Lotta und ich
von Nicole Kunkel
Buchbeschreibung:
Die angehende Assistenzhündin Lotta und ihr Frauchen Nicole berichten über die Herausforderungen ihres Alltags.
Was ist ein Assistenzhund?
Was bedeutet es, mit Einschränkungen das Leben zu meistern und wie können Tiere den Menschen dabei helfen? Welche Probleme und Hürden muss ein solches Hund-Mensch-Team im Alltag überwinden? Und wie sieht es aus der Sicht des Hundes aus, der kein Roboter ist, sondern ein fühlendes Wesen? Begleite Lotta und Nicole auf ihrer spannenden Reise und erfahre, wie sie es schaffen, trotz aller Stolpersteine und Belastungen, zu einem guten Team zusammenzuwachsen.
Das Buch gewährt einen tiefen und persönlichen Einblick in die Thematik. Es macht Mut, sensibilisiert, klärt auf und setzt ein klares Statement für das Wohl der Tiere, das ebenso wichtig und schützenswert ist wie das des Menschen.
›Lotta und ich‹ erzählt von realen Ereignissen, aber alle Namen und Orte darin, außer von Lotta und der Autorin selbst, wurden zum Schutz noch lebender Personen geändert.
Über die Autorin:
Nicole Kunkel wurde 1982 in Potsdam geboren. Sie lebt mit ihrer Assistenzhündin Lotta und drei Katzen in Koblenz.
Schon früh entdeckte die Autorin das Schreiben als Zuflucht und Ventil für sich und verfasste im Alter von zwölf Jahren ihre ersten Gedichte und Kurzgeschichten. Einige davon wurden bereits in Anthologien veröffentlicht.
Wenn sie nicht gerade schreibt oder liest, tobt sie sich gerne mit Pinsel und Farben an der Leinwand aus oder streift mit ihrer Hündin durch die Natur, wo sie neue Kraft und Inspiration tankt.
Impressum
© 2022 Baltrum Verlag GbR
BV 2211 – Lotta und ich – Nicole Kunkel
Umschlaggestaltung: Baltrum Verlag GbR
Cover, Illustrationen und Foto: Nicole Kunkel
Lektorat, Korrektorat: Baltrum Verlag GbR
Herausgeber: Baltrum Verlag GbR
Verlag: Baltrum Verlag GbR, Weststraße 5, 67454 Haßloch
Internet: www.baltrum-verlag.de
E-Mail an info@baltrum-verlag.de
Druck: epubli – ein Service der neopubli GmbH, Berlin
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.deabrufbar.
Lotta und ich
Von Nicole Kunkel
Baltrum Verlag
Weststraße 5
67454 Haßloch
»Happiness can be found, even in the darkest of times, if one only remembers to turn on the light.«
(Zitat: Albus Dumbledore, ›Harry Potter und der Gefangene von Askaban‹ von Joanne K. Rowling)
Für Lotta, mein Licht in der Dunkelheit
VORWORT
Hintergrund zum Buch
Wenn das Leben zum Kampf wird, gehst du entweder unter, oder du lernst aufzustehen – immer und immer wieder.
Ich sehe mich lieber als eine Überlebende. Die Bezeichnung Opfer mag ich nicht, denn sie bedeutet Hilflosigkeit, und die zieht sich wie ein roter Faden durch mein bisheriges Leben oder eher wie ein viel zu dunkler Schatten, den ich einfach nicht abschütteln kann.
Niemals wieder will ich mich hilflos und ausgeliefert fühlen. Und doch bin ich täglich damit konfrontiert. Unverständnis, blöde Kommentare, Ablehnung und Kopfschütteln von außen gibt es gratis dazu. Sogar von Ärzten und Psychologen, für die Einfühlungsvermögen immer mehr zum Fremdwort wird. Ein Arzt sagte einmal zu mir: ›Sie können sich nicht ständig in der sozialen Hängematte ausruhen‹. Ein speziell für Traumatherapie ausgebildeter Psychotherapeut schmetterte mir ein ›Sie sind anstrengend‹ an den Kopf. Das war dann unsere letzte Sitzung und meine Suche ging von vorne los. Das Vertrauen in die Medizin, die Psychotherapie und nicht zuletzt in mich selbst bröckelte mehr und mehr, während ich Sprüche à la ›Stellen Sie sich nicht so an‹ und ›Da müssen Sie einfach jetzt durch, ist noch keiner dran gestorben‹ sammelte, anstatt professionelle Hilfe zu erhalten. Das Leid, das keiner sieht und das oft niemand sehen will, ist nicht weniger schlimm, nur weil es den Menschen nicht direkt ins Auge springt wie ein gebrochener Arm oder eine körperliche Behinderung.
Gut ausgebildete therapeutische Hilfe zu finden ist verdammt schwer und die Wartelisten dieser Raritäten sind lang. Ein bis zwei Jahre auf Hilfe zu warten, die keinen Aufschub duldet, wenn es um Leib und Leben geht, ist leider bittere Realität.
Der mühselige Kampf mit den Behörden raubt einem nebenbei die letzten Kraftreserven. Unzählige Male war ich kurz davor, frustriert aufzugeben. Immer wieder habe ich mein Krönchen gerichtet, mich aufgerappelt und dabei viel zu oft die Schuld bei mir gesucht: Ich bin zu schwierig, zu unnormal. Mir ist nicht mehr zu helfen. Ich passe nirgends rein. Genau diese Gedanken führen in einen Abgrund, aus dem Betroffene nur schwer wieder herauskommen. Zum Glück habe ich die Hoffnung nie aufgegeben. Die Stimme tief in mir wird niemals müde mir zuzurufen, dass es irgendwo genau die Hilfe gibt, die ich brauche; nur da unten, im Abgrund, finde ich sie mit Sicherheit nicht.
Wie sieht es auf der anderen Seite aus? Was ist, wenn nicht nur die Seele krankt, sondern auch der Körper? Wer sieht genau hin? Wo finde ich Heilung, wenn ich den Psycho-Stempel habe oder besser gesagt, aufgedrückt bekomme? Dabei geht es doch darum, endlich einmal verstanden und GESEHEN zu werden. Stattdessen werde ich von einer Schublade in die nächste geschubst. Das Nicht-Ernstgenommen- Werden bleibt, so dass sich eine Erkrankung namens Endometriose jahrelang in meinem Körper unerkannt ausbreiten konnte. Diese gemeine, chronische und nicht heilbare Erkrankung hätte bei Weitem nicht so viel Schaden an meinen inneren Organen angerichtet, wäre sie früher erkannt worden. Leider sind meine Beschwerden über sechs Jahre lang in die Schublade ›das ist nur psychosomatisch‹ gewandert und auf sture, oft taube Ohren gestoßen. Für die Götter in Weiß war es naheliegender, dass die Unterleibsbeschwerden und die weiteren unangenehmen Symptome nichts Organisches sind. Nein, nicht bei der Trauma-Geschichte in meiner Akte, auf der groß und breit der ›Psycho-Stempel‹ prangt. Ist doch klar, dass das alles vom Trauma kommt. Wozu genauer untersuchen? Flehen, betteln und versichern, dass dies jetzt aber andere Beschwerden sind, half nichts. Und so putzte ich die Klinken unzähliger Arztpraxen und Krankenhäuser. Die meisten haben mich mit Augenrollen als Simulantin abgewimmelt, bis ein Spezialist nachgegeben und mir geglaubt hat, dass das, woran ich litt, nicht normal war. Endlich! Leider hatte zu diesem Zeitpunkt die Endometriose schon Organe zerstört. Meine Gebärmutter war nicht mehr zu retten, die Eierstöcke verklebt. Mein Bauchfell war komplett vernarbt und musste raus. Im Gegensatz zu meinem Uterus wächst das aber glücklicherweise nach. Nur ein Kind wird niemals mehr in mir wachsen, ob ich das will oder nicht. Wenigstens wusste ich nach den ganzen Jahren endlich, was mich mit diesen abartigen Schmerzen peinigte.
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