Thomas Häring - Ein Leben dauert

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Das hier ist die Lebensgeschichte eines Mannes, der in seiner Jugend viel durchmacht, weshalb er später zu einem ziemlich extremen Fußballtorhüter wird, der immer wieder auffällt und dafür sorgt, daß er im Gespräch bleibt. Ein Provokateur sondergleichen, der aneckt. Aber genau diese Leute sind oft am interessantesten, weil sie so authentisch sind, daß es oft ganz schön weh tut.

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Ich hätte ihn ja auch "böser Onkel" nennen können, das hätte bestimmt für Aufregung gesorgt. Außerdem war ja zum Beispiel der Ferdinand Sitzl "Papa" und "Opa" in Personalunion, von daher kann dieses Sensibelchen eigentlich froh darüber sein, daß ich ihn dermaßen ausgezeichnet habe. Apropos Sitzl: Ich wohne über der Erde und habe es bislang noch nicht in den Keller geschafft. Kann gut sein, daß sich dort eine Familie aufhält, aber ich glaube, das geht mich nichts an und wenn nicht, dann ist es auch in Ordnung. Wenn ich mir vorstelle, auf was diese drei Sitzl-Kinder in ihren ersten Jahren alles verzichten mußten, dann wundere ich mich schon sehr. Andererseits kannten die es ja auch nicht anders, von daher war es wohl auch wieder nicht so schlimm, wie wir uns das eigentlich vorstellen. Wahrscheinlich war der Aufschrei der Empörung nur deshalb so groß, weil sich die Erwachsenen vorgestellt haben, wie es wohl für sie selbst wäre, jahrelang in einem Keller eingesperrt zu sein, eine absolute Horrorvision, ganz ohne Frage, da sie ja den Vergleich haben. Die Sitzl-Kellerkinder hingegen wußten ja so gut wie nichts von der Welt da draußen und kannten nur ihre Untergeschoßwohnung, von daher war das für sie bei Weitem nicht so schlimm, noch dazu, da sie ihre Mama die ganze Zeit, rund um die Uhr, um sich hatten. Welche Kinder können das schon von sich behaupten? Also mal ehrlich und unter uns, das war doch das Tollste für so ein Kind überhaupt, daß es die ganze Zeit unter Betreuung und Beobachtung stand, na ja, zumindest in den ersten Lebensjahren. Und wenn Besuch kam, dann handelte es sich dabei um den Papa und um den Opa zugleich, also einen Gast, der im Grunde zwei Personen darstellte und der zu allem Überfluß auch noch ein Doppelleben führte! Kann es etwas Aufregenderes geben? Ganz bestimmt, aber auf alle Fälle sind diese Kinder etwas ganz Besonderes, wenngleich sie sich selbstverständlich, so wie wir alle halt, als ganz normal betrachten. Genug jetzt, für einen, der sich noch am Spielbeginn befindet, habe ich ganz schön viel mitzuteilen, findet Ihr nicht? Hätte ich geschwiegen, dann wäre ich Philosoph oder doof geblieben. Also gut, das reicht jetzt erst mal, das Spiel ist bereits in vollem Gange, hin und wieder trete ich sogar schon gegen den Ball, aber meine Bewegungen sind nach wie vor ein wenig unkoordiniert, deshalb geht es für mich erst mal wieder ins Trainingslager.

3.Spielminute

Der bittere Kelch ist tatsächlich an mir vorbei geflitzt, denn ich wurde vom Glauben verschont, was bedeutet, daß ich weder getauft noch beschnitten worden bin. Was für ein Glück! Man hat mich also nicht zu einem jüdischen Moslem gemacht, da wäre von meiner Vorhaut wohl überhaupt nichts mehr übrig geblieben. War das jetzt antisemislamistisch? Na hoffentlich, wenigstens sind meine Eltern eingefleischte Atheisten und von Moral haben sie keinen blassen Schimmer. Religion, wer braucht die schon? Oder soll mich etwa der Buddhismus retten, mit seinem Kreislauf der Wiedergeburten? Nein danke, mir hat die eine Geburt vor über zwei Jahren völlig gereicht, da möchte ich an eine Wiedergeburt nicht einmal im Alptraum denken. Ich jedenfalls werde immer aktiver und stelle meine Umwelt des Öfteren vor Herausforderungen. Manchmal beschimpfe ich meine Verwandten ohne Grund, ein andermal jage ich unsere Haustiere durch die Wohnung und wenn mir nichts Besseres einfällt, dann schalte ich den Fernseher ein und lande jedes Mal zielsicher beim Pornokanal, was meinem Vater immer äußerst peinlich ist, weil er da sogleich böse Blicke von meiner Mama erntet. Immer öfter greife ich an, aber hin und wieder schieße ich auch ein Eigentor, wenn ich zum Beispiel in die Hose scheiße, obwohl ich schon keine Windel mehr trage. Na ja, früh übt sich und eines Tages werde ich auch vor dem bösen Klomann keine Angst mehr haben, der mir finster dreinblickend mit seiner verschmutzten Bürste droht. Das Problem an ihm ist, daß ich ihn mir leider nicht einbilde, da er tatsächlich bei uns das Klo säubert und selbst mein angeblicher Vater hat sich schon über den grimmigen Alten beschwert, aber seine Frau meinte nur, ihr Onkel brauche halt auch eine Aufgabe, die ihn erfülle. Also gut, ich gebe es zu, ich habe bereits Freunde gefunden und mit denen hecke ich schlimme Streiche aus, die dazu führten, daß schon zweimal die Polizei bei uns war. In die dicke Polizistin habe ich mich sofort verliebt, doch als ich sie zärtlich "Pumuckl" nannte, da flippte sie völlig aus und zerrte mich sofort vor das nächste Gericht. Na ja, jetzt bin ich mit meinen zwei Jahren schon vorbestraft, so schnell kann es also gehen im Leben, aber es gibt wahrlich Schlimmeres, zum Beispiel Krähenfüße auf den Hühneraugen. Der beste Freund der Familie unternimmt mit mir immer Spritztouren und trichtert mir dann Sätze ein, die ich meiner Mama von ihm ausrichten soll. Lauter schweinisches Zeug, aber ich mache das gerne, denn ich hoffe nach wie vor, daß sich eines Tages herausstellt, daß er mein echter Papa ist, weil ich mich mit ihm einfach viel besser verstehe, als mit dem faulen alten Sack, der da ständig in unserer Bude herumlungert, wenn er nicht gerade Fotos schießt, mit denen er angeblich eine Menge Geld verdient. Ich möchte gar nicht wissen, wen und was er da fotografiert, wahrscheinlich sich selbst jeden Tag, um den erschreckenden Verfall der Menschheit im dritten Jahrtausend exemplarisch zu dokumentieren. Ach ja, ich gehe übrigens auch schon in den Kindergarten und dort bin ich einer der besten Fußballer, denn ich trete nicht nur gegen den Ball, sondern gegen alles was sich bewegt, weshalb alle Angst vor mir haben und zur Seite laufen, damit ich ihnen nicht weh tun kann. Das bedeutet natürlich auch, daß ich ein Tor nach dem anderen schieße, aber so ist das nun mal im Leben: Man bekommt was man verdient. Oh, da muß meine Mama aber ziemlich böse gewesen sein, sonst hätte sie garantiert jemand Besseren als meinen vermeintlichen Papa abgekriegt. Ausrufezeichen!

4.Spielminute

Es geht alles so unglaublich schnell, ich komme gar nicht mehr hinterher und fühle mich überrollt. Wir lernen in der Vorschule bereits Englisch, Rechnen, Lesen und Schreiben, manchmal machen wir sogar chemische Experimente, doch nachdem der Kindergarten einmal versehentlich in die Luft geflogen ist, haben wir damit wieder aufgehört. Meine Freizeit verdient ihren Namen schon längst nicht mehr, denn nach dem anstrengenden Kindergarten geht es gleich zum Klavierunterricht, danach noch zum Kegeln und später selbstverständlich auch noch zum Fußballtraining. Abends bin ich dann völlig erschöpft und schlafe schon vor dem Sandmännchen ein. Was für ein Hundeleben! Aber es hilft nichts, denn da ich die neun Monate im Bauch meiner Mutter viel zu wenig gelernt und gearbeitet habe, muß ich jetzt meinen Rückstand aufholen, sonst habe ich in der globalisierten Welt keine Chance mehr, gehe unter und werde irgendwann so ein degeneriertes Stück Scheiße wie mein mutmaßlicher Erzeuger. Meine Großeltern mögen mich, aber das beruht nicht unbedingt auf Gegenseitigkeit, denn die bekommen noch voll die fette Rente, während für meine Generation wohl nur noch die blöden Schulden übrig bleiben werden und die werden jeden Tag mehr. Deutschland rettet Europa, ganz was Neues, früher führte Deutschland Europa in den Untergang, aber so ändern sich eben die Zeiten. Vor ein paar Wochen habe ich mit meiner Freundin Schluß gemacht, natürlich per Fuckbook, sie war eifersüchtig auf mich, weil ich schon ein Praktikum im Krankenhaus machen durfte, dabei will sie doch unbedingt Krankenschwester werden. Also hat sie mir eine Szene gemacht, jene ins Internet gestellt und daraufhin habe ich ihr sofort den Laufpaß gegeben, denn wenn das Private nicht mehr privat sein kann, dann brauchen die Piraten die Privaten und Primaten auch nicht länger beraten. Manchmal frage ich mich schon, was das Leben eigentlich für einen Sinn hat, aber dann sehe ich meinen übervollen Stundenplan und höre sofort mit dem Denken auf, denn das strengt an und ist bekanntlich schlecht für den Kopf. "Du bist Scheiße", meinte mein bester Kumpel letztens zu mir. "Das ist nicht wahr. Ich pisse garantiert keine Scheiße, sondern nur hochwertigen, biologisch abbaubaren goldgelben Urin", entgegnete ich. Da stürzte er sich auf mich und verprügelte mich, ich hingegen zog mich in mein stilles inneres Reservat zurück, meditierte eine Runde und griff ihn dann mit den in meinem Inneren erzeugten Laserstrahlen an. Also gut, ich gebe es ja zu, ich habe den Stänkerer einfach nur voll gepißt und danach hat er seine Schnauze gehalten, war allerdings auch nicht länger mein bester Freund. Das war mir ganz recht, denn seine Mutter ist eine Kampflesbe und die hätte mich und meine Familie aufgrund ihrer merkwürdigen Orientierung bestimmt noch in Schwulitäten gebracht. Ab und zu überbrücke ich blitzschnell das Mittelfeld, doch ziemlich oft stehe ich auch im Abseits oder vergebe die besten Torchancen. Von draußen beschimpft mich dann mein Trainer und ich pöble zurück, man muß sich als Dreijähriger ja auch wirklich nicht alles gefallen lassen, oder? Na ja, es geht voran, ich wachse langsam über mich hinaus.

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