Hinter den Stegen ist ein Weiterwandern durchs Feuchtgelände auf eine Art Halbinsel im Sommer durchaus reizvoll, jetzt aber nicht zu empfehlen.
Wir nehmen gleich den Anstieg in Richtung des neuen Zeltplatzes am Feldrand. Die Camper haben nun ein Stück bis zum See zu laufen, dafür jedoch Annehmlichkeiten einer zeitgemäßen Anlage. Von hier aus ist es nicht mehr weit, die schnurgerade Betonstraße entlang bis Ützdorf.
Gegenüber der Jugendherberge, kurz vor dem Parkplatz führt eine Brücke über das Fließ zum Obersee. Gerne bleibe ich eine Weile darauf stehen und schaue in der abendlichen Stimmung zum Ausläufer des Liepnitzsees.
In zwei Monaten wird er größtenteils zugefroren und auch die Aussicht von der Brücke winterlich sein.
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Tour 2: Wanderung durch die Schöner Heide ( ca. 5 km; 2,5 Stunden)
Wir bleiben auch diesmal in der Nähe von Bernau; nun im Sommer, Ende Juli. Kurz hinter dem Ortsausgansschild Schönow in Richtung Schönwalde befindet sich rechts das Naturschutzgebiet Schönower Heide. Ein nicht zu übersehendes Eingangstor weist auf den Parkplatz dicht an der Straße.
Auf einem ehemals militärisch genutzten Gebiet konnte durch Renaturierung beispielhaft eine Heidelandschaft entstehen. Vielen geschützten Tier-und Pflanzenarten wird hier ein Überleben ermöglicht; insbesondere auch Insekten und Vögeln. Nach den vor einiger Zeit bekannt gewordenen schlimmen Untersuchungsergebnissen zum Insektensterben wissen wir, wie nötig dies ist.
Ein Kerngebiet wird von einem sehr grobmaschigen Wildzaun umgeben, der in keiner Weise störend wirkt und überall freien Blick in das geschützte Gebiet gewährt. Rot-und Muffelwild tragen durch ihren Verbiss dazu bei, dass die Landschaft offen bleibt. Selbstverständlich werden trotzdem behutsame menschliche Eingriffe nötig sein, die aber nicht stören. Im Gegenteil wurden hier und in den angrenzenden ehemaligen Berieselungsgebieten wahre Naturparadiese geschaffen, die zeigen dass ein Miteinander von Mensch und Natur möglich ist. Es sei später darauf zurückgekommen.
Es existieren zwei Rundwege. Der längere, der das gesamte Gebiet umfasst, soll heute im Uhrzeigersinn umrundet werden. Während wir uns orientieren, kann es sein dass ein wunderbares Geschöpf mit gewaltigem Geweih direkt hinter dem Zaun übersehen wird. Der Hirsch hat sich mit der rötlich-braunen Farbe seines Fells perfekt getarnt und beobachtet uns Zweibeiner seelenruhig.
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Wildpferde lassen sich zunächst nicht stören, sind dann jedoch scheinbar leicht genervt, fletschen ihr Gebiss oder drehen uns die Rückseite zu. Okay, vielleicht hatten sie damals auch einfach einen schlechten Tag. Ich habe sie selbst unter Beobachtung auch schon fröhlich im Sand badend erlebt.
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Während sich außerhalb des eingezäunten Gebiets Wald ausbreitet, bewegen sich im Inneren weitere tierische Landschaftspfleger.
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In Totholz findet eine Vielzahl von Insekten Unterschlupf und lässt sich am Wegesrand in liegengebliebenen Stämmen gut beobachten. Selbstverständlich mit allem gebotenen Respekt.
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Nachdem wir heute vergeblich nach Muffelwild Ausschau gehalten haben, erwartet uns im letzten Drittel der Runde ein Rastplatz mit Spielmöglichkeiten und Aussichtsturm. Der breite ebene Weg ist sehr familienfreundlich angelegt und führt danach direkt zum Parkplatz zurück.
Sind kleinere Kinder dabei, wird gefallen dass es zur Auswahl einen kürzeren Heidepfad und den langen Wildwanderweg gibt, auf dem wir unterwegs waren. Eine übersichtliche Beschilderung im Zugangsbereich lässt dabei schnelle Orientierung zu.
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Tour 3: Von Eichhorst zum Naturdenkmal Silkebuche (ca. 11 km; 4,5 h)
Heute richten wir unser Augenmerk auf die Gegend um den Werbellinsee.
Die Wanderung startet vom Parkplatz Ortsausgang Eichhorst (Richtung Groß Schönebeck) aus.
Nur einige Meter entlang der linken Straßenseite in Richtung Joachimsthal (Seerandstraße), dann können wir für ca. 2,5 km auf die Schwarze Bahn in den Wald einbiegen. Nach links zweigt eine alte Pflasterstraße für ca. 500 m ab, wonach wir uns wieder links halten und ungefähr weitere 2 km durch den Wald vor uns haben.
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Ein jeder nehme die beruhigende Atmosphäre an, atme tief durch und genieße die Natur und den sonnendurchfluteten Tag. Was wird es für ein Baum sein, der den Status eines Naturdenkmals erhalten hat und dem ein Rundweg gewidmet ist?
Der Wanderer muss aufpassen, um an seinem Ziel nicht vorbei zu laufen. Linkerhand führt ein unscheinbarer Seitenpfad zu einer Wildwiese. Genau in diesem Eckbereich schimmert durch den dichten Wald der massive Baum durch. Andächtig kann nun sein Stamm mit über 6 Meter Umfang und die riesige ausladende Krone bewundert werden. Es soll die größte Buche Brandenburgs sein.
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Die massiven unteren Äste der Krone erscheinen fast wie eigene Bäume. Die Blätter zaubern im Verein mit der Sonne ein stetig wechselndes Spiel aus Licht und Schatten auf die großflächige Rinde. Das dichte Laubdach spannt ein Zelt über den Umkreis.
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Staunend wird das Naturwunder von allen Seiten betrachtet. Der Weg zu der 250 bis 300 Jahre alten Buche hat sich wahrlich gelohnt.
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Der Sage nach hatte ein Förster den Geburtstag seiner Frau Silke vergessen und wollte sich an dem Baum das Leben nehmen. Ein Männlein riet ihm jedoch, den bereits beeindruckenden Baum seiner Frau zu schenken. Beide kehrten zu diesem zurück und wurden durch einem wohl gedeckten Geburtstagstisch überrascht.
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Die Strecke an der Buche vorbei führt direkt zu den Pinnowseen, die sich jedoch als schwer zugänglich erweisen. Also soll an unserem eigentlichen Ziel wieder 500 Meter zurückgegangen und nach rechts auf den Eichheider Weg abgebogen werden.
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