Aber ganz im Ernst:
Dieses Werk soll und wird Ihnen ein paar liebens – und vielleicht auch lebenswerte Anregungen geben – nehmen Sie nicht alles bierernst, denken Sie daran, dass SEXualität und Liebe Ihr Leben gesund halten werden. Wenn dieses wichtige, Werk der Literatur dazu beiträgt, Liebe und Erotik als etwas Wunderbares und Selbstverständliches zu verstehen, dann hat sich dieses unverzichtbare Buch und damit auch Ihre Ausgabe gelohnt.
Lassen Sie Hintergründigkeit und Humor auf sich wirken, denn die Tränen, die Sie lachen .... die müssen Sie nicht mehr weinen!
Erogene Zone 1 - SEXische Verformung
Wenn Frauen treu sind ....
„Es muss nicht immer Xaver sein“
Petra öffnete die Tür und bat ihre Freundin Kerstin herein. Der Kaffee stand bereits fertig auf dem Tisch und die leckeren Nussecken glitzerten auf der breiten Schale – Kerstins Lieblingsgebäck.
Kerstin schob sich eine der Köstlichkeiten zwischen ihre blendend weißen Zähne, die schon kurz darauf von der leckeren Schokolade eingesäumt wurden. Ihr Kauen wirkte jedoch eher nachdenklich und Petra merkte sofort, dass etwas nicht stimme.
„Komm, teure Freundin, was ist los. Dein Anruf klang dringend.
„Na ja“, begann Kerstin, „so wichtig ist es auch nicht. Ich bin – na ja, ich habe ...“
„Komm, jetzt erzähl schon.“
„Okay, Petra: Ich bin fremd gegangen.“
„Also das ist es. Na – dann herzlichen Glückwunsch.“
„Glückwunsch?“
„Ja, meine Liebste, Glückwunsch. Du bist Mitte vierzig, es wurde Zeit.“
„Wie, es wurde Zeit?“
„Na, alle gehen mal fremd.“
Erleichtert nahm Kerstin die nächste Nussecke. „Da bin ich aber froh. Echt, mir fällt ein Stein vom Herzen, ich musste es einfach jemand sagen. Es war so wunderschön.“
„Na also. Dann ist doch alles in Butter.“
„Ja, schon. – Sag mal, bist du auch schon mal fremd gegangen? Hast du deinen Xaver schon mal betrogen?“
„Es muss nicht immer Xaver sein“, schmunzelte Petra. „Ja, fast jeden zweiten Tag brauch ich meinen Liebhaber. Xaver ist mir zu wenig.“
„Kenne ich deinen Liebhaber?“
„Nein.“
„Erzähl, wie heißt er, wie ist er?“
„Er heißt Konrad. Und er ist ganz toll. Ein Dauerbrenner, wird nie müde, ist immer für mich da, schweigt und lässt sich alles gefallen. Er hat ein mega Teil – fest und steif, dennoch biegsam genug, um alle meine Höhlen zu erforschen.“
„Klingt toll.“
„Ist auch toll.“
„Und dein Mann?“
„Weiß natürlich von nichts.“
„Und dein Konrad, akzeptiert er deinen Mann?“
„Ja, immer. Er ist nie eifersüchtig, will nie etwas von mir, wenn ich nicht will. Ein Traum.“
„Und was kannst du alles mit ihm machen?“
„Alles, Kerstin. Der ist oral und anal genauso gut drauf wie vorn in meiner Samtpfütze. Auch sonst streichelt er ausdauernd und liebevoll alle Teile, die ich ihm hinhalte. Wird nie müde – muss ihm kein Bier holen oder seine Hemden bügeln. Und er schnarcht nicht.“
„Phantastisch. Also mein Lover ist ja auch eine Granate, aber ausdauernd? Nein, einmal in der Woche, mehr schafft er nicht. Na, ja, das reicht ja auch. Erfüllt die Statistik.“
Die dritte Nussecke widmete Kerstin ihren Erzählungen und Konrad war bald vergessen.
Die Freundinnen trafen sich erst im nächsten Monat wieder.
„Hast du deinen Liebhaber noch, Kerstin?“
„Aber natürlich. Klappt wunderbar mit ihm. Und du? Was macht dein Konrad?“
„Ich musste mir einen neuen zulegen“, gab Petra zu. „Konrad habe ich auf dem Herd verschlissen, dort hatte ich ihn abgesetzt, nachdem wir hemmungslos Sex miteinander hatten. Nur vergaß ich, die Herdplatte abzuschalten. Er wurde total deformiert. Sein mega geiles Teil ist geschmolzen, Brandnarben auf seiner geschmeidigen Spitze haben sein Karpfenmäulchen verunstaltet, und die Hoden sind geplatzt. Ein schrecklicher Unfall war das. Na ja, er tut mir schon sehr leid.“
„Oh weia, der Ärmste. Das klingt ja fürchterlich – er muss doch wahnsinnig geschrien haben.“
„Nein, er war ganz still.“
„Oh Gott, tapfer ist er auch noch. Der kann doch nie mehr Sex.“
„Nein, kann er nicht. Eine Reparatur lohnt sich bestimmt nicht mehr.“
„Hast du ihn ins Krankenhaus bringen müssen?“
Petra lachte herzhaft. „Ins Krankenhaus? Nein ich habe ihn im gelben Sack entsorgt.“
„Im gelben Sack? Petra, das ist ja Mord! Passte er da überhaupt hinein?“
Petra schmunzelte. „Klar doch, er war ja total verschrumpelt. Also ich glaube nicht, dass man das Mord nennen kann.“
„Petra! Wo hast du denn den gelben Sack hin – in den Kofferraum?“
„Nein, am nächsten Tag kam die Müllabfuhr. Da war er weg und das war gut so, sonst hätte Xaver ihn am Ende noch entdeckt und das wollte ich nicht.“
„Ja, aber, dein Konrad – ich darf gar nicht dran denken. Keine Beerdigung, spurlos verschwunden, vorher Höllenqualen, Petra, was bist du nur für ein Mensch? Ich erkenne dich nicht wieder.“
Petra beruhigte die Freundin. „Ach Kerstin, reg dich wieder ab. Eine Beerdigung für Konrad, das wäre doch sehr übertrieben gewesen. Außerdem habe ich jetzt Berti und der spritzt auch viel länger.“
„Konrad, Berti – Mensch Petra, du hast einen ganz schönen Verschleiß an Männern.“
„Wieso Männer? Ach so, Entschuldige, Kerstin. Hatte ja ganz vergessen dir zu sagen, dass Konrad und Berti keine Männer sind.“
Die Nussecke, von der sie abgebissen hatte, blieb Kerstin unzerkaut im Mund stecken. „Du treibst es mit Kindern?“ entfuhr es ihr und der Schrecken stand ihr ins Gesicht geschrieben.
„Quatsch. Konrad war mein Dildo aus Plastik, und obwohl Plastik ja auch eine Daseinsberechtigung hat, muss man ihn doch nicht beerdigen. Und Berti, Berti ist mein neuer Lover – reinstes Silikon, geschmeidig und weich und ebenso willig wie Konrad. Und ich verspreche dir: Ich werde auf Berti aufpassen, damit ich noch lange Freude an und mit ihm haben werde. Versprochen!“
„Na gut“, murmelte Kerstin. „Ich geb’ ja zu, es muss nicht immer Xaver sein. Aber Dildos – ich weiß nicht ...“
ERO-Zone 2 - Bewerbungen
SEXische Einstellung
Wer nach der Scheidung dringend einen Job benötigt, sollte vorsichtig sein ....
„ Welche Stellung bevorzugen Sie?“
Corinna konnte es nicht fassen: dieser Mistkerl. Einfach pleite? Der hat doch bestimmt getrickst. Aber da stand es schwarz auf weiß: Mit Unterhaltzahlungen ihres Ex konnte sie nicht rechnen und es blieb ihr nichts anderes übrig, als sich schnell einen Job zu suchen.
Auf ihre erste Bewerbung bei der VVW (Vermögensverwaltung Walter) als Sekretärin und Sachbearbeiterin für Finanzdienstleistungen bereitete sich Corinna gründlich vor: Minirock, auf toupierte Haare, dezenter Lippenstift, weit ausgeschnittene Bluse. Ihre frühere Tätigkeit bei der Bank als Sekretärin und später Anlagenberaterin musste doch ausreichen, diesen Job zu bekommen. Sie konnte Sekretariatsarbeiten ebenso erledigen wie in der Kundenberatung aktiv sein.
Die VVW als jung aufstrebendes Unternehmen konnte sich keine Büros in honoriger Umgebung leisten. Dass sie ihre Mieträume neben dem Verwaltungstrakt eines Nobelbordells – von außen allerdings getarnt und damit nicht erkennbar – bezogen hatte, merkten die Geschäftsführer erst, als es dafür zu spät war. Der Eingang der VVW lag gegenüber dem Domizil von Murad Abdall, Ehemann von Verona Zickler und seines Zeichens Zuhälter und Geschäftsführer des Etablissements „Veronas Vaginchenwelt“, kurz VVW.
So hing neben der einen Tür ein Schild mit den großen Buchstaben „VVW“ und an der anderen gab es eine Klingel mit einer unscheinbaren Aufschrift „VVW“, die für manche Besucher die Schlussfolgerung zuließ, das Unternehmen habe sich auf dieser Etage links und rechts eingemietet. Dass beide Unternehmen am gleichen Tag inserierten, sollte wohl Fügung sein, die Fügung, die Corinna in die Irre leiten musste.
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