Cory d'Or - Korridorium - Storys aus dem Labyrinth

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Korridorium - Storys aus dem Labyrinth: краткое содержание, описание и аннотация

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Ein mysteriöser Kinofilm, bei dem man sich selbst am letzten Tag des Lebens beobachten kann; ein Fernkurs zum «Rückwärtsleben»; ein Tyrann, der auf seine Attentäterin trifft (und sich verliebt); ein Museumsbesucher, der sich in einer Installation verirrt – die «Storys aus dem Labyrinth» beginnen alle in einem Korridor, um abenteuerlustige Leser in eigenwillige Welten und Szenarien zu entführen und sie bemerkenswerten Figuren begegnen zu lassen.
Ursprünglich im Rahmen eines temporären Blogs und «fraktalen Romans» veröffentlicht, gibt es hier ein Wiedersehen mit 16 der besten klassischen Kurzgeschichten aus dem «Korridorium».
(Käufer des Buchs erhalten Link und Passwort zur archivierten Originalversion des Blogs «Korridorium» mit sämtlichen 398 Texten und den dazugehörigen Soundtracks von Tychonian Soundworks.)

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218/398

15.6.2012

Ich betrete den Korridor in den Fußstapfen von Isidoros, dem Philosophen.

In den Archiven des Vatikans, zu denen ich nach jahrelangem bürokratischen Hickhack Zutritt bekommen hatte, um dort für meine Forschungen über Bilokation recherchieren zu können, stieß ich auf einen unbekannten Text des neuplatonischen Metaphysikers Isidor. Seine Ideen brachte er in Form von Hymnen, die er »Korridore«, diadromoi , nannte, zu Papier.

Ich habe den Text, ein mittelalterliches Palimpsest, aus dem Archiv herausgeschmuggelt, ursprünglich mit der Absicht, eine kommentierte Übersetzung anzufertigen. Sie hätte mich, dachte ich, berühmt gemacht und vielleicht auch ein wenig aus meinen notorischen Schulden herausgeholt. Doch habe ich mich in Isidors verschlungenen Korridoren heillos verirrt und angefangen, statt einer ernstzunehmenden Übersetzung kurze Nachdichtungen der Hymnen zu verfassen, Umschreibungen und unverhohlene Epigonismen, die dann schnell ein sehr seltsames Eigenleben entwickelten.

Ich muss damit aufhören!

Heute in aller Frühe erwachte ich und hatte den Nachklang eines Limericks im Ohr. Ja, auch Limericks zählen zu meinen paraphrasierten Neugestaltungen von Isidors wegweisenden Diadromoi. Das wissenschaftliche Establishment würde mich dafür steinigen. Ach was, mich mit einem Ig-Nobelpreis verhöhnen und auslachen würden sie mich.

Also mach ich jetzt Schluss damit! Ich werde diese vermaledeite Abschrift ins vatikanische Archiv zurückschmuggeln, all meine Aufzeichnungen vernichten und mich wieder an meine ursprünglich beabsichtigte Untersuchung der Bilokation begeben, bei der mich der Geist von Isidor hoffentlich nicht länger heimsuchen wird.

219/398

16.6.2012

Ich trete in den Korridor

und treffe dort auf Isidor,

allhier die Koryphäe,

als die ich mich gern sähe –

statt als »lokaler Matador«.

231/398

28.6.2012

Ich betrete den Korridor auf dem Weg in mein Büro, auch hier darauf bedacht, möglichst wenig Spuren zu hinterlassen: Ich schließe die Eingangstür, wenn sie vorher geschlossen war, oder verschaffe ihr wieder den Winkel, den sie vor meinem Eintreten hatte. Ich achte auf saubere Schuhsohlen, die keinen Dreck hinterlassen auf den Fußmatten, welche ich um keinen Deut verrücke, und ich schleich alleweil mucksmauserlstill drüber.

Sollte ich einem der Dampfplauderer aus dem Amtshaus begegnen, so nuschel ich nur das Allernotwendigste, mit gesenktem Kopf, um dann möglichst schnell hinter meiner Tür zu verschwinden.

Dankenswerterweise habe ich gleich nach der Matura eine Stelle als Akzessist im Wiener Bundesdenkmalamt bekommen und konnte mich da der Bewahrung von Dingen und Zuständen widmen, inzwischen in Definitivstellung bei dieser wunderbaren und ehrwürdigen Institution, der ich meine bescheidenen Dienste gern zur Verfügung stelle.

Auch in meinem Büro vermeide ich jedes Gepräge, das auf mich zurückgeht: Nichts Persönliches steht auf meinem Schreibtisch, ich habe keine Bilder aufgehängt und keine Krautstauden aufgestellt. Schon lange, bevor der Ausdruck »ökologischer Fußabdruck« modisch wurde, habe ich alles getan, um überhaupt keinen Fußtapper in der Welt zu hinterlassen. Mit meinem notwendigen Konsum für Gewand und Nahrungsmittel beschränke ich mich auf Dinge, die in großen Mengen hergestellt werden, so dass mein Anteil daran möglichst wenig ins Gewicht fällt.

Hier im Amt sind in den vielen Jahren wohl viele Beförderungsmöglichkeiten und Biennalsprünge an mir vorübergegangen, weil ich mich immer möglichst unauffällig verhalten habe. Es macht mich stolz, dass, verschwände ich eines Tages spurlos, wohl niemand auf die Idee käme, eine Abgängigkeitsanzeige aufzugeben.

Manchmal – und das sind überaus selige Momenterl – verschwinde ich vor mir selbst. Ich fühle keine Anwesenheit mehr und entdecke erst hintennach, wie viel Zeit während meiner Absenz vergangen ist.

Seltsamerweise scheint sonst niemand so wie ich zu denken. Alle Leut pudeln sich heuer furchtbar auf und wollen alle damlang Einfluss nehmen. Viele wollen sogar ausdrücklich etwas bewegen . Das ist mir fremd.

Dann dieser Schmetterling. Was macht dieser Schmetterling in meinem Büro? Wie kommt er hier herein, wo ich doch das Fenster nie öffne? Er ist weiß und flattert vor die Scheibe, dreht dann eine patscherte Runde durch die kleine, schmucklose Kammer. Hinaus kann er nicht, denn die Tür war geschlossen, als ich sie vorfand, und so halte ich es seitdem.

»Wie ein Schmetterling«, flüstert sie und legt den Finger auf die Lippen, »sei leise wie ein Schmetterling.« Sie ist schon lange tot, meine Mutter, genau wie mein Vater, der »Herr Doktor« in Weiß, der nie gestört werden durfte, sei es durch die Fragen seines heranwachsenden Sohnes, sei es durch Radau und einfach nur Unruhe. Und kam er aus der Apotheke nach oben, so war es oft Mutter, die Migräne hatte, und keins der Pulverl des Vaters half, und ich musste wieder unsichtbar sein und keinen Mucks von mir geben. Das ist vorbei. Sie sind dahin. Oh, und sie haben Spuren hinterlassen: mich. Ich würde nie ein Kind in die Welt setzen. Allein schon die Wirkung, die ich auf diesen anderen Menschen, diese Frau, ausüben würde, und sie auf mich. Spuren. Wunden und Narben womöglich. Nicht auszudenken.

Dieser Schmetterling irritiert mich. Er findet keinen Ausgang. Dies ist kein Ort für ihn. Er wird verdursten und verhungern, liegt auf dem Fensterbrett, vergilbt und verstaubt. So sieht es die Natur vor. Ich mische mich da nicht ein, sondern halte mich fein zurück. Andere mögen sich mit der Natur und dem Lauf der Dinge anlegen wollen. Nicht so ich, der ich tunlichst vermeide, irgendwelche Spuren zu hinterlassen, an denen abzulesen wäre, dass es mich je gegeben hat.

Ich könnte sein Leiden abkürzen. Ihn in der hohlen Hand fangen und dann kurz eine Faust ballen. Aber so ist es nicht vorgesehen. Er flattert um mich herum. Kann er nicht so wieder hinaus, wie er hier hereingekommen ist?

Ich stehe auf. Rede mit ihm. Rede auf ihn ein. Dass alles gut wird. Dass er so tun soll, als sei er gar nicht da. (Der ewige Sermon meiner Mutter.) Dass er sich gefälligst zusammenreißen soll! (Im flüsternd drohenden Tonfall meines Vaters.)

Dann öffne ich das Fenster. Ein Windstoß fegt Bewilligungsansuchen und Einreichpläne (in dreifacher Ausführung, gefärbelt und unterschrieben) von meinem Tisch. Doch der Schmetterling scheint jetzt ein Ziel zu haben: der Brise entgegen in die Freiheit. Er flattert hinaus. Und irgendwie fliegt auch ein Teil von mir mit ihm, zu den mächtigen grünen Buchen unter dem blauen Himmel.

Schnell schließe ich das Fenster. Was ist nur in mich gefahren? Ich habe den Lauf der Dinge verändert! Mutwillig habe ich eingegriffen! Fast erwarte ich, ein Blitz führe vom Himmel. Dann wische ich über meinen Schreibtisch und fege so auch die restlichen Anbringen und Papiere zu Boden. Und lache, lache laut, lache wie lange nicht mehr.

241/398

8.7.2012

Ich betrete den Korridor und lasse kurz meine Taschenlampe hineinleuchten, um mich zu orientieren. Ob hier damals meinem alten Herrn auch das Herz bis zum Hals geschlagen hat?

Nur noch eine letzte Tür trennt mich von der Schatzkammer. So nennen sie hier den Raum, in dem sie jeweils ein Exemplar aller ihrer Modelle lagern, in riesigen Regalen, immer mit dem Knauf nach vorne.

Einen dieser Schätze trage ich bei mir. Den »HG 125«, einen Louisville Slugger. Hank Greenberg hat damit geschlagen. Ich war sieben Jahre alt und soll, auch wenn ich mich selbst nicht erinnern kann, geweint haben: Mein alter Herr schenkte mir zum Geburtstag einen neuen Baseballschläger, und ich entdeckte, dass es nur ein billiger Nachbau war und nicht der »echte« Hank Greenberg, wie ich ihn mir sehnlichst gewünscht hatte.

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