Norma Rank - Schlampe, Opfer, Schwein.

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Schlampe, Opfer, Schwein.: краткое содержание, описание и аннотация

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Norma (24) ist fassungslos: Sie hat sich bis über beide Ohren in ihren Chef verliebt! Und das, obwohl sie nie an die großen Gefühle geglaubt hat. Wer braucht denn heutzutage noch den Mann fürs Leben? Welch verrückte Idee! Abgesehen davon ist es eine Sache, den vermeintlichen Mr. Right in seinem Vorgesetzten zu entdecken, aber was, wenn dieser auch noch verheiratet ist und eine Tochter hat? Wer will schon die heimliche Geliebte spielen oder gar eine Ehe zerstören? Von einem Tag auf den anderen werden Normas Moralvorstellungen über den Haufen geworfen, und sie findet sich in einem Strudel der Emotionen wieder, die sie bis dahin nicht kannte. Chaotisch und ideenreich versucht sie, dem Unvermeidlichen zu entfliehen, und begibt sich auf eine Reise, in der ihr ihre eigenen Vorurteile nur so um die Ohren fliegen.

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Norma Rank

Schlampe, Opfer, Schwein.

Eine Geschichte über die Liebe, ihre Klischees und andere Vorurteile.

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Inhaltsverzeichnis Titel Norma Rank Schlampe Opfer Schwein Eine Geschichte - фото 1

Inhaltsverzeichnis

Titel Norma Rank Schlampe, Opfer, Schwein. Eine Geschichte über die Liebe, ihre Klischees und andere Vorurteile. Dieses ebook wurde erstellt bei

WIDMUNG WIDMUNG

RÜCKBLICK

DIE FIRMA

CHRISTOPH

MESSE

SANCHOS

BONGO BAR

MITTAGSPAUSE

EIN GLAS TEE

ADVENT

MUSIKSHOP

WEIHNACHTEN

DER KUSS

KÖLN

KINDHEIT

HOHE SCHUHE

CHAOS

LIEBE

OFFENBARUNGEN

WOHNUNG

RAMONA

SCHEIDUNG

LENA

FINALE

EPILOG

Danksagungen

Norma Rank

Kurzbeschreibung

Impressum neobooks

WIDMUNG

RÜCKBLICK

Es war ein stinknormaler Samstagvormittag Ende Juli, genau ein Monat nach meinem vierundzwanzigsten Geburtstag. Die Menschen um mich herum erledigten ihre Einkäufe für das Wochenende, führten den Hund Gassi oder schlenderten einfach so durch die Straßen der Münchener Innenstadt, ohne ein konkretes Ziel vor Augen. Gerne hätte ich mit einem von ihnen getauscht, bliebe mir dann doch der bevorstehende Vorstellungstermin erspart. Aber da musste ich jetzt wohl durch.

Der Himmel verdunkelte sich zusehends. Starker Wind kündigte ein Gewitter an und brachte unbarmherzig meine roten Locken durcheinander, wodurch sich auch der letzte Hauch einer Frisur in Luft auflöste. Von der seriösen Business-Frau im Zweiteiler, die herausgeputzt vor einer knappen halben Stunde ihre Wohnung verlassen hatte, war nicht mehr viel übrig. Vielmehr sah ich aus, als wäre ich eben erst nach einer durchzechten Nacht aus dem Bett gepurzelt. Scheiße! Dabei hatte ich mich gerade heute so ins Zeug gelegt, meine äußere Erscheinung auf Hochglanz zu polieren. Wer wollte schon den Eindruck erwecken, als könne er sich den Friseur nicht leisten? Was für ein Desaster! Stundenlanges Föhnen und tonnenweise Haarspray für die Katz! Und wofür das alles? Dass mein Erscheinungsbild dem einer wandelnden Vogelscheuche gleichkam. Na ja, Schwamm drüber! Das war nicht der Moment, sich darüber aufzuregen.

Gehetzt lief ich die Liebigstraße entlang, während ich angestrengt nach der richtigen Hausnummer suchte. Mist! Man erwartete mich um 11:00 Uhr, und ich war mal wieder spät dran. Wie schaffte ich es nur immer, mich zeitlich in die Bredouille zu bringen? Meine Haare waren die eine Sache, aber einen weiteren Patzer durfte ich mir einfach nicht erlauben, wenn ich die Stelle haben wollte. Und ich brauchte den Job mehr als dringend. Mein letzter Kontoauszug, ein Stapel voller Mahnungen und die wenig charmanten Worte meines Vermieters hatten mich unsanft darauf hingewiesen, dass bei Amazon zu bestellen nicht nur ein schönes, sondern auch teures Hobby war.

Darum bemüht, eine nahende Panikattacke zu unterdrücken, betete ich still darum, doch noch rechtzeitig da zu sein. Bitte, bitte, bitte! Als Beamten-Tochter von klein auf darauf getrimmt, dass Unpünktlichkeit ein Vergehen war, erinnerte ich mich noch gut daran, wie oft es wegen meines Zuspätkommens Ärger in der Familie gegeben hatte. Denn jemanden warten zu lassen, fiel für meinen Vater in die gleiche Kategorie wie Autodiebstahl, Urkundenfälschung oder die FDP zu wählen. Insofern beeilte ich mich, soweit mir das auf High Heels, mit Umhängetasche um die Schultern und einer DIN A1-großen Präsentationsmappe unterm Arm eben möglich war.

Hier war sie endlich: die Nummer 18! Da musste ich hin! Abrupt blieb ich stehen und starrte auf die Zahl. Meine Nerven flatterten wie ein eingesperrtes Vögelchen. Jetzt ganz ruhig, Norma!

Auf die Minute drückte ich mit zitternden Fingern die Klingel unterhalb des Plexiglas-Schilds mit der Aufschrift „K-Messe“ und hoffte angespannt, dass sich meine Atmung wieder normalisierte. Das Schild gehörte zu einem angesehenen, mittelständischen Unternehmen, einer Messebau-Firma, die sich auf Parfum- und Mode-Präsentationen spezialisiert hatte.

Der Summer öffnete mir automatisch. Mit der Hüfte drückte ich die massive Eichentür auf und fand mich in einem Treppenhaus mit rot ausgelegten Teppichen und Wänden aus weißem Marmor wieder. „Magnifique“, würde der Franzose sagen, im Lehel jedoch eher gehobener Standard und somit nicht außergewöhnlich.

Die kühle Temperatur des Altbaus kam meinen feuchten Achseln wie gerufen, und ich gönnte mir eine kurze Verschnaufpause. Dann postierte ich mich vor der richtigen Tür am Ende des Korridors und wartete. Schritte hallten zu mir heraus, und als man mir schließlich aufmachte, stand er vor mir: Eine Mischung aus Johnny Depp und Bruce Willis in jungen Jahren.

Mit einem derart gutaussehenden Mann hatte ich wahrhaftig nicht gerechnet. Mein Mund war mit einem Mal so trocken wie Schmirgelpapier. „Lass mich dich glücklich machen!“, lag mir auf der Zunge, und ich errötete unwillkürlich wie ein Teenager. Wir schauten uns an, und ich ging geistig bereits die Liste unserer Hochzeitsgäste durch, als seine Augen ausgerechnet an meinen Haaren hängen blieben. Oh nein!

Schnell strich ich mir eine Strähne aus dem Gesicht, und nach ein paar Schmatzgeräuschen lächelte ich gezwungen höflich: „Ja – ich will, äh..., grugh..., guten Tag, mein Name ist Norma Rank, wir haben einen Termin!“ Oh weh! Hatte ich das wirklich gesagt?

Musste er auch so außerirdisch umwerfend sein? Mein Scannerblick wertete schlagartig aus: markantes Kinn, dunkles Haar, Dreitagebart und vermutlich Mitte dreißig. Genau meine Kragenweite.

„Mark Engel, hallo, kommen Sie rein!“ Seine Stimme war freundlich und sanft, sie hatte einen rauchigen Unterton, der in mir eine Vielzahl biochemischer Mechanismen ankurbelte. Und hätte er mich genau auf diese Art gebeten, mich auszuziehen, stünde ich nun splitterfasernackt vor einem wildfremden Mann.

„Es tut mir leid, dass Sie sich am Wochenende hierher bemühen mussten, aber wir sind momentan sehr viel auf Montage und unter der Woche kaum im Büro“, klärte mich dieser atemberaubende Mann zuvorkommend und gleichermaßen ungefragt auf, während ich ihm nervös den Flur hinunter folgte wie ein tollpatschiger Welpe.

Wie sich herausstellte, besetzte er die Rolle des Abteilungsleiters für dreidimensionale Markeninszenierung im Haus, was bedeutet, dass sein Know-how über Entwurf, Planung und Realisation bis hin zum fertigen Messestand reichte. Kurz gesagt: Er war ein Genie (wenigstens in meinen verklärten Augen) und damit die rechte Hand der Firmenchefin.

Von seiner Größe überaus beeindruckt, ich schätzte ihn auf knapp zwei Meter, kam ich mir vor wie eine Ameise. Seinen wohlgeformten Hintern, der förmlich dazu einlud, eine Sünde zu begehen, im Fokus, fuhr ich mit meiner Musterung zwanghaft fort.

Dabei fielen mir unweigerlich seine extravaganten Schuhe aus Schlangenlederimitat auf, die mich beinahe ebenso begeisterten wie die etwas weiter oben sitzende Ray-Ban-Brille. (Ich dachte an die Lesebrille von Fielmann auf meinem Nachtkästchen und überschlug kurz die Kosten für ein Markengestell. Mit einem Rahmen dieser Güte würde ich meinem finanziellen Ruin ein gewaltiges Stück näherkommen.) Der Mann hatte definitiv Geschmack! War er etwa schwul? Oh nein, bitte nicht! Es wäre wirklich ein Verlust für die gesamte Frauenwelt!

Unter einer dunkelblauen Kapuzenjacke von Adidas blitzte ein schlichtes, graues T-Shirt hervor, dessen Aufdruck ich nicht erkennen konnte, und seine Jeans waren „used“. Gesamturteil: Lässig und doch perfekt aufeinander abgestimmt! Warum, um Himmelswillen, hatte ich anstelle des mausgrauen Kostüms nicht einen knappen Minirock mit Netzstrümpfen angezogen?

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