... eine ganzheitliche multi-modale Therapie mit symbiotisch-
Synergistischem Einbezug von Schulmedizin (mit
eindeutigem Primat in der spezifischen MS-Therapie) und
Biologisch-naturheilkundlicher Medizin!
Aber:
„(Aus-)Heilung, ...
… die wird auch mit dieser ganzheitlichen Behandlung nicht erreicht, nicht erreicht werden können!“
Warum dann eine solch umfangreiche und ganzheitliche Therapie?
Immer wird eine „Umstimmung“ – dazu später mehr – des gesamten Organismus erreicht und somit eine Verbesserung der gesamt-gesundheitlichen Verfassung.
Das ist doch schon viel!
Zumindest für den Betroffenen, den MS-Kranken!
Weiter aber wird in sehr vielen Fällen von MS die Krankheit als solche stabilisiert.
Das heißt:
Die Progredienz (= das Fortschreiten der Krankheit) verlangsamt sich in nicht wenigen Fällen, die MS-Schübe verlaufen vielmals milder und sind auch in der Dauer verkürzt und gleichzeitig verlängert sich oft die schubfreie Remissionsphase; nicht selten kommt es sogar zu einer Stabilisierung, zumindest zeitweisen – insbesondere in MS-Fällen in frühen Krankheitsstadien.
Wenn der MS-Kranke auch nicht „geheilt“ wird bzw. werden kann, so wird unter dieser Therapie für ihn aber sicherlich sehr viel erreicht, nämlich verbesserte Lebensqualität!
Noch eines zeichnet dieses ganzheitliche Behandlungskonzept aus –und das sind meine beiden weiteren Paradigmata, neben der schon zuvor genannten „Ganzheitlichkeit“ – nämlich:
„Ni(hi)l nocere“!
[Was heißt, nicht durch die Therapie noch mehr und weiter schaden]
und zweitens:
„Gemeinsam Helfen“!
Zurück zum vorliegenden Buch.
Erwarten Sie – besonders die „Fachleute“ – kein medizinisches und insbesondere neurologisches Fachbuch und schon gar nicht ein Fachbuch über die MULTIPLE SKLEROSE.
Diesen Anspruch kann und will ich nicht stellen!
W as soll und will dann dieses Buch?
Mein Credo:
Ich will informieren, beraten, begleiten, Verständnis für die Kranken und deren vielschichtigen Probleme wecken, Mut machen und die eigenen Erfahrungen mit vielen meiner MS-Kranken und über viele Jahre hinweg weitergeben.
In allererster Linie wende ich mich dabei an die Betroffenen, die MS-Kranken, dann an deren gesamtes „Umfeld“ und natürlich auch an all jene Therapeuten, die ein offenes Ohr für ganzheitliche/ganzheits-medizinische Behandlungen haben.
Außerdem wäre es für mich ein Positivum, würden all jene Therapeuten, die bisher der Ganzheitsmedizin negativ bis ablehnend gegenüberstehen, dieses Buch einmal zumindest querlesen und vielleicht dann einen Anstoß erhalten, sich mehr mit der Ganzheitsmedizin – ganz allgemein – auseinander zu setzen (kritisch aber fair!) und vielleicht dann die eine oder andere Anregung für sich selbst und ihre Patienten umsetzen können und wollen!
Nicht mehr, nicht weniger; Punktum!
Das „Schusswort“ im „Vorwort“ aber gehört Ihnen, den MS-Kranken.
In diesem Sinne:
Nehmen Sie „Ihren“ MS-Kampf an und auf!
Und – dies ist der eigentliche Sinn des Buchuntertitels –:
Aktiv und bewusst Leben mit und trotz MS! –
„Was sonst?!“
Bewusst stelle ich an den Beginn dieses Buches einen Hinweis, einen (gutgemeinten) Rat und eine ganz herzliche Bitte an Sie als MS-Betroffenen = absolut keine „Auftrags- bzw. Vereinswerbung“! =, vielmehr einzig auf Grund langjähriger Erfahrungen und eigenen Engagements:
Werden Sie Mitglied in der
Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG) e.V.
bzw. dem für Sie in Frage kommenden DMSG-Landesverband
(s. auch am Ende des Buches „Selbsthilfegruppen)
Zuletzt „mein Mutmacher“für alle MS-Kranke:
Bei nicht gerade wenigen MS-Krankheiten verläuft die Krankheit über (sehr) viele Jahre milde und bleibt stabil!
Beleg dafür ist eine damals knapp 50jährige Frau, die ihrer zugegebendermaßen nicht gerade sie und ihre Kräfte schonenden Arbeit als Ministerin in einem Landeskabinett und seit einiger Zeit als Ministerpräsidentin eines Bundeslandes mit großer Energie und hoher Leistungspotenz – verbunden u.a. mit sehr vielen ‚öffentlichen Auftritten‘ und einem enorm langen und ‚stressigen‘ Arbeitstag – ihrem Arbeitspenum uneingeschränkt nachkommt (wie sich jedermann selbst im TV überzeugen kann).
„Chapeau!“
Eine Anmerkung zuletzt:
Auch wenn es – und gelegentlich über etliche Jahre – den Anschein hat, dass die MS scheinbar oder auch definitiv zum Stillstand gekommen ist, der Schein trügt leider sehr:
„Die Multiple Sklerose schläft nie!“
„Je mehr der Mensch den Gesetzen der Natur treu bleibt,
desto „gesünder“ wird er bleiben,
je mehr er sich davon entfernt,
desto eher kommt die Krankheit.
Nichts kann so sehr die Lebenskraft bewahren,
stärken oder zurück erwerben
wie die Kunst, Maß zu halten,
der tägliche Genuss der reinen und frischen Luft,
eine einfache und natürliche Nahrung
und eine ständige Übung der eigenen Kräfte.“
Christoph Wilhelm Hufeland
Arzt; Prof. für Innere Medizin
(1762-1836)
[Berühmt machte ihn sein Buch „Makrobiotik oder die Kunst, das menschliche Leben zu verlängern“; er gilt als „Vater der Vorsorgemedizin“]
MS: Die „Krankheits-Geschichte“
Eine der ersten Beschreibungen der Erkrankung Multiple Sklerose findet sich im Tagebuch des englischen Aristokraten Augustus Frederick d'Este(1773 -1843 – Duke of Sussex), einem Enkel von König Georg III.und von Königin Victoria.
D'Este beschreibt zunächst eine bei ihm selbst im Alter von 28 Jahren erstmals aufgetretene vorübergehende Sehschärfen-Minderung:
... „Im Dezember des Jahres 1822 reiste ich von Ramsgate in die schottischen Highlands, um einige Tage mit einem Verwandten zu verbringen, für den ich die Gefühle eines Sohnes hegte. Bei meiner Ankunft war er verstorben …. Kurz nach der Beerdigung war ich gezwungen, mir die empfangenen Briefe vorlesen und meine Antwortbriefe schreiben zu lassen, da meine Augen so angegriffen waren, dass das Sehen undeutlich wurde, wenn ich kleine Dinge fixierte. Solange ich jedoch nicht versuchte zu lesen oder zu schreiben, war mir nicht im Geringsten gegenwärtig, dass meine Sehkraft eingeschränkt war. Kurz darauf reiste ich nach Irland und meine Augen erholten sich ohne jegliche Behandlung und gewannen ihre Stärke und klare Sicht zurück“. ...
In der Folge traten schubförmig weitere typische Symptome der Erkrankung wie Doppelbilder, eine Schwäche der Beine und Taubheitsgefühle auf:
... „17. Oktober 1827. Zu meiner Überraschung bemerkte ich (in Venedig) eine Erstarrung oder Undeutlichkeit der Empfindung in der Gegend der Schläfe über meinem linken Auge. In Florenz begann ich an einer Störung des Sehvermögens zu leiden: Um den 6. November herum nahm das Übel soweit zu, dass ich alle Dinge doppelt sah. Jedes Auge hatte sein eigenes Bild. Dr. Kissock nahm an, dass ein Übermaß an Galle die Ursache sei: zweimal wurden Blutegel im Bereich der Schläfe angesetzt, Einläufe wurden verabreicht, Erbrechen wurde ausgelöst und zweimal wurde ich zur Ader gelassen, was mit Schwierigkeiten verbunden war. Die Erkrankung meiner Augen klang ab, ich sah alle Dinge wieder natürlich in ihrem einzelnen Zustand. Ich war in der Lage auszugehen und zu spazieren. Nun begann sich eine neue Krankheit zu zeigen: Mit jedem Tag stellte ich fest, dass mich schrittweise meine Kraft verließ.
Eine Taubheit und Empfindungs-Störungen traten an Steißbein und Damm auf. Schließlich hatte mich die Kraft der Beine um den 4. Dezember herum fast ganz verlassen. Ich verblieb in diesem außergewöhnlichen Zustande der Schwäche für etwa 21 Tage“. ...
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