Charlie Meyer - Ehre, wem Ehre gebührt

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Sie ist jung, sie kommt aus der Großstadt, sie bringt frischen Wind auf das alte Rittergut. Als ein Mord passiert, jagt sie unter Einsatz des eigenen Lebens den Mörder. Spannender Krimi im Adelsmilieu mit einer beherzten Bibliothekarin, einer bösartigen Gräfin und einem verrückten Pony.

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Die Weißenstein’sche Burg gegenüber war längst von den napoleonischen Truppen geschleift. Ebenso wie die Hohenfurter Befestigungsanlagen. Obgleich Hohenfurt beim ersten Anblick einer französischen Uniform hastig kapitulierte und toter Mann spielte, ließ Napoleon ebenso hastig alles dem Erdboden gleichmachen, hinter dem sich die Hohenfurter verschanzen könnten, falls sie jemals ihren Mut wiederfänden: Mauern, das Fort auf dem nahe gelegenen Kaninchenberg, Stadttürme und sogar die alte Garnisonskirche am Stadtrand. Nur die Wälle, die erdenen Fundamente der geschleiften Stadtmauern, überdauerten die Jahrhunderte. Heute umkreisten auf ihnen Touristen die Altstadt, blickten auf den Flussbogen und fühlten sich ergriffen, weil sie auf historischem Boden herumspazierten. Quentin und sie waren am Tag nach ihrer Ankunft ebenfalls um die Stadt spaziert, und sie hatte sich vorgestellt, wie der Wall unter den Stiefeln tausender Soldaten erbebte, als die napoleonischen Truppen mit Rammbock und Gebrüll die Festungsmauern schleiften.

Ein Kieselstein flog dicht an ihrem Ohr vorbei und platschte ins Wasser. Bonnie schrak aus ihren Träumen auf und fuhr herum. Robin, Leonards zwölfjähriger Sohn, zielte mit einer Zwille auf sie und brüllte: »He du, die Mumie will dich sehen.«

In unseren Kreisen sagt man nicht he du, dachte sie mit einem Anflug von Galgenhumor, und Mumie zu einer altehrwürdigen Großgroßtante schon gar nicht. Doch der nächste Stein traf sie am Hals und ihr verging das Grinsen. Es tat weh. Nicht nur körperlich. Schon wieder schossen ihr die Tränen in die Augen. Um Himmels willen, schalt sie sich, er ist nur ein kleiner, dummer Bengel und weiß gar nicht, was er tut. Sie starrte ihn stirnrunzelnd an. Richtig, nur ein kleiner dummer Bengel in Sweater und Gummistiefeln. Ein wohlwollendes Schicksal hatte ihm die zarteren Knochen und feineren Gesichtszüge seiner Mutter verpasst und den grobschlächtigen Vater einfach außen vor gelassen. Allerdings war er, was sein verächtliches Verhalten ihr gegenüber betraf, ganz eindeutig Leonards Sohn. Wieder hob er die Zwille.

»Ich warne dich, Robin. Wag es ja nicht oder du landest im nächsten Kuhfladen und zwar in einem ganz frischen.«

Robin grinste, zog das Gummi durch und ließ es los. Der Kiesel zischte zwar knapp an ihrer Wange vorbei, aber sie flippte trotzdem aus. Es war der berühmte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Mit einem Wutschrei stürzte sie vorwärts, die Hände zu Fäusten geballt. Der Junge blickte ihr ungläubig entgegen, dann warf er sich herum und nahm brüllend die Beine unter die Arme. Gegen einen panischen Zwölfjährigen hatte Bonnie natürlich keine Chance, aber sie holte alles aus sich heraus. Für wenige Momente verlieh ihr die Wut Flügel, und sie sprintete zwischen den noch immer nebelverhangenen Wiesen und Weiden hindurch, und ignorierte das laute Keuchen aus ihrer schmerzenden Kehle. Was sie letztendlich stoppte, war das schrille Wiehern eines Ponys. Brutus! Er trabte aus dem Nebelschleier einer Weide bis dicht hinter den tickenden Elektrozaun, warf den Kopf auf und ab und wieherte höhnisch. Bonnie stolperte und fiel auf die Knie. Tränenblind blieb sie hocken, während Robins Gebrüll leiser und leiser wurde, und Brutus in ihrem Rücken sie noch immer verhöhnte.

Wie zum Teufel hatte es geschehen können, dass die goldene Taschenuhr, das teure Erbstück, im Stroh zu Hufen dieses verdammten Ponys gelandet war? Quentin hatte sie wohl kaum vor Brutus Nase hin- und hergeschwenkt, weil er ihn hypnotisieren wollte, während der Hengst rasend vor Wut die Latten des Verschlages zusammentrat. Wieso war Quentin überhaupt im Stall gewesen? Wieso nicht drüben in der Mühle? Einfach nur, um den Hengst zu reizen? Was für ein hirnverbrannter Unsinn! Quentin hätte sich nie so weit erniedrigt, ein Tier zu quälen. Weder passiv durch provokatives Herumstehen noch aktiv, in welcher Form auch immer. Rätsel, auf die sie brennend gern eine Antwort hätte. Was von dem Augenblick an geschah, als die Taschenuhr - wie auch immer es geschah - im Stroh landete, war klar. Quentin wollte sie rausholen, bevor das Pony sie zertrat. Oder jemand aus der Sippe der Storkenburgs sein Missgeschick mitbekam. Wird schon gut gehen.

Oben verschwand Robin gerade durch die kleine Pforte im Mauerwerk und begann lauthals zu heulen. Die Gänse und Enten untermalten sein Gezeter mit aufgeregtem Schnattern. Bonnie kam wieder auf die Füße und wappnete sich gegen neue nervenzehrende Kämpfe mit ihrer angeheirateten Verwandtschaft. Ein Gutes war, es würden wohl die letzten Kämpfe mit dieser Sippschaft sein. Bald war sie weg. Sie kniff die vom Weinen schmerzenden Augen zusammen und spähte hangaufwärts.

Die Rückseite des Herrenhauses wirkte selbst in dieser einigermaßen freundlichen Morgenbeleuchtung erschreckend trostlos. Wie ein Gefängnis oder eine Irrenanstalt aus dem neunzehnten Jahrhundert. Die Fenster schnitten, eins neben dem anderen, ohne Schnickschnack und Einfassungen einfach nur dunkle Rechtecke aus der glatten Fassade. Es gab keine Erker oder Balkone, keine Friese oder wenigstens mit Geranien bepflanzte Blumenkästen, sondern nur Reihe um Reihe rechteckige dunkle Fenster, die ihr so schwarz und unfreundlich entgegenstarrten, wie die Menschen, die hinter ihnen lebten. Zwischen den Rechtecken große Flecken roten Mauerwerks, wo der Putz in ganzen Fladen von der Wand gebröckelt war. Während vorn wilder Wein die ganze rechte Seite des Gutshauses überzog und zumindest bei anfälligen Gemütern einen Hauch von Romantik aufkommen ließ, stürzte die rückwärtige kahle Fassade ausnahmslos jeden Betrachter in tiefe Depressionen. Die Regenrinne, an einer Dachecke losgerissen, wies wie eine Rutschbahn schräg nach unten. Die halb verfallene Mauer mit dem rostigen kleinen Tor, die auf der Rückseite das Grundstück abschloss, ließ wohl keinen Zweifel mehr an der pekuniären Situation des Rittergutes übrig. Das Gesamtbild ließ sie frösteln.

Von vorn wirkte das Herrenhaus durch den wilden Wein und den halbrunden, von vier kannelierten Säulen getragenen Balkon im ersten Stockwerk, der ehemaligen Beletage, freundlicher, wenn auch nicht weniger marode. Die eigentliche Farbe der maroden Schindeln auf dem hohen barocken Walmdach ließ sich nicht mehr ausmachen. Das Haus selbst sah grau und schmutzig aus, und auf dem von Fresken-Löwen gehaltenen Sandsteinwappen über dem mächtigen Eichenportal war die Jahreszahl abgeplatzt. Verfall, wohin man blickte. Gut Lieberthals Blütezeit mit ausschweifend tafelnden Rittersleuten lag offenbar schon Jahrhunderte zurück. Heute reichte das Geld nicht einmal aus, den Verfall aufzuhalten, geschweige denn, auch das Gutshaus restaurieren zu lassen. Aus demselben Grund waren auch das Kavaliershaus und die große Weizenscheune, die Anfang der sechziger Jahre durch Brandstiftung in Flammen aufgingen, nie wieder aufgebaut wurden. Nahezu ein Drittel der kleinen verspielten Zinnen auf der vorderen Gutshofmauer war abgebrochen, und die Flügel des Eingangstores unter dem hohen Bogen mussten dringend entrostet und neu gestrichen werden. Einfach alles musste dringend entrostet und neu gestrichen werden.

Eine Bruchbude, dachte Bonnie traurig. Marode, verwahrlost und nur noch durch blaublütigen Stolz zusammengehalten. Von Grund auf restauriert, könnte die ganze Anlage ein kleines, wenn auch seltsames Juwel werden. Was ihr an Gut Lieberthal gefiel, war die Unmöglichkeit, es nach all den Jahrhunderten der Kriege, Brände, Plünderungen und dem Wiederaufbau einer einzigen architektonischen Epoche zuzuordnen. Die Storkenburgs der letzten fünfhundert Jahren hatten auf Einheitlichkeit wenig Wert gelegt. Erweitert wurde im Stil der jeweiligen Epoche. So schufen die Gutsbesitzer im Laufe der Zeit ein architektonisches Mosaik, das für Architekturstudenten eine perfekt Examensaufgabe darstellte. Die kleine, marode Kapelle mit dem Riss in ihrem Tonnengewölbe und den dicken Mauerquadern war eindeutig romanisch, die Spitzbögen der Fenstereinfassungen im Verwalterhaus gotisch, wohingegen seine Stufengiebel der Renaissance entstammten. Barocke Kapitelle der kannelierten Säulen, ein klassizistisch schlicht gehaltenes Portal. Rundbogige Fenster mit spitzbogigen Einfassungen rahmten barocke Pfeiler, und das Stallgebäude auf der rechten Hufeisenseite der Gutsanlage war reines Fachwerk. Dunkle verwitterte Balken durchzogen grau verfärbten Putz.

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