Katharina Mosel - Prosecco auf dem Gerichtsflur

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Muss man als erfolgreiche Anwältin einen Porsche fahren?
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Die Kölner Rechtsanwältin Katharina Mosel plaudert in dreißig Geschichten aus dem Anwältinnenleben – eine Auswahl von Beiträgen aus ihrem regelmäßig erscheinenden Newsletter.

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Im ersten Staatsexamen musste man früher neben den Klausuren noch eine große Examenshausarbeit schreiben (nur am Rande möchte ich erwähnen, dass es damals keine Computer gab, nein: Tipp-Ex und Schreibmaschine waren die Mittel der Wahl). Ich erinnere mich an grauenhafte Wochen, in denen man nur um den Fall kreiste. Da ich aus einer Juristenfamilie komme, haben alle Familienmitglieder Fall und Lösung natürlich hautnah mitbekommen und leidenschaftlich diskutiert oder besser gesagt: ihren Senf dazugegeben. Genützt hat das übrigens nichts. Heute schreibt man „nur“ noch Klausuren, für mich kam diese Praxis leider zu spät. Hausarbeiten sind nicht so meins. Ich konnte noch nie wochenlang an einem Fall sitzen und Literatur dazu studieren, bin eher für die Praxis gemacht. Dementsprechend war übrigens auch das Ergebnis der Hausarbeit im ersten Examen: „mangelhaft“. Klausuren und die mündliche Prüfung haben mich wieder herausgerissen. Woran ich mich noch erinnere, ist das befreiende Gefühl, das Examen geschafft zu haben. Immer noch sind die Durchfallquoten beim ersten juristischen Staatsexamen sehr hoch. Manche Dinge ändern sich eben doch nicht, trotz vielfacher Reformen.

Für die Praxis gelernt habe ich erst im Referendariat. Vorher wäre ich tatsächlich trotz fast fünfjährigem Studium und Examensvorbereitung nicht in der Lage gewesen, zuverlässig und richtig auf Fragen meiner lieben Mitmenschen zu antworten und ihnen mit tatkräftigen Hinweisen zur Seite zu stehen. Etwas, was die meisten Mitmenschen übrigens nicht verstehen wollten. Wenn es nach mir ginge, müssten alle angehenden Richter zunächst als Anwälte gearbeitet haben. Vom Studium über das Referendariat direkt auf die Richterbank ist etwas, was ich nicht befürworte.

3

Gründung einer Anwaltskanzlei

Meine Kollegin, mit der ich seit 1992 zusammen in einer Sozietät arbeite, habe ich im Referendariat kennengelernt. Die Einzelheiten unseres Anwaltsprojekts haben wir in einem Café besprochen, kurze Zeit später wurde der Mietvertrag unterschrieben. Es war also relativ spontan. Wir wussten übrigens von Anfang an genau, was wir nicht wollten: ein typisches Anwaltsbüro in grün, braun, beige mit einschüchterndem Verhalten von Anwälten. Anfang der Neunziger war das nämlich noch häufig gang und gäbe.

Wir arbeiten immer noch in denselben Räumen, die wir so spontan vor vielen Jahren angemietet haben. Als wir gründeten, erhielten wir von der Sparkasse ein Existenzgründungsdarlehen ohne Sicherheiten. In diesen Genuss kommt man nach meiner Kenntnis schon lange nicht mehr. Es ist deutlich schwieriger geworden, Kreditinstitute verlangen Sicherheiten, die man am Anfang einer Selbstständigkeit naturgemäß oft nicht hat. Inzwischen gibt es sehr viele Kollegen, die alleine unterwegs sind, d.h. ohne Angestellte alles selbst machen. Mit der entsprechenden Technik ist das heutzutage kein Problem mehr. Auch der Mandant findet es nicht mehr außergewöhnlich, wenn er immer direkt mit dem Anwalt zu tun hat. Er wird dieses sogar oft begrüßen. Ob das praktisch für den Anwalt ist, ist eine ganz andere Frage. Auch wir haben zunächst ohne Mitarbeiter angefangen, ziemlich schnell aber eine Auszubildende eingestellt.

Ich bin überzeugt davon, dass es heute wichtiger als damals ist, spezialisiert zu arbeiten, zumindest in der Stadt. Ich habe große Hochachtung vor den Kollegen, die als sogenannte „Feld-Wald-und-Wiesen-Anwälte“ arbeiten. Ob das in der Zukunft noch ein praktikables Modell ist, wird sich zeigen. Der Markt verändert sich rasend schnell, Legal-Tech ist in aller Munde. Für uns hatte sich jedenfalls damals sehr schnell herausgestellt, dass wir uns spezialisieren müssen, um am Markt bestehen zu können. Nicht umsonst habe ich mich durch die Fachanwaltslehrgänge gequält und wieder Klausuren geschrieben. Auch wenn es für viele heute gar nicht mehr vorstellbar ist: Als ich anfing, als Anwältin zu arbeiten, wurden noch Briefe verschickt, es gab keine E-Mails, vom Internet ganz zu schweigen. Ich weiß noch, dass das Telefax für viele Kollegen Teufelszeug war und man sich lange Zeit dagegen gewehrt hat. Das Thermopapier des Faxes verblasste und wenn man nicht aufpasste, verschwand der so gefaxte Schriftsatz im Nirwana. Juristen sind halt im Großen und Ganzen eher konservativ und tun sich schwer mit Neuerungen. Manchmal gibt es allerdings auch bei mir Momente, wo ich mir diese Zeit zurückwünsche. Immer dann nämlich, wenn mein E-Mail-Account überquillt und alle immer sofort eine Antwort auf die gerade versendete Nachricht haben möchten. Ich verstehe das auch: Bei Einkäufen im Netz erhält man immer umgehend eine Bestellbestätigung und kann kurz danach die Sendung über einen Link verfolgen. Es ist nach wie vor eine große Herausforderung, dem einzelnen Mandanten zu erklären, dass das im Anwaltsbüro so nicht funktionieren kann. Ich arbeite dran und bin nach wie vor optimistisch.

4

Die Angst, pleite zu gehen …

… war in den ersten Jahren unserer Selbstständigkeit tatsächlich immer vorhanden. Es gab anfangs Wochen, in denen kein neuer Mandant auftauchte. Ich weiß nicht, ob man sich diese Situation als Angestellter mit einem regelmäßigen monatlichen Einkommen wirklich vorstellen kann: keine Mandanten, keine Einnahmen, aber jede Menge Ausgaben. Darüber hinaus gibt es die Mandanten, die nicht oder nicht zuverlässig zahlen – auch der Staat kann sich übrigens durchaus viel Zeit mit der Auszahlung der einem zustehenden Gebühren lassen. Die monatlichen Fixkosten laufen natürlich trotzdem weiter. In diesen Zeiten beobachtet man den Kontostand jeden Tag aufs Neue mit besonderer Aufmerksamkeit.

Eine befreundete Unternehmensberaterin hat einmal zu mir gesagt, dass man an der Stimmung einer Selbstständigen immer ablesen kann, ob die Auftragssituation gut ist oder nicht. Da ist sicherlich etwas dran. Es gab die eine oder andere schlaflose Nacht am Anfang meiner Selbstständigkeit, in der ich mich gefragt habe, ob ich wirklich den richtigen Weg eingeschlagen habe. Das ist etwas, was auch Karla und Ida aus Paragrafen-und-Prosecco umtreibt, als sie sich entschließen, eine Anwaltskanzlei zu gründen. Die Unsicherheit, ob genügend zahlungskräftige Mandanten kommen, bleibt einem lange erhalten. Natürlich dauert es auch eine Weile, bis man von anderen Leuten empfohlen wird und ein Netzwerk aufgebaut hat. Die Idee, Flyer zu verteilen und gleich am nächsten Tage mit neuen Kunden zu rechnen, ist verlockend, funktioniert aber nicht. Tatsächlich kamen manchmal Mandanten zu mir ins Büro, die einen Flyer mitbrachten, den sie Jahre zuvor auf irgendeiner Veranstaltung bekommen hatten. Das war die Zeit, als wir noch mit gedruckten Werbematerialien gearbeitet haben. Heute werben wir ausschließlich im Netz.

Hinzu kommt noch Folgendes: Ich meine es wirklich nicht despektierlich, wenn ich festhalte, dass man gerade am Anfang der Berufstätigkeit mit sehr vielen Menschen zu tun hat, die sich selbst keinen Anwalt leisten können. Zumindest war das bei uns im Büro so. Für so etwas gibt es die Möglichkeit, Beratungshilfe beim Staat zu beantragen. Das ist gut und richtig so. Klar ist aber auch, dass man keine Anwaltskanzlei betreiben kann, wenn man nur Mandanten auf Beratungshilfebasis betreut. Das merkt auch Karla in ihrer Gutmütigkeit sehr schnell.

Und tatsächlich kam es in den Anfängen häufiger vor, dass Angestellte bezahlt wurden, für die Anwältinnen aber zu wenig Geld übrig blieb. Auch etwas, was in den Paragrafen-und-Prosecco-Büchern thematisiert wird. Man braucht also eine gehörige Portion an Disziplin, Idealismus und Freude am Beruf, um in solchen Situationen nicht aufzugeben.

Rückblickend bedauere ich es manchmal, dass ich mir zu viele Sorgen gemacht habe und die damals noch mehr vorhandene Freizeit nicht entspannter genossen habe. Funktioniert aber vermutlich nie. Heute wird der Schreibtisch selten leer – das konnte ich am Anfang meiner Berufstätigkeit aber natürlich nicht wissen.

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