Harald Hartmann - Wie aus einem totalen Kollateralschaden ein kollateraler Totalschaden wurde

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Wie aus einem totalen Kollateralschaden ein kollateraler Totalschaden wurde: краткое содержание, описание и аннотация

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MdB Burkhard Börns wird wegen einer banalen Nebensächlichkeit, ohne es im geringsten zu ahnen, zum Auslöser einer wahnwitzigen Zusammenballung von Unwahrscheinlichkeiten. Wenn, wie in diesem Fall, mangelhafte Mundhygiene sich mit einem hormonell übersteuerten Politiker paart, kann es für die Welt durchaus auch einmal böse enden. Dabei hilft ihm, natürlich auch ohne dass sie es im geringsten ahnt, eine vom Liebeskummer abgelenkte Frau mit einem interessanten Unfall auf der Autobahn.
Danach hat die Vernunft keine Chance mehr, und alle machen mit, weil man gemeinsam einfach viel unvernünftiger sein kann. Das ist eine schöne Sache.

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Das sonst so geschäftig-gemütliche Treiben an einer Tankstelle, die den Menschen im Getriebe der Großstadt eine Oase der Ruhe und Entspannung, ja sogar des tiefen Durchatmens, vor den folgenden Zumutungen des Straßenverkehrs bot, erstarb in einem Moment und verwandelte sich in ein Inferno. Dem Tankstellenpächter, der das herauf ziehende Unglück von der Kasse aus beobachtet hatte, wo er sich gerade die Beschwerde eines Kunden anhörte, der sich darüber aufregte, dass die Autowaschanlage nicht funktionierte und sein Geld zurückforderte, schoss kurz vor der verheerenden Explosion, die ihm wie so vielen anderen kurz darauf das Leben nehmen sollte, noch ein schrecklicher Verdacht durch den Kopf. War es vielleicht ein Anschlag aus Rache, gesteuert von der Mineralölgesellschaft, mit der er im Rechtsstreit lag, weil sie seine Tankstelle schließen wollte und er nicht? Die Wahrheit würde er nie mehr erfahren können, und die Mineralölgesellschaft würde den Rechtsstreit auf diese Weise einfach, schnell, elegant und, wenn man so will, kostengünstig beenden können.

Burkhard Börns aber war bei der Explosion schon zu weit entfernt, als dass ihn dieses Geschehen hätte in Mitleidenschaft ziehen können. Er steuerte den Wagen roboterhaft gefühllos wie in einem Fahrsimulator und freute sich über das prächtige, röhrende Motorengeräusch. Doch für alle die, die auf dem Tankstellengelände zurück geblieben waren, gab es keinen Zweifel daran, dass es sich hier nicht um eine Simulation, sondern um die Realität handelte. Alle, die es nicht mehr schafften, rechtzeitig zu fliehen, verbrannten bis zur Unkenntlichkeit.

Schon wenige Minuten nach der Explosion war die Feuerwehr mit mehreren Löschzügen vor Ort, eine Leistung, die dazu geeignet war, den Glauben an funktionierende soziale Strukturen zu stützen. Angesichts der dreißig bis vierzig Meter hoch schlagenden Flammen zeigten die Feuerwehrleute ihre Professionalität und hatten in Windeseile die Schläuche verlegt und angeschlossen. Allein, es kam kein Wasser und die eben noch so professionellen Helfer waren zu hilflosen Zuschauern degradiert. Sie wussten nicht, dass vor wenigen Minuten für den gesamten Block das Wasser abgestellt worden war, weil sich in einer Parallelstraße ein Rohrbruch ereignet hatte. Die Straße war unterspült worden, und ein tiefer Krater hatte sich gebildet, in dem der Kleinwagen eines Pizzaservice mit seiner gesamten Lieferung versunken war. Leider hatte der zuständige Beamte vom Amt vergessen, die Feuerwehr darüber zu informieren, weil er wegen Überforderung den Überblick verloren hatte. Aufgrund von Personaleinsparungen gab es nur noch eine sehr kleine Besetzung im Amt des Beamten, und außerdem war noch ein Kollege plötzlich erkrankt, nachdem er ein verdorbenes Puddingteilchen gegessen hatte, das er sich zum Frühstück in einer Bäckerei gekauft hatte. Die Verkäuferin hatte nämlich das verdorbene Gebäck von vorgestern nicht aus der Auslage genommen, weil sie wegen ihres unsittlich niedrigen Stundenlohns von einer vorübergehenden schweren Lähmung beider Armen befallen worden war, die ein solches verantwortungsvolles Handeln unmöglich gemacht hatte.

In dieser nun so massiv eingetretenen Stresssituation hatte der Verwaltungsbeamte des Wasseramts glatt vergessen, die Feuerwehr über die eingeleitete Maßnahme zu benachrichtigen. Was in diesem Moment die Ausübung seiner Pflichten weiter einschränkte, war ein Anruf seiner völlig aufgelösten Tochter, die ihm heulend erzählte, dass ihr Freund sie verlassen hätte wegen einer anderen.

Eine ganz andere Frage war allerdings, ob die Feuerwehr viel hätte ausrichten können, wenn sie Wasser gehabt hätte. Eine spätere Klärung dieser Angelegenheit hätte vielleicht das momentan noch schlechte Gewissen des so überfordert gewesenen Beamten bis zu einem gewissen Grad entlasten können. Denn die Situation war bereits kurz vor dem Eintreffen der Feuerwehr weiter eskaliert und hatte sich zu einer ungeheuren Dramatik gesteigert, weil unglücklicherweise ein LKW mit hochradioaktivem Material den Explosionsherd im ungünstigsten Augenblick passiert hatte, in Brand geraten und Leck geschlagen war. Etwas, das nach Meinung aller Experten gar nicht eintreten konnte.

Das nun frei und offen liegende strahlende Material verseuchte augenblicklich die Umgebung. Größere und kleinere Brocken wurden durch das hoch lodernde Feuer der brennenden Tankstelle weit empor geschleudert und verteilten sich in einem großen Radius. Ein kleines Stück des Teufelszeugs durchschlug nach seinem Weg durch die Luft beim Herunterfallen die gepanzerte Windschutzscheibe des Mercedes eines auf Staatsbesuch zum Kanzleramt fahrenden ausländischen Regierungschefs. Es war der iranische Präsident. Er glaubte sogleich, dass es nur ein Attentat sein konnte, das hier auf ihn verübt worden war.

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Seine Wagenkolonne beschleunigte sofort die Fahrt und raste zum Kanzleramt. Er selbst telefonierte mit seinen Leuten in der Botschaft, um sie über dieses Attentat auf ihn zu informieren. Währenddessen hatten im Kanzleramt schon die Alarmglocken geklingelt, und eine unverzüglich eingeleitete Untersuchung hatte eine unangenehme, radioaktive Belastung des Gebäudes festgestellt. Die Sicherheitsleute reagierten wie Sicherheitsleute und machten augenblicklich, aber eigentlich noch schneller, den blankgeputzten Kanzlerhubschrauber startklar, der schräg hinter der gerade noch übenden Ehrengarde geparkt war, um die Regierungsspitze, die sich schon am Eingang zur Begrüßung des Staatsgastes eingefunden hatte, zu evakuieren.

Da Sicherheitsleute, die wegen ihres jahrelangen, harten Trainings dazu in der Lage waren, jede Lage, auch diese Lage, schneller als jeder andere zu erfassen, zu beurteilen und die richtigen Entscheidungen zu treffen, packten den schreckensbleichen, gerade eingetroffenen ausländischen Präsidenten am Kragen und den Beinen und warfen ihn, in einem Akt beschützender Fürsorge, noch soeben in den abhebenden Kanzlerhubschrauber, dessen Tür schon dabei war, sich zu schließen. Ihr ausgeprägter Sinn für Sicherheit hatte Priorität vor allen langwierigen Diskussionen, denn der sicherste Platz war der geheime Atombunker in Bayern, zu dem der Hubschrauber unterwegs war.

Der Kanzler sah das auch so und begrüßte den Staatsgast förmlich, nachdem der wieder auf den Füßen stand und bot ihm einen Sitzplatz an. Auf dem Flug telefonierte dieser wieder mit seiner Botschaft und erzählte weiter, nicht wissend dass es sich um ein Unglück handelte, von dem Anschlag auf ihn. Die deutschen Regierungsmitglieder im Hubschrauber, die bereits wussten, dass es kein Anschlag sondern ein Unfall gewesen war, und sie alle womöglich radioaktiv verseucht waren, verstanden nicht die Sprache des ausländischen Präsidenten, und welche Darstellung er gab. In der Aufregung war kein Dolmetscher mit in den Hubschrauber gelangt, und der Präsident gab vor, auch keine andere Sprache zu sprechen als seine eigene. Was die deutschen Politiker aber nicht wussten, genau so wie der Staatsgast, war, dass dieser wegen des todbringenden Klumpens in seiner Limousine nun selbst verstrahlt war und auf diese Weise seine Umgebung weiter verstrahlte.

Endlich erreichten sie den geheimen Atombunker und fühlten sich erst einmal gerettet in diesem nach allen Künsten der Technik von der Außenwelt isolierten Gebäude, bei dessen Bau man aus Sicherheitsgründen mit einer Sache überhaupt nicht gespart hatte, mit Geld. Doch nach kurzer Zeit stellte sich überraschenderweise heraus, dass trotz des vielen Geldes ein ärgerlicher, unerklärlicher technischer Defekt eingetreten war und sie deshalb von der Außenwelt noch mehr abgeschnitten waren, als sie eigentlich wollten. Weder konnten sie den Bunker verlassen, noch konnten sie in irgendeiner Form mit jemandem von außerhalb kommunizieren. Außerdem stimmte es mit der Sauerstoffversorgung nicht, so dass nicht klar war, ob der Sauerstoff knapp werden würde. Belastend war dieser Umstand auch deswegen, weil es nur wenig Hoffnung gab, das Problem lösen zu können, weil keine Techniker mit im Bunker waren sondern nur Politiker. Jetzt erwies sich die sich seit langem von ihnen selbst geübte Praxis, Spitzenpolitiker fast nur aus der Kaste der Beamten und Juristen zu rekrutieren, als verhängnisvoll. Menschen ohne Bezug zum praktischen Leben mit zwei linken Händen standen in diesem Bunker einer Technik hilflos gegenüber, deren Entwicklung sie selbst durch ihre Entscheidungen maßgeblich voran getrieben hatten. Der Geist war aus der Flasche und sie saßen drin. So war es überhaupt nicht gedacht. Aber wenn man genauer hinsah, stellte man fest, dass dieser Zustand der Isolation von ihrem Volk gar nicht ein so ungewöhnlicher war, vielleicht sogar eher der Normalfall. Warum sich also aufregen, hätten sie nun sagen können. Doch das wäre der Situation nicht gerecht geworden. Denn es fehlte ihnen im Gegensatz zu sonst die Möglichkeit, Kontakt aufzunehmen mit dem Volk. Nicht, dass sie unbedingt so etwas tun wollten, doch wären sie trotzdem gerne im Besitz der Möglichkeit gewesen, es jederzeit nach Gutdünken tun zu können. Zudem waren sie sehr an die Anwesenheit des Volks gewöhnt und sie spürten mit Unbehagen sein Fehlen, so wie ein altes Ehepaar, das schon lange nur noch nebeneinander her lebte, sich nichts mehr zu sagen hatte und nur noch aus Angst vor der singulären Einsamkeit in einsamer Zweisamkeit lebte, was möglicherweise aber die schlechtere Variante darstellte.

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