Leichte Magenschmerzen können oft selbst behandelt werden, sofern keine ernsthafte Erkrankung zugrunde liegt. Bei mehrtägiger Dauer ist jedoch der Arzt aufzusuchen.
Magenfreundliches Verhalten
Bei ständigem Stress: Entspannungsübungen (z.B. Yoga oder Autogenes Training).
Mahlzeiten: bewusst und in Ruhe einnehmen, täglich mehrere kleine Mahlzeiten sind drei üppigen vorzuziehen.
Magenfreundliche Ernährung
empfehlenswert: Bitterstoffe (Chicorée, Radicchio, Löwenzahn, Papayakerne), leichte Suppen, verdauungsfördernde Gewürze (Fenchel, Anis, Ingwer, Kümmel), gedünstetes Gemüse, Obst, Reis, Kartoffeln. Vorbeugend: Kohlsaft (täglich getrunken), hochwertiger Honig (1 Teelöffel vor dem Schlafengehen).
Vorsicht ist geboten bei Zitrusfrüchten und kohlensäurehaltigen Getränken, Fette nur in geringen Mengen verwenden und nur in Form von hochwertigen Ölen,
zu vermeiden: Rohkost nach 18 Uhr, Fettiges, Süßes, Blähendes, Gebratenes, Kaffee, Alkohol.
Hausmittel
a)Kamillentee (entspannend, anti-entzündlich): 10 Kamillenblüten mit einem Liter kochendem Wasser übergießen, 7 Minuten ziehen lassen, mehrmals täglich.
Achtung: Dosierung einhalten!
b)Rollkur: 2,5 Esslöffel Kamillenblüten mit 0,5 Liter kochendem Wasser übergießen, nach 10 Minuten abseihen. 2 Tassen auf nüchternen Magen trinken und bei warm gehaltenem Magen je 10 Minuten in Rücken-, rechter und linker Seitenlage sowie Bauchlage verharren, dann 30 Minuten ruhen. Mehrere Tage hintereinander durchführen.
c)Melissentee (nervöser Magen) aus frischem oder getrocknetem Kraut, Anis, Kümmel, Fenchel (Völlegefühl, Blähungen): Samen etwas anstoßen, zu gleichen Teilen mischen. 1 Teelöffel pro Tasse mit kochendem Wasser überbrühen,
d)bei Übelkeit und Appetitlosigkeit: Pfefferminztee oder Ingwertee (etwas Wurzel schälen, 10 Minuten in Wasser kochen. Vor dem Essen: appetitanregend, danach: verdauungsfördernd),
e)Wärme (Wärmflasche, feucht-warme Umschläge, Kirschkernkissen) ist hilfreich zur Schmerzlinderung,
f)Artischockensaft, verdauungsfördernd: ein Schnapsglas nach dem Essen,
g)Ansteigendes Fußbad (kränkelnder Magen): Während 20 Minuten Wasser von 33 Grad auf 39 Grad anwärmen,
h)Umschlag (Stress): in warmes Johanniskrautöl getränktes Tuch täglich auf den Magen legen, mindestens 20 Minuten,
i)Heilerdeumschlag: Brei aus Heilerdepulver (bindet Gifte und Schadstoffe) und warmem Wasser oder Kamillentee in ein Tuch wickeln und auf den Magen legen bis der Umschlag trocken ist.
Mary Pfahl
Übelkeit was steckt dahinter?
Magen-Darm-Erkrankungen, Reaktionen auf bestimmte Nahrungsmittel, die Belastung auf Reisen, Nebenwirkungen von Medikamenten, Schwangerschaft, all das können Ursachen für Übelkeit sein. Meistens steckt keine ernsthafte Erkrankung dahinter, so dass man diesem Mißempfinden gut mit wirksamen Hausmitteln begegnen kann. Sollte sich jedoch häufiger Übelkeit einstellen oder sogar mit anderen Beschwerden wie Herzschmerz, Fieber oder Schwindel einhergehen, dann muss dringend ein Arzt konsultiert werden.
Welche Möglichkeiten gibt es, um die Übelkeit zu vertreiben?
Wickel sind einfach anzuwendende, effektive und altbewährte Hausmittel gegen Übelkeit.
Aus verschiedensten Zutaten können wirksame Umschläge hergestellt werden.
Hier einige Beispiele:
a.Bauchwickel mit Heilerde– Heilerde ist ein vielseitig einsetzbares Hausmittel. Ein Brei aus Heilerde und warmen Kamillentee ungefähr einen Zentimeter dick auf ein Baumwolltuch gegeben und umgeschlagen, damit kein direkter Hautkontakt mit dem Brei entsteht, wird auf den Bauch gelegt. Ein weiteres Baumwolltuch und ein dickeres Wolltuch hält die Wärme lange im Wickel. Wenn man dann auch noch eine Wärmflasche oben auf dieses Paket legt, kann der Umschlag relativ lange auf dem Bauch verweilen, bevor er auskühlt und dann unangenehm für den Patienten wird.
b.Ölwickel mit Lavendel- Lavendel wirkt beruhigend und desinfizierend. Ein paar Tropfen vom ätherischen Lavendelöl in ein gutes Trägeröl geben und leicht anwärmen. Ein Baumwolltuch oder auch eine althergebrachte Mullwindel in diesem Gemisch tränken, ausdrücken und auf den Bauch legen und als Abschluss, um die Wärme im Wickel zu halten, wird mit einem weiteren Baumwolltuch und einem Wolltuch abgedeckt. So kann der Wickel optimal wirken. Dabei wird er so lange auf dem Bauch belassen, wie es für den Patienten angenehm ist.
Die Übelkeit von Innen bekämpfen gelingt mit verschiedenen Tees auf Kräuterbasis. Die Frage hierbei ist eigentlich nur, ob der Patient den Geschmack der Kräutertees als angenehm empfindet und ob er den Tee überhaupt in sich behalten kann, was bei seinem Zustand oft durchaus erschwert ist. Am bekanntesten sind wohl Pfefferminz- oder Kamillentee.
Die Tees sollten nicht zu lange ziehen und in kleinen Schlucken getrunken werden. Als Alternative zu diesen altbekannten Teesorten kann man auch einen Ingwertee gegen Übelkeit trinken, besonders wenn man Fan einer gewissen Schärfe ist.
Vollkommene Entspannung bringen Vollbäderfür die Betroffenen. Die optimale Badetemperatur beträgt 37 Grad. Bei dieser Temperatur können sich die ätherischen Öle und Wirkstoffe am besten entfalten. Das Bad sollte höchstens 20 Minuten genossen werden, um ein Auskühlen des Körpers und eine zu große Kreislaufbelastung auszuschließen. Gegen Übelkeit haben sich besonders Vollbäder, die mit Zitronenmelissenblättern und Schafgarbe aromatisiert sind oder das sogenannte Salzbad, bewährt. Eine Essenz aus den Zitronenmelissenblättern und der Schafgarbe wird hergestellt indem man je zwei Esslöffel der Kräuter mit einem Liter kochenden Wasser aufgegossen, 10 Minuten ziehen lässt. Durch einen Filter oder ein sehr feines Sieb abgeseiht, gibt man dann die so gewonnene Essenz zum Badewasser.
Eine weitere Variante für ein Bad gegen Übelkeit ist ein Salzbad mit Kardamom. Dazu werden ca. ein Pfund Meersalz mit etwas Sahne und fünf Tropfen hochwertigem Kardamomöl zum Badewasser gegeben.
Mary Pfahl
Sodbrennen - Was ist das eigentlich?
Sodbrennen wird durch eine Überproduktion an Magensäure verursacht. Diese Säure ist für eine gesunde Verdauung erforderlich, um die Nahrung zu zerkleinern und Mikroorganismen abzutöten. Bei einer Störung des natürlichen Säurehaushalts kann es zu Sodbrennen und Verdauungsstörungen kommen.
Was hilft?
Bei einer Neigung zu Sodbrennen sind folgende Lebens- bzw. Genussmittel zu meiden: Kaffee und alkoholische Getränke (vor allem Wein), Geräuchertes, Wurst und Pökelfleisch.
Scharfe Gewürze (z. B. Pfeffer, Meerrettich, Chili, Senf) sind nur zurückhaltend zu verwenden. Den Verzehr von Weißmehlprodukten und Süßigkeiten sollte man weitgehend einschränken.
Ein bewährtes Hausmittel gegen Sodbrennen ist die Kamille. Sie wirkt entzündungshemmend, krampflösend und wundheilend.
Zur Linderung akuter Beschwerden hilft eine Tasse Kamillentee. Dafür übergießt man einen Esslöffel echter Kamillenblüten mit 150 ml heißem – nicht mehr kochendem – Wasser. Der Tee sollte nicht zu heiß und in Ruhe schluckweise genossen werden.
Ist ein übersäuerter Magen zum Dauerzustand geworden, ist bereits bei den ersten Anzeichen (Magendruck, Übelkeit, Schmerzen) eine Rollkur mit Kamillentee zu empfehlen, um der gereizten und letztendlich entzündeten Magenschleimhaut Linderung zu verschaffen. Für die Rollkur werden zwei Tassen – nicht zu heißer – Kamillentee benötigt. Man legt sich für die Rollkur hin und nimmt nach einander vier verschiedene Positionen ein. Vor jedem Positionswechsel wird eine halbe Tasse Tee schluckweise getrunken und anschließend in jeder Position etwa fünf Minuten verharrt. Man beginnt mit der Rückenlage, gefolgt von der rechten Seite, der Bauchlage und zum Schluss der linken Seite. Auf diese Weise wird erreicht, dass alle Teile der Magenschleimhaut mit Kamillentee gleichermaßen in Berührung kommen.
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