Sylvia M. Dölger - Zum Teufel mit Barbie!

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Er ist tot! Ich habe ihn erschlagen. Dabei hatte ich doch bis gestern mein Leben einigermaßen im Griff…
Sue ist ein selbstbewusstes junges Mädchen, das perfekt zwischen Cyberwelt und Real Life jongliert, bis sie einen fatalen Fehler begeht …
Mit einem Last-Minute-Ticket flüchtet sie, ausgerechnet ins verhasste Thailand, wo die Frau lebt, die Sue als Baby weggegeben hat. Dort trifft sie auf eine fremde Kultur und auf Menschen, die ihr Leben verändern …
Ein Jugendroman über Freundschaft, Gewalt und die Suche nach der eigenen Identität.
Kitty411 schrieb am 11.5.13
Meine Meinung: Ich finde dieses Buch sehr gut, weil es nicht nur der Unterhaltung dient, sondern sich gleichzeitig auch mit Themen beschäftigt, die in der heutigen Zeit eine große Bedeutung für die Jugend haben, wie zum Beispiel das übermäßige Posten in sozialen Netzwerken oder ähnliches. Außerdem zeigt es jüngeren Lesern auch einen Weg auf, falls doch mal etwas passieren sollte. Definitiv ein Buch, das man nach dem Lesen nicht einfach ins Regal legt und vergisst, dafür ist es zu lebensnah. Trotzdem ist es nicht ein bisschen langweilig, die Autorin hat es hervorragend geschafft, Unterhaltung und den Ernst des Lebens miteinander zu verbinden.
Der Schreibstil ist flüssig und man kann sich sehr gut in die Story hineinversetzen, dadurch macht das Lesen großen Spaß und ich wollte das Buch zwischendurch gar nicht an die Seite legen.
Ein großartiges Buch, das ich ab einem Alter von ca. 13 Jahren empfehlen würde. Meine Töchter werden es auf jeden Fall zu lesen bekommen."

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Sylvia M. Dölger

Zum Teufel mit Barbie!

XXL- Leseprobe

Dieses ebook wurde erstellt bei

Inhaltsverzeichnis Titel Sylvia M Dölger Zum Teufel mit Barbie XXL - фото 1

Inhaltsverzeichnis

Titel Sylvia M. Dölger Zum Teufel mit Barbie! XXL- Leseprobe Dieses ebook wurde erstellt bei

Prolog Prolog Für meine Freundin Lisa Du hast Sonne in mein Leben gebracht. Liebe Mom, lieber Pa, wenn ihr das hier lest, bin ich weit weg. Keine Ahnung wo. Ich will euch nicht wehtun, aber ich muss weg. Ich habe keine andere Wahl!!! Ihr wart immer für mich da. Hab euch lieb! Sue

1 »Hey, Süße«

2 »Wen interessiert das denn?«

3 »Thaischlampe!«

4 »Willst noch ‘nen Schluck?«

5 »Fünf Euro die Stunde«

6 »Ich glaube dir kein Wort!«

7 »Kommst du?«

8 »Fühl dich wie zuhause!«

Impressum neobooks

Prolog

Für meine Freundin Lisa

Du hast Sonne in mein Leben gebracht.

Liebe Mom, lieber Pa,

wenn ihr das hier lest, bin ich weit weg. Keine Ahnung wo. Ich will euch nicht wehtun, aber ich muss weg. Ich habe keine andere Wahl!!!

Ihr wart immer für mich da. Hab euch lieb!

Sue

1 »Hey, Süße«

Das Klopfen gehörte nicht zum Song. Die Stimme auch nicht. »Sue, ich muss mit dir reden!«

»Was ist denn?« Aus den Boxen dröhnte Pinks ›Funhouse‹. Sue lag auf dem Bett, löffelte Zimtjoghurt und wippte mit den Füßen zum Takt. Neben ihr funkelte der neue Laptop. Tolles Design, schwarz mit ein paar schrillen Mangastickern.

»Was ist denn, Mom?« Sie stellte die Musik leiser.

» Ich muss mit dir reden! « Die Worte drangen laut und unnachgiebig durch die geschlossene Tür.

»Okay, in zehn Minuten!« Sue drehte den Ton wieder auf und öffnete ›twitter‹. Sie fand eine Menge neuer Follower vor. Noch ein kurzer Eintrag, damit es sich auch für diese lohnte, ihr zu folgen.

manga_girl: Zimtjoghurt ist geil!

Damit wusste die Welt nun Bescheid. Kurz überflog sie die Tweets anderer, sah aber nichts Interessantes.

Auf beide Ellenbogen abgestützt, warf sie einen Blick auf das neue Terrarium neben ihrem Schreibtisch. Bella saß auf der Baumrinde und schimmerte schon etwas bläulich. Die junge Vogelspinne würde eine blaue Schönheit werden. Wegen ihr hatte es ziemlich Stress gegeben. Dabei war Bella wirklich nicht gefährlich. Noch suchte Sue nach anderen Spinnenfans, um Erfahrungen mit ihnen über diese besondere Art mit dem komplizierten lateinischen Namen ›Poecilotheria metallica‹ auszutauschen. Sollte sie kurz nach einem passenden Forum googeln? Schon huschten ihre Hände über die Tastatur, riefen abwechselnd verschiedene Seiten auf.

Es klopfte energischer.

»Die zehn Minuten sind noch nicht um.« Sue stand trotzdem auf und öffnete die Tür. »Was gibt‘s denn, Mom?« Sie ließ sich zurück aufs Bett fallen. Ihre Mutter betrat das Zimmer und setzte sich dazu. Der Laptop blieb geöffnet. So konnte sie sehen, wenn sich jemand über ICQ meldete oder ihr Nachrichten schrieb. Sue wartete auf Vanessa. Sie wollten etwas gemeinsam unternehmen. Endlich! Der vertraute Ton piepte, Vanis war on. »Kommst du nachher mit ins Kino?«, erschien auf dem Bildschirm.

»Na, ich sehe dich ja kaum noch. Wie war denn dein Tag, Liebes?« Die Mutter wollte ihr eine der störrischen Fransen aus dem Gesicht streichen, doch Sue zuckte zurück.

»Mom, ich bin kein kleines Mädchen mehr.« Sie schüttelte ihre kurzen Haare, die immer mal wieder in anderen Farben leuchteten. Zurzeit stand sie auf rote Strähnchen im Pony. Die ließen ihren dunklen Teint strahlen.

»Na, das weiß ich doch. Gibt es etwas Neues?« Ihre Mutter lächelte, wodurch die Falten um ihre braunen Augen sichtbar wurden.

»Nö.«

»Und die Schule?«

»Ganz okay. Was willst du eigentlich?«

»Na, in wenigen Wochen ist doch dein achtzehnter Geburtstag.«

»Ja?«

Ihre Mutter lächelte wie ein kleines Mädchen, irgendwie geheimnisvoll und verschmitzt zugleich.

»Du magst immer noch keine Überraschungen, stimmt‘s?« Sie zog eine Augenbraue hoch.

»Das weißt du doch genau.« Sues Blick wurde noch eindringlicher. »Was hast du vor?« Sie betonte jedes Wort einzeln.

»Dein Vater und ich dachten«, ihre Mutter zögerte, zupfte irgendetwas von der Jeans und sah Sue an, »wir wollen dir eine Reise nach Thailand schenken!« Jetzt strahlte sie, als hätte sie einen Preis gewonnen.

»Danke, nein. Gebt mir lieber das Geld für den Führerschein.« Sue wendete sich ab, als ihre Mutter weitersprach.

»Du bist alt genug, um endlich deine Wurzeln kennen zu lernen.«

»Wie oft wollt ihr das eigentlich noch versuchen? Ihr seid meine Eltern, hier ist mein Leben, und das ist mehr als genug!« Sie war lauter geworden als beabsichtigt. Aber das Thema nervte. Lieber antwortete sie Vanessa.

»Du musst ja auch nicht nach Ariya suchen.«

»Nenn sie nicht so. Wir kennen die Frau doch gar nicht!«

»Aber Ariya ist doch ihr Name. Ein hübscher übrigens. Bitte beruhige dich. Die Idee, dass du deine leibliche Mutter triffst, habe ich längst aufgegeben. Allerdings könntest du das Land deiner Herkunft anschauen. Es ist wunderschön. Allein diese Strände.«

Ihre Mutter schaute verträumt in die Ferne. Sue ahnte, dass sie gleich wieder die alten Geschichten von der Adoption erzählen würde. Als hätte sie das nicht schon tausend Mal gehört. Sowieso schien jeder sie ständig daran erinnern zu wollen. Sie musste an diesen einen Tag im Kindergarten denken. Die anderen hatten sie gehänselt und zum Weinen gebracht.

»Du warst nicht im Bauch von deiner Mama!«

Damals spürte sie schon ihre Andersartigkeit. Sie war nicht blond und hellhäutig wie ihre Freundin Vanessa. Auch anders als ihre Eltern. Die Erzieherin hatte sie getröstet, indem sie ihr zwei unterschiedliche Barbiepuppen zeigte: Eine mit rosiger Haut und eine, die fast aussah wie Sue. Sie strich ihr über den Kopf und erklärte: »Schau nur, dein Gesicht sieht genau so süß aus wie das von dieser Thai-Barbie. Es ist nicht das Wichtigste, wer dich auf die Welt gebracht hat. Deine Mama ist deine Mama. Verstehst du, Engelchen?«

Sue hatte verstanden. Sie sah vielleicht so aus wie diese Barbie, aber sie war keines dieser thailändischen Püppchen! Sie hatte mehr drauf, als hübsch auszusehen. Und Lächeln hasste sie abgrundtief. Immer diese Thailänder mit ihrem aufgesetzten Dauergrinsen.

»Liebes, interessiert dich das denn nicht?« Sue spürte wie die Stimme der Mutter in ihrer Brust vibrierte.

»Doch, klar. Ich habe ja die Bildbände.« Der Bildschirmschoner ging an und zeigte Fotos von ihr und Vanessa. Ihre Mutter stand auf.

»Überlege es dir noch mal. Wir würden gemeinsam reisen.«

»Mhm. Ich gehe heute noch mit Vanessa ins Kino.« Sue tippte eine Taste auf dem Computer, damit der Bildschirmschoner verschwand und ihre Mutter sie in Ruhe ließe.

Sofort war Sue wieder ›manga_girl‹ und loggte sich in ihrem Lieblingsnetzwerk ein. Dort fand sie Leute, die sie von ihrer alten Schule und von Partys kannte. Im Postfach warteten neue Freundschaftsanfragen. Die Namen kannte sie von einer anderen Community. Sie bestätigte alle, immerhin sollten die auch die aktuellen Bilder von ihr sehen können. Echt heiß sah sie darauf aus, mit ihrem neuen Glitzershirt und dem kurzen Jeansrock. Sue klickte sich durch ein paar Seiten, bis sie in einem Chatroom hängen blieb. Schnell überflog sie ein paar Zeilen. Das ICQ Fenster sprang auf: Lisa, aus Hamburg. Die kannte sie aus einem Italienurlaub.

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