Lars Osterland - Lied vom stillen Sommernachtstraum

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Lied vom stillen Sommernachtstraum: краткое содержание, описание и аннотация

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Lars, der vor einem guten Vierteljahr beschloss, alles hinter sich zu lassen und die vergangenen Monate mit bescheidenen finanziellen Mitteln an den spanischen und portugiesischen Küsten sowie auf Jakobswegen verbracht hat (siehe Band I «Letzte Ausfahrt Jakobsweg»), ist nun bereits mitten drin in seinem Wander-Abenteuer. Sein Ziel ist nach wie vor das Nordkap, noch immer verlässt er sich auf seine eigenen Fähigkeiten und nicht auf technische Hilfsmittel. Knapp 4.000 Kilometer liegen ihm, doch weitere 5.000 liegen noch vor ihm. Es ist bereits Mitte Mai und er weiß, dass er nur bis spätestens Anfang November Zeit hat, die Arktis im rauen Norden durchzustehen. Doch fürs Erste heißt es die warmen Tage so gut es geht zu nutzen, um Frankreich, Belgien und die Niederlande zu durchwandern, um schon bald zurück in Deutschland zu sein. Ein Wettlauf gegen die Zeit und doch auch viel Zeit, um sich weiter viele Gedanken über sein eigenes Leben zu machen. Wie aus Band I gewohnt wird dabei nicht mit selbstironischen Episoden gespart.
Band II: Lars läuft die französische Atlantikküste bis hinauf nach Nantes, von wo aus er am Ufer der Loire bis nach Orléans spaziert. Von hier aus geht es über Paris und Brügge nach Amsterdam. Der Weg führt weiter durch die Niederlande bis zur deutschen Grenze, wo es an der deutschen Nordseeküste durch Ostfriesland geht und weiter bis nach Cuxhaven an der Elbmündung. In Hamburg endet dieser Teil.

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Am frühen Morgen sind die Sachen trocken. Dass ich noch immer kein Tier bin, merke ich daran, dass ich zum Frühstück Teller, Tasse und Besteck benutze. Endlich mal ein entspanntes Frühstück, wo mir nicht der futterneidische Wind den ein oder anderen Krümel raubt. Ich stöbere in meinem Kartenmaterial, auf der Suche nach der besten Route nach Bordeaux. Draußen sieht es grau und trostlos aus, immerhin keine Autogeräusche, dafür Vogelverkehr … ich überdenke noch einmal den ursprünglichen Plan, nach einer Nacht weiterzuziehen. Wenn es mir schon angeboten wird … Ich beschließe noch einen kleinen Spaziergang zu machen, zum See und mit der Hoffnung, noch in ein Gespräch verwickelt zu werden. Aber so früh am Morgen ist noch niemand der anderen Camper draußen unterwegs, die meisten Autos haben französischen Kennzeichen, und nach nur fünf Minuten (einmal zum See) beginnt es zu regnen, also wieder zurück und darin bestärkt, heute endlich mal wieder einen Ruhetag – erst der Dritte nach Lagoa Formosa und Lissabon – einzulegen. Ich setze mich an den Tisch, nutze die gebrauchten Teebeutel ein zweites Mal, um etwas Warmes in den Bauch zu bekommen. Mein einziges Problem ist, dass ich die Vorräte am Abend und am Morgen fast komplett aufgebraucht habe. Mir bleiben ein Apfel zum Mittag und eine kleine Packung Chips zum Abendessen. Punkt elf nehme ich einen zweiten Anlauf in Sachen Spaziergang, es hat aufgehört zu regnen. Neben einem Wohnwagen aus Deutschland steht ein Mann an seinem Fahrrad. Ich spreche ihn an, er will gerade zum Supermarkt nach Parentis (3,5 Kilometer) radeln. Das ist schon mal eine gute Nachricht, darum kehre ich um, schnappe mir meine fünf Euro und vier Cent und laufe in die kleine Stadt mit ihren 5.000 Einwohnern hinein. Nach dem Einkauf bleiben mir 12 Cent … also zum vierten Mal völlig pleite, aber für die nächsten drei Tage eingedeckt. In meinem Appartement bereite ich mir Makkaroni mit Tomatensauce zu.

Am frühen Nachmittag verfliegt auch das letzte schlechte Gewissen darüber, dass ich einen Tag „opfere“. Auch am dritten Ruhetag ist das Wetter bescheiden, hin und wieder regnet es … an einem sonnigen Tag würde ich mich schon ärgern, wenn ich faul herumläge. Wie hier im Bett, eine Tafel Schokolade neben mir, Vorhang zu, meine Lektüre verlorener Gedanken vor den Augen, wo ich auf die Gedanken stoße, die ich zu den letzten knapp einhundert Büchern, die ich vor meiner Reise gelesen habe, notiert habe. Es ist ein Zufall, dass das Büchlein mit einem Sartre beginnt und auch endet. Es ist auch ein Zufall, dass ich Kerouacs On the road am 2. Februar 2011 begonnen hatte, also exakt ein Jahr vor Beginn meiner Wanderung in Barcelona. Beim Lesen der Gedanken muss ich feststellen, dass sich in meinem Reisetagebuch weit weniger dieser Gedanken – die man fast schon philosophisch nennen könnte – finden lassen … also kaum einer dieser für sich alleinstehenden Gedanken, die hier und jetzt nur wie kleine, seltene Geister durch mein Tagebuch spuken. Ich bin unterwegs und null inspiriert? Das kann eigentlich nicht sein, was soll das dann mal für ein bescheuertes Buch werden? Bin ich abgestumpft? Werde ich etwa alt? Wo ist die kindlich, naiv fragende Jugend? Wo Feingefühl und Melancholie? Wo sind die aus meiner eigenen Feder entstandenen Gedanken, die auf mein eigenes Hirn großen Eindruck machen? Ist das der Preis einer gesteigerten Philanthropie? Muss ich wieder häufiger die Einsamkeit suchen? Wo ist die Natur? Habe mich zu ihr gesehnt und nun fliehe ich vor ihr, um Menschen kennenzulernen? Ist das Jahr 2012 doch das Ende? Mein Ende? Das Ende der Originalität? Mein Tagebuch ist ausschließlich ein Bericht, kann das mein Anspruch sein? Aber was ist, wenn ich es auch einfach nicht (mehr) draufhabe? Jetzt gerade in meinem Appartement mache ich mir doch auch Gedanken, sind sie etwa alle Produkte des Müßiggangs? Dann will ich wieder Müßiggänger sein! Zuhause habe ich mir Gedanken über die Welt gemacht, und jetzt wo ich in ihr unterwegs bin, kommen mir keine Gedanken? Warum muss es einem immer erst schlecht gehen, dass man die Feder zückt und die besten Sachen schreibt? Ich verliere hier meine einzige Fähigkeit, nämlich mit wenigen Worten viel zu sagen. Es ist weg, ich schreibe viel, ich schreibe nichts. Nein, ich will nicht erwachsen sein, weg mit der Sachlichkeit! Gib mir meine Träumereien zurück, meine Melancholie, meine Depressionen, meine Einsamkeit! Wo ist das Rehlein in mir? Und überhaupt kann etwas mit mir nicht stimmen, wenn ich mich überhaupt nicht mehr in die Arme einer schönen Frau sehne … Eigentlich wollte ich den Ruhetag nutzen, um endlich den Hamsun zu beginnen, aber meine eigenen Sachen fetzen irgendwie auch.

Wieder pleite zu sein beunruhigt mich. Wenn ich aber zurückblicke, dann hatte ich am ersten Tag geglaubt, bereits aufgegeben zu haben. Nun bin ich in der 16. Wanderwoche, an Tag 109 … Anfang Februar musste ich mich noch viel mehr durchbeißen, vergiss das nicht … du wirst schon nicht verhungern . Apropos „verhungern“, da ich keine Zutat zu der anderen Hälfte des Kilogramms Nudeln habe, beschließe ich gegen 20 Uhr vor zu dem deutschen Campingwagen zu gehen. Ich klopfe an, frage das Pärchen nicht direkt nach Essen, sondern stattdessen ob sie eine Idee haben, wie ich zu Fuß am besten nach Bordeaux komme. Lothar holt einen Autoatlas heraus, was mir aber auch nicht weiterhilft. Seine Frau Pamela lächelt mich die ganze Zeit an, was Zuversicht bringt. Sie machen zwei Wochen Urlaub in Frankreich … morgen geht es auch für sie nach Bordeaux weiter, verlockend, ich überlege kurz ob ich sie frage, ob sie mich mitnehmen könnten. Aber nein, es wird auch so schon gehen. Wir plaudern übers Reisen, von meiner Tour … bis Pamela schließlich aufsteht, im Wohnbereich des Wagens verschwindet und kurze Zeit später mit 30 Euro auftaucht und diese mir in die Hand drückt. „Wenn jemand so etwas macht, müssen wir das unterstützen“, sagt Pamela. Lothar nickt zustimmend. Ich strahle mal wieder wie ein Kind und bin mal wieder schlagartig euphorisch. Ich erfahre, dass die Beiden aus Brühl bei Heidelberg kommen, wo sie mehr oder weniger auch Nachbarn der Familie Graf sind, wobei Steffi nur noch selten zu sehen sei. Ich erinnere mich an meinen eigentlichen Grund für die Ruhestörung, eine Zutat zu meinen Nudeln. Sie haben aber nichts Passendes da, dafür aber eine Konserve Linseneintopf. Ich danke den Beiden überschwänglich und wir wünschen einander eine gute Reise. Auf dem kurzen „Heimweg“ blicke ich ganz automatisch hoch zum Himmel … den ganzen Tag über war er griesgrämig und nun lächelt er mich an, nur mich. Danke. Mit 30 Euro in der Geldbörse kann sich ein Vagabund ein eigenes Königreich schaffen, und in diesem für einige Wochen lang den Thron in Anspruch nehmen, wenn er mit dem Reichshaushalt sparsam umzugehen lernt. Beglückt lege ich mich ins Bett, die Nachttischlampe an, noch ein Blick in die Lektüre verlorener Gedanken … eine (vorerst) letzte überraschende Entdeckung ist Santiago, der Protagonist aus Coelhos A lchimist , denn ich wusste ja gar nicht mehr, dass Santiago auch in Tarifa war, damals beim Lesen hatte ich mir nichts dabei gedacht, den Ort noch nie gehört und mir auch nie vorgenommen, dort mal einige Stunden zu verbringen. Santiago brach von Tarifa aus nach Ägypten auf … und fand sich selbst.

Montag, 7 Uhr, draußen stürmt und regnet es. Die Terrassentür bleibt zu, ich verkrümle mich wieder ins warme Bett. Schon die ganze Nacht über goss es aus allen Kübeln, was für eine gute Entscheidung hier den Ruhetag eingelegt zu haben! Und nun? Erst einmal kochen! Zum ersten Mal in meinem Leben gibt es Linsennudeleintopf, was für ein Festschmaus! Gestärkt bin ich schon mal, auch sonst voller Energie, der Ruhetag tat mal wieder gut. In Zeitlupe packe ich mein Zeug zusammen, wasch das Geschirr ab, räume auf … gegen zehn regnet es nicht mehr so stark, ich breche auf, verlasse das Appartement so wie ich es betreten habe, als wäre nie jemand hier gewesen. Lothar und Pamela sind bereits weg. Auf Straßen geht es nach Biscarrosse. Der Regen wird wieder stärker, ich bin schnell von oben bis unten durch, die Regensachen halten nichts mehr ab … so schnell fühlt man sich also wieder so, als hätte es nie einen Ruhetag gegeben. Es ist auch frisch, beim Tagebuchschreiben zittert meine Hand. Mit Tunnelblick geht es auf der Landstraße weiter, bis ich Sanguinet erreiche. Der kleine Ort mit seinen 3.000 Einwohnern liegt idyllisch am Ostufer des Étang de Cazaux et de Sanguinet . Damit ich mal ein halbes Stündchen Ruhe vor Wind und Regen habe, betrete ich die schlichte Kirche. An der Kanzel nimmt ein Mann Ausbesserungsarbeiten vor, ansonsten bin ich allein. Die Ruhe hilft, färbt sich auf mein Inneres ab. Ich gehe anschließend zum Rathaus, weil ich ja von Joël und Josette weiß, dass es hier möglicherweise eine kostenfreie Unterkunft für Pilger gibt. Dennoch bin ich ganz erstaunt, als die Frau hinter dem Schalter mir sagt, dass es klargeht, da die zwei Schlafplätze heute noch nicht belegt sind. Ich kann mir in der Touri-Info den Schlüssel abholen. Das wird gemacht und mit dem Schlüssel in der Tasche habe ich auch heute wieder allen Grund zufrieden und dankbar zu sein. Da es erst früher Nachmittag ist, mache ich noch einen Abstecher zum See, setze mich auf die nasse Bank (macht ja an meiner Kleidung keinen Unterschied mehr!) und genieße den Augenblick. Hätte ich für den kommenden Abend keine Bleibe, würde ich es jetzt nicht genießen können. Sicherheit ist eben doch nicht ganz wertlos. Am Ufer ist es gleich noch mal etwas stürmischer, der Regen peitscht mir ins Gesicht, aber ich halte die Stellung, heute kriegt mich nichts mehr dran! Ich gehe ein zweites Mal zur Kirche, richte so etwas wie einen Dank aus; vielleicht war es ja ganz gut vorher in der Kirche gewesen zu sein, ehe ich zum Rathaus lief. Na eins steht zumindest fest: geschadet haben wird es nicht. Eine Frau spricht mich in der Kirche an, fragt mich ob ich auf dem Jakobsweg unterwegs bin und ob ich heute hier übernachte … zweimal ja … sie lächelt … ich ebenso … und der da oben vielleicht auch. Ich steuere schließlich in die Richtung, wo sich die Pilgerherberge befinden soll. Bereits seit dem 11. Jahrhundert ziehen die Pilger durch diese kleine Gemeinde, auf ihrem Weg nach Santiago. Obwohl ich in die andere Richtung laufe, bin ich nun ein Teil dieser Tradition. Ich kann die Herberge nicht finden, laufe verschiedene Straßen lang, aber nichts zu sehen. Also frag ich nach, eine Einheimische weiß zumindest, wo in etwa die Herberge sein müsste, führt mich auf einen Hof mit mehreren freistehenden Häusern und Baracken, die alle der Gemeinde gehören, unter anderem die heute geschlossene Mediathek und eine Judo-Halle. Sie weiß nicht in welchem Haus sich die Herberge befindet, eine andere Frau sieht uns und fragt was wir denn suchen … Herberge? Das ist das einstöckige Gebäude, vor dem sie selbst soeben steht. Sie zeigt mir den Eingang, ich danke den beiden Frauen.

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