Walter Brendel - Der Kampf ums Recht oder Das unsichtbare Böse , 1. Band

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In vorstaatlichen Ordnungen bestimmt die Gesellschaft selbst die Regeln, die Lösung von Konflikten wird durch Konsens erreicht, notfalls auch mit Gewalt. Recht bezieht sich vornehmlich auf das äußere Verhalten des Menschen, während sich die Moral an die Gesinnung des Menschen wendet. Das Recht ist untrennbar mit dem jeweiligen Zeitgeist und mit dem jeweiligen Herrschaftssystem verbunden, was hier aufzeigt wird. Von mittelaterlichen Inquisitionsprozessen bis hin zu Urteilen des Europäischen Gerichtshofes werden Fälle aufgezeigt und sich insbesondere mit der deutschen Rechtsauffassung in den verschiedenen Epochen beschäftigen.

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Skizzieren wir zunächst kurz die Rolle der Inquisition, auf die wir an späterer Stelle noch ausführlich zu sprechen kommen.

385 n. Chr. kam es zum ersten Inquisitionsprozess durch die christliche Kirche. Ihren eigentlichen Anfang fand die Inquisition aber im frühen Mittelalter. Der Ketzererlass des hohenstaufischen Kaiser Friedrich II. trieb die Entwicklung der Inquisition um ein weiteres voran. Zuerst lag die Bekämpfung der Ketzer in den Händen der Bischöfe. 1231 übertrug Papst Gregor IX. die Inquisition dem Dominikaner- und Franziskanerorden. Im 13. Jahrhundert wurde die Folter als Mittel der Inquisition eingeführt und ab dem Jahr 1231 forderten die päpstlichen Statuten eine allgemeine Einführung des Feuertodes. In Spanien förderte der Großinquisitor Tomas de Torquemada die Inquisition. Sie fand ihren Höhepunkt im 15. Jahrhundert und wurde um ca. 1540 von der römischen Inquisition übernommen.

Kehren wir zu Bruno und dem Ablauf mit der Inquisition zurück:

1592: Giordano Bruno reist nach Venedig, um dort dem Herrn Moncenigo in der Gedächtnis- und Erfindungskunst zu unterrichten.

22. Mai: Bruno wird von Moncenigo gefangengesetzt und bei der venezianischen Inquisition denunziert.

25. Mai: Beginn des Prozesses gegen Giordano Bruno.

30. Juli: Es findet das letzte Verhör statt. Giordano Bruno distanziert sich von seinen Schriften, um einer weiteren Strafe zu entgehen.

September: Rom verlangt die Auslieferung Giordano Brunos.

1593, 17.Januar: Giordano Bruno wird durch den venezianischen Senat an den Kirchenstaat ausgeliefert.

19.Februar: Überführung Brunos nach Rom.

27. Februar: Giordano Bruno trifft in Rom ein.

Dezember: Es kommt zum ersten Verhör Brunos durch den Großinquisitor San Severina, dem alle Kardinäle beiwohnen.

1594: Giordano Bruno muss sich weiteren Verhören unterziehen.

10. Dezember: Giordano Bruno weist in einem Schreiben an die Inquisition all Anschuldigungen von sich.

1595, 9. Februar: Die Inquisition gibt den Befehl, alle erschienenen Werke Giordano Brunos einer Untersuchung zu unterziehen.

Dezember: Giordano Bruno wird zu seinen Werken befragt.

1597, 24.März: Das heilige Amt legt Bruno eine Anklageschrift vor und fordert ihn auf, dass er seine Äußerungen über die unzähligen Welten widerrufe.

1598: Die Prozedur des Verhörs wird mehrere Male ohne Erfolg wiederholt.

1599: 14.Januar: Die römische Inquisition legt Bruno acht ketzerische Behauptungen aus seiner Feder vor, damit er diesem als ketzerisch abschwöre.

18. Januar: Giordano Bruno bekommt sechs Tage Bedenkzeit, um seine ketzerischen Äußerungen abzulegen.

24. August: Brunos Verteidigungsschrift wird von Kardinal Bellarmin abgelehnt.

21. Oktober: Bruno wird ein weiteres Mal verhört und erklärt, dass er nichts zu widerrufen habe.

1600, 20.Januar: Papst Klemens VIII. wird über die erfolglosen Bemühungen, Giordano Bruno zu Einsicht zu bringen, unterrichtet: „Der Befragte habe jedoch erklärt, er habe nie ketzerische Sätze aufgestellt, sondern seine Lehren seien von den Beamten des heiligen Amtes falsch aufgefasst worden.“

8. Februar: Giordano Bruno wird von der Inquisition verurteilt und der weltlichen Gewalt übergeben.

Lange Zeit nahm Giordano Bruno neben seinem berühmten Zeitgenossen Galilei Galileo eine eher randständige Bedeutung ein. Sein wissenschaftlich-philosophischer Rang und die Wirkung seines umfangreichen Werkes waren von seinen Lebzeiten bis weit in die Moderne umstritten. Kein Zweifel, Bruno war ein unbequemer Philosoph und ist in seinem ereignisreichen Leben immer wieder in das Ränkespiel verfeindeter Lager geraten. Sicherlich haben seine Unnachgiebigkeit in philosophischen Fragen und seine nonkonformistische Haltung, etwa sein vehementer Antiklerikalismus und seine antischolastische Position, die auch vor der Lehre des Aristoteles nicht haltmachte, ihm nicht gerade große Beliebtheit eingetragen. Bruno war einer der großen Denker der Renaissance. Er erweiterte die Hypothese des Kopernikus zur Weltanschauung („Vom unendlichen All und den Welten” 1584) und vertrat einen metaphysischen Pantheismus, der für das moderne Lebensbild (Herder, Goethe, Schelling) wegweisend wurde. Er vollzog die Trennung von Philosophie und Theologie und brach völlig mit der römischen Kirche. Der Hauptgrund für Brunos Verurteilung war die Art, wie er das Verhältnis Gottes zur Welt definierte. Er wies die Ansicht zurück, dass Gott die Welt von außen, wie ein Rosslenker ... Solche Ansichten galten zu seiner Zeit als ketzerischer Monismus und Pantheismus. Am 17. 2. 1600 wurde er in Rom als Ketzer verbrannt.

Galileo Galilei

Die Erde steht still und ist der Mittelpunkt der Welt, so wird die Bibel interpretiert. Für den Astronom Nikolaus Kopernikus dagegen steht die Sonne im Zentrum des Universums und wird von der Erde umkreist. Als mathematische Theorie erregt dieses „heliozentrische Weltsystem“ lange keinen Anstoß und dient sogar einem Papst zur Berechnung des neuen gregorianischen Kalenders. Doch Galilei macht aus der Theorie eine feststehende Wahrheit. Galilei rührt an uralte Gewissheiten: Es geht nicht nur um Sonne und Erde, es geht um den Anspruch der Naturwissenschaft, mit der Bibel zu konkurrieren. Es geht um das Wesen der menschlichen Existenz. Denn der Mensch als Krone der Schöpfung in der Welten-Mitte wird in Frage gestellt.

In Rom lässt sich wenige Jahre später der eitle Papst Urban VIII. als Förderer der neuen Wissenschaften feiern. Der Papst will sich auch mit dem großen Galilei schmücken. Gleichsam als Freund, ermutigt er ihn, in einer Schrift die astronomischen Weltbilder zu vergleichen. Dafür, dass die Erde Mittelpunkt der Welt sei, liefert der Papst Galilei selbst die Argumente. Galilei verwendet sie wirklich, doch er legt sie in seinem „Dialog“ einem Idioten in den Mund. Die Lehre des Kopernikus verteidigt Galilei dagegen als unumstößlich bewiesen. Der Papst ist brüskiert - und Galilei wird vor das Inquisitionstribunal gezwungen. Man bezichtigt ihn, ein rückfälliger Ketzer zu sein. Sogar mit der Folter wird ihm gedroht. Galilei unterwirft sich, nicht nur aus Angst. Er ist ein tiefgläubiger Christ, der sich mit seiner Kirche nicht entzweien will.

Von nun an tritt aber auch die Kurie auf den Plan, d.h. das Sanctum Officium (jetzt: die katholische Glaubenskongregation; unter dem Präfekten Joseph Kardinal Ratzinger); sie spürte die Gefahr, die durch diese Entwicklung heraufzieht.

Die Theorie des Kopernikus war plötzlich wieder Gesprächs – und Diskussionsstoff;

hier Ptolemäer – dort Kopernikaner

hier Geozentrik – dort Heliozentrik

hier Orthodoxe – dort Modernisten usw.

War also die Hinrichtung des Giordano Bruno im Jahre 1600 doch vergeblich?

Die Schrift des Kopernikus „De revolutionibus orbium coelstium“, d.h. „Über die Umläufe der Himmelskörper“, in seinem Todesjahr 1543 veröffentlicht, wird auf den Index der verbotenen Bücher gesetzt. In der Begründung wird ein sogenannter „Gutachter“ zitiert, wonach die mathematischen Ableitungen des Kopernikus nicht schlüssig seien.

Das Kopernikanische Weltbild wurde vertreten durch Johannes Kepler und Galileo Galilei. Kepler war dem Zugriff der Inquisition entzogen, musste aber, wie wir wissen, in Linz als kleiner Schulmeister sein Leben fristen. Sein Wirken war somit auf die außerkatholische Welt beschränkt und deren Seelenheil war für die Kurie nicht von so großem Interesse. Anders lag der Fall bei Galilei, der zudem noch ein guter Katholik war;

- seine Arbeiten machten ihn zum damals berühmtesten Naturforscher Italiens am Hofe des Großherzogs von Toscana, Cosimo II. di Medici, dessen Lehrer er in jungen Jahren war und an dessen Universität in Florenz er lehrte, war er „persona grantissima“

- die Florentiner Accademia dei Lincei betrachtete ihn als ihr erlauchtestes Mitglied

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