Chris Dyke - Robert

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Roberts Eltern sind vermögend. Sie wollen das Robert und sein Bruder nichts vom Reichtum erfahren und lassen sie in armen Verhältnissen aufwachsen, wodurch sie ihren eigenen Weg gehen. Eines Tages fällt Robert ins Koma und erlebt sein Leben noch einmal neu. Dieses Mal lebt er seinen Traum und seine Schullaufbahn verläuft beinahe reibungslos. Er findet Freunde und erlebt einen wunderschönen Sommer. Der Traum zerplatzt mit der Zeit und fällt in sich zusammen, wodurch Robert aus dem Koma erwacht.

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Chris Dyke

Robert

Ein ganz normales Leben

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Inhaltsverzeichnis Titel Chris Dyke Robert Ein ganz normales Leben Dieses - фото 1

Inhaltsverzeichnis

Titel Chris Dyke Robert Ein ganz normales Leben Dieses ebook wurde erstellt bei

Kapitel 1 Kapitel 1

Kapitel 2 Chris Dyke Robert Ein ganz normales Leben Dieses ebook wurde erstellt bei

Kapitel 3 Chris Dyke Robert Ein ganz normales Leben Dieses ebook wurde erstellt bei

Kapitel 4 Chris Dyke Robert Ein ganz normales Leben Dieses ebook wurde erstellt bei

Kapitel 5 Chris Dyke Robert Ein ganz normales Leben Dieses ebook wurde erstellt bei

Ende Chris Dyke Robert Ein ganz normales Leben Dieses ebook wurde erstellt bei

Impressum neobooks Chris Dyke Robert Ein ganz normales Leben Dieses ebook wurde erstellt bei

Kapitel 1

Robert

„Guten Morgen, Frau Dehnendorf.“, röhrten wir alle im Chor. Wir besuchten heute den ersten Tag die Schule und hatten noch so etwas wie Respekt und Anstand. So wurde es uns zumindest vorgegaukelt, dass man es haben müsse. Immerhin waren wir jung und hatten auf das Wort der Erwachsenen zu hören. Jedoch gab es bei weitem Wichtigeres, als hier eine Revolution anzuzetteln, um unseren Respekt in Frage zu stellen. So viel Neues umflog uns in diesem Klassenzimmer, das nun ein Teil unseres Lebens sein sollte. Meine Eltern hatten mich hier her geschickt, weil sie es nicht besser wussten und sowieso keine andere Schule näher dran gewesen wäre. Ich gehörte noch zu dem Bezirk, der verantwortlich war. Hätte ich nur hundert Meter weiter runter die Straße gewohnt, wäre ich auf eine andere Schule gekommen und mein Leben hätte ganz anders ausgesehen. Doch im Leben kommt nun einmal alles nur so, wie es kommt. Es ist kein Schicksal und auch keine Bestimmung. Es ist einfach so. Nur dieses einfach einfach anzunehmen, fällt den meisten Menschen schwer und daher erfinden sie gerne irgendwelche Geschichten, die einem besagen, dass es irgendetwas über uns gibt. Das ist natürlich genauso Käse, wie das Käsebrot vom Oscar. Oscar ist mein bester Kumpel. Wir gingen bereits zusammen in den Kindergarten, wo wir auch schon immer brav waren. Groß aufgefallen sind wir nie. Eher unscheinbar bewegten wir uns durchs Leben. In der Grundschule sollte es ein wenig anders werden, doch das sind Geschichten, die uns hier nichts angehen. Es ist alleine meine Geschichte und die erzähle ich euch auch in einem knappen Atemzug. Nicht damit ihr euch noch zu sehr langweilt. Immerhin mag ich euch vielleicht genauso wenig, wie ihr mich mögen könntet. Lasst es uns am besten herausfinden. In einer eurer Schubladen stecke ich sowieso schon und vielleicht habe auch ich euch in eine meiner Schubladen gesteckt. Leider sind wir ja sehr schichtenorientiert. Unser Leben ist gar nicht so toll, wie wir es immer meinen. Der erste Schritt ist es, das wir in den Kindergarten gehen. Wenn wir dort die falschen Leute treffen, könnte es schon eine schwere Korrektur sein, noch einmal auf den rechten Pfad zu kommen. Der Kindergarten ist auch eine spannende Zeit. Allerdings erinnern wir uns nicht unbedingt an alle Einzelheiten. Irgendwann fängt der Apparat da oben zu laufen und ab da zeichnen wir für uns auf. Das sind Erinnerungen auf die wir bewusst zurückgreifen können. Der Rest muss ein wenig gesucht werden, was jedoch nichts Unmögliches darstellt und oftmals dazu dienen kann, dass man sich findet und seine Mitte, so dass man sich lieben und schätzen kann. Im Kindergarten ging dies auch noch problemlos. Keinerlei Schwierigkeiten konnten mich von meinem Glauben in das Gute der Menschheit erschüttern. Und da gab es die eine oder andere Sache, die mir damals schon missfallen hat. Das zählt hier jedoch alles nicht. Selbst wenn mir die Hölle unter den Füßen bereitet wurde und mein Leben niemals glatt lief, die Menschheit mit meinem ersten Atemzug das Leben aus mir heraus prügeln wollte, so muss es doch die Liebe der Menschen gewesen sein, die mich zum ersten Mal hielten und aufzogen. Wie sie es schafften von dieser Liebe in Hass umzuschalten, ist mir ein Rätsel. Wenn ich in alten Fotoalben herum krame, dann gab es einfach einen Bruch. Plötzlich lächelten die Personen nicht mehr, die mich groß ziehen sollten. Sie hatten eine Mine auf dem Gesicht, die erschütternd ist. Was da vorgefallen ist, werde ich wohl auch nie erfahren. Egal ist es mir nicht. Nur kann ich nicht beeinflussen, was eine Person mir erzählt. Und wenn meine Eltern nicht mit mir darüber reden wollen, was in ihrem Leben so schief lief, muss ich das akzeptieren. Immerhin habe ich mein eigenes Leben und muss dafür sorgen, dass ich es gut über die Bühne bringe und jeden Menschen, ob ich ihn mag oder nicht, in meinem Aufgabenbereich auch beschütze. So viele sorgen habe ich als sieben Jähriger bereits in mir. Wer weiß schon, woher ich mir diese Sorgen angeeignet habe. Wichtig ist doch nur, dass ich dafür sorge, dass die Welt mit mir ein Stück besser wird. Selbst wenn ich nicht immer der Engel bin, der erwünscht ist, so schaffe ich es doch, dass die Menschen mit mir ein wenig darüber nachdenken, was sie tun und Verantwortung für ihr Handeln nehmen. Jeder Mensch hat nämlich die Verantwortung für sein Leben. Diese Verantwortung geben sie gerne ab und berufen sich auf andere Menschen. Dadurch kommt es überhaupt in der Welt zu den ganzen Missetaten. Manchmal ist das ganz schön unfair. Im Kindergarten gab es auch so ein paar Situationen, wo ich mich fragte, ob mein Freund seinen Verstand nicht eingeschaltet hat und ich dann für ihn übernahm, weil er meinte, dass ihm auch nicht immer nette Sachen wiederfahren sind. Was ist das nur für eine Ausrede? Selbst wenn Gott etwas gegen mich hat, wie in dem Film „Adams Äpfel“ – was für ein witziges Wortspiel, was haben wir alle gelacht -, was kann ich dafür? Ich habe zu leben, ich habe zu gehorchen, zu funktionieren. Vor allem muss ich trotz der ganzen Kasteiung, die über mich geschüttet wird, trotzdem standhalten und ewig Verantwortung dafür übernehmen. Und manchmal wünschte ich, dass Erwachsene das offene Herz eines Kindes hätten, was sie oftmals meinen verloren zu haben, und doch noch in sich tragen. Verschollen unter einem Haufen von Schuld und Dreck und Missetaten und Misshandlungen und Bestrafung. Jeder Mensch, der seine Liebe und seine Reinheit aus Kindheitstagen verliert, der bestraft nur sich selber. Er versucht etwas zu sein, was er nicht sein muss. Doch was erzähle ich hier nur? Ich bin ja nur ein Kind. Ich sitze gerade in der Sporthalle und singe ein Lied. Das erste Schuljahr ist rum und wir begrüßen die neuen i-Männchen. Meine Kindheit ist sehr behütet. Egal was mir im Leben auch passiert. Ich bin niemals wirklich selbst betroffen. Alles ist schlecht. Jeder hat etwas gegen mich. Trotzdem fühlt es sich an, als wäre ein Schutzschild um mich, das mich vor direktem Angriff schützt. Ich habe gesehen, wie gemein die Menschen zueinander sind. Sie schlagen sich, sie kratzen und beißen sich. Bin ich überhaupt ein Mensch? Ich habe mich oft gefragt, wieso mir niemals wirklich das Elend passiert, dass die Menschen sich gegeneinander antun und ich habe mich oft gefragt, ob ich nicht etwas Besonderes bin. Mit der Zeit habe ich nur erkannt, dass es mein Glaube war, der mich vor allem beschützt hat, weil so behütet es nun auch nicht war. Wir sind wieder in der Sporthalle. Dieses Mal sind auch wieder meine Eltern da. Eigentlich ist es nur meine Mutter, die gekommen ist. Mein Vater ist niemals für uns da. Mein Bruder wird gerade eingeschult und ich bin wieder dabei die neuen i-Männchen zu begrüßen.

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