Christiane Berndt - Kopfüber Down Under - Teil 2

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Kopfüber Down Under - Teil 2: краткое содержание, описание и аннотация

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Was passiert, wenn zwei Angsthasen die große weite Welt erobern wollen? Sie lesen, recherchieren, planen, durchdenken und sichern alles ab, was nur geht. Nur um dann festzustellen, dass alles anders ist, als sie geplant hatten. Kopfüber irgendwie.
Am anderen Ende der Welt, lernen die beiden Sicherheitsfanatiker, dass man nicht alles planen und absichern kann. Am Ende waren sie gut vorbereitet, auf alles Mögliche. Nicht aber auf die Entspanntheit und Leichtigkeit der Kiwis.
Das Buch «Kopfüber Down Under» erzählt von einer durchgeplanten Reise mit vielen Überraschungen und hilft dem Leser, selbst eine Reise durch Neuseeland zu planen und zu organisieren, ohne zu viel vorweg zu nehmen.
Mit neuseeländischer Leichtigkeit und einer guten Portion Selbstironie schildert die Autorin ihre Erlebnisse und entführt die Leser ans andere Ende der Welt. Auch wer gerade keine Reise geplant hat oder schon wieder zurück ist, wird sich auf jeden Fall gut amüsieren.

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Der kleine Ort liegt am südlichen Ende eines schmalen Landstreifens, welcher Pepin Island mit der Südinsel verbindet. Die geschützte Bucht hat auch sandige Flecken, ist aber zum größten Teil ein Kiesstrand und wirklich sehr schön, auch bei Regen. Man kann über einen steinigen Damm an die andere Seite wandern. Pepin Island sieht aus, als würde es wie ein kleines Geschwulst am Festland hängen. Auf beiden Seiten ist Wasser und die Wellen donnern mit lautem Getöse heran. Ein paar Surfer versuchen sich im Wasser, doch so richtig wird es wohl nichts. Auf den grünen Hügeln stehen überall die Schäfchen und blöken und sehen aus wie verstreute Perlen auf einer Decke.

Wir kehren zum Campingplatz zurück und unterhalten uns mit Barbara, der Inhaberin des Platzes. Sie lebt seit 38 Jahren in der Bay und stammt aus Christchurch. Die Familie ihres Mannes kommt von hier. Ihre beiden Söhne sind ebenfalls in den 30ern und einer ist mit einer Deutschen aus Köln verlobt und einer mit einer Kanadierin. Barbara ist so sehr an die Abgeschiedenheit und Einsamkeit hier gewöhnt, dass zu viele Leute sie einfach sehr stressen. Sie erzählt uns von einem Urlaub in Europa, der für sie einfach nur ein Kulturschock war. Es waren viel zu viele Leute und sie wollte nur noch nach Hause.

Das Wetter morgen wird wohl nicht besser. Laut Wetterbericht soll es morgen wieder regnen und sogar gewittern, erzählt sie uns. Na prima, das fehlte uns noch. Regen im Paradies und eine Landschaft zum Niederknie - фото 4 Regen im Paradies und eine Landschaft zum Niederknien 30122013 Cable - фото 5 Regen im Paradies und eine Landschaft zum Niederknien 30122013 Cable - фото 6

Regen im Paradies und eine Landschaft zum Niederknien

30.12.2013 Cable Bay–Marahau (The Barn) (86,3 km)

Um 6:00 Uhr sind wir heute aufgestanden und um 6:30 Uhr losgefahren. Das ist Rekord! Innerhalb einer halben Stunde haben wir alles abfahrtbereit, inklusive Toilette und zusammenpacken. Allerdings gab es heute Morgen keine Dusche und kein richtiges Frühstück.

Barbara hatte gestern gesagt, dass für heute früh Gewitter angesagt wäre. Sie meinte, nur in der Cable Bay. Die Nacht sollte es schon derb regnen und wir hatten ein bisschen Angst, dass wir dann hier nicht mehr rauskommen. Die Straße hierher ist ziemlich eng und manchmal war es schwierig, wenn zwei Autos aneinander vorbei wollten. Außerdem waren viele Streckenabschnitte gesperrt oder es wurde extra gewarnt, weil es hier viele Erdrutsche oder Steinschläge von den Hängen direkt an der Straße gab. Sollte es viel regnen, könnte es durchaus sein, dass die Straße für eine Weile nicht passierbar wäre. Dann wären wir hier festgesetzt und das wollen wir vermeiden.

Also Kurzprogramm und dann waren wir in Nullkommanichts verschwunden. Der Himmel machte sich einfach trüb und so langsam übertrug sich das Wetter auf unsere Stimmung. Der Morgen war jedoch gut durchgeplant und so vergaßen wir die trübe Stimmung schnell wieder. Zum zweiten Mal besuchen wir Nelson im Regen und da noch nichts geöffnet hatte, steuerten wir den örtlichen McDonalds an und besorgten uns erst mal einen Morgenkaffee und gingen ins Netz. Skypen ist bei Macces scheinbar gesperrt, aber Mailen und Wettercheck gingen. Die nächsten Tage sehen ebenfalls durchwachsen aus. Na prima!

Als nächstes suchten wir den Pak’n Save in Richmond auf und stöberten durch die riesigen Regale. Da morgen Silvester ist, wurden noch ein paar leckere Sachen gekauft. Der Supermarkt ist in einem Einkaufscenter, in dem noch andere Shops zu finden sind und so holten wir noch Geld und kauften ein paar andere Kleinigkeiten. Endlich bekommt Lisa auch ihr indisches Take-Away. Für 2,50 $ gab es drei Onion Pakora, das sind frittierte Zwiebeln, Vegetable Korma und Chicken Korma. Das warme Essen war mit Cashewgeschmack und die Zwiebelbällchen mit Reis und Kurkuma und frittiert. Für 20,50 $ speisten wir richtig lecker und umgerechnet ist es auch nicht teuer gewesen. Als Nachtisch gönnten wir uns noch vier Muffins aus dem Café nebenan, die richtig appetitlich präsentiert wurden.

Aus Richmond rauszukommen, war wirklich schwierig. Dalia hat ihren eigenen Willen und schickt uns mal nach links, mal nach rechts. Dabei scheint heute die gesamte Umgebung unterwegs zu sein. Es ist wie in Deutschland und die Leute kaufen ein, als gäbe es kein Morgen mehr. Es ist ein Tag vor Silvester. Die Straßen sind vollgestopft mit Autos und jeder denkt nur an sich. Wir denken an die Aussagen auf der Nordinsel, dass es auf der Südinsel weniger Verkehr gäbe und wundern uns.

Als wir in Richtung Kaiteriteri kommen, sind wir endgültig mit Navigationssystemen durch. Dalia führt uns nach rechts, nur um uns Minuten später ums Wenden zu bitten. Die Straße führt eindeutig nach Kaiteriteri, aber sie rechnet keine neue Route und wiederholt immer wieder ihre Bitte zum Wenden. Irgendwann geben wir auf, wenden und fahren die schwierige Strecke zurück. Ich wollte nicht, aber Lisa meint, dass wäre sowieso eine sehr kurvige Straße und ursprünglich wollte sie die andere Strecke fahren, hätte aber die Anweisungen des Navis befolgen wollen. So oft, wie uns das Navi schon Umwege hat fahren lassen oder in die falsche Richtung, brauche ich definitiv keins.

Gegen Mittag erreichten wir Marahau im strömenden Regen. Unsere Stimmung war schon wieder glatt auf dem Nullpunkt und als uns von Donna und Pete eröffnet wurde, dass wir nicht mal den vorgebuchten Parkplatz mit Strom bekämen, da diese völlig unter Wasser standen, waren wir erstmal bedient. Donna bot an, uns gegen einen Discount auf einen unpowered Platz zu stellen und überlegte, welcher der günstigste sein könnte. Wir stehen nun direkt neben den Duschen und Toiletten, die Küche ist nicht weit. Das ist okay und günstig für uns, denn dann müssen wir mit dem Geschirr nicht so weit und auch abends, wenn man noch mal auf die Toilette muss, ist es einfach bequem, wenn man nicht noch mal quer über den ganzen Platz muss. Vor Allem wenn es regnet.

Marahau ist eine sehr kleine Ortschaft in der Tasman Region, von welcher aus man sehr schöne Wanderungen in den Nationalpark unternehmen kann. Wir kommen uns hier wirklich vor wie am Ende der Welt, das Leben hat hier seinen eigenen Rhythmus und so eine Leichtigkeit. Dieser Platz gefällt uns auf Anhieb und wir hätten keinen schöneren Ort für die letzten zwei Tage des Jahres wählen können.

Wir kochten uns erst mal einen Kaffee und genossen unsere Muffins. Dann machten wir einen Schlachtplan. Wie in den letzten Tagen auch klarte es zum Nachmittag plötzlich auf und wir beeilten uns, damit wir noch eine kleine Wanderung machen konnten. Unser Ziel war eigentlich die Tinline Bay, eine der ersten Buchten auf dem Abel Tasman Walkway, doch es herrschte gerade Ebbe und man konnte quer über den Strand bis zum Wasser laufen. Das taten wir dann auch.

Ein paar Minuten zu Fuß beginnt der Abel Tasman Coastal Track und von hier aus kann man in unterschiedlich langen Wanderungen die Küste des Abel Tasman Nationalparks erkunden. Ein paar kleine vorgelagerte Inselchen machen die Bilderbuchküste zu einer Traumlandschaft für alle Menschen, die das Schöne lieben. Das Wasser blau, der Strand goldgelb, die Berge drum herum in sattem Grün. Farben, die die Seele berühren und das Herz aufgehen lassen. Wieder einmal staunen wir über Neuseelands Nuancen.

Das Wasser des Pazifiks ist hier im flachen Bereich warm wie Badewasser. Wir sehen Krebse und unzählige Muscheln. Ein paar sammeln wir, die sind auch noch geschlossen, aber wir sind uns unsicher, ob man die so essen kann. Wir wissen auch gar nicht, wie. Später erfahren wir, dass man sie auf jeden Fall essen kann.

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