Markus Schweitzer - SCHWARZ

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Ein Stakkato schwarzer Gedanken, ein wilder Lauf durch das bunte Schwarz der Seele und den jahreszeitlichen Wandel der Isar.
Der Jogger läuft an der Isar. Immer wieder, Lauf für Lauf. Jeder Lauf eine Steigerung der Motivation, jeder Lauf eine Konfrontation mit dem Schwarz. Jeder Lauf lässt die Gedanken fließen. Was erdet, was stresst Stadtmenschen? Wo finden sie Entspannung? Wie begegnen sie dem schnellen Rauschen des Stadtlebens, der Dichte der Stadt?
Er ist einer von vielen, die hier Erholung suchen und Sport treiben. Und genau das ist sein Problem, denn er sucht Ruhe und findet Aggression. Die Schönheit der Isar, sein inneres Schwarz mit seinen vielfältigen, bunten Facetten verarmen und verdichten sich zu einer homogenen schwarzen Masse, die in einem Mord explodiert. Aus der anfänglichen Freude am Laufen wird ein Kampf ums Überleben.

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Er läuft gerne spät abends, wenn die Stadt zur Ruhe gekommen ist. Wenn andere schon schlafen oder noch feiern. Wenn wenig Autoscheinwerfer, Fahrrad- oder Stirnlampen das Schwarz der Nacht zerstören, blendend zur schmerzenden Qual werden. Die Fokussierung und innere Ruhe in einen Kampf gegen das grelle Licht verwandeln. Er genießt den Freiraum, den das Schwarz schafft, den das Schwarz ihm bietet. Darum läuft er. Abends. Nachts. Im Dunklen. Im Paradies. Das würde er hartnäckig verteidigen. Gegen andere, gegen Erschließung, gegen Naherholungsaktivitäten, gegen Verkehr, gegen Licht. Vor allem gegen Licht.

Die ziellose Freiheit des Laufens erfüllt ihn. Laufen, ohne Zweck, ohne tieferen Sinn, ohne Planung, ohne Festlegung, ohne definiertes Ende, ohne Pflicht. Nur sich selbst überlassen, mit voller Entscheidungsmacht, Entscheidungskontrolle. Ganz allein verantwortlich nur sich selbst gegenüber. Herr seiner selbst. Herrscher über das Schwarz. Pacemaker seines Lebens. Er läuft für sich selbst, er misst sich nicht mit anderen, an Zeiten, an Erwartungen, an Ergebnissen. Das Schwarz ermöglicht es ihm sich abzugrenzen, sich als nur für sich selbst verantwortliches Individuum zu begreifen, andere zu ignorieren, seine eigene Geschwindigkeit zu finden. Es ist sein Lauf. Schritt für Schritt läuft er im schwarzen Dunkel der Befriedigung entgegen. Meter für Meter, Kilometer für Kilometer. Je mehr er läuft, desto weiter will er laufen, desto weiter kann er laufen, desto weiter muss er laufen. Damit das glückselige Schwarz durch seine Adern läuft, pochend, fordernd, befriedigend. Bis zur friedlichen Erschöpfung. Er kontrolliert die Geschwindigkeit, die Atemfrequenz, die Strecke, die Häufigkeit des Trainings. Das Laufen tut ihm gut, nicht zu laufen ist ein Problem. Dann vermisst er das Schwarz, die rauschenden Endorphine. Er sehnt sich nach dem nächsten Lauf, ist neidisch, wenn er andere laufen sieht, ist ungeduldig, wenn er auf den nächsten Lauf warten muss. Dann fängt sein Hirn an im Kopf zu laufen, die bekannten Strecken abzuspulen, das Glücksgefühl zu rekonstruieren. Bis zum nächsten Lauf. Dem nächsten realen Lauf. Er läuft um sein Leben, um sein Glück. Er läuft, um zu vergessen, um loszulassen, um sich zu entpflichten. Weg von Verantwortung, Pflichten, einengenden Erwartungen. Das Schwarz schützt ihn, Schritt für Schritt, Kilometer für Kilometer, Lauf für Lauf. Vor dem Leben, vor der Gesellschaft, vor dem inneren Schwarz.

Er liebt die Routine, die ständig wiederkehrenden Dinge des Alltags, die ritualisierten Abläufe. Normalerweise. Heute fühlt er sich gut, ist in der Stimmung Neues auszuprobieren. Weicht von seinen gewohnten Laufstrecken an der Isar ab. Wählt kleine Nebenwege, Trampelpfade durchs Unterholz. Eine Strecke entlang des Isarkanals. Er hat keinen festen Plan, wie er laufen will. Er entscheidet spontan. Schaut wohin ihn eine Abzweigung bringt, nur um dann die nächste unbekannte zu nehmen. Dauer und Länge spielen keine Rolle. Es geht um das Entdecken, das Neue, das Unbekannte. Er läuft ohne Ziel, folgt nur seinem Gefühl. Läuft über Baumwurzeln, auf unebenen Pfaden, über Geröll und Steinbrocken, um umgestürzte Bäume herum. Oder springt über Baumstämme drüber, duckt sich unter ihnen hindurch. Läuft zwischen hoch aufgewachsenem Gras hindurch, an ihn streifenden Büschen, Ästen, Pflanzen vorbei. Ohne Scheu, ohne nachzudenken. Auf der Suche nach interessanten Ausblicken, nach sehenswerten Objekten. Nimmt die blühenden Bäume und Blumen wahr. Spürt den würzigen Geruch der Maiglöckchen in der Nase.

Er läuft jetzt wieder an der Seite der Isar. Er schaut von rechts nach links, geradeaus, zur Seite. Lässt den Blick schweifen, läuft langsam und aufmerksam. Auf den kleinen, abseits gelegenen Wegen ist wenig los. Er begegnet nur wenigen Personen und anderen Läufern. Er bleibt immer in Bewegung, hält nicht an. Ist aber offen für alle Eindrücke, die sich ihm bieten. Die Isar an seiner Seite verändert Meter um Meter ihr Erscheinungsbild. Mal Türkisgrün, mal Smaragdgrün. Mal mit breiten Kiesstränden, mal fast uferlos, mal mit vom Wasser umspülten Kiesbänken. Mal leise gluckernd, mal monoton rauschend, mal donnernd tosend. Mal mit dichtem Uferbewuchs, mal weit geöffnet mit Auenwiesen. Mal eingezwängt zwischen hohen Ufermauern, mal frei fließend. Die kleinen Wege sind teilweise feucht, matschig, Pfützen stehen quer über den gesamten Weg. Selten sind alte Bretter oder Äste so auf dem Weg platziert, dass man trockenen Fußes an diesen Stellen vorbei kommt. Manchmal führt der einzige Weg Wasser und Schlamm spritzend nur geradeaus durch die Pfützen hindurch. Der Boden ist weich und leicht federnd, nachgiebig, dämpfend.

Obwohl hier kaum andere Personen unterwegs sind, ist Vorsicht geboten. Wie aus dem Nichts rauschen von hinten oder vorne Mountainbikes heran, hautnah an ihm vorbei und sind schon wieder verschwunden, bevor er es richtig realisiert hat. Gnadenlos rauschen sie mit maximaler Geschwindigkeit über die kleinen Wege durch das Unterholz, den Wald. Trotzdem sucht er weiterhin seine Laufstrecke im Netz der kleinen Pfade. Vorbei an verrottetem Totholz, zerbröselnd, von Insekten zersetzt, mit einer leuchtend grünen Moosschicht bewachsen, fast schon in den erdigen Waldboden integriert. Vorbei an ausgehöhlten, wie Turmruinen aufragenden Baumstämmen, an den hellgelb leuchtenden Schnittflächen frisch gefällter Bäume, die wie hingeworfen gleich daneben im Unterholz auf ihre Zersetzung warten. Vorbei an schon mit Moos bewachsenen Stapeln feinsäuberlich aufgeschichteter, auf gleiche Länge geschnittener Stämme. Vorbereitet für den Abtransport und längst vergessen. Nebendran immer die vor sich hinfließende Isar und die breiten, viel frequentierten Wege. Das Gefühl fast unberührter Natur direkt neben der Infrastruktur der Isarbewohner. Eine verführende Illusion, die sich selbst entlarvt, sobald die Füße den breiteren Weg betreten.

3 Schwarzer Schleier

Schwarze Nacht. Sichtbarmachendes Schwarz, eine lichtbetonende Bühne. Notwendiges Schwarz, ein Sternenhimmel. Schattenschluckendes, hellhöriges Schwarz. Schutzbietendes, entdeckungsverhinderndes Schwarz. Ruhebringendes, beruhigendes, angsteinflößendes Schwarz. Undurchdringliches, hartes, wandgleiches Schwarz. Bösartiges, Gewalt provozierendes Schwarz. Gütiges, weiches, umarmendes Schwarz. Nachtaktives Leben, nachtaktives, wuselndes Schwarz. Schwarz wie die Nacht.

Schwarzwolkig

Wolkiges Schwarz. Sich zusammenballend, zerstreuend, schwarz anschwellend, in Weiß auflösend. Klumpig, weich, bedrohlich, faszinierend. Nasses, feuchtes Schwarz. Zeitbegrenzt, temporär ortsbegrenzte Naturgewalt. Sich schnell verändernd, sich schnell auflösend, weiterziehend. Schwarze Illusion, nicht greifbare Materialität, gefärbte Luft. Schwammartiges Schwarz, gesättigtes Schwarz, überlaufendes Schwarz. Tropfend, dampfend, befeuchtend. Furchteinflößendes, beängstigendes, vertreibendes, in die Flucht schlagendes Schwarz. Freimachendes, Platz schaffendes Schwarz. Schwarze Watte.

Bewölkter Himmel. Die Wolkendecke durchzogen von Löchern, die hellblauen Himmel freigeben. Alles ist in Bewegung, die Wolken ziehen schnell am Himmel vorbei, geben ab und zu die Sonne frei, teilweise oder vollständig. Dann tauchen helle Sonnenstrahlen die Flusslandschaft in gelbes, warmes Licht. Die auf die Wolken treffende Sonne wirft fleckige Schatten auf die Flussauen und die Wasseroberfläche, die ebenso schnell über die Landschaft jagen, wie die Wolken selbst. Kaum bricht die Sonne durch die Wolken durch, so ist sie auch schon wieder verschwunden, bevor sie sich durch einen neuen Spalt hindurchkämpft. In der Ferne verdunkeln sich ballend die Wolken zu einer schwarzen Front, die schnell näher rückt. Während noch die Sonne durchblitzt, ergießen sich in immer schneller werdendem Rhythmus Hagelkörner auf die Landschaft. Spritzen vom Boden hoch, von den Armen, Beinen, dem Oberkörper ab, bevor sie sich unter den Sonnenstrahlen schmelzend verflüssigen ohne auch nur einen Hauch von Weiß über die Landschaft zu legen. Während sich die dunklen Wolken zunehmend wieder zu einem strahlenden Weiß aufhellen, funkelt der Schmelzwasser benetzte Boden, das Sonnenlicht reflektierend, feucht vorm Horizont.

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