Andreas Klaene - Till Türmer und die Angst vor dem Tod

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Till Türmer und die Angst vor dem Tod: краткое содержание, описание и аннотация

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Wenn er mehr über sie gewusst hätte, hätte Till die Finger von ihr gelassen. Aber er sieht zunächst nur die ausgesprochen attraktiven Seiten dieser Sarah Sternfeld. Aus seiner Beziehung zu ihr wird mehr als eine erotische Romanze in den Weiten ostfriesischer Küstenlandschaft. Als Till begreift, dass Sarah ihr Geld mit dem Tod verdient, gerät er in eine beklemmende Gefühlslage. Mit grotesk-komischen Momenten und respektvollem Humor bricht das Buch Berührungsängste vor dem Tod. Nicht zuletzt die ergreifenden und würdevollen Szenen aus Sarahs Arbeitsalltag sind ein liebevolles Lehrstück über das Leben.

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Zu seinem ersten Brief ganz spezieller Art hatte er sich von einem Freund hinreißen lassen. Dessen Ehe war kontinuierlich einem Abgrund entgegengerutscht.

»Wir können überhaupt nicht mehr miteinander reden«, hatte Hannes manchmal zu Till gesagt, bevor seine Frau mit beiden Kindern ausgezogen war. Der Mann sah keine Möglichkeit mehr, mit ihr ins Gespräch zu kommen. Mehrfach hatte er versucht, ihr seine Gedanken zu schreiben, doch in seiner Verzweiflung brachte er nichts als unglaubwürdige Entschuldigungen und schwer zu schluckende Vorwürfe zu Papier. Hannes schickte keinen seiner Briefe ab, aber den letzten Versuch legte er Till auf den Tisch. Der sagte: »Darf ich dir mal ein paar Fragen stellen?«

Hannes war offen für alles. Aus ein paar Fragen wurde ein ganzer Fragenkatalog. Auf diese Weise brachte Till seinen Freund auf Gedanken, die er sich zuvor kaum oder gar nicht gemacht hatte. Es ging um Träume und Ziele, die Hannes lange vor seiner Ehe hatte, um das, was er an Ines einst geliebt und das, was sie an ihm besonders verehrt hatte, als die Zukunft noch vor ihnen lag. Till wollte auch wissen, wie Ines großgeworden war, welche Erfolge es in ihrer Geschichte gegeben hatte, und in welche Fallgruben sie geraten war. Hannes hingegen wollte Tills Rat, doch den bekam er nicht. Der stellte nur Fragen. Bis spät in die Nacht.

Hannes hatte kein Problem damit, offen zu antworten, so sehr ihm die Fragen auch unter die Haut gingen. Was ihn aufwühlte, waren seine eigenen Antworten. Er war zwar keiner, der nah am Wasser gebaut hatte, aber an diesem Abend blickte er mit Tränen in den Augen auf Ines und auf sich selbst. Am Ende hatte Till viel über seinen Freund und auch über Ines erfahren, und auch so manches, was nie zuvor irgendwo ausgesprochen worden war. Hannes hatte das Gefühl, mit all dem, was er sich nun selbst klar vor Augen gerückt hatte, noch einmal ganz neu mit seiner Frau durchstarten zu können. Er glaubte, genau zu wissen, was künftig anders gemacht werden musste, aber er hatte keine Ahnung, wie er Ines dazu bewegen sollte, ihn anzuhören. Auch jetzt würde er es nicht schaffen, all seine Gedanken auf gute Weise zu Papier zu bringen.

»Sag mal, Till, würdest du das für mich machen?«, fragte er wie einer, der darum bat, für ihn eine Karre Futter ins Löwengehege zu schieben.

Im ersten Moment hielt Till das Vorhaben seines Freundes für absurd. Er malte sich aus, wie es ihm vorkommen würde, wenn er am Ende eines langen Briefes »Dein Hannes« schreiben würde. Seine Skrupel wurden aber innerhalb von 24 Stunden von der Hoffnung auf einen Erfolg besiegt. So kam es, dass er seinen ersten Brief in geheimer Mission schrieb und erreichte, dass Ines mit ihren Kindern wieder nach Hause kam. Was darüber hinaus geschah, hätte er selbst nicht für möglich gehalten.

Till sprach Hannes nie wieder auf ihre gemeinsame Aktion an, und auch Hannes verlor lange Zeit kein Wort darüber. Erst etwa zwei Jahre später, bei einem zufälligen Treffen im Hafen von Greetsiel, hatte Hannes etwas zu berichten. Es war in einem Moment, als Ines mit den Kindern zu einer Eisdiele schlenderte.

Hannes nahm seinen Freund zur Seite. Sie lehnten sich an die Hafenmauer und blickten auf die vielen bunten Fischkutter, die vor ihnen im Wasser dümpelten, und Till spürte deutlich, wie ihm diesmal etwas unter die Haut ging. Und zwar als Hannes sagte: »Du glaubst gar nicht, wie oft ich mir deinen Brief hervorhole, die Kopie davon, und ihn lese.«

»Du meinst deinen Brief«, sagte Till, ohne seinen Blick von den Kuttern zu lassen.

»Lass man! – Ich lese ihn. Der bringt mich immer wieder in Spur. Und ich will dir sagen, dass es bei uns so gut läuft wie nie zuvor.«

Die Gespräche zwischen Till und seinen geheimnisvollen Brief­kunden fanden so gut wie ausnahmslos per Telefon statt. Er ließ nicht irgendwelche Leute, die ihn im Internet oder auf kaum nachvollziehbaren Wegen aufgestöbert hatten, in sein Allerheiligstes. So hätte er seine Wohnung mit den hohen Decken und dem alten Parkett nie bezeichnet, aber so empfand er sie, sobald jemand dort aufkreuzte, der dort nicht hingehörte. Sie lag im Herzen Aurichs, da, wo vor Jahrhunderten die Cirksenas herrschten. Sie waren die Fürsten, die man in diesem Küstenlandstrich Häuptlinge nannte. Ihr Geist und herber Charme schienen in dieser Stadt nie gestorben zu sein. In Aurichs alten Gemäuern lebten sie, und im zehneckigen Mauso­leum auf dem städtischen Friedhof wohnte, was von der Herrscherfamilie greifbar übriggeblieben war. Dort lagen unterm Gewölbe in prachtvollen Särgen ihre Gebeine.

Till fühlte sich mit der ostfriesischen Geschichte zwar verbunden wie das Deichschaf mit der Herde, dennoch blieb er dem Ort der letzten Ruhe fern. Auf Friedhöfen herrschte eine Stille, in der die Predigten der Grabsteine nicht zu überhören waren. Zu Hunderten erzählten sie ihm von seiner eigenen Endlichkeit. Was er brauchte, war die Ablenkung vom Tod. Bei seinen Briefkunden fand er sie. Indem er ihnen zuhörte, sich in sie und ihre Katastrophen hineindachte, bekam er den spürbaren Beleg für seine eigene Funktionstüchtigkeit. Er lebte, konnte helfen, wo scheinbar nichts mehr zu machen war, und erntete dafür so lauten Dank, dass er fürs Ticken der eigenen Uhr kein Ohr mehr hatte.

Seine vielen und langen Telefonate dienten nicht nur dem Schutz seines privaten Bereiches. Bei einer direkten Begegnung fiel es den meisten Kunden schwer, in Offenheit alle relevanten Intimitäten auszubreiten. Der Blickkontakt und das Gefühl, von Till unter die Lupe genommen zu werden, hemmte. Am Telefon taten sich die meisten leichter. Dort bekam er zwar nichts von ihrer Mimik und Gestik mit, aber das war kein Beinbruch. Er hatte es gelernt, aufmerksam zuzuhören. So aufmerksam, dass es ihm häufig gelang, Wesentliches zwischen den gesprochenen Zeilen zu entdecken. Wenn seine Gesprächspartner das merkten, fühlten sie sich nicht entlarvt. Im Gegenteil, es tat ihnen gut. Denn ihnen wurde klar, dass ihr Fragesteller ihnen so interessiert und hellwach zuhörte, wie sie es kaum woanders erlebt hatten.

In einem weiteren Telefonat mit Marco Grossanter bekam Till zwar einiges von diesem Mann zu hören, allerdings wenig von brauchbarer Substanz. Egal, ob er ihn nach seinem Werdegang fragte oder ob er lediglich wissen wollte, wann er geheiratet hatte, Grossanter wich aus. Dies allerdings äußerst professionell, indem er wortreiche Selbst­darstellungen inszenierte. Irgendjemand musste ihm etwas von der Kraft seiner sonoren Stimme erzählt haben. Jedenfalls modulierte er an ihr ebenso viel herum, wie er an seiner akzentuierten Aussprache nach langsam gewählten Worten feilte.

Sein Auftreten machte Till immer misstrauischer, denn so hatte sich noch niemand verhalten, der ihn um einen Brief gebeten hatte. Eines hatten nämlich all diese Auftraggeber gemeinsam: Ihrem ersten Anruf war immer eine lange Überlegung und auch eine gehörige Überwindung vorausgegangen. Und sobald sie Till am Telefon hatten, waren sie darauf aus, ihn erst einmal anzuhören. Sie wollten erspüren, mit wem sie es zu tun hatten, bevor sie den Mut aufbrachten, ihm von sich mitzuteilen, was sie noch keinem gesagt hatten.

Als Grossanter Till dann fragte, welche Zielgruppen er eigentlich habe und ob seine Briefeschreiberei sich überhaupt lohne, unterbrach er ihn: »Herr Grossanter, was wollen Sie eigentlich von mir? Falls Sie mit dem Gedanken spielen, mir eine Unternehmensberatung anzu­dienen, muss ich Sie enttäuschen.«

»Wo denken Sie hin? Das ist nur meine alte Consultant-Krankheit. Ständig dreht sich alles um Effizienz und Wachstum.«

Gleich darauf legte er eine Prise Reumütigkeit in seine Stimme und sagte: »Aber Sie haben schon recht, wird Zeit, dass ich lerne, im Privaten mal den Hebel umzulegen. – Womit wir übrigens schon bei meiner Frau wären, lieber Herr Türmer. Wenn ich mal offen und ganz ehrlich bin, muss ich gestehen, dass ich sie im ständigen Business-Fieber wohl zu lange vernachlässigt habe. Und nun ist sie auf einen ziemlich zweifelhaften Typ hereingefallen und meint, mich mit ihm an der Seite strafen zu können.«

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