Marcel Karrasch - Das Gegenteil der Wirklichkeit

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Ein Gemälde, das in der Kunstwelt berühmt ist, mit einem feinen Unterschied: Es sind nicht Mädchen, sondern Jungs, die da im Hof des Waisenhaus spielen. Ein Sensationsfund? Eine Fälschung? Frank Landweil, ein exaltierter Geschäftsmann, und Randolf Metzger, Lebemann und Event-Koch, geraten in ein undurchsichtiges Spiel im grauen Kunstmarkt. Dieses Ereignis wirbelt die Vergangenheit der beiden Protagonisten auf unterschiedliche Weise auf und scheint doch miteinander verbunden zu sein. Eine Jagd nach Informationen beginnt und jeder versucht den Anderen für sein Speil zu gewinnen, ohne seine Karten auf den Tisch zu legen. Und mit jeder Erkenntnis tauchen Akteure auf, deren Interessen in dem heiklen Spiel undurchsichtig scheinen und die vor keinen Manövern zurückschrecken.

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Das erste Mal an diesem merkwürdigen Tag bekam Frank Landweil gute Laune. Er war kein emotionaler Mensch, niemand der bei Kleinigkeiten aus der Haut fuhr und schon gar nicht jemand, der in einem Satz zwei Mal das Wort „Scheiße“ verwendete. Eine Welle der Euphorie stieg in ihm auf und er schaltete seinen Computer ein. Neben den üblichen Büroemails hatten zwei Kunden Änderungswünsche zu Designs, die er für Kampagnen für sie erstellt hatte. Er antwortete beide Male mit exakt der gleichen Nachricht: „Wir werden hier überhaupt nichts ändern! Nur, weil ihr kunstbehinderten Vollidioten gerne ein hässlicheres Motiv hättet, heißt das nicht, dass ich sowas mache! Wir sind hier nicht bei „Wünsch dir was“!“. Als er auf SENDEN drückte, kam es wieder, dieses Gefühl alles richtig gemacht zu haben. Die Kunst war für einen zierlichen Moment in sein Leben zurückgekehrt. Und das auf ihre beste Weise, als verstörende Kunst

2

Showtime, noch fünf Minuten und es kann losgehen. Die nötige und gewohnte Nervosität war vorhanden, der Schweiß, der den Rücken herunter rann, hätte bei längerer Vorbereitungszeit, sprich schlicht einem Tag mehr Zeit, nicht die Ausmaße eines Baches bei Hochwasser gehabt. Randolf Metzger suchte nicht nach Ausreden. Mehr Zeit hat man natürlich nur, wenn man morgens auch in einer fremden Wohnung gleich alle seine Kleider findet, auf dem Weg ins Bad nicht Türen aufreißt, deren Bewohner einen nichts angehen, dadurch wiederum überflüssige Entschuldigungen stammelt und dann schließlich auch nicht erst nach drei Blocks ein Taxi findet und den gottverdammten ICE Sprinter in aller Frühe nicht verpasst. Trotzdem fühlte es sich wie immer gut an, es doch wieder geschafft zu haben – just in time. Vielleicht war er auch nur so begehrt, weil er durch seine meist zu kurze Vorbereitung, trotz unterstützendem Personal die kulinarischen Kreationen grober zubereitete, als man es von sehr gehobener Küche, zumindest nach den Bildern in Hochglanzmagazinen, kannte. Die exklusiv bekochten Gäste wiederum, die den teils hektischen Ablauf nicht mitbekamen, lobten das Ergebnis mit oft seltsamen und vollkommen abwegigen Attributen in den Himmel. Wahrscheinlich hielten sie ihn für einen Maestro, der mit stilsicherer Attitüde seine Exzentrik auslebte, weil dies das bestimmte Etwas bedeutet, oder so ähnlich. Ihm war es gleich. Ein Auftritt, zwei Tage Arbeit und es reichte wieder für einige Wochen inklusive der Rücklage, die ihn seinen Träumen näherbringen sollte. Es war schon verrückt: Er schnitt die Zwiebeln nicht anders als jeder andere Koch, er nutzte natürlich nur beste Zutaten wie all die anderen auch, was der einladende Gastgeber für die Kohle auch verlangen durfte. Es war aber anscheinend die Mischung aus großer Mann mit Bart, lässigem Auftreten, viel Gefühl in den Würzfingern und dem Mut, guten, klassischen Rezepten verrückte Namen zu verpassen und diese wiederum in lebendige Geschichten zu verpacken.

Sie hörten von draußen, dass die Tischreden sich dem Ende zuneigten und hoffentlich die ersten Gäste der Gastgeber nicht schon eingenickt waren. Meist taxierte er zwischendurch mit einem kurzen Blick den Gastraum, ob die Gäste diesmal auch nur annähernd den Beschreibungen der Gastgeber standhalten konnten. Oft waren die vermeintlich intelligenten Herren in den besten Jahren mit viel Sinn für gutes Essen und anregende Gespräche nichts als bedauernswerte Dompteure zickiger Damen, die sie sich im Anfall männlichen Größenwahns zugelegt hatten, um anderen Gleichgesinnten zu imponieren, und waren allein deshalb schon vor Erschöpfung vor dem ersten Gang angetrunken und nur wenig zugänglich für Metzgers Werbung in eigener Sache, die es immer als Nachtisch des Nachtisches gab.

Heute schienen es ziemlich genau die zu sein, die auch angekündigt waren. Die Gastgeberin kam in die Küche, nickte ihm kurz zu und es ging los. Der kleine Hinweis, dass der Gast am hinteren Ende des Tisches, der mit der Lebensmittelallergie ist und auf keinen Fall dieses oder jenes Gewürz verträgt, löste bei ihm nur eine kurze Irritation aus. Er wusste, dass heute schon fast jeder als Auszeichnung seiner besonderen Persönlichkeit eine Allergie sein Eigen nannte. Über was sollte man denn sonst auch reden. Klar war es schlecht, dass er daran nicht mehr gedacht hatte, aber so schlimm wird es sicher nicht werden und sollte doch etwas in die Hose gehen – über diesen Gedanken musste er wegen dessen Sinnbildlichkeit fast laut lachen – gab es ja sechs Bäder in dieser Villa.

Das charmante Servierteam leistete ab jetzt perfekte Arbeit, doch damit hatte er ab jetzt nicht mehr viel zu tun. Randolf Metzger fühlte sich wohl, jetzt gab es das Bier aus der Flasche für die gesamte Küche, jetzt waren alle Sieger und sie warteten auf den Applaus.

3

Mit einer ungekannten, wenig sorgfältigen und ignoranten Leichtigkeit erledigte Frank Landweil an diesem Tag seine Arbeit. Er war sich sicher, dass er in seinem gesamten Leben noch nie so lange am Stück so ehrlich gewesen war. Beim Mittagessen wies er Zufer noch daraufhin, dass sein Anzug schlecht saß und ohnehin billig wirke. Frau Mischek teilte er mit, dass ihm ihre vorherige Frisur besser gefallen hatte. Die neue Haarfarbe würde sie zudem blass aussehen lassen. Niemand konnte etwas mit dem neuen Frank Landweil anfangen, außer er selbst. Als er gegen sechs Uhr das Büro verließ, hatte er so gute Laune, dass er beschloss zu Fuß zu gehen. Es war das erste Mal seit fünf Jahren, dass er so früh von der Arbeit ging.

Er bog in die Bichlerstraße ein, eine Fußgängerzone, in der sich Bars und Cafés aneinanderreihten und sich je nach Tageszeit die Gäste übergaben. Er entdeckte einen neuen Laden, der mit futuristisch anmutenden Möbeln versuchte, sich von den anderen Bars abzuheben. An einem der Tische davor saß eine harmlose Gruppe von Jungs, sie mussten um die Anfang 20 sein, die allesamt sehr enge Jeans trugen. Frank Landweil hörte sich ihnen zurufen: „Ich unterstütze Eure Anliegen in allen Bereichen! Homoehe finde ich super!“. Die verdutzten Blicke, eine Mischung aus Irritation und Wut, steigerten seine Laune noch mehr. Er fühlte sich, als würde sich Kokain mit seinem Blut vermischen. Es schien, als wäre er das erste Mal wirklich da. Als er den Laden betrat, kam ein junges Mädchen auf ihn zu und fragte, ob er gesehen hatte, dass heute der „Blue Velvet Extreme“ der Cocktail des Tages sei. Er bejahte und bestellte einen. Extreme war genau das Richtige für so einen Tag.

Er nahm am Tresen Platz und keine fünf Minuten später bekam er einen hellblauen Drink mit Schirmchen und einer Ananasscheibe, die um den Glasrand gedrückt wurde, vor sich gestellt. Die Jungsgruppe von draußen zwinkerte ihm zu und riefen irgendwas, das er nicht verstand. Er umfasste das bauchige Glass, erhob es und statt ihnen zuzuprosten, schickte er einen Luftkuss mit einer ausladenden Geste in ihre Richtung. Wieder schaute er in irritierte Gesichter. Frank Landweil fühlte sich der Situation überlegen. Er kippte das süßliche Getränk runter und gab dem Mädchen ein großzügiges Trinkgeld. Mit den Worten „I can be your sugardaddy!“ tanzte er aus der Bar. Eine kleine, besondere Schrittfolge vor dem Tisch der Jungs inbegriffen. Er fühlte eine ungekannten Energie in seinem Körper, ganz ohne Hilfe.

Trotz aller Euphorie schlug er den Weg Richtung Wohnung an. Sich mit einem seiner besseren Maßanzüge in das Nachtleben zu stürzen, schien ihm selbst in seiner manischen Verfassung unangebracht. Von der Bichlerstraße aus waren es fünfzehn Minuten zu Fuß bis zu seiner für ihn allein viel zu großen Drei-Zimmer-Altbauwohnung in der Zeughausstraße. Im Treppenhaus traf er seine Nachbarin Marie Degen. Marie war Mitte 30, Dauersingle und leicht übergewichtig, aber hübsch. Plötzlich verspürte er tief in sich den Drang, ihr ein Kompliment zu machen. „Marie warst du im Urlaub? Du siehst so erholt und jung aus!“, säuselte er ihr halb im Vorbeigehen und schließlich auf der Treppe stehend zu – Treffer versenkt. Sie strahlte im ganzen Gesicht und gab zurück, dass er immer so höflich sei und wie jemand wie er eigentlich Single sein konnte. „Die Frauen müssten sich doch reihenweise auf ihn stürzen.“ Die ehrliche Antwort darauf wäre gewesen, dass jemand wie er Single ist, weil er zu viel Spaß daran hatte an Wochenenden den immer gleichen Typ Studentinnen aufzureißen und nicht in der Lage war, eine Beziehung zu führen, die länger als zwei Wochen hielt. Er entgegnete jedoch nur, dass die Richtige einfach noch nicht dabei gewesen sei und versenkte damit den zweiten Treffer. Die Hoffnung in Marie Degen weckend, dass sie diese Richtige doch sein könnte.

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