Impressum
Text: © Copyright by R.C. Jann
Umschlag:© Copyright by R.C. Jann
Grafik: oliviaprodesign
Verlag: KoOp - Self Publishing
Lektorat: Tina Müller
ebook: epubli - ein Service der neopubli GmbH, Berlin
Nun, wie kommt es, dass ein Augenoptiker ein Buch schreibt? Vermutlich wie bei jedem anderen auch: Er lässt seiner Kreativität freien Lauf.
Es war tatsächlich ein Traum, der dieses Buch initialisiert hat. Ich träume regelmässig, aber wie die meisten Menschen kann ich mich kaum mehr an die Ereignisse der Nacht erinnern. Bei diesem Traum schon. Er war so bildhaft und so emotional aufgeladen, dass ich an nichts anderes mehr denken konnte. Auf Empfehlung meiner Frau habe ich also damit begonnen, diesen Traum bzw. ein Fragment daraus, in eben diesen Roman einzubetten. Während der Entstehung habe ich zudem die Verknüpfung zu den von mir bereits bestehenden Büchern bemerkt und möchte diese nun mit euch teilen.
In meinem Buch über Augenoptik „ Nice to see You “ werden einige Methoden beschrieben, um die Sehfähigkeit der Augen zu verbessern. Um mit meinem Roman an diese Empfehlungen anzuknüpfen hier nun meine Ratschläge:
Bitte maximal 7 Minuten am Stück in diesem Buch lesen.
Maximal 30 Minuten pro Tag, zusätzlich zur Arbeit, in die Nähe schauen.
Wer den Krimi auf einem E-Book/Tablet lesen möchte, kann die Schrift eventuell invers einstellen und vermutlich damit seine Augen trainieren.
Alle 15 Minuten bitte den Blick in die Ferne richten und etwas beobachten.
Zusätzlich eignet sich das Buch für das Sehtraining:
Das Buch bei ausgestrecktem Arm anfangen zu lesen und immer weiter annähern, bis es fast nicht mehr erkennbar ist. Nun den Arm langsam wieder strecken und in die Ausgangsposition zurückgehen. Das machst Du bei einer Seite pro Tag.
Lebende Personen, die sich hier erkannt fühlen, sind rein zufällig. Die Geschichte um Kommissar Petkovic und seine Freunde ist aus den Tiefen meines Unterbewusstseins gekrochen und hat mich genauso überrascht wie Dich!
Viel Spass, Dein Ralf
Unsere Geschichte spielt in einer Grossstadt, keine besonders aufregende, einfach eine der Sorte, wie es Hunderte, wenn nicht gar Tausende gibt.
Kommissar Petkovic ist einer jener Polizisten wie wir sie zu Hunderten haben sollten, vermutlich gibt es sie zu Tausenden.
Er hat kein Profil, kein Gespür, kein Charisma. Er ist in dieser Position, weil er an der Reihe war, befördert zu werden, und sonst niemand verfügbar war.
So kam es, dass diese durchschnittliche Grossstadt, um einen durchschnittlichen Kommissar reicher wurde. Wobei man sagen muss, dass er gar nicht so schlecht war. Immerhin hatte er eine Aufklärungsrate von 85 %.
Was beachtlich wäre, hätte er nicht nur Fälle aufgeklärt, bei denen jemand Kaugummis gestohlen hat.
Einer seiner spektakulärsten Fälle waren die Überfälle der ehemaligen SPD-Parteifunktionäre. Nach dem Ende im Bundestag wollten viele der Parteigenossen die neue Freiheit nicht akzeptieren. Nach Jahrzehnten voller Diäten ohne dafür zu arbeiten, dachten sich diese roten Ex-Bundestagsabgeordneten, sie könnten sich doch als (a)soziale Verbrecher versuchen. Überraschenderweise waren sie damit sogar ungeheuer erfolgreich. Sie blieben wie schon früher im Bundestag unentdeckt. Nach einer Weile hatte sich die Bande aber verlagert und unsere Grossstadt verlassen. Wer weiss, wo sie heute ihr Unwesen treiben. Kommissar Petkovic ist das auch völlig egal. Er ist froh, sie los zu sein.
Stefan Petkovic ist Polizist mit Überzeugung, leider mit der seines Vaters. Der „ Alte “ wie ihn Petkovic immer nannte, wollte, dass sein Sohn etwas zum Wohle der Gemeinschaft beiträgt und hat ihm den Job schon von klein auf eingeredet. Kommissar Petkovic weiss allerdings gar nicht, was er lieber gemacht hätte. Meist ist er mit seiner Durchschnittlichkeit und Unauffälligkeit zufrieden. Er ist etwa 170 cm gross und eher von schmaler Gestalt, trägt eine gebügelte Jeans und einen schwarzen Trenchcoat. Petkovic hofft, dass dieser Mantel ihm etwas Wildes verleiht. Allerdings ist diese Hoffnung unbegründet. Vielleicht liegt das daran, das dieser Mantel wie ein grosser, feuchter Sack an ihm herunterhängt.
Stefan Petkovic ist so unscheinbar, dass er nicht mal auf einer seiner Hochzeiten einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat.
Seine erste Frau hat ihn noch in der Hochzeitsnacht betrogen und es war ihm am Ende sogar egal.
Seine zweite Frau ist eines Tages Zigaretten holen gegangen und nie wieder nach Hause gekommen.
Petkovic hat sich schon damals gewundert, als sie losging, da sie doch gar nicht geraucht hatte.
Doch dieses Jahr sollte alles anders werden Stefan Petkovic wird aus seiner Mittelmässigkeit aufwachen, denn er wird den grössten Fall der ganzen Republik bearbeiten.
Leider merkt es aber keiner. Aber dazu später mehr.
Büro: PR-Agentur Schumel & Ay
Susanne McKleen sitzt an einem wunderbaren Freitagmorgen in ihrem Büro. Das Wetter ist grossartig und sie ist gut aufgelegt. Das ist nicht immer so. Ihre Kollegen schätzen und fürchten Susanne zugleich. Sie ist eine Perfektionistin, die ihre Kugelschreiber akribisch auf dem Tisch sortiert, bevor sie in einem Meeting etwas notiert. Ihre Unterlagen sind derart präzise sortiert und angeordnet, dass es einen verwundert und beeindruckt.
Sie legt grössten Wert auf Ordnung, Disziplin und Sauberkeit. Sie duldet keine Ausnahmen. Früher gab es immer mal wieder Streitigkeiten um falsch verräumte Tassen in der Teeküche oder Krümel auf den Tischen.
Seit Susanne vor 8 Jahren die Abteilung übernommen hat, ist alles strukturiert und ordentlich. Rauchen ist nur noch hinter dem Haus möglich, genauso wie Essen und Trinken. Es ist fast unheimlich mit welcher Konsequenz Susanne, das durchsetzen konnte. Aber sie konnte.
Nachdem sie mit einem Geniestreich einen riesigen Deal an Land gezogen hatte, bekam sie Narrenfreiheit. Das Team hat sich schon lange daran gewöhnt.
Die Mitarbeiter der Abteilung, die das nicht konnten, sind nicht mehr in ihrem Team. Na ja so kann es gehen.
„ Dumminik, was zum Teufel soll das? “, fragt sich Susanne.
Seit ihrem Geniestreich sind schon einige Jahre vergangen. Damals kam Susanne auf die geniale Idee, die Werbung für ein Reinigungsspray sehr progressiv anzulegen. Das Produkt hatte den vollkommen dämlichen Namen „ Dirt-Killer “. Aber der Werbetrailer schlug ein wie eine Bombe. Susanne liess eine Ehefrau, den nicht mehr so geliebten Ehemann im Wohnzimmer auf dem Boden zerstückeln. Danach hat sie die Leiche im Müll entsorgt und das Haus mit Dirt-Killer gereinigt.
Der Slogan war: „ Nicht mal die Spurensicherung wird etwas finden. Immer zur Stelle, wenn man ihn braucht: Dirt-Killer “.
Das Produkt hat sich verkauft wie, na ja wie halt etwas, das sich besonders gut verkauft. Die Firma und die PR-Agentur sind über Nacht reich und erfolgreich geworden und auch Susanne hat von den Lorbeeren etwas abbekommen.
Nun aber ist es ruhig geworden. Alle Werbestrategien die Susanne und ihr Team weiter erfunden und ausprobiert haben waren alle ein Desaster.
Der gute gelaunte Plüschbär, welcher singend Werbung für Katzenfutter gemacht hat, war noch die beste Idee. Der Rest war so schlecht, dass es fast verboten sein müsste darüber zu berichten.
„ Dumminik “, sinniert Susanne nochmals. „ Was soll der Typ nur bei mir? “
Dominik Ay ist der vollkommen untalentierte Sohn eines der Firmengründer. Er wurde heute Morgen unter grossem Tamtam und mit riesigen Erwartungen in Susannes Abteilung versetzt. Er soll die Kreativität ankurbeln und die Mitarbeiter wieder motivieren. Susanne nannte ihn schon immer Dumminik, nun ja, weil sie ihn für einen vertrottelten Hohlkopf hält, wie alle anderen auch, ausser seinem Vater.
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