Reinhold F. Schmid - Tschêl

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An einem verregneten Frühlingsnachmittag lädt Stefan eine durchnässte Wandrerin ein, mit ihm im Auto ins Dorf zurückzufahren. Als sie sich ein paar Tage später erneut begegnen, stellen sie Gemeinsamkeiten fest: Beide sind durch zerbrochene Beziehungen verletzt und suchen im Engadin einen Neuanfang.
Seraina will sich als Kunsttherapeutin selbständig machen. Stefan arbeitet seit einem Jahr als Parkwächter im Nationalpark, wo er sich leidenschaftlich für den Schutz von Pflanzen und Tieren und der einzigartigen Landschaft einsetzt.
In diesem Sommer in den Bergen erfahren sie schmerzlich ihre persönlichen Grenzen. Erinnerungen an Verletzungen, Missbrauch, Wut und Scham werden wach. Ein heftiges Gewitter überrascht die beiden auf einer Wanderung in den Bergen und versperrt ihnen den Heimweg. In dieser stürmischen Nacht findet Stefan den Ursprung seiner Wut und Einsamkeit und den Anfang des Wegs zur inneren Freiheit. Seraina jedoch kommt keinen Schritt weiter. Sie bleibt vorerst ein Spielball ihrer Umstände. Erst nach einer Erfahrung im Kloster erlebt sie, wie ihre Verzweiflung in Hoffnung verwandelt wird und sie neue Kraft gewinnen kann. Sie müssen feststellen, dass sie für ihre Zukunft mehr brauchen als nur einen neuen Wohnort.
Zwei Menschen suchen den Sinn ihres Lebens und finden ihn auf gegensätzliche Weise durch das Geheimnis der Liebe.

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Wie oft hörte ich in Beratungsgesprächen diese Aussagen: Solche Worte habe ich nicht verdient. Du provozierst wieder einen Streit. Ich wünschte, du würdest endlich deinen Mund halten. Oder: wenn mein Mann nur reif genug wäre …

Wie kommt es, dass viele dieser Frauen denken oder sogar aussprechen: ,Du bist nicht derjenige, den ich glaubte, geheiratet zu haben.‘

Und wie läuft es beim Mann? Ein Mann ist guten Willens und wird von seiner Frau beschimpft. Dann will er nicht mit Worten oder Taten gegen sie kämpfen. Häufig ist die Reaktion des Mannes, dass er schweigt. Er macht dicht und geht. Dabei kann er kaum glauben, dass seine Frau ihn so respektlos behandelt. Er empfindet es als pure Verachtung.

So dreht sich der Teufelskreis weiter. Wenn es einem Paar nach einem Streit nicht gelingt, wieder eine Herzensverbindung aufzunehmen, wachsen Groll, Frustration und Zorn unaufhaltsam. Unternehmen sie nun nichts, öffnet sich ein Abgrund, der ihnen jegliche Vision für ihre Gemeinsamkeit nimmt.

In unserer Abendserie im Sommer werde ich tiefer eingehen auf diese Thematik.

Schon der Religionsphilosoph Martin Buber sagte: ,Der Mensch wird am Du zum Ich.‘

Doch Sie müssen nicht bis zum Sommer warten. In vierzehn Tagen erfahren wir von einem möglichen Weg für die vorhin geschilderten Beziehungsprobleme.

Nach dem Orgelspiel, das heute von Sibylle Caduff mit der Querflöte begleitet wird, lese ich den Text zur heutigen Predigt. Es ist die bekannte Stelle aus Johannes 4. 1-19.“

Irene Weingard spürt ihr Publikum, sie erkennt an der Stille im Raum und den aufmerksamen Blicken, dass ihr Thema hier Anklang findet. Und sie freut sich darüber. Einmal mehr geht ihr der Satz von Rilke durch den Kopf:

„Vergessen Sie nie, das Leben ist eine Herrlichkeit.“

Während der Predigt lehnt sich Stefan in der Kirchenbank zurück. Ihm ist die Stelle aus dem Neuen Testament bekannt. Er erinnert sich an die Geschichte der Frau aus Samarien:

Jesus zieht mit seinen Jüngern nach Galiläa und trifft unterwegs auf die Frau, die um die Mittagszeit an einem Brunnen Wasser schöpft. Zu ihr spricht Jesus: „Zu Recht hast du gesagt, einen Mann habe ich nicht. Denn fünf Männer hast du gehabt, und der, den du jetzt hast, ist nicht dein Mann.“ Jesus handelt hier nicht moralisch, er ist viel größer, er ist heilig und handelt in seiner Heiligkeit.

Während die Pfarrerin den Kontext der Geschichte ausleuchtet und erläutert, schweifen Stefans Gedanken ab in die Südschweiz. Dort, im Maggiatal, oberhalb des Hauptortes, befindet sich auf dem Weg zum Val del Salto eine kleine Wegkapelle mit einem schönen Gemälde dieser Bibelstelle. Nach dem Musikstück und den Mitteilungen bittet die Pfarrerin die Gemeinde, für den Schlusssegen aufzustehen. Zum Ausgangsspiel der Orgel setzen sich alle nochmals in die Bänke und werden von den kräftigen Tönen mitgerissen.

Wenige Minuten nach dem Ende der Musik öffnet sich die Kirchentüre und die Besucher treten auf den Dorfplatz. Viele bleiben zum Kirchenkaffee im Haus nebenan. Stefan macht sich nachdenklich auf den Heimweg. Von Martina hat er sich nie verachtet gefühlt. Was genau hat in ihm immer wieder diese Wut ausgelöst? Er steigt in seinen Subaru und fährt hinunter nach Scuol.

6. Musik, die berührt

Im unteren Dorfteil von Scuol, da, wo die Engadiner-Häuser noch eng beieinander stehen, grüne Gärtchen den Freiraum vergrößern und aus den Brunnen mineralhaltiges Wasser in die steinernen Tröge fließen, hier ist Stefan zu Hause.

Er sitzt in seinem Sessel, auf dem Tisch ein Glas Tee mit selbst gepflückten Kräutern. Stefan blättert das neuste „Allegra“ durch, ein regionales Informations- und Veranstaltungsmagazin. Zwischen den Deckeln des matten Quadrats alle aktuellen Informationen, eingebettet in viel Werbung, die meist professionell, doch zum Teil auch hausbacken wirkt.

Der Vorsitzende einer Bank im Engadin titelt: „Ich lebe und arbeite gerne hier“.

Die Botanikerin mit dem Kürzel C.C. bietet mit ihrer Kollegin botanische Exkursionen an.

„Balance für Haut und Seele“: Naturkosmetik, Gesundheitsberatung und Massagen bei Monika.

Erläuterungen eines Mediziners vom Regionalspital zur integrativen Medizin.

Hinten in der Broschüre die Agenda mit den vielen Veranstaltungen. Duo classico mit der Engadiner Geigerin Flurina Sarott und dem preisgekrönten Pianisten Yusuke Takamatsu mit barocken und romantischen Werken. Im letzten Jahr, kurz nach meinem Umzug hierher, habe ich diese Musiker gehört, ja erlebt. War das gut, denkt Stefan. Wann und wo? Am Freitag in der Kirche von Surain.

Und hier wieder ein Konzert, das ich gerne hören würde: ein italienisches Trio mit südamerikanischer Musik. Nächste Woche, ebenfalls in Surain, in der Grotta da Cultura.

Am Freitagabend fährt Stefan hinauf nach Surain und durch die schmalen Straßen auf den Dorfplatz vor die Kirche. Das Konzert beginnt erst in einer halben Stunde, trotzdem warten schon zahlreiche Menschen an der Abendkasse. Stefan kauft ein Ticket und setzt sich auf die linke Seite in der Kirche, nahe dem Mittelgang, sodass er gute Sicht nach vorn hat. Er betrachtet das Programm: die c-Moll Sonate von Edvard Grieg, Salut d’Amour von Edward Elgar und die Sonate Nr. 3 in E-Dur von Johann Sebastian Bach. Obwohl er die Musik von Bach gut kennt und liebt und zu Hause immer wieder hört, kennt er dieses Stück nicht. Er streckt seine Beine und versucht, sich so hinzusetzen, dass die hölzerne Lehne nicht am Rücken drückt. Seine Augen wandern zur Decke. Sind die Risse neben der Kanzel und über dem Chor an der Decke größer geworden?

Plötzlich stutzt er. Die Frau zwei Reihen vor ihm, auf der anderen Seite des Kirchenschiffes, sieht die nicht aus wie die Wandrerin, die er letzte Woche mitgenommen hat? Doch heute trägt sie keine türkisfarbene Pelerine, sondern einen hellbraunen Mantel, den sie sich über die Knie gelegt hat.

In der Kirche wird es still, die beiden Musiker treten auf, das Konzert beginnt.

Als er die Frau zum Bahnhof nach Scuol gebracht hat, haben sie während der Fahrt kaum gesprochen. Im Grunde weiß er nichts von ihr, nur, dass sie gerne in der Natur ist und Interesse an Kunst hat.

Nach einem kurzen Applaus setzen die Musiker zum nächsten Stück an: Salut d’Amour, die Liebesgrüße, die Elgar 1888 seiner Verlobten Caroline widmete. Stefan lehnt sich zurück.

Seraina rutscht ein wenig hin und her. Warum sind Kirchenbänke immer so hart und unbequem?

Na ja, genau genommen sitze ich selten in der Kirche. Eigentlich schade. Die Akustik ist toll und der Raum strahlt Ruhe und Geborgenheit aus. Ich sollte öfters hierherkommen, wenn mir in meiner kleinen Wohnung die Decke auf den Kopf fällt. In den vergangenen Wochen habe ich mich rasch eingelebt in diesem pittoresken Engadinerdorf mit den freundlichen Bewohnern. Die Bäckerin darf ich bereits als Freundin bezeichnen. Sie hat mich mit einigen sympathischen Menschen bekannt gemacht. Es ist nicht einfach gewesen, weg vom Bodensee zurück in die Enge der Berge zu kommen, obwohl ich hier in der Nähe aufgewachsen bin. Doch im Engadin lebt es sich ganz anders als am See in der Nähe zu Österreich und Deutschland mit dem großen kulturellen Angebot.

Im Sommer und im Winter ist es toll hier, aber von März bis in den Mai ist es eher trübe. Besonders während den vergangenen Regentagen haben mich die eigenen vier Wände beinahe erdrückt. Auf den Wanderungen in der Umgebung und im Nationalpark konnte ich wenigstens durchatmen. Dennoch weiß ich nicht, zu wem ich gehöre. Adi schweigt und schmollt, das ist mir eigentlich egal. Die Zeit mit ihm ist vorbei. Nicolina, meine Freundin aus der Schulzeit, hat mehrmals angerufen. Sie ist eine wichtige und vielbeschäftigte Chefsekretärin. Gleichwohl hat sie sich viel mehr Zeit für mich genommen als in den letzten Jahren. So lieb! Eine richtige To-do-Liste hat sie mir gemacht, worauf ich nun als Single achten muss. Nicht nur, dass ich mich zwar frei treffen darf, mit wem ich will, und trotzdem nicht sofort in die nächste Beziehung schlittern soll. Auch die finanziellen Aspekte, wie ich mich besser versichern kann und worauf ich bei der Ferienplanung als Alleinreisende achten soll. Die Fürsorge von Nicolina lässt mich staunen. Ich habe sie oft als ziemlich egoistisch und selbstzentriert wahrgenommen.

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