Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbiografie. Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.
©2020 David Mauerhofer
Covergestaltung: Clara Vath
Lektorat: Barbara Mauerhofer, Marion Wiesler
Korrektorat: Anja Breitegger
Herstellung: Epubli
David Mauerhofer
Luke Maken
von Caesar gejagt
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
Eine Nacht und schon ist man Sklave
Wo ist mein „Sohn“?
Ein neuer Freund
Was soll ich bloß tun?
Schnaufend und erschöpft in den Circus Maximus
Auf der Suche nach dem Dieb
Ein Anschlag auf den Diktator
Eine mögliche Lösung
Verfolgt und gejagt in Rom
Übertriebene Panik
Die Kanalisation Roms, immer einen Besuch wert!
Auf den Spuren des Diebes
Von der Kanalisation ab ins Gefängnis
Noch einen Kaffee, bevor ich euch rauswerfe?
Gekreuzigt oder gehängt?
Ab nach Los Angeles
Auf ins Nirgendwo
Warum sind alle Taxis besetzt?
Auf der Jagd
Eine lebensgefährliche Stadt
Vorfreude auf Noricum
Auf der Suche nach Paul
Auf und davon
Ein „netter“ Empfang
Auf der Flucht
Ein unfairer Deal
Noricum in Sicht
Wir haben den Schlüssel! Aber, was sagen wir der Polizei?
Arbeiten oder doch besser flüchten?
Ab nach Hause
Eine neue Familie
Wie viel kostet das Taxi?
Ist das deine Frau?
Hoffentlich klappt es
Danksagung
Coverdesignerin
Der Auto
Für meine Familie.
Für meine Leser.
Für eure Haustiere, die sich beim Lesen dieses Buches zu euch kuscheln werden.
Und vor allem für die Menschen, die mich motiviert haben, immer für mich da waren und mich mit neuen Ideen inspiriert haben.
Danke
„Bücher leben solange wir sie lesen.“
David Mauerhofer 28.8.2018
Ich weiß, ich weiß, normalerweise beginnt ein Roman nicht mit so einem Satz. Doch einmal ganz unter uns, wenn ihr das hier lest, weil ihr euch vielleicht für Geschichte oder einfach nur für die Römer interessiert, muss ich euch warnen. In meinem Leben ist nichts so wie es scheint. Seit einem Vorfall, bei dem ich aus meiner Zeit gerissen wurde, ist nichts mehr normal. Falls ihr euch fragt, wie so etwas geschehen kann, muss ich euch sagen, ich habe keine Ahnung. Wenn man in Physik auf einem „Fleck“ steht, ist das sowieso kein Wunder.
Ich heiße Luke Maken.
Ich bin fünfzehn Jahre alt und führte bis vor zwei Wochen noch ein ganz normales Leben, als etwas Schreckliches passierte. Okay, schrecklich kann man es zwar nicht nennen, aber wenn man einen Wissenschaftler als Stiefvater hat, dann können ab und zu ein paar Experimente fehlschlagen. So, wie auch an jenem Tag, vor exakt zwei Wochen. Mein Stiefvater bat mich, ihm bei einem „kurzen“ Experiment zu helfen. Denn er versuchte seit längerem, Silber in Gold zu verwandeln. Jedenfalls hatte er sich deshalb eine Münze von meiner Mutter „geliehen“, wie er sagte. Doch, wie ich später feststellte, hatte er sie nicht mal gefragt. Hätte er sie gefragt, hätten wir vielleicht das ganze Schlamassel verhindern können.
Meine Mutter heißt Anna. Sie ist 39 Jahre alt. Meistens hat sie schulterlanges, braun-gefärbtes Haar. Studiert hat sie Archäologie und ihr Spezialgebiet ist die Römische Antike. Deshalb hat sich unser gemieteter Keller während der Jahre langsam in ein kleines Museum verwandelt. Durch ihren Beruf als Archäologin ist sie oft in ganz Europa unterwegs.
Okay, zurück zur Geschichte. Jedenfalls gab mir mein Stiefvater eine Zange, mit der ich die Münze halten sollte. Später stellten wir fest, dass die Zange aus Eisen war und eine siebenschichtige Kupferlegierung hatte. Ich bin mir sicher, dass ich mich in zwanzig Jahren auch noch fragen werde, warum man Eisenzangen herstellt und sie dann auch noch mit einer siebenschichtigen Kupferlegierung umhüllt. Mal ehrlich, einen besseren Gegenstand, der Strom leitet, gibt es, glaube ich, gar nicht.
Danach ging mein Stiefvater zu einer seiner vielen seltsamen Maschinen. Vor langer Zeit hatte er mir erklärt, wie seine Geräte funktionierten. Aber das war schon zu lange her. Als er bei der Apparatur die Stromkabel angeschlossen hatte, gab er mir noch eine Schutzbrille zum Aufsetzen. Danach ging er zurück und drückte einen Knopf. Plötzlich geschah es, ich wurde mit unvorstellbarer Kraft in die Münze gezogen. Ihr werdet euch sicher fragen, wie es sich anfühlt, in eine Münze gezogen zu werden. Glaubt mir, ihr wollt es gar nicht spüren. Ich versuchte mich mit meinen Händen an einer Erfindung festzuhalten, aber meine Hände glitten langsam davon. Ich schrie um Hilfe. Aber es war zu spät. Mit einem Ruck saugte mich die Münze in sich hinein. Das Letzte, was ich noch wahrnehmen konnte, war das geschockte Gesicht meines Stiefvaters.
Eine Nacht und schon ist man Sklave
Wo? Wo war ich? Alles war dunkel, nur eine Öllampe gab Licht. Langsam nahmen meine Augen etwas in der Finsternis wahr. Ich konnte ein Bett, einen Kasten, ein Fenster und eine Tür erkennen. Ich wusste nicht, wo ich war und erst recht nicht, wie ich hierhergekommen war. Plötzlich sah ich, dass im Bett neben mir eine Person schlief. Jetzt hörte ich auch das Schnarchen, welches ich vorhin für das Geräusch eines rauschenden Baches gehalten hatte.
Vorsichtig schlich ich mich nach draußen, um nicht von dem Bewohner des Hauses bemerkt zu werden. Nun erkannte ich auch ein paar andere Häuser. Alle waren aus weißem Stein gebaut, hatten aber nur Holztüren. Das waren bestimmt keine Museen in New York, denn für Museen waren die Häuser viel zu klein, aber auch die Türen wären für die Sicherheit nicht ideal gewesen. Plötzlich hörte ich eine Stimme: »Komm! Schneller oder willst du, dass uns die Patrouille erwischt?«
»Wer, wer bist du?«, fragte ich mit zitternder Stimme.
»Das tut nichts zur Sache. Nun komm endlich oder willst du, dass sie uns entdecken und ins Gefängnis bringen?«, sagte die Stimme.
»Die Patrouille? Warum soll ich ins Gefängnis kommen?«, fragte ich erstaunt und verwirrt zugleich. Seit wann gibt es Patrouillen in New York? Doch besser ich folgte dem Mann, dachte ich. Ich glaubte zumindest, einen Mann zu erkennen, denn im Dunkeln der Nacht konnte ich das schwer erkennen. Eine tiefe Stimme hatte er jedenfalls. Schnell beeilte ich mich, um zu ihm hinüber zu kommen.
»Da bist du ja endlich«, meinte der Mann. Er hatte große, glänzende, blaue Augen, ein schiefes Lächeln und kurze braune Haare, was ich durch genaueres Hinsehen erhaschen konnte. Nun erkannte ich auch seine seltsamen Klamotten. Meine Mum hatte mir einmal solche gezeigt. Es war eine Tunika. Normalerweise trugen nur Römer eine Tunika. Möglicherweise wurde gerade eine Kostümparty, die auf römische-Kleidung ausgelegt war, in dieser Stadt gefeiert. Jedenfalls roch der Mann sehr stark nach Alkohol!
»Wohin gehen wir?«, fragte ich den Mann.
Anstatt mir eine Antwort zu geben, marschierte er weiter.
Nach einem kurzen Fußmarsch erreichten wir eine kleine Brücke, die sich im Mondschein im Wasser des Flusses spiegelte. Dort teilte mir der Mann mit einer kurzen Handbewegung mit, dass ich hier auf ihn warten sollte.
Danach sah ich ihn schon davon taumeln. Kopfschüttelnd wusste ich sofort, dass es bestimmt sehr lange dauern würde, bis er wieder zu mir zurückkommen würde, falls er überhaupt zurückkäme. Obwohl ich schon sehr müde war, konnte ich dennoch nicht schlafen. Zu viele Gedanken jagten mir durch den Kopf. Was wohl mein Stiefvater gerade machte? Hatte er schon meine Mutter alarmiert? Wahrscheinlich nicht, er würde zuerst alles versuchen, um mich zu finden und es Mum verschweigen, damit sie keinen Herzinfarkt erleiden würde.
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