Marianne I. Christel - MIT DEN WELTMEEREN VERBUNDEN

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Die Ich-Erzählerin, herausgerissen aus der lebenslangen Bindung zu einer Frau durch deren unerwarteten Tod, reist einer Lektorin nach, um mit deren Hilfe neuen Zugang zu ihrem brachliegenden Schreibvorhaben zu bekommen und dadurch etwas Abstand von der tiefen Trauer. Das misslingt. Dennoch führt sie die Reise fort, sucht zunächst die Verortung ihrer Trauer in spontanen Begegnungen, wie auch in der Natur, schließlich findet sie Trost in den Erinnerungen an das gemeinsame Leben, die durch die Trauer verschüttet waren.
Die Trauer der Ich-Erzählerin zieht sich durch die gesamte Reise, in der sie Elemente ihres gemeinsamen Zusammenseins reflektiert, erlebte Krisen während der langjährigen Beziehung. Sie schildert das Wesen der Frau ihres Lebens, deren Wirken im politischen Berlin. In Dialogen mit Personen, die der Reisenden begegnen, wird deutlich, dass sie hin und her gerissen ist – immer zwischen Gegenwart und der Erinnerung.

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Terry, der Brite

Inzwischen kurz vor neun Uhr. Zeitvergessen in meiner Verlustwelt gefangen, nahm ich weniger wahr als ich sollte. Denn bald erfuhr ich, umsonst gewartet zu haben. Die Fähre würde weder ankommen, noch auslaufen.

Aber erst noch nähert sich mir ein betagter Mann. Terry, der an der Anlegestelle vorbeieilte, auf mich zusteuerte. Wir hatten uns im Hotel kennengelernt, in dem er mit seiner Schwester logierte. Dort riet er mir die Fähre nach Loutro zu nehmen. Offensichtlich trieb ihn nun die Neugierde so früh am Morgen hier her.

„Glad to find you!“, ruft er von weitem. Näher gekommen sondiert er durch die Sonnenbrille meinen Blick. Fragt aufgekratzt: „So, you really take the Ferry to Loutro?“ und ergänzt, ohne eine Antwort abzuwarten, wie sehr ihn das freute. Greift nach dem zweiten Stuhl am Tisch zieht ihn ungefragt heran, setzt sich.

Mich wundert seine Fürsorge, so nahe waren wir uns schließlich nicht gekommen. Nehme die Sonnenbrille ab, frage leise mehr mich selbst als ihn, weshalb die Fähre immer noch nicht in Sicht war.

Im Stuhl zurückgelehnt, die Hände am Hinterkopf verschränkt den Nacken gestützt, blickt er gelassen zur Anlegestelle, darüber hinaus auf das Meer, murmelt ebenso halblaut vor sich hin: „The sea is too stormy, I guess the ferry will not arrive at all…“ Da war ich überrascht. Eben noch nahm er regen Anteil an meinem Entschluss weiterzureisen. Nun jedoch schien ihm nichts selbstverständlicher, als dass ich nicht wegkam…

Sehe prüfend auf das Meer, keine stürmischen Wellen, die dichten Wolken hatten sich verzogen, die Sonne war höher gestiegen, der Himmel in einem milden Blau. Auch die Touristen am Nebentisch schienen zur Überfahrt bereit. Zudem stand die Tür der Reiseagentur in der gegenüberliegenden Gasse noch auf. Dem Aushang zufolge schloss sie gleich nachdem die Morgenfähre abgefahren war, öffnete erst wieder am Abend. Woher also seine Prognose? Wollte es klären, frage ihn, ob er auf mein Gepäck achtet. „Of course!“, springt auf, beugt dienerisch den Kopf.

Hager, dieser feingliedrige weißbärtige Brite von achtzig Jahren. Dünnes silbriges Haar, ordentlich zur Seite gescheitelt. Die pergamentene Haut durchscheinend, kaum gebräunt, obwohl wochenlang auf dieser Insel. „Leptosom“, nach dem Sinnbild der alt-griechischen Lehre der Körperformen, der Physiognomie. Nicht gedrungen, wie die griechischen Männer seines Alters, „pyknisch“, nach dem gleichen Sinnbild.

Wir trafen uns zufällig, gleich nach meiner Ankunft im Hotel, er stand im Durchgang, direkt vor seinem Apartment und deutete, entgegen seinem durchscheinenden Wesen etwas hitzig, ohne sich vorzustellen auf den Mauersaum gegenüber, auf die Geranien und die Kapuzinerkresse in den Keramiktöpfen. Wie hübsch sie seien, während ihm die säuberlich in einer Phalanx stehenden Lilien gleich am Eingang, nicht gefielen.

Er könne es beurteilen, sein Leben lang Gärtner gewesen, erst mit siebzig Jahren Anstellungen in privaten Haushalten aufgegeben. In der Jugend noch Gartenarchitektur studiert, das Studium bald abgebrochen, da „…a more practical type…“

Am ersten Morgen nach meiner Ankunft, saß er mit seiner ebenso betagten Schwester an einem schmalen Holztisch vor ihrem Apartment beim Frühstück. Seit Jahren verreisten sie zusammen, erfuhr ich später, das Alter habe sie wieder zusammengebracht.

Ich war auf dem Weg zum Strand, war mürrisch wegen der schlaflosen Nacht. Sie stoppten mit einem munteren Gruß meinen zügigen Vorbeimarsch, wir stellten einander knapp vor.

Erst am späten Nachmittag, beide wieder am Tisch vor ihrem Apartment, tranken Tee, spielten Bridge, hielt ich an, schilderte meine schlaflose Nacht, das grelle Licht, das sich nicht abschalten ließ. Terry ohne Umschweife: „Travel to Loutro! A gorgeous and quiet place!” Seine Schwester mit besorgter Miene, nickte nachdrücklich: „You dear!“ Sie wüsste wovon ich spreche, hatte vor mir in diesem Zimmer genächtigt, war aus dem gleichen Grund umgezogen.

Jetzt sitzt Terry also hier neben mir am Tisch, am Alten Hafen von Paleochora, Sonntagmorgen, kurz vor neun Uhr, und verbreitet schlechte Nachrichten.

Ich will ihm nicht glauben. Überquere nervös die inzwischen hektisch befahrene Straße, peile die Reiseagentur an. Vor dem Eingang stolpere ich fast über einen Wassernapf, daneben eine Schale mit Trockenfutter, eine Katze lugt scheu um die Ecke.

Gleich hinter dem Eingang ein Tisch, darauf eine kleine Schale, darin ein paar Euros, davor ein Schild: „For street cats and dogs, please.“ Ich werfe ein paar Münzen dazu.

Wenige Schritte zur Rezeption, dahinter die Angestellte, sortiert hastig einen Stapel Tickets, hebt kurz ihren schwarzgelockten Kopf, versinkt gleich wieder in ihre Tätigkeit und murmelt mehr in sich hinein als zu mir: „No Ferry today … too stormy … no traffic … not the whole day.“ Sowieso wollte sie gleich schließen.

Ich klage gegen ihren gesenkten Schopf, seit Stunden hier am Hafen gesessen zu haben, von nirgendwo einen Hinweis bekommen, dass die Fähre nicht auslaufen würde… Zugegeben, der irrationale Versuch eine Schuldige zu finden.

Sie hebt den Kopf, sieht mich befremdlich an, entgegnet mir trotzig, sie wäre da gewesen, ich hätte nur kommen müssen und fragen. „But“, setze ich einen weiteren Vorwurf an … woher sollte ich denn wissen … lass ihn fallen: „I get back my money?“

„Sure“ kommt es fast tonlos von unten, zieht vor sich die Schublade auf, greift in die Kasse, erhebt sich, zählt mir über den Schreibtisch gebeugt das Bargeld in die Hand, unser beider Gruß knapp.

Zurück, überquere ich die Straße, weiche einem knatternden Moped aus, sehe hinüber zu Terry, dem die Athenerin soeben einen Pott Kaffee auf den Tisch stellt. Er nickt beflissentlich. Rufe den Rucksacktouristen am Nebentisch zu: „The Ferry is not coming!“ Aus der Gruppe kommt: „We know, we take the bus to Chania.“ Jemand kichert, nicht einmal verhalten.

Terry überaus munter: „See, I knew the Ferry was not coming.“ Höre ich da einen kleinen Triumph? Er murmelt noch etwas über die Unwägbarkeit des Meeres um diese Jahreszeit, während er auf das Meer blickt. Kinn hoch, die Hände wieder am Hinterkopf verschränkt, Beine breit abgestellt, auf dem Stuhl leicht wippend, spekuliert er weiter. Die Reederei hätte in dieser frühen Saison vermutlich den kleinsten Skipper beauftragt … nicht größer als ein Fischerboot, auf dem die wenigen Touristen bei diesem Seegang wohl zweieinhalb Stunden nur speiend über der Reling hingen…

Soeben kommt mir ein Verdacht. Er wusste bereits, dass die Fähre nicht auslaufen würde, hatte mich von weitem beobachtete, wie ich, im falschen Glauben bald abzureisen, unentwegt auf die Anlegestelle blickte, darüber hinaus das Meer absuchte.

Es könnte durchaus sein, spekuliere nun auch ich weiter, dass er sich mit mir ein wenig spielerisch von der monatelangen Zweisamkeit mit seiner Schwester ablenken wollte. Jedenfalls wippt er hier jugendlich auf dem Stuhl hin und her, lässt seinen Blick gelassen über das Meer streifen.

Die Fähre nach Loutro würde also nicht ablegen. Aber nach Chania zurück? Keine Option! War ich doch erst vor zwei Tagen von dort gekommen. Nach diesem misslungenen Projekt.

Der eigentliche Grund, weshalb ich auf dieser griechischen Insel gelandet war: Schreibblockade aufbrechen. Wieder ins Schreiben kommen, das Buchprojekt voranbringen. Die naturwissenschaftliche Arbeit, deren erster Entwurf stand, allein eine publikumsfreundliche Lesbarkeit fehlte.

Rein zweckgebunden also, war ich hier gelandet. Hauptsächlich jedoch davon getrieben, in irgendeinem Neuland navigieren zu lernen.

Erst war es nur ein Impuls, zu Hause in Berlin, an einem kalten wolkenverhangenen Tag im Februar. Navigierte ich mit folgenden Suchwörtern ich Internet: „Hilfe beim Schreiben.“ „Wissenschaft verständlich machen.“ Da schon, hätte ich eine andere Suche eingeben sollen … etwa so: „Verhaltenspsychologin gesucht, die mich beim Schreiben anleitet … um Trauer zu bewältigen…“

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