Benno von Bormann - Das Hospital

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>>Was ist der Unterschied zwischen Gott und einem Arzt?<<
>> Gott bildet sich nicht ein, Arzt zu sein!<<
Peter Bekker, Arzt aus Leidenschaft, unterwirft sich keinerlei Konventionen. Als sein bester Freund Opfer eines schweren Kunstfehlers wird, klagt er den verantwortlichen Leiter der bedeutenden Klinik an und verliert im Laufe der Verhandlungen alles, was ihm wichtig ist. Als der Hauptbelastungszeuge vor seiner entscheidenden Aussage den Freitod wählt, hat Peter Bekker keine Hoffnung mehr auf einen positiven Ausgang des Gerichtsprozesses. Die Gefahr des sozialen Abstiegs und des Scheiterns in der Gesellschaft ist allgegenwärtig. Wut, Liebe, Hilflosigkeit – Bekker erlebt ein Wechselbad der Gefühle, das ihn an seine Grenzen bringt.
Erst durch die Faszination eines Märchens, das eine Mutter für ihr sterbendes Kind spontan zu schreiben beginnt, findet Bekker seinen emotionalen Frieden.

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Der Mensch behält nur das im Gedächtnis, was er sich selbst erarbeitet hat; jedenfalls war das Bekkers Meinung.

„Na ja, zum Beispiel bei Bluthochdruck, Diabetes mellitus, Nikotingenusskommt es zu degenerativen Veränderungen der Gefäße. Ein Aneurysma entsteht über Jahre als eine Aussackung mit dünnen Wänden, an denen zunehmend Kalk und Gerinnsel abgelagert werden.“

„Stimmt genau“, Melanie Müller nickte anerkennend und fuhr fort.

„Risikofaktoren bei diesem Patienten sind Bluthochdruck, seit zwanzig Jahren bekannt, mehr oder weniger adäquat eingestellt bei mäßiger Compliance des Patienten, Nikotin seit über fünfundvierzig Jahren, mehr als zwanzig Zigaretten täglich – gibt er zu.“ Zu Deutsch hieß das, es sind wesentlich mehr.

„Ansonsten das Übliche, wie bei allen Gefäßwracks.“ Das war nun sehr salopp, was Bekker gar nicht schätzte, aber er ließ es durchgehen.

„Fein“, sagte Bekker. ‚Bis hier‘, hieß das, aber auch, ‚Okay ‘. Klar war, dass nun der akute Verlauf gefragt war.

„Intraoperativ einige Male eingeschränkte Pumpleistung des Herzens, vor allem während des zentralen Clampings“, sie unterbrach wegen des fragenden Blicks der Studentin. „Clamping, zu Deutsch Klemmen, ist das Abklemmen der Aorta oberhalb des Aneurysmas, also zwischen Herz und der krankhaften Gefäßerweiterung. Dadurch erhöht sich der Widerstand, den das Herz überwinden muss, um Blut in die untere Körperhälfte zu befördern.“ Mit Blick auf die Studentin, „Ist denn während des Abklemmens überhaupt noch eine Durchblutung nach unten zu erwarten?“

„Es gibt normalerweise genügend Umgehungskreisläufe über kollaterale Gefäße“, kam die prompte Antwort, „wenn die jedoch auch sehr stark verkalkt sind, ist das wohl problematisch.“

„Das ist absolut richtig“, sagte Bekker, „was ist mit dem Rückenmark? Kann das durch eine abdominelle Abklemmung geschädigt werden?“ Die Studentin schwieg. Melanie Müller blickte gelangweilt geradeaus, als mokiere sie sich über die Banalität der Frage. Tatsächlich grübelte sie fieberhaft und hoffte, dass ihr Chef die Diskussion nicht an sie weitergeben würde. Bekker las ihre Gedanken und tat nichts dergleichen. Auch darin unterschied er sich deutlich von vielen Chefarztkollegen.

„Es gibt eine Arterie, die ganz oben aus der Aorta kommt und wesentliche Anteile des Rückenmarks versorgt. Das ist die Arteria radicularis magna, genannt nach ihrem Entdecker ‘Adamkiewiczsche Arterie‘; komplizierter Name.“ Bekker legte großen Wert auf eine Ausbildung ‘über den Tellerrand‘, wie er das nannte.

„So gesehen besteht keine Gefahr fürs Rückenmark. Es gibt jedoch eine Variabilität der Arterie, sehr selten zwar aber extrem relevant. In weniger als 1% der Fälle entspringt sie unterhalb der Nierenarterien, so dass durch ein abdominelles Clamping ihre Blutzufuhr unterbrochen wird. Was hat das für Konsequenzen, Mädels – na?“ Die Frage war rhetorisch.

„Querschnitt“, sagten die beiden jungen Frauen beinahe gleichzeitig und Bekker nickte.

‚Danke, Chef‘, dachte die Assistentin, ‚bist doch kein übler Kerl.‘ Bekker hatte einmal eine Zeitlang ein Auge auf sie geworfen, aber es war nichts passiert, was nicht an ihr gelegen hatte.

„Ich glaube, wir müssen ein wenig zulegen. Bitte Frau Kollegin“, er schaute Melanie Müller freundlich an. Sie beschrieb knapp und so einfach wie möglich den nächtlichen Verlauf und dass die Beatmung vor etwa zwei Stunden beendet werden konnte.

„Patient ist neurologisch o.B.; er ist müde, aber geordnet, zeitlich und örtlich orientiert. Schmerztherapie über thorakalen Periduralkatheter.“ ‚Mein Gott, nicht schon wieder‘, dachte sie im gleichen Moment, ‚hätte ich doch den dämlichen Katheter nicht erwähnt‘, aber Bekker war heute nicht zu bremsen. "Periduralkatheter?"

„Katheter, der in die Nähe des Rückenmarks gelegt wird, um so Schmerzen zu bekämpfen“, kam die Antwort von der Studentin.

Die Assistentin verdrehte die Augen. Der Chef würde jetzt doch wohl nicht noch erklären, wie man diesen verdammten Katheter legte. Das konnte das Mausi sich nun wirklich im OP ansehen, wo es alle naslang stattfand. Bekker las erneut ihre Gedanken und wandte sich der Studentin zu.

„Ich habe gleich einen Patienten mit einem ausgedehnten abdominellen Eingriff, Krebs der Bauchspeicheldrüse. Dem lege ich vor der Narkoseeinleitung einen Periduralkatheter. Kommen Sie nachher mit hinein, dann zeige ich’s Ihnen. Vorher lesen Sie im Pschyrembel nach, was eine Whipplesche Operation ist, darum geht’s nämlich – okay?“

‚Die neue Favoritin‘, dachte die Assistentin mit einem Anflug von Häme, aber auch ein wenig Eifersucht. Doch das war ungerecht, und sie wusste es. Natürlich hatte Bekker eine Schwäche für attraktive junge Frauen, aber weder bevorzugte noch bedrängte er sie. Intelligenz und die Fähigkeit, Zusammenhänge logisch zu entwickeln, waren für ihn ebenso wichtig wie ein angenehmes Äußeres. Die Studentin hatte genickt und schien erfreut. Jedenfalls tat sie so. Melanie Müller schickte sich an, mit weiteren Details fortzufahren, aber Bekker war zufrieden.

Das konnten Laien nicht annähernd ermessen. Da war dieser Patient mit einer Fülle von Risikofaktoren und seinem großen Aortenaneurysma, das unbehandelt über kurz oder lang gerissen wäre mit sekundenschnellem Verbluten. Der operative Eingriff umfasste die Eröffnung des gesamten Bauchraumes mit Durchtrennung des vorderen und hinteren Blatts des Bauchfells und einem mehr als einstündigen Abklemmen der Hauptschlagader, der ‘Nord-Süd-Achse der Blutversorgung‘, wie Bekker das gegenüber seinen Studenten nannte. Und nun lag der Frischoperierte kaum fünfzehn Stunden später in seinem Bett und blinzelte ihn müde, zufrieden und vollkommen schmerzfrei an. Im Lauf des Vormittags würde man ihn bereits auf die Normalstation verlegen, und in zehn Tagen war er zu Hause.

Bekker erinnerte sich noch gut an die Zeit, als Patienten für einen derartigen Eingriff erst gar nicht akzeptiert wurden. Heute waren das Routineeingriffe. Aufwändig zwar, aber dennoch Routine, und die moderne Anästhesie mit ihren ausgefeilten Möglichkeiten der Überwachung und Kreislauftherapie, der Schmerzbekämpfung und der Intensivmedizin, hatte ganz maßgeblichen Anteil an dieser Entwicklung.

Auch wenn Bekker die moderne Medizin in vielen Bereichen äußerst kritisch sah, erkannte er auch ihren Segen. Ein solcher Verlauf erfüllte ihn stets aufs Neue mit Freude und Dankbarkeit. Hier waren sie, die wirklich wichtigen Fortschritte der klinischen Medizin – leider wurde viel zu wenig darüber geredet, sodass es nicht ins Bewusstsein der Öffentlichkeit gelangte. Wurden Organe - möglichst viele gleichzeitig - transplantiert, waren die Medien außer Rand und Band. Ob langfristig auch nur ein Patient solche Prozeduren überlebte und wenn ja, wie es mit ihm weiterging interessierte niemanden. Von einer vernünftigen Analyse der Kosten-Nutzen-Relation ganz zu schweigen. Wenn aber Überlebenschance und Lebensqualität einer ganzen Bevölkerungsgruppe nachhaltig gebessert wurde, krähte kein Hahn danach.

Bekker benetzte seine Hände mit Alkohol aus einem der zahlreichen Wandspender, trat ans Bett und schlug die Decke zurück. Vorsichtig tastete er auf den Bauch neben dem Verband. „Bin ganz vorsichtig“, murmelte er. Alles war weich, keinerlei Abwehrspannung – einwandfrei. Der Patient öffnete die Augen und lächelte schief.

„Guten Morgen, Herr Professor, Sie schlafen wohl nie?“ Bekker errötete ein wenig, ging aber nicht darauf ein. Er hielt nichts von der Heroisierung des Arztberufes, der ewigen Mär vom nimmermüden Doktor. Er wusste es besser und hatte überdies von manchen seiner Kollegen und sich selbst eine viel zu schlechte Meinung.

Er deckte den Patienten ordentlich zu, fasste unter der Decke an die beiden Knöchel und nickte zufrieden, „beide warm und schlank.“ Martina Müller erwartete seine übliche Floskel über die Fesseln von Frauen und Pferden, aber diesmal kam nichts.

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