegswitwe mit vier kleinen Kindern. Sie konnte als Frau den Hof ihres gefallenen Mannes nicht alleine ohne fachliche Hilfe bewirtschaften. Nach der Ehescheidung von meiner Mutter heiratete mein Vater diese Kriegswitwe.

Natürlich würde der älteste Sohn der Frau den Hof einmal erben. Aber mein Vater verstand sich ausgezeichnet mit diesem Sohn. Außerdem gab es ein ungeschriebenes Gesetzt von einem Altenteil. Wenn Bauern den Hof an die nächste Generation abgaben, wurden sie bis zu ihrem Lebensende vom Hof mit versorgt. Mein Vater fühlte sich finanziell und sozial abgesichert. Es kam anders.

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