Zur Verstärkung der Wirkung ist ein entspanntes Ambiente hilfreich. Man sollte die Augen schließen und sich einen schönen Platz in der Natur vorstellen, angenehme beruhigende Musik hören und ganz bewusst länger aus- als einatmen. Da der Stressfaktor bei der Auslösung von Sodbrennen keine unerhebliche Rolle spielt, ist auf bewusste Entspannung unbedingt zu achten.
Mary Pfahl
Was ist eigentlich „Völlegefühl“?
Beim hastigen Essen werden übermäßig viel Luft und Gase verschluckt und sorgen dann im Darm für festsitzende Blähungen. Die Bauchdecke ist oft sehr schmerzhaft nach vorne gespannt. Der Betroffene fühlt sich dick und träge. Begleitend können Sodbrennen und Übelkeit auftreten. Richtig schlimm wird es, wenn es dann zu starken Schmerzen und/oder Krämpfen kommt.
Wenn das Völlegefühl nach einer sehr üppigen fettreichen Mahlzeit auftritt, kann man es durchaus noch als normal bezeichnen. Anders sieht es aus, wenn dieses Völlegefühl ständig oder sogar bei leerem Magen vorhanden ist. Das kann auch ein Zeichen für eine ernste Störung sein. In diesem Fall sollte man doch einen Arzt zu Rate ziehen. Dort sollte man dann vorwiegend folgende Fragen versuchen zu klären: Wann kommt es zum Völlegefühl und wie lange hält es an? Sind andere Beschwerden begleitend? Sind Nahrungsmittelunverträglichkeiten/Allergien oder Magen-Darm-Erkrankungen bekannt? Auch die Ernährungsgewohnheiten des Betroffenen müssen durchleuchtet werden. Die Antworten auf diese Fragen und andere Angaben können dann erste Hinweise auf die Ursachen des Völlegefühls liefern.
Welche Hausmittel helfen beim „normalen“ Völlegefühl
Wenn eine übermäßig große Essensportion oder die Zusammensetzung der Nahrung verantwortlich für das Völlegefühl im Bauch sein sollte, reichen meistens schon die bewährten Hausmittel, wie ein Pfefferminztee oder ein Tee mit Fenchel, Kümmel und/oder Anis. Bewährt haben sich bei Völlegefühl auch die Einnahme von pflanzlichen Bitterstoffen in Form von Produkten mit Enzian- oder Angelikawurzel. Eine auf den schmerzenden Bauch gelegte Wärmflasche oder das Drehen des liegenden Körpers in die Seitenlage wirkt oft Wunder.
Welche Körperseite hier die richtige ist, muss ausprobiert werden. Abhängig ist dies von der Ausrichtung der Darmschlingen. Das Entweichen der eingeschlossenen Gase soll so ermöglicht werden. Was immer hilft ist Bewegung. Bewegung fördert die Verdauung und hilft, das Völlegefühl schnell zu beseitigen.
Entspannungsmethoden, wie z.B. autogenes Training bieten sich an, wenn Stress und starke Anspannung hinter dem Völlegefühl stecken. Bedingt eine Allergie oder Nahrungsmittelunverträglichkeit die belastende Verdauungsstörung, hilft eigentlich nur, das betreffende Nahrungsmittel bzw. –Bestandteile zu vermeiden.
Mary Pfahl
Wer sich regelmäßig mit Blähungen oder einem Blähbauch herum ärgern muss, der weiß, wie unangenehm diese Beschwerden sind. Aber auch Blähungen und Blähbauch lassen sich mit verschiedenen Hausmitteln behandeln. Symptome dieser Erkrankungen sind abgehende Winde, Bauchschmerzen und aufstoßen.
Auf die richtige Ernährung achten
Blähungen können mit der richtigen Ernährung zwar nicht komplett ausgeschlossen, jedoch gelindert werden. Hierfür gilt es auf verschiedene Lebensmittel zu verzichten. So zeichnen Zwiebeln, Hülsenfrüchte, Fertigprodukte oder Brot dafür verantwortlich, dass die Entstehung von Blähungen begünstigt wird. Auch ballaststoffreiche Lebensmittel und welche, die raffinierten Zucker enthalten, können Blähungen verstärken. Der Übergang zur vollwertigen Ernährung sollte jedoch langsam erfolgen. Hier können unterstützend Kräuter und verschiedene Gewürze zugeführt werden. Kamille, Melisse, Pfefferminze, Anis, Kümmel, Fenchel, Koriander und Kardamom können nicht nur vielfältig in der Küche verarbeitet werden, sondern sind zudem auch sehr nahrhaft. Entweder man verwendet sie zum Kochen, kaut sie roh oder gießt sie mit warmem, aber nicht kochendem Wasser auf und trinkt den Sud.
Bitterstoffe
Sind die Blähungen auf eine geschwächte Verdauung zurückzuführen, sollte die Ernährung bitterstoffreich gestaltet werden. Hier lohnt es sich nach dem Essen ruhig mal einen bitteren Likör zu trinken.
Schüßler salze bei krampfartigen Blähungen anwenden
Sind die Blähungen krampfartiger Natur, dann können auch Schüssler Salze hilfreich sein.
Hier ist vor allem das Schüssler Salz Nr. 7 empfehlenswert, weil es für seine krampflösende Wirkung bekannt ist. Anwendung: 10 Tabletten werden in einem Glas mit heißem Wasser aufgelöst. Anschließend ist das Getränk in kleinen Schlucken und möglichst heiß zu trinken.
Mary Pfahl
Liegen keine ernsthaften Erkrankungen vor, hilft in der Regel schon eine Umstellung der Lebensgewohnheiten.
Ernährung
Es sollten vor allem gesunde und ballaststoffreiche Lebensmittel auf dem Speiseplan stehen.
Für einen gesunden Menschen empfehlen sich 30 g Ballaststoffe täglich, was etwa fünf Portionen Obst oder Gemüse (einschließlich Hülsenfrüchte) entspricht. Hilfreich sind ferner Vollkornprodukte wie Vollkornmüsli, Vollkornreis und –nudeln.
Ballaststoffe stehen überdies in dem Ruf, das Risiko für bestimmte Krebserkrankungen (Brustkrebs), Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes zu verringern.
Stopfende Nahrungsmittel sind zu meiden. Hierzu zählen insbesondere Weißbrot, Süßigkeiten (vor allem Schokolade), Kakao und Rotwein. Koffein dagegen hat eine anregende Wirkung auf den Darm, ebenso Dörrpflaumen. Auch Leinsamen und Weizenkleie fördern die Verdauung und können beispielsweise in Joghurt gerührt verköstigt werden. Feigen und Datteln sind eine gesunde Alternative zu herkömmlichen Süßigkeiten.
Ferner ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr notwendig, um Verstopfungen zu lösen bzw. sie erst gar nicht entstehen zu lassen. Zwei bis drei Liter täglich sind für Erwachsene ratsam.
Es empfehlen sich vor allem Wasser, ungesüßter Tee und Saftschorlen ohne Zuckerzusatz.
Die Kombination von genügend Ballaststoffen und ausreichend Flüssigkeit führt zu einem erhöhten Stuhlvolumen bei beschleunigter Darmpassage.
Bewegung
Die Darmtätigkeit lässt sich zudem durch moderate Bewegung ankurbeln. Ein Spaziergang von mindestens einer halben Stunde kann schon ausreichen. Als sportliche Aktivitäten sind insbesondere Nordic Walking, Ski-Langlauf, Radfahren und Schwimmen zu empfehlen.
Grundsätzlich sind aber fast alle Sportarten geeignet.
Massage
Auch eine Massage kann die Darmtätigkeit anregen. Man massiert dazu den Dickdarm etwa 10 Minuten im Uhrzeigersinn entlang des Darmverlaufs.
Abführmittel
Sie sollten nur das letzte Mittel sein, wenn eine Verstopfung anhält. Wegen ihrer zum Teil sehr heftigen Wirkung, die mit Darmkrämpfen und Flüssigkeitsverlust einhergehen kann, sollten sie nur in Absprache mit einem Arzt oder Heilpraktiker eingenommen werden. Abführmittel auf pflanzlicher Basis sind zu bevorzugen.
Die traditionelle Naturheilkunde setzt auf mildere Mittel wie Wermut, Gelber Enzian, Kornblume und Tausendgüldenkraut.
Mary Pfahl
Durchfall ist grundsätzlich ein Reinigungsvorgang des Körpers. Der Gang zum Arzt sollte jedoch erfolgen, wenn der Durchfall nach einer Auslandsreise auftritt, mehr als drei Tage an-hält, mit Blut oder Schleim durchsetzt ist oder Kleinkinder betroffen sind.
Hausmittel im akuten Stadium
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