Die Chefs seiner „Selbstlosen Ehrenhaften Dienstleistungsgesellschaft“ stammelten zunehmend wirres Zeug, die Lederschulter des Sorgentrösters hatte sich aus dem Staube gemacht. Adam saß gebrochen zu Hause bei seiner Frau. Das Essen schmeckte ihm nicht, er nahm zehn Kilo ab. Wo sollte er nun plötzlich seine Wischlappen trocknen – niemand interessierte sich mehr, welche Farbe sie hatten. In all den Jahren hatte er sich so viel Mühe gegeben. Adam rannte irre durch die Straßen, er konnte nicht fassen, was da passierte. In seinem Betrieb gingen fremde Leute ein und aus.
Er wurde mehrfach gefragt, ob sein Stuhlgang noch klappte, ob seine Frau immer noch ihre riesigen Möpse rumschleppte und neue Büstenhalter hatte. Traurig antwortete er auf jede Frage. Bis einer dieser Schlipsträger ihn fragte: „Adam, was willst du noch hier? Du kannst zu uns ins Ministerium der Pfeifendreher nach Bonn kommen. Hier fragt dich keiner mehr, du bekommst ein neues Tretauto, so eine Art Selbstfahrer mit Holzgriff, und lässt deine Wischlappen einfach zurück.“ Seine Augen bekamen sofort den gläubigen Glanz zurück – er vergaß alles, seine Kumpel von der Selbstlosen, die willigen und reifen Mädchen der schönen Stunden, seine Monika und Regina und die bunten Schleifen, die den Bauchbinden fehlten. Nur seine Frau musste er gezwungenermaßen mitnehmen. Sie hatte sich inzwischen bei einem Bischof eingekratzt. Sie und Adam als eingefleischte Atheisten verabscheuten den Mann, aber „Geld stinkt nicht“. So blieb sie am heimischen Herd.
Adam ging mit nach Bonn und machte es sich bequem. Die gleichen Tugenden, die Erich an ihm geschätzt hatte, waren bei Helmut hochwillkommen, an dessen fetter Schulter er sich gehörig, laut schluchzend, ausweinen konnte. Seine Frau und sich selbst beglückte er dann bald mit einem schönen im Grünen gelegenen Häuschen, hoffend, dass ihm der Lederjunge nicht mehr begegnete.
Nebenbei erfuhr er, dass Reginas Mann zum Einstampfen seiner Pufferbude herangeholt worden war, sich danach in die Warteschlange vor dem Arbeitsamt eingereiht hatte und von vergangenen Betriebsdirektorenzeiten träumte. Oft denkt Adam zwischen zwei Beamtenflüchen wehmütig an das schöne, gut gefederte Auto von Regina.
Конец ознакомительного фрагмента.
Текст предоставлен ООО «ЛитРес».
Прочитайте эту книгу целиком, купив полную легальную версию на ЛитРес.
Безопасно оплатить книгу можно банковской картой Visa, MasterCard, Maestro, со счета мобильного телефона, с платежного терминала, в салоне МТС или Связной, через PayPal, WebMoney, Яндекс.Деньги, QIWI Кошелек, бонусными картами или другим удобным Вам способом.