Lea Lynovska - Vom neuen Freund zur Hure gemacht

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Sieht so aus, als ist ihr Kollege nun ihr neuer Freund. Die Zeit ist endlich reif, alle Hemmungen fallenzulassen. Sie lässt sich von ihm mitschleppen und wagt so manches gefährliche Spiel. Aber sein Plan ist bald klar: Auch andere sollen etwas von ihr haben – ruhig auch gegen «Trinkgelder».

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„Und jetzt?“, fragte Bernd. „Fährt nirgendwo hin.“

„Bist du sicher?“

Silvia ging voraus. Sie bemerkte das Tastenfeld, das aus nicht viel mehr Tasten als denen für zwei Stockwerke und den Notruf bestand – und drückte schnell so etwas wie eine Kombination hinein.

„Was … woher?“

„Sagen wir es so, ich habe … meinen Charme spielen lassen.“

Nach einer ruckartigen Bewegung ging es abwärts – und nicht weniger abrupt blieb der Aufzug stehen. Draußen war ein Gang mit grellem, kaltweißem Licht. Er führte auf eine Fläche aus kahlem Beton, daneben eine tiefe Grube. Überall standen Baumaterialien und Geräte herum. Fast unwillkürlich kam Bernd auf Silvia zu und berührte etwas mehr als nur ihre Schulter. Vielleicht kam er deshalb näher, weil es doch etwas kühl und ziemlich dunkel war. Die Oberweite, die er eine Sekunde lang berührte, war nicht übertrieben füllig. Aber Silvia glaubte, dass wohl genug für ihn vorhanden war. Überfordern wollte sie ihn halt nicht. Mit einem Ruck wollte er seine Hand wegziehen, wurde aber mit sanftem Druck festgehalten.

Was machte sie nur hier? War das dort vorne …? Doch sie drehte sich zu ihm und sah ihm länger als nur ein paar Sekunden lang tief in die Augen. Ihre tiefroten Lippen waren höchstens zwanzig Zentimeter von ihrem Gegenüber entfernt. Die rechte Hand von Bernd strich langsam von Silvias Schulter über ihren Rücken. Fast schon wollte er seinen Kopf etwas zur Seite drehen …

Silvia trat an die Kante des Abgrundes und starrte in die Dunkelheit. Dort vorne konnte sie einen schmalen Weg erahnen. Den kannte sie noch nicht. Was sollte das hier genau sein? Um diese Zeit sollte wirklich niemand mehr hier sein, und die Bilder der Überwachungskameras liefen auch ins Leere. Trotzdem erschien ihr alles etwas zu einfach. Hatte sie etwas an sich, das sie vor unangenehmen Erlebnissen schützte? Mehr als ihre Ausstrahlung, mit der sie zur Not fast alle Männer ablenken konnte?

Mit entschlossenem Blick schritt sie auf die kleine Treppe zu, und Bernd folgte ihr. Dafür, dass es immer kühler wurde, war sie viel zu leicht angezogen. Aber es fühlte sich erträglich an. Wie ein zu kühler Abend an einem Tag im Mai in einem Sommer-Röckchen oder einer kurzen Hose. Die Wand dort drüben sah ziemlich bröckelig aus – und nicht nur die. Silvia blieb stehen. Sie blickte zurück, Bernd stand direkt hinter ihr. Zwei Hände fanden sich ohne Worte, und der Weg setzte sich gemeinsam fort. Wieder blieb sie stehen, sah sich um, konnte gerade noch was erkennen. Doch das reichte.

„Jetzt ist alles klar“, kommentierte sie.

„Ja, was denn?“

„Diese Gesteinsschicht … das ganze Gebäude ist auf Sand gebaut! Die versuchen das seit Monaten irgendwie zu vertuschen, doch noch was zu machen.“

„Und es sieht schlecht aus?“

„Ja, sehr … wird sowieso bald die Presse mitbekommen. Wir sollten bald weg von hier. Aber …“

„Ja?“, fragte er nach einigen Sekunden nach.

„Hättest du Lust … ich meine … würdest du mich in meinen Urlaub begleiten? Es wäre noch möglich.“

„Ja, also …“ entgegnete er mit noch mehr Zögern und kam näher. Wollte er sie küssen?

„Das … machen wir dann vielleicht später“, stoppte sie ihm mit einem leicht bösen Lächeln. Seines blieb zarter.

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