Fluchend pilgern geht auch
Camino Inglés: Tagebuch einer Pilgerin, Bilder und Tipps
Von: Iris Schulte Renger (chaoskirsche)
Inhalt
WIDMUNG WIDMUNG Dieses kleine Büchlein ist den Menschen gewidmet, denen ich alles zu verdanken habe: Mama und Papa. Ohne sie wäre ich – klar – weder Sesselpupser noch Pilgerin geworden. Denn sie haben stets an mich geglaubt und mich unterstützt. Und sogar dann, wenn der Glaube an meine Fähigkeiten kurzzeitig mal verloren ging (O-Ton Papa: „Wie – UNSERE Dicke will WANDERN gehen?!!“), haben sie mich immer noch dazu ermutigt, das zu tun, was mir wichtig ist. Kurz: Sie waren und sind immer für mich da. Mama ist Gott sei Dank immer noch in physischer Form, Papa aber stets auf irgendeine andere Art und Weise ebenfalls bei mir. Das spüre ich – und für beides bin ich dankbar. Ich liebe und drücke euch. Eure Iris
VORWORT
KAPITEL 1: „Auf nach Ferrol!“ oder: „Bin ich nervös…“ (Rheine – Ferrol)
KAPITEL 2: Endlich wieder unterwegs (abends in Ferrol)
KAPITEL 3: Etappe 1 oder: Schräge Begegnungen (Ferrol – Xubia)
KAPITEL 4: Etappe 2 oder: Von Pferden und Zombies (Xubia – Pontedeume)
KAPITEL 5: Etappe 3 oder: Fluchen am Morgen (Pontedeume – Miño)
KAPITEL 6: Etappe 4 oder: Die Frau mit der Sichel (Miño – Betanzos)
KAPITEL 7: Etappe 5 oder: Wahnsinn und ein Camino-Engel (Betanzos – Presedo)
KAPITEL 8: Etappe 6 oder: Wie klein doch die Welt ist! (Presedo – Hospital de Bruma)
KAPITEL 9: Etappe 7 oder: „Wo kann ich bloß zelten?“ (Hospital de Bruma – „Pampa“)
KAPITEL 10: Etappe 8 oder: „Achtung: Prostitution!“ („Pampa“ – Formarís)
KAPITEL 11: Etappe 9 oder: Ankommen in Santiago (Formarís – Santiago)
KAPITEL 12: Ein langersehntes Wiedersehen (Santiago de Compostela)
KAPITEL 13: Sandra oder: Ohne Geld in Santiago (Santiago de Compostela
KAPITEL 14: Fotos von diesem Trip – denn ohne Fotos is‘ doof! ;)
KAPITEL 15: Der kleine Infoteil für „Nachwanderer“
j) Für Ängstliche: 10 Gründe, allein zu pilgern – auch als Frau
b) Meine Packliste zum Pilgern und Fernwandern
c) Und wie komme ich nach Ferrol?
d) Offizielle Etappen und Herbergen des „Inglés“
e) Essen in Santiago
f) Feiern in Santiago
g) Fisterra – das Ende der Welt
h) Nützliche Links und Facebookgruppen
j) Zelten auf dem Camino?
j) Und was tun bei Blasen?!
DAS MUSS NOCH SEIN ODER: EIN KLEINES DANKESCHÖN
IMPRESSUM
Dieses kleine Büchlein ist den Menschen gewidmet,
denen ich alles zu verdanken habe:
Mama und Papa.
Ohne sie wäre ich – klar –
weder Sesselpupser noch Pilgerin geworden. Denn sie haben stets an mich geglaubt und mich unterstützt. Und sogar dann, wenn der Glaube an meine Fähigkeiten kurzzeitig mal verloren ging (O-Ton Papa: „Wie – UNSERE Dicke will WANDERN gehen?!!“), haben sie mich immer noch dazu ermutigt, das zu tun, was mir wichtig ist.
Kurz: Sie waren und sind immer für mich da.
Mama ist Gott sei Dank immer noch in physischer Form, Papa aber stets auf irgendeine andere Art und Weise ebenfalls bei mir. Das spüre ich – und für beides bin ich dankbar.
Ich liebe und drücke euch.
Eure Iris
Hi zusammen!
Dieses Buch ist eine Zusammenfassung meines Pilgertagebuches, das 2017 auf dem Camino Inglés, dem (eigentlich nur 120 Kilometer – für mich: gut 150 Kilometer – langen) „Englischen Weg“ von Ferrol nach Santiago de Compostela, entstanden ist.
Es wird ergänzt durch Bilder, eine Kurzbeschreibung der offiziellen Etappen sowie der von mir genutzten Unterkünfte, Infos zum Zelten auf dem Camino, nützliche Links zum Thema „Blasen“, zur Packliste, aber auch durch die Auflistung hilfreicher Facebookseiten.
Dieses kleine Büchlein soll also informieren, aber in erster Linie unterhalten und neugierig machen auf einen wunderschönen Weg. Und es soll anderen Frauen zeigen: Ja, ihr könnt alleine pilgern! Lasst euch nicht einschüchtern von Bekannten, die euch dieses Abenteuer vermiesen wollen. Denn wenn ihr ein Kerl wärt – glaubt ihr, eure Freunde würden auch nur eine Sekunde daran zweifeln, dass ihr alleine einen Fernwander- oder Pilgerweg erobern könnt? Wohl nicht, denke ich.
Wer ich eigentlich bin?
Iris, mittlerweile 38 Jahre jung – und Pilgerin.
„Pilgerin“.
Dass ich das mal schreiben würde, habe ich vor fünf Jahren übrigens auch noch nicht gedacht, als mein treuester Begleiter noch mein Auto war. Meine Füße waren mir eher suspekt. Im September 2013 bin ich dann zum ersten Mal – ja: so ganz ohne männliche Begleitung ;) – auf dem Camino Francés unterwegs gewesen. Über zirka 450 Kilometer führte mich dieses Abenteuer von Léon nach Santiago de Compostela und weiter über Fisterra, dem „Ende der Welt“, bis nach Muxía. Diese Erfahrung hat mich nicht mehr losgelassen – und so bin ich quasi „aus Versehen“ zur begeisterten Pilgerin und Fernwanderin geworden. Da ich sehr gern schreibe und fotografiere (ich bin im „wahren Leben“ Redakteurin einer Wochenzeitung), berichte ich seither als „chaoskirsche“ abends oft „live“ von meinen Tages- oder Mehrtagestouren unter "chaoskirsche auf Facebook".
Warum als „chaoskirsche“? Dieser Spitzname stammt noch aus meinen Geocaching-Zeiten. Doch er blieb hängen, denn er verdeutlicht ziemlich gut, dass bei mir nicht immer alles rund läuft. Eben auch nicht, wenn ich allein unterwegs bin beziehungsweise pilgere. Im Klartext: Gibt‘s ein Loch im Waldboden, knall‘ ich unter Garantie rein. Und klein bin ich auch noch (O-Ton Cousinchen: „Du bist nicht klein, du bist ein Hobbit…“ – dabei hat man mich mit einer Größe von immerhin 163 Zentimetern bedacht! ;)). Trotzdem bekomme ich‘s irgendwie immer hin, das Ende meiner jeweiligen Wanderung noch einigermaßen gesund zu erleben... ;)
Das könnt ihr auch.
Euch dabei allzeit einen „buen camino“!
Eure Iris / Kirsche
KAPITEL 1: „AUF NACH FERROL!“ ODER: „BIN ICH NERVÖS…“
(Rheine – Ferrol, 15. Mai 2017)
„Boah. Bin ich müde. Und nervös.
Ich reise gerade nach Ferrol, einer kleinen Hafenstadt in Spanien, in der eine Camino Inglés-Variante startet. Und genau diesen Pilgerweg durch Galizien werde ich morgen beginnen.
Eine Reise zu Fuß von rund 120 Kilometern nach Santiago de Compostela erwartet mich dann.
Allein.
Nur mit Rucksack und Zelt als Gepäck.
Seit 6 Uhr bin ich heute schon auf den Beinen. Wer mich kennt, der weiß: Das ist eine für mich unchristliche Zeit. Aber ausnahmsweise bin ich dieses Mal ganz gerne früh aufgestanden. Denn von meiner Heimatstadt Rheine in NRW aus ging es gegen 8 Uhr mit dem Zug nach Düsseldorf, von dort mit dem Iberia-Flieger weiter nach Madrid, wo ich letztlich umgestiegen bin in das Flugzeug nach Santiago, um dort endlich im Bus nach Ferrol, meinem Startpunkt, Platz zu nehmen.
Santiago de Compostela.
Ziel Hunderttausender Pilger pro Jahr.
Auch ich bin schon zweimal hier angekommen – laufend. Beim ersten Mal bin ich 2013 in Léon (Spanien) gestartet und beim zweiten Mal 2015 in Porto (Portugal).
Diese spanische Großstadt, die doch irgendwie immer so klein auf mich wirkt, ist mir daher bereits vertraut und gleichzeitig mit sehr emotionalen, tollen Erinnerungen verbunden. Vielleicht ist das ja auch der Grund, weshalb ich jetzt – im Flieger von Madrid nach Santiago – nervös bin.
Was wird dieses neue Abenteuer für mich bereithalten?
Lassen sich diese schönen, alten Erinnerungen durch neue, beeindruckende Erlebnisse ergänzen? Oder wird das Ganze jetzt von einem ,Hmm – so langsam wird’s langweilig…‘ abgelöst?
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