Marianne I. Christel - MIT DEN WELTMEEREN VERBUNDEN

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Die Ich-Erzählerin, herausgerissen aus der lebenslangen Bindung zu einer Frau durch deren unerwarteten Tod, reist einer Lektorin nach, um mit deren Hilfe neuen Zugang zu ihrem brachliegenden Schreibvorhaben zu bekommen und dadurch etwas Abstand von der tiefen Trauer. Das misslingt. Dennoch führt sie die Reise fort, sucht zunächst die Verortung ihrer Trauer in spontanen Begegnungen, wie auch in der Natur, schließlich findet sie Trost in den Erinnerungen an das gemeinsame Leben, die durch die Trauer verschüttet waren.
Die Trauer der Ich-Erzählerin zieht sich durch die gesamte Reise, in der sie Elemente ihres gemeinsamen Zusammenseins reflektiert, erlebte Krisen während der langjährigen Beziehung. Sie schildert das Wesen der Frau ihres Lebens, deren Wirken im politischen Berlin. In Dialogen mit Personen, die der Reisenden begegnen, wird deutlich, dass sie hin und her gerissen ist – immer zwischen Gegenwart und der Erinnerung.

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Grau meliertes schwarzes Haar, am Hinterkopf zu einem Dutt gesteckt, griechisch antik, wieder modern. Ihr Gesicht aus der Ferne schemenhaft, eine markante Nase. Das eng geschnittene Kleid reicht knapp unter die Knie. Schwarz oder dunkelblau, bedruckt mit kleinen weißen Motiven, vielleicht Möwen, vielleicht Schwäne. Auf den offenen Sandalen blinken schwarze Pailletten, zu elegant für handwerkliches Arbeiten. Vermutlich war sie die Besitzerin dieses Cafés, das an prominenter Stelle am Hafen bestimmt gute Geschäfte machte.

Ein knapper Gruß, argwöhnisch erst auf mich, dann auf die Athenerin geblickt, die ungerührt auf dem Barhocker sitzt, an die Wand gelehnt raucht. Bald rutscht diese dann gemächlich vom Hocker, zieht ihren Rock über die Schenkel tiefer, greift Zigarettenschachtel nebst Feuerzeug, zwinkert schief lächelnd zu mir herüber und folgt, etwas träge, ihrer vermutlichen Chefin in das Café.

Kurz darauf schleppt sie beschwerlich eine Schiefertafel am hohen Stativ auf die Terrasse. In Kreide aufgelistet Getränke und Speisen, das Angebot des Tages, womit das Café offiziell geöffnet war.

Versinke wieder in die Betrachtung des Hafens, immer die Anlegestelle der Fähre im Blick, darüber hinaus das Meer.

Ein Auto fährt mit Tempo die Straße entlang, entschleunigt, rollt rechtsseitig auf den betonierten Platz am Kai. Ein Mann springt heraus, wirft seine glühende Zigarettenkippe auf den Boden, tritt sie mit rotierender Fußspitze aus. Er peilt eine kleine Bäckerei an, nicht weit entfernt in meinem Blickfeld, eilt über die Straße, drückt schwungvoll die gläserne Tür auf, verschwindet.

Bald steht die Athenerin wieder an meinem Tisch, lächelt, ironisch wie mir scheint, fragt, was ich bestellen möchte, vermutlich von ihrer Chefin angehalten. Eine weitere Tasse Kaffee, ein Glas Wasser, ein Croissant.

Kurz darauf serviert sie mir das Bestellte, stellt einen kleinen weißen Porzellanteller daneben, nebst Rechnung, ein Keks aus fettem Mürbeteig.

Noch immer erst acht Uhr. In dem einen Moment von Unruhe getrieben, im anderen lethargisch, orientierungslos und übermüdet. Die letzten beiden Nächte im Hotel waren nahezu schlaflos. Mein ohnehin leichter Schlaf durch die grelle Beleuchtung zerschlagen, die sich nicht abschalten ließ, qualvoll.

Der Kaffee schwarz und bitter, das Croissant warm und fettig, frisch aufgebacken scheint es mir, ebenso wie der Keks, vermutlich von der Chefin aus jener Bäckerei mitgebracht, in die davor der Autofahrer verschwunden war.

Nippe am Kaffee, reiße ein Stück vom zähen Croissant ab, papieren, Industriemehl, für den Massenkonsum gefertigt. Der Holzstuhl wird zunehmend unbequem, der Rollkoffer unter dem Tisch nimmt mir die Beinfreiheit.

Bin Statistin auf dieser Reise, die inzwischen planlos verläuft … nicht Akteurin … eher ferngesteuert … von einer übergeordneten Zentrale dirigiert, die mir das Funktionieren befiehlt.

Wobei ich in Berlin doch einen Plan hatte. Wobei, ein Plan… War diese Reise doch eine ad hoc Entscheidung, war sie der Versuch, der Lähmung zu entkommen … der Lähmung, nicht der Trauer … meiner letzten Bindung an sie…

Sechzehn Grad. Der Nebel hatte sich gelichtet. Der Himmel bleigrau, darunter das Meer in Anthrazit, unruhiger geworden. Eine salzige Brise weht heran, ich atme tief durch.

Der Geruch bahnt sich einen Weg durch mein Gedächtnis, mich streift eine Erinnerung. War schon einmal hier im Südwesten Kretas. Mussten mehr als dreißig Jahre her sein, damals Ende zwanzig. Erinnere, dass ich auf Klippen am Meer saß, vielleicht sogar hier in der Nähe. Las Hölderlins „Hyperion oder der Eremit in Griechenland“. Saß dort versunken in seine Poesie, mit romantischem Liebeskummer, fasziniert von seiner Leidenschaft für Griechenland. Später lernte ich, dass er sie ausschließlich aus der Literatur rekonstruierte, Hölderlin war nie hier am Ort.

‚Zephyr’ … der Frühlingsbote, die Windgottheit aus der griechischen Mythologie. Dieser Name blieb mir seit jener Zeit im Gedächtnis, hatte damals die Zeilen aus „Hyperion an Diotima“ in mein Tagebuch geschrieben: „Aber sie werden mich wohl in die Meeresflut werfen, und ich seh es gerne, wenn der Rest von mir da untersinkt, wo die Quellen all und die Ströme, die ich liebte, sich versammeln, und wo die Wetterwolke aufsteigt, und die Berge tränkt und die Tale, die ich liebte. Und wir? O Diotima! Diotima! wann sehn wir uns wieder?“

Hyperion… steht immer noch zu Hause in meinem Bücherregal. Abgegriffen, beschädigt, einmal war es ins Meerwasser gefallen.

Zurück zu den Gedanken an die Fahrt über das Meer, nach Loutro, den Ort der laut Beschreibung Ruhe und Kontemplation versprach. Nur mit kleiner Sorge um die Unterkunft, die ich noch finden müsste.

Nehme den Prospekt vom Tisch, entfalte ihn, fahre mit dem Zeigefinger die bogenförmigen Strichlinien der Fähre entlang, zu den drei nächstgelegenen Orten am Meer.

Der erste Bogen öffnet und schließt sich mit der Route nach Sougia, der zweite bei Agia Roumelis. Dort Zwischenstation, eine Stunde warten. Dann noch ein Bogen, der die letzte Route nach Loutro vorzeichnet. Die ersten beiden Orte waren auf dem Landweg zu erreichen. Nur Loutro war autofrei, der perfekte Zielort.

Es soll ein besonders schönes Dorf sein, urtümlicher Baustil, die Häuser meist einstöckig, weißgekalkt. Fensterrahmen und Türen in tiefem mediterranen blau, typisch für die Kykladen.

Inzwischen wird es rund um den Hafen geschäftig. Angestellte der umliegenden Cafés sprengen mit Wasserschläuchen den Touristenmüll der letzten Nacht vor ihren Türen weg, stellen Tische und Stühle nach draußen, legen Gedecke für die frühen Gäste auf.

Wenige Tische von mir entfernt lassen sich Rucksacktouristen nieder. Zwei Frauen, zwei Männer, Mitte vierzig. Lassen ihre aufgetürmten Rucksäcke langsam von den Schultern gleiten, neben sich auf den Boden sinken, einer winkt gleich ungeduldig die Athenerin herbei.

Diese notiert eifrig deren Bestellungen, meine Zweisamkeit mit ihr nun endgültig passé. Bald würde der Trubel hier richtig losgehen, dann war ich hoffentlich schon auf See.

Bekanntlich weckt jeder Abschied Wehmut, ein Widerspruch, einerseits, den Ort ungeduldig verlassen zu wollen, andererseits gleich zu bedauern, nicht genug davon gesehen zu haben.

Jedenfalls nahm ich während der beiden letzten Tage immer den gleichen Pfad, vom Hotel zum Strand und zurück, barfuß den Wassersaum entlang, zeitvergessen auf und ab, war ich stundenlang den eigenen Fußspuren gefolgt … nur einmal, zweckgebunden, durchquerte ich die Geschäftsmeile der kleinen Altstadt, zwängte mich durch den engen Touristenstrom, bereits so früh in der Saison.

Doch, fast vergessen, eine Impression von Ort und Menschen bekam ich gleich am ersten Abend. Unentschlossen stand ich in der Dämmerung vor dem Ausgang des Hotels. Eng an mir vorbei, zog ein Strom von Menschen. Sah sie den nahen Felsen ansteuern, der sich rechtsseitig massiv aufbaute. Ich folgte.

Auf grob in den Felsen hineingeschlagene Stufen, gut einhundert Meter hoch, ergoss sich der Strom auf einem breiten Plateau. Darauf ein Restaurant, das genau an diesem Abend mit Fanfaren eröffnete.

Über eine hüfthohe Brüstung hinweg blickte ich auf die neonweiße Sonne im Westen, erst noch von Schleierwolken bedeckt, bald im Abendrot geklärt, versank sie zinnoberrot bis gelb-orange am Horizont im Meer. Unter mir lag die gesamte Halbinsel Paleochora, von Lichterketten punktiert … darauf folgte die erste schlaflose Nacht im Hotel.

Hier im Café Porto Kofrá nimmt die Anzahl der Gäste zu. Den Rucksacktouristen waren zwei einheimische Männer gefolgt, schwer auf knorrigen Holzstöcken gestützt. Unter Fischermannsmützen wettergegerbte Gesichter, erloschene Zigarrenstummel im Mundwinkel. Setzen sich an einen Tisch an der Wand, vermutlich für Stammgäste reserviert, unweit des Barhockers, vom dem nicht lange davor noch die Athenerin gerutscht war, fatalistisch ihrem falsch verlaufenden Schicksal ergeben, wie mir schien.

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