Seliges Nichtstun Seliges Nichtstun Das Schönste am Urlaub ist: Nichts tun zu müssen. Ich kann bis halb neun schlafen, oder schon um acht zum Frühstück gehen. Ich kann noch einen zweiten Tee trinken – oder es auch lassen. Es gibt keine Termine, so gut wie keine Verpflichtungen und erst recht nichts, was ich ohnehin nicht gerne mache. Kürzlich habe das Gustav Lübke Museum in Hamm besucht. In der ägyptischen Abteilung haben mich besonders die Uschebtis beeindruckt, kleine Figuren, die den Toten mit ins Grab gegeben wurden und im Totenreich als Stellvertreter tätig wurden. Das ägyptische Jenseits war nämlich kein Paradies für Faulenzer, sondern eher eine Art Arbeitslager. Wohl dem, der da einige Uschebtis dabei hatte. Wurde man früh am Morgen durch einen Aufseher, der eine Nilpferdpeitsche schwang und dabei „Elender Hund, warum bist du nicht beim Steineklopfen!“ brüllte, unsanft aus dem Schlaf geweckt, sagte man einfach: „Wenden sie sich doch bitte an meinen Uschebti, der erledigt das für mich!“ Dann drehte man sich um und schlief einfach weiter. Leider lässt sich so ein strukturloses „in den Tag hinein leben“ auch nicht lange durchhalten. Nach ein paar Tagen trinke ich dann doch wieder regelmäßig um acht einen Tee, gehe anschließend zum Schwimmen, dann zum zweiten Frühstück und sitze danach bis zum Mittagessen auf der Hotelterrasse und schreibe Texte wie diesen. Und kein Uschebti hilft mir dabei. ***
Die Sparlampe Die Sparlampe Mit dem Schutz der Umwelt ist es hier im Hotel recht unterschiedlich bestellt. Auf der einen Seite wird viel Energie verschleudert. Der Kühlschrank beispielsweise ist in ein Sidebord eingebaut. Weil er kaum Luft bekommt - die Lüftungsschlitze sind viel zu klein - läuft er unterbrochen, kühlt die Getränke kaum und heizt nur unnötig das Zimmer auf. Auf diese Weise bekommt dann auch die Klimaanlage mehr zu tun, was noch mehr Energie verbraucht. Andererseits gibt es im Bad den Hinweis, dass man der Umwelt zuliebe die Handtücher nur waschen wolle, wenn sie wirklich schmutzig sind. Deshalb: Bitte auf den Boden werfen, wenn Waschen gewünscht. Eine besonders effiziente Energie-Sparmaßnahme hat man sich für den Fahrstuhl einfallen lassen. Von den vier Deckenlampen brennen nur zwei (was auch völlig reicht). Die beiden anderen sind nun aber nicht einfach herausgedreht, was unschön aussehen würde und auch rechtliche Probleme nach sich ziehen könnte. Greift nämlich jemand in die leere Fassung und bekommt einen elektrischen Schlag, muss das Hotel vielleicht die Beerdigung bezahlen. Nein, man hat sie durch defekte Birnen ersetzt. Eine geniale Lösung, denn defekte Birnen sparen hundert Prozent Energie, während es die Energiesparlampen, die zur Zeit den Markt überschwemmen, allenfalls auf 70 Prozent bringen. Sollten sie also noch ausgediente Birnen besitzen: Auf keinen Fall wegwerfen! Die Dinger können noch lange Zeit als Super-Sparlampen ihren Dienst verrichten. ***
Frank und frei Holm Roch Sonne satt am Rentnerpool Urlaubsnotizen aus der Türkei Dieses eBook wurde erstellt bei
O Tannenbaum Holm Roch Sonne satt am Rentnerpool Urlaubsnotizen aus der Türkei Dieses eBook wurde erstellt bei
Orientierungshilfe Holm Roch Sonne satt am Rentnerpool Urlaubsnotizen aus der Türkei Dieses eBook wurde erstellt bei
Serviervorschläge Holm Roch Sonne satt am Rentnerpool Urlaubsnotizen aus der Türkei Dieses eBook wurde erstellt bei
Medienerziehung Holm Roch Sonne satt am Rentnerpool Urlaubsnotizen aus der Türkei Dieses eBook wurde erstellt bei
Abschwirren Holm Roch Sonne satt am Rentnerpool Urlaubsnotizen aus der Türkei Dieses eBook wurde erstellt bei
In der Heimat nichts Neues Holm Roch Sonne satt am Rentnerpool Urlaubsnotizen aus der Türkei Dieses eBook wurde erstellt bei
Wo bleibt der Bauchtanz? Holm Roch Sonne satt am Rentnerpool Urlaubsnotizen aus der Türkei Dieses eBook wurde erstellt bei
Sicher ist sicher Holm Roch Sonne satt am Rentnerpool Urlaubsnotizen aus der Türkei Dieses eBook wurde erstellt bei
Geheimnisse der Evolution Holm Roch Sonne satt am Rentnerpool Urlaubsnotizen aus der Türkei Dieses eBook wurde erstellt bei
Armer kleiner Fernseher Holm Roch Sonne satt am Rentnerpool Urlaubsnotizen aus der Türkei Dieses eBook wurde erstellt bei
Abschiede Holm Roch Sonne satt am Rentnerpool Urlaubsnotizen aus der Türkei Dieses eBook wurde erstellt bei
Wenn das Zweite zum Ersten wird Holm Roch Sonne satt am Rentnerpool Urlaubsnotizen aus der Türkei Dieses eBook wurde erstellt bei
Laubenpieper Holm Roch Sonne satt am Rentnerpool Urlaubsnotizen aus der Türkei Dieses eBook wurde erstellt bei
Gastfreundschaft Holm Roch Sonne satt am Rentnerpool Urlaubsnotizen aus der Türkei Dieses eBook wurde erstellt bei
Eine neue Weltordnung Holm Roch Sonne satt am Rentnerpool Urlaubsnotizen aus der Türkei Dieses eBook wurde erstellt bei
Dann integriert euch mal Holm Roch Sonne satt am Rentnerpool Urlaubsnotizen aus der Türkei Dieses eBook wurde erstellt bei
Angriff der Killerbienen? Holm Roch Sonne satt am Rentnerpool Urlaubsnotizen aus der Türkei Dieses eBook wurde erstellt bei
Kriegsbemalung Holm Roch Sonne satt am Rentnerpool Urlaubsnotizen aus der Türkei Dieses eBook wurde erstellt bei
Glückliches Afrika Holm Roch Sonne satt am Rentnerpool Urlaubsnotizen aus der Türkei Dieses eBook wurde erstellt bei
Schweizer Präzision Holm Roch Sonne satt am Rentnerpool Urlaubsnotizen aus der Türkei Dieses eBook wurde erstellt bei
Willkommen in Memmingen Holm Roch Sonne satt am Rentnerpool Urlaubsnotizen aus der Türkei Dieses eBook wurde erstellt bei
Impressum Holm Roch Sonne satt am Rentnerpool Urlaubsnotizen aus der Türkei Dieses eBook wurde erstellt bei
Vorwort
Immer wenn in Deutschland die Gräserpollen fliegen und bei mir heftige Niesanfälle auslösen, flüchte ich in den Orient. Hier an der Südküste der Türkei, östlich von Antalya, wächst kein Gras und folglich gibt es auch keine Pollen. Anstelle verquollener Augen und Gedanken behalte ich einen klaren Kopf und kann endlich den Themen, die im Leben wirklich wichtig sind, in Ruhe nachgehen. Dabei sind die folgenden Notizen entstanden. Sie greifen Erlebnisse und Gedanken auf, die mir während sieben solcher Reisen durch den Kopf gegangen sind.
Im Juni herrscht in der Türkei Sonne ohne Ende, die Temperaturen steigen von Tag zu Tag, manchmal klettert die Anzeige bis zur 43-Grad-Marke. Regen ist so gut wie unbekannt. Zwar bauen sich im Laufe des Tages mächtige Gewitterwolken auf, aber gegen Abend verschwinden sie sang- und klanglos hinter dem Taurusgebirge. Man muss also höllisch aufpassen, keinen Sonnenbrand zu bekommen, jedenfalls dann, wenn man ständig faul am sogenannten Rentnerpool herumliegt. Mein Hotel bietet seinen Gästen neben dem Strand, an dem es extrem heiß ist und die Menschen wie Sardinen in der Dose lagern, zwei unterschiedliche Pools zur Auswahl an, einen mit viel Animation und den sogenannten „Rentnerpool“. Am ersteren treffen sich vorwiegend junge, sportliche Gäste, während meine Altersklasse sich eher am deutlich ruhigeren Rentnerpool versammelt. Da liegt man dann träge auf seiner Liege, studiert die BILD-Zeitung, liest einen Krimi, stopft sich Stöpsel mit Musik ins Ohr, geht mal eine Runde Schwimmen, lässt sich wieder trocknen, plauscht auch mal mit den Nachbarn auf der nächsten Liege – und wundert sich, wie langsam die Zeit vergeht.
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