Alina Frey
Null Bock auf Christmas
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Inhaltsverzeichnis
Titel Alina Frey Null Bock auf Christmas Dieses ebook wurde erstellt bei
Null Bock auf Christmas
Starke Helfer
Rückblick
Rolle rückwärts
Adventszeit
Vertrauen will gelernt sein
Frohe Weihnachten
Ein Jahr geht zu Ende
Impressum neobooks
Geschafft! Susann stellte mit einem Schwung den letzten Umzug - Karton auf den Boden. Scheibenkleister…ihr Kreuz tat weh und sie hatte für heute die Schnauze gestrichen voll. Sorry! Die zwei Männer von der Umzugsfirma hatten sich bereits verabschiedet und Susann war endlich alleine. Sie sah sich um…Kartons, Kartons, Kartons - soweit das Auge reichte. Rücklings warf sie sich auf ihr noch unbezogenes Bett - aber das war ihr total egal… Hauptsache, sie konnte endlich ihren Rücken schonen. Sie dachte an die Zeit zurück, in der sie mit „links“ Kartons und Möbel schleppte. Ja, die Zeiten sind vorbei. Mit 69 Jahren plagten sie so einige Zipperlein und sie musste
manchmal die Notbremse ziehen. So hundert Prozent wollte sie das aber noch nicht einsehen. Ein Kaffee wäre jetzt gut und sie verließ das breite Bett! Der Kaffee war in einem Karton, den sie mit einem roten Kreuz versehen hatte. Hier drin waren die wichtigsten Utensilien verstaut: Kaffee, Wasserkocher und Tassen…alles vorhanden. Susann setzte sich aufs Sofa und nuckelte genüsslich an ihrem Kaffee. Heute war der 1. November und bald war Weihnachten. Mit Schrecken und großem Unwohlsein dachte sie daran. Diese Tage hatte sie schon vor Jahren aus dem Kalender gestrichen! Sie würde wie jedes Jahr ihre Mitmenschen belügen und sich in ihr Schneckenhaus zurückziehen. Roby ihr Sohn lebt in Spanien und legte so wie sie auch keinen Wert auf diese Feiertage. Und ihre zwei Enkelsöhne hatten es akzeptiert und liebten sie auch so - gut zu wissen! Susann ging in das kleine Bad und sah nach dem Gasboiler. Ihr war kalt und sie hatte nicht die geringste Ahnung von diesem Monstrum. Sie sah in den Spiegel, übersah großzügig einige grauen Haare und band sich das Haar zu einem Zopf, krempelte die Jeansbeine etwas hoch und ging hinaus auf den Flur. Sie hatte keine Ahnung wer ihr Nachbar war, würde es aber gleich erfahren. Die Treppe war steil und kurvig und Susann hielt sich links am Geländer und rechts an
der Wand fest. Auf ihr Klingeln öffnete ein älterer und beeindruckend großer Mann und lächelte sie an: „Sie sind bestimmt meine neue Nachbarin, oder?“ Susann nickte und stellte sich vor: „Ja, ich bin Susann und mir ist kalt!“ Der nette Mann lachte: „Ja was machen wir denn da…?“ Susann druckste: „Es würde mir schon genügen wenn Sie mir sagen, wie der dämliche Boiler funktioniert!“ Er kam raus und sagte: „Ich bin übrigens Ben, und jetzt komme ich mit nach unten!“ Susann drehte sich auf dem Absatz herum und fluchte: „Ganz schön gefährlich diese Treppe!“ In ihrem Bad stellte Ben fest, dass alles richtig eingestellt war. „Wie haben Sie den Regler im Wohnzimmer eingestellt?“ wollte er wissen. „Regler im Wohnzimmer? Keine Ahnung…ist mir noch nicht über den Weg gelaufen.“ Ben lachte: „Den brauchen Sie aber!“ Im Wohnzimmer stand der Regler auf 0 – konnte also nicht warm sein und schnell wurde der Fehler behoben. Susann bot Ben Platz an und wollte wissen: „Wer wohnt sonst noch im Haus?“ „Keiner, wir zwei Oldies sind alleine.“ „Cool…kein Nachbarschaftsstreit! Gefällt mir – hatte ich lange nicht mehr!“ Die beiden Oldies sprachen über dies und das und stellten fest, beides „Kölsche“ zu sein, sogar aus demselben Vorort und Katzenliebhaber. Na, wenn das mal nicht verbindet und schnell war man beim „du“. „Was machst du mit den Möbeln? Du kannst doch nicht alleine alles aufbauen, an die Wand hängen usw.“ Susann drehte an ihrem Zopf: „Null Ahnung! Muss ich warten, bis mein Sohn mal aus Spanien kommt - meine „Muckis“ wollen nicht mehr“, lachte sie und zeigte demonstrativ auf ihre Oberarme. Ben winkt ab: „Blödsinn, das machen wir schon. Mein Enkel wohnt nebenan und hilft gerne!“ Da in Susanns Geldbörse zurzeit finsterste Ebbe war, winkte sie ab: „Das geht doch nicht…kann ich nicht annehmen!“ Ben beteuerte, dass das zur Nachbarschaftshilfe gehöre und basta! Susann war so etwas nicht gewöhnt und wirkte sehr verlegen. „Du hast wohl keine guten Erfahrungen gemacht, oder?“ Susann nickte. „Ruhe dich etwas aus, ich komme morgen mit meinem Enkel vorbei und dann sehen wir mal, was gemacht werden muss!“ Ben lächelte und ging hinaus. Susann war geplättet, so etwas hatte sie schon Ewigkeiten nicht mehr erlebt. In der heutigen Zeit dachten die Meisten nur an sich und Nachbarschaft kannte man so gut wie gar nicht mehr. In der letzten Wohnung hatte sie nur Probleme. Wie alt mochte Ben sein? Bestimmt schon 80 Jahre alt. Sie konnte sehen, dass seine Hände zitterten. Er war sicher krank, hatte aber eine total positive Ausstrahlung - das gefiel ihr. Sie spürte, dass
sie in diesem Haus ihren Frieden finden könnte. Nach dem anstrengenden Tag ging Susann schon sehr früh zu Bett in der Hoffnung, nicht von Kartons zu träumen, sondern schöne Träume zu haben. Liebevoll knuddelte sie ein kleines weißes Kissen (Lieblingskissen ihres verstorbenen Katers), nahm es in den Arm und schlief erschöpft ein.
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