Wenn man einige Fehler nicht wiederholt, dann kann die Welt auch mit vielen Menschen klar kommen. Smog und verseuchtes Ackerland, schmutzige Flüsse und die Auswüchse der Hochfinanz sorgen für viel Elend. Und warum? Nur deswegen, weil der Mensch zwar viel Energie hat, aber sie nicht kanalisieren kann. Und das fängt im Kleinen an. Ein Hartz-IV-Aufstocker kann sich keine Familie leisten. Warum aber setzen arme Leute auch noch arme Kinder in die Welt? Es ist ihnen in die Wiege gelegt, dass sie hingehen und sich mehren.
Manch einer sollte aber erst einmal auf die Barrikaden gehen, um für seinen Nachwuchs den roten Teppich auszurollen. So ist es aber bei weitem nicht. Partnerschaft und das Ausleben der Sexualität stehen aber offensichtlich viel höher im Kurs als das gütliche Auskommen der gesamten Menschheit. Denn immer noch beherrscht der Gedanke unseren Globus, dass das Wohl der Menschheit nur im eigenen Schlafzimmer seinen Ursprung finden kann.
Etwas Wahrheit liegt darin, weil man ja einen weiteren Weltenretter gebären könnte. Jemanden, der allen etwas Frieden und Linderung geben kann. Denn kein Geschöpf ist überflüssig. Ganz und gar nicht. Jeder Erdenbürger ist gottgewollt und herzlich auf unserer Erde willkommen. Wenn man jedoch nicht völlig unwissend zum Weltgeschehen beitragen möchte, dann wäre es ein Anreiz, und man könnte sich und anderen viel Zerbruch und Leid ersparen, wenn man nicht nur einzig und allein seinen niederen Beweggründen Gehör schenken würde. Denn Sex und Partnerschaft ist nicht alles. Beziehung ist nicht alles.
Nicht nur Geld allein macht nicht glücklich, ebenso ist auch die Ehe alleine kein Glücksgarant. Denn Heirat und Beziehung können auch zum Bumerang werden. Dieses Minenfeld der Beziehungen, durch das es eigentlich viele Wege gibt, das soll dieses Buch hier erhellen. Viele Fehltritte hätte man sich ersparen können, wenn man nur vorher etwas von den Fallstricken gewusst hätte.
Eine ganz große Falle, was die Partnerfindung angeht, das ist die Optik. Ein Italo-Lover und das Playmate des Monats. Nacktmodels und pralle Brüste. Männer sprechen oft auch auf Flatrate-Sex an. Hier kann man seinen Trieben freien Lauf lassen. Doch die Prostituierten wissen ganz genau, dass sie keine strengen Parfums verwenden dürfen. Denn dann wird der Freier ganz schnell wirklich frei sein. Und zwar von seiner Frau, seiner Familie, den Kindern und seinem Haus und womöglich seiner ganzen Existenz.
Unterhaltszahlungen stehen Ehebrechern ziemlich sicher ins Haus. Prostituierten sind die Existenzen der Freier ganz egal, einer Geliebten vielleicht nicht so. Aber einen wirklichen Trost wird ein Mann schwer finden, wenn er sein Lebensglück für das eigentlich entbehrliche Verfolgen seines Sexualtriebes aufs Spiel gesetzt hat.
Und bei der Weiblichkeit ist es nicht anders. Ein Schaumschläger, der alles verspricht, aber wenig halten kann, der ist auf Dauer kein Ankerplatz für die weibliche Sehnsucht. Entschuldigungen und Vertröstungen, die spult er gewohnheitsmäßig herunter. So wie ein kleines Kind das Weihnachtsgedicht vor dem Tannenbaum. Du bist meine ganz große Liebe, auf dich habe ich immer gewartet... Eine Arbeit habe ich nicht, aber ich liebe dich wirklich... Doch dann sollte sie ihre Fragen abspulen: Hast du Arbeit? Was für eine Arbeit hast du? A) Ich liebe erfolgreiche Unternehmer! Oder B) Ich mag es, wenn jemand zum Leiter befördert wurde.
Frauen lieben Macher. So ist es sinnvoll. Frauen lieben starke Männer. Unterwürfige Männer, die es nicht „drauf haben“, über sich und andere zu herrschen, die sind zweitrangig. Männer, die nur Opfer ihrer Fleischeslust sind, die sind zwar ihren Gelüsten hörig, aber nicht dem höheren Sinn vom Familienleben. Und mit der Gesellschaft oder dem Wohle der Allgemeinheit, damit haben sie gar nichts am Hut. Es sind Egomanen, wenn sie sich als Steigbügelhilfen ihrer Triebe zeigen.
Aber es sind wahre Familienmenschen, wenn sie jeden Wildfang im Zaum halten können. Denn nur wenn sie auch ihre eigenen Begierden zügeln können, nur dann können sie auch die bevorstehende Brut im Zaum halten.
Kapitel 1
Das Kennenlernen
Im ersten Kapitel dieses Buches geht es darum, dass sich zwei Menschen zuerst einmal finden. Irgendwas hat dieser Vorgang mit dem Zufallsprinzip zu tun. Man kann da nicht viel nachhelfen. Man kann höchstens dadurch dazu beitragen, dass man sich unter die Menge mischt. Ob wir es gerne hören oder nicht - wir haben es mal in der Schule gehabt, es ist uns nicht fremd, und es hat mit Mathematik und Chemie zu tun. Teilmengen und Schnittmengen, Reaktionsgeschwindigkeit und Mischungsverhältnis.
Ein Mensch alleine, das ist von der Natur nicht gewollt. Inzwischen sind wir an die sieben Milliarden Menschen auf der Welt. Da kann es doch nicht so schwer sein, den richtigen Partner zu finden, sollte man denken. Dazu muss man aber etwas an die Chemie denken. In der Bibel steht es auch; dort geht es ums Reiskorn. Es muss in die Erde fallen, um Frucht zu bringen. Der Mensch muss also seinen eigenen Stolz aufgeben und sich in den Staub herablassen, aus dem er gemacht ist. Zurück zu den Wurzeln, die ja bekanntlich in der Erde wachsen. Nimmt man es genau, dann gibt es verschiedene Äcker.
Man muss sich nicht blindlings irgendwo einbringen, nur um einen x-beliebigen Partner zu finden. Wo man auch sucht, man wird seinesgleichen finden. Ob per Inserat oder Internet. Der Partner, der einen dort findet, der hat ebenfalls eine Affirmation zu diesem Instrument. Gut, man ist nicht komplett gleich, aber das muss man auch wissen: Mann und Frau sind nicht gleich, und sie werden auch niemals gleich. Höchstens ähnlich in ihren Ansichten und in ihrem Verhalten.
Gebratene Tauben werden einem auch hier nicht in den Mund fallen. Es ist mit Arbeit und Anstrengung verbunden, mit Verzicht und mit Gewinn. Auf was man verzichten soll, das wird sich im Laufe der Veranstaltung herausstellen. Was man gewinnt, das sollte man sich nicht vorher ausmalen. Ein Ziel zu haben, das stört den Prozess. Man muss hier etwas auf die Natur vertrauen. Man tut irgend etwas, und das Leben reagiert. Auf welche Weise auch immer, aber seltenst ist etwas für die Katz.
Hat man hohe Ansprüche, dann steht einem eine längere Suche bevor. Sind die Anforderungen gering oder gar nicht vorhanden, einfach ein menschliches Gegenüber zu finden, dann spart man viel Zeit. Wenn ich nur eine Frau hätte, die so und so ist... So bitte nicht denken. Da das Unterfangen, einen Partner zu finden, nicht überschaubar ist, legt man sich überflüssige Eier ins eigene Nest, aus denen bald Überraschungen schlüpfen. Der Vergleich hinkt aber, denn Anforderungen an den Partner sind nur die eine Seite der Medaille. Der Preis für die Erfüllung der eigenen „Begierden“, der kommt gewiss bald auch auf das Tablett. Die Kehrseite, sozusagen.
Umgekehrt sieht es aber genau so aus. Einen Frosch küssen, das zahlt sich manchmal mehr aus, als wenn man einen Prinzen küsst. Nach einem gemachten Nest zu suchen, das bedeutet so viel wie den eigenen Willen durchsetzen zu wollen. Das hat mehr mit der Suche nach Selbstbestätigung zu tun, als dass es die Suche nach einem Gegenstück ist. Wobei die Bedingung eines Gegenstückes schon erfüllt ist, wenn der Partner dem anderen Geschlecht angehört. Es gibt nur ein wirkliches Kriterium: Selbstherrlich oder nicht.
Sucht der andere jemanden, der die eigenen Defizite ausfüllt, oder will er nicht mehr alleine sein? Wenn man sich also ganz normal verhält und seinen Interessen, Hobbies und Vorlieben nachgeht, dann befindet man sich schon mal im richtigen Dunstkreis. Auch im Job, in der Kirchengemeinde und wo man sich sonst gerne aufhält. Man ist nah dran an dem Ort, der einem eine Partnerschaft beschert, wenn man nicht zu sehr in die Ferne schweift, denn das Gute liegt so nah.
Sollte man jedoch dem Schicksal auf die Sprünge helfen wollen, dann gilt es einige Hürden zu überspringen. Schafft man den Sprung nicht ganz, fehlt nur wenig, dann landet man schon auf der Nase. Einige Defizite, vor denen man gefeit sein sollte, die folgen jetzt.
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