Patricia Weiss - Zweiundsiebzig

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"Nur wenige Meter vor sich sah sie eine Gestalt, dunkel gekleidet, Kapuze auf dem Kopf, in den Händen eine dicke Stange. Davor lag ein großes Bündel, zusammengerollt. Ein Mensch, Beine eng an den Bauch gezogen, Arme schützend um den Kopf geschlungen. Die Waffe sauste nach unten. Immer wieder drosch der Täter auf das Opfer ein. Traf den Körper, die Arme, den Kopf. Im fahlen Licht des Mondes glaubte Anisha, bei jedem Schlag das Blut spritzen zu sehen …"
Ein brutaler Mord erschüttert das beschauliche Bad Godesberg. Auf einem Parkplatz wird ein Junge erschlagen, die Zeitungen sprechen von einer Übertötung, die Polizei geht von einem Zufallsopfer aus. Doch das Verbrechen wurde von einer Gruppe Jugendlicher beobachtet, und der Täter setzt nun alles daran, sie aufzuspüren.
Detektivin Laura Peters, die nach einem verschwundenen Jungen sucht, muss feststellen, dass die Fälle miteinander verbunden sind. Die Recherchen führen sie in islamistische Kreise, und die Hinweise verdichten sich, dass ein Attentat geplant ist. Als ein weiterer Mord passiert, gerät auch das Team der Detektei Peters ins Visier des Mörders, und es beginnt ein mörderischer Wettlauf gegen die Zeit.

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1 Drei Jahre zuvor, Syrien

2 Heute, Nacht von Freitag auf Samstag, Rheinallee, Bad Godesberg

3 Heute, Montag, Bad Godesberg

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18 Drei Jahre zuvor, Syrien

19 Heute vor sieben Monaten, Euskirchen

20 Heute, Dienstag, Düsseldorf

21 Heute, Dienstag, Bad Godesberg

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33 Drei Jahre zuvor, Syrien

34 Heute, Mittwoch, Bad Godesberg

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44 Heute, Nacht von Mittwoch auf Donnerstag, Köln

45 Drei Jahre zuvor, Syrien

46 Heute, Donnerstag, Bad Godesberg

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55 Drei Jahre zuvor, Syrien

56 Heute, Donnerstag Nachmittag, Bad Godesberg

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64 Heute, Freitag, Bad Godesberg

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73 Heute, Samstag, Bad Godesberg

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81 Heute, Sonntag, Bad Godesberg

Nachbemerkung

Impressum neobooks

Zweiundsiebzig

Der dritte Fall für Laura Peters

Kriminalroman

von

Patricia Weiss

Das Buch

Ein brutaler Mord erschüttert das beschauliche Bad Godesberg. Auf einem Parkplatz wird ein Junge erschlagen, die Zeitungen sprechen von einer Übertötung, die Polizei geht von einem Zufallsopfer aus. Doch das Verbrechen wurde von einer Gruppe Jugendlicher beobachtet und der Täter setzt nun alles daran, sie aufzuspüren.

Detektivin Laura Peters, die nach einem verschwundenen Jungen sucht, muss feststellen, dass die Fälle miteinander verbunden sind. Die Recherchen führen sie in islamistische Kreise und die Hinweise verdichten sich, dass ein Attentat geplant ist.

Als ein weiterer Mord passiert, gerät auch das Team der Detektei Peters ins Visier des Mörders und es beginnt ein mörderischer Wettlauf gegen die Zeit.

Die Laura-Peters-Serie

Zweiundsiebzig ist der dritte Roman, in dem Laura Peters mit ihrem Team ermittelt.

Die gesamte Laura-Peters-Reihe mit

Das Lager – Ein Fall für die Detektei Peters,

Böse Obhut – Der zweite Fall für Laura Peters,

Moloch Unsterblich – Der vierte Fall für Laura Peters,

Monströse Moral – Der fünfte Fall für Laura Peters und

Cäcilie: Eine Halloween-Novelle

ist als Taschenbuch im Internet und als E-Book in allen Online-Shops erhältlich.

Mehr Informationen finden Sie auf der Facebook-Seite ‚Patricia Weiss – Autorin‘, auf Twitter ‚Tri_Weiss‘, auf Instagram ‚tri_weiss‘ und auf YouTube ‚Patricia Weiss Autorin‘.

Zweiundsiebzig

Der dritte Fall für

Laura Peters

Kriminalroman

von

Patricia Weiss

Zweiundsiebzig ist als Taschenbuch und als E-Book erhältlich.

Impressum

Texte: © Copyright by Patricia Weiss

c/o

Relindis Second Hand

Gotenstr. 1

53173 Bonn

patriciaweiss@gmx.net

Covergestaltung und Foto: Patricia Weiss

Lektorat: Katharina Abel

Alle Rechte vorbehalten.

Veröffentlichung: 2018

„Nichts ist so gefährlich wie ein Buch.”

(Laura Peters)

Für meine two and a half men.

1

Drei Jahre zuvor,

Syrien

Es passierte mitten am Tag.

Nicht nachts, wie sie es erwartet hatten, im Schutz der Dunkelheit, in der man den Überfall erst bemerkte, wenn er bereits im Gange war, sondern als die Sonne am höchsten Punkt stand und sie noch damit beschäftigt waren, die Flucht vorzubereiten.

Warum waren sie nicht früher aufgebrochen?

Jedes Mal, wenn sie daran zurückdachte, stellte sie sich diese Frage. Sie kreiste in ihrem Kopf wie ein summendes, bösartiges Insekt, das immer wieder zustach, sie quälte und das sie nicht verscheuchen konnte.

Ihr Vater hatte bereits Tage vorher gewusst, dass sie kommen würden. Die verheerenden Nachrichten aus den nur wenige Kilometer entfernten Dörfern hatten sich in rasender Geschwindigkeit herumgesprochen. Es war klar, dass Flucht die einzige Rettung war. Für Ungläubige und Teufelsanbeter, wie sie von ihnen beschimpft wurden, gab es keine Gnade. Trotzdem hatte Vater sich mit den anderen Männern tagelang beraten und überlegt, was zu tun sei. Natürlich war es nicht leicht, sich zu entschließen, alles Hab und Gut zurückzulassen und irgendwo neu anzufangen, wo man nicht erwünscht war.

Aber war es besser, zu sterben?

Erst als die Nachricht kam, dass sie den Nachbarort dem Erdboden gleichgemacht hatten und auf dem Weg ins Dorf waren, hatte er eingewilligt.

Fieberhaft hatten sie das bisschen Schmuck und Geld in den Kleidern, die sie am Leib trugen, versteckt. Die Sachen von bescheidenem Wert hatten sie ganz hinten in die Schränke geschoben, in der armseligen Hoffnung, hinter den Schüsseln würde niemand suchen. Und den Ziegen im Stall hatte sie die Eimer randvoll mit Wasser gefüllt. Mitnehmen konnten sie die Tiere nicht.

Die Unruhe auf der Straße hatten alle gleichzeitig gespürt. Dann hörten sie die dröhnenden Motoren der Militärautos. Kommandos wurden gebrüllt, ein Schuss, angstvolle Schreie gellten in den Himmel. Aus dem Hof gab es keinen Fluchtweg. Sie stürzten zurück ins Haus.

Zu spät.

Durchs Fenster sahen sie, dass ein Geländewagen vorfuhr. Fünf Männer mit Bärten, grün-grauen Kampfanzügen und Gewehren im Anschlag sprangen vom Wagen und schwärmten in verschiedene Richtungen aus. Einer lief auf die offene Haustür zu, dann stand er vor ihnen. Im gleißenden Gegenlicht der Sonne zeichneten sich nur seine Silhouette und das Gewehr ab. Erst als er zwei Schritte in den Raum hinein machte, waren harte Gesichtszüge und eine Sonnenbrille zu erkennen. Mit der entsicherten Waffe und scharfen Worten, die sie nicht verstand, scheuchte er sie aus dem Haus.

Mutter hatte die Arme schützend um sie und die zwei Schwestern gelegt, Vater hatte den Jüngsten hochgenommen. Der ältere Bruder ging gesenkten Hauptes zwischen ihnen und versuchte, sich seine Angst nicht anmerken zu lassen.

Hinter dem Jeep hatte ein Transporter mit offener Ladefläche gehalten. Einer der Bewaffneten zerrte ein Mädchen am Arm zu dem Fahrzeug und stieß es grob in den Rücken. Es stürzte vorwärts, konnte sich am Laster abfangen und kletterte ungeschickt hinauf. Drei weinende Mädchen knieten bereits dort und bettelten um Gnade oder schrien nach ihren Müttern. Die Familienangehörigen wurden weggezerrt.

Der Lärm war unbeschreiblich.

Der Mann griff ihr grob unter das Kinn, riss ihren Kopf hoch, dann zerrte er sie am Arm mit sich. Tief in ihrer Haut spürte sie die Fingernägel ihrer Mutter, die sie nicht loslassen wollte, doch es gab kein Entkommen. Er schleuderte sie gegen den Laster, dann krachte der Gewehrkolben in ihren Rücken. Sie schrie auf vor Schmerz und zog sich mit letzter Kraft auf die Ladefläche.

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