«Super. Ich melde mich Morgen dann bei dir.» antworte ich.
Anschließend setzt Sebastian seinen Weg fort, während ich mich auf den Weg zu der Eingangstür unserer Mietswohnung mache. Kaum dass ich die Haustür ein Stück offen habe, da steht auch schon meine Mutter vor mir.
«Ach, da bist du ja.» gibt meine Mutter sichtlich erleichtert von sich. «Wo bist du gewesen?»
«Auf dem Sportplatz. Hab mit Sebastian und ein paar Freunden Basketball gespielt.»
«Bei dieser Kälte?»
«Mama.» antworte ich. «Es sind 7 Grad draußen. Globale Erwärmung.»
«Schon gut, schon gut!» höre ich meine Mutter hastig einlenken. «Das Essen ist fertig! Kommst du auch?» fragt sie mit einem flehenden Gesichtsausdruck.
«Ja. Ich muss mich aber vorher noch etwas frisch machen.» erwidere ich und gehe so gleich ins Badezimmer.
In der Küche angekommen, erblicke ich meinen Vater am Esstisch sitzen.
«Na wie geht’s?» richtet mein Vater freundlich das Wort an mich.
«Bestens!» antworte ich knapp und ignoriere ihn anschließend.
«Hm.» gibt er brummend von sich und konzentriert sich wieder auf seinen Teller.
Nach dem Essen mache ich mich auf ins Badezimmer, um mich erst einmal richtig abzuduschen. Anschließend gehe ich in mein Zimmer und lege mich auf mein Bett. Kurz darauf geht die Tür auf und meine Mutter tritt ins Zimmer. Verstohlen macht sie die Tür leise zu und setzt sich auf die Couch neben mich.
«Ich habe mit deinem Vater geredet und ihn gefragt, was vorgefallen ist.» beginnt sie in einem flüsternden Ton zu sprechen. «Du weißt ja. Wir Frauen merken sofort, wenn etwas nicht stimmt! Dein Vater wollte natürlich nicht so recht mit der Sprache herausrücken. Aber ich ließ nicht locker und stellte ihn schließlich zur Rede. Anschließend berichtete er mir, was draußen vorgefallen ist. Dabei stellte sich heraus, dass dein Vater den Kleber verwechselt hat. Du hast also nichts falsch gemacht.» sagt sie mit einem milden Lächeln auf den Lippen.
Im selben Augenblick in dem ich den Satzinhalt verinnerlichte, manifestiert sich Enttäuschung in mir. Typisch mein Vater. Auch wenn er falsch gehandelt hat, kann er es nicht zu geben. Aber nur so kenne ich ihn. Er darf Fehler machen, alle anderen nicht. Er verzeiht auch keine Fehler, insbesondere die der anderen nicht.
«Kopf hoch!» sagt meine Mutter und legt mir ihre Hand auf die meine.
Kurze Zeit später, nachdem ich immer noch kein Wort von mir gebe, steht sie auf und geht zur Tür. «Wenn du was brauchst, dann sag es mir. Ok?»
Danach dreht sie sich um und verlässt das Zimmer.
Kurz darauf nehme ich die Fernbedienung in die Hand. Mitten auf dem Weg zum Anschaltknopf bleibt jedoch mein Finger in der Luft stehen.
«Fast wärst du wieder in mein Leben getreten. Aber heute nicht!» sage ich zu dem Fernseher. Anschließend stehe ich auf und blicke mich in meinem Zimmer um, bis schließlich mein Blick auf „Die Helden von Umbar“ fällt.
Viele Male hab ich mir vorgenommen, die kleinen Plastikfiguren anzumalen. Aber irgendwie hab ich das immer vor mich hin geschoben. Heut jedoch nicht. Heute male ich euch an.
Im gleichen Moment, in dem ich mir das vorgenommen habe, breitet sich Zweifel in mir und meinen Fähigkeiten aus. Anschließend tauchen ein paar Erinnerungen von heute Mittag vor meinem geistigen Auge auf.
«Du bist genauso unfähig wie dein Onkel Bruno. Zu nichts zu gebrauchen.» höre ich die Stimme meines Vater in meinen Gedanken.
«Nein. Das bin ich nicht!»
Nachdem alle Utensilien bereit liegen, fange ich schließlich an, die Figuren zu bemalen.
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