Günter Opitz-Ohlsen - Siebenmond

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Siebenmond steht für sieben märchenhafte Kindergeschichten. In den unendlichen Weiten des Weltraums lebt Tahruk, der den Kleinen König trifft. Der ist in arge Schwierigkeiten geraten, weil er seinen Planeten zu klein findet. Kann Tahruk ihm helfen?
Was ist mit den Bewohnern auf dem Planeten Exsulto nur los? Sie prahlen damit, dass sie alles besser machen können und ihr Planet der schönste Planet im Universum ist. Lest nach, ob das wirklich stimmt.
Es gab einmal eine Zeit, da segelten Flugriesen durch die Lüfte und waren gut zu den Menschen. Aber auch die Flugriesen, obwohl sie groß und stark sind, geraten in Bedrängnis. Lest, wie sie aus ihrer prekären Situation wieder herauskommen.
Alexander von Humboldt war ein großer Forscher, der die Geheimnisse der Erde, den Planeten auf dem wir leben, ergründet hat. Aber er kannte die Bürzelbären noch nicht. Im Buch könnt ihr die Geschichte ihrer Entdeckung nachlesen.
Noch weitere märchenhafte Geschichten warten auf euch. Die von der ängstlichen Sonne, die Geschichte von einem Land, das sehr ungewöhnlich aussieht und in dem sehr merkwürdige Gestalten leben. Aber nur Eine kennt die Wahrheit und ein kleines Kind wird sie kennenlernen. Wie, erfahrt ihr in der Geschichte über das Land Real.
Schach ist ein königliches Spiel. Es erfordert sehr viel Konzentration. Aber wusstet ihr, dass es besondere Menschen gibt, die kunstvoll gestaltete Schachbretter machen? Nicht jedes Schachbrett ist gleich, aber manchmal erzählt auch ein Schachbrett eine Geschichte, die vielleicht unglaublich ist. Viel Spaß beim Lesen. Oder lasst euch die Märchen einfach vorlesen! Das habe ich auch bei meinen Kindern gemacht und die erinnern sich noch heute daran.

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Günter Opitz-Ohlsen

Siebenmond

Sieben märchenhafte Geschichten für Kinder

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Inhaltsverzeichnis Titel Günter OpitzOhlsen Siebenmond Sieben märchenhafte - фото 1

Inhaltsverzeichnis

Titel Günter Opitz-Ohlsen Siebenmond Sieben märchenhafte Geschichten für Kinder Dieses ebook wurde erstellt bei

Das Märchen vom Tahruk

Das Märchen von den Flugriesen

Das Märchen von der ängstlichen Sonne

Das Land Real

Die Reise zum Planeten Exsulto

Die Entdeckung des Bürzelbären

Das Schachbrett

Impressum neobooks

Das Märchen vom Tahruk

Es war einmal in einem fremden Land auf einem unbekannten Planeten in einer - фото 2

Es war einmal in einem fremden Land, auf einem unbekannten Planeten, in einer noch nicht entdeckten Galaxie ein Mann, der hieß Tahruk. Das bedeutet so viel wie Herr Großklein. Jukur, so hieß das Land, und die Stadt, in der er wohnte, hieß Jekurit. Tahruk hatte sehr, sehr viel zu tun. Immer wieder kamen Jekuriten zu ihm, die entweder zu kleine oder zu große Sachen gekauft hatten und damit nicht zufrieden waren.

So klopfte einst Einer an Tahruks Tür und zeigte auf sich und ein Auto, das er gerade erst gekauft hatte. Der Mann war viel zu klein oder das Auto viel zu groß, und Tahruk wusste, was er zu tun hatte. Er holte seine Redemütze von der Garderobe und stellte sich vor das Auto. Wenn eine Sache kleiner werden sollte, sprach er schlecht über sie. Sollte eine Sache aber größer werden, dann sprach er in den allerbesten Tönen, damit sie wachsen konnte. So hielt Tahruk eine böse Rede über das Auto und es wurde immer kleiner, und dies tat er so lange, bis die Größe des Autos zur Größe des Jekuriten passte.

Ein andermal kam ein Jekurit vorbei und holte Tahruk zu einem Haus, das viel zu groß war für ihn und seine Familie. Auch hier konnte Tahruk weiterhelfen. Die Jekuriten waren sehr dankbar, dass es Tahruk gab. Ohne ihn hätten sie nicht leben können.

Kein Wunder, dass sich die Begabung Tahruks nicht nur im ganzen Land Jukur wie ein Lauffeuer herumsprach. Auch auf anderen Planeten in der Galaxie war Tahruks Name ein Begriff. So kam einst ein kleiner König zu ihm, der auf Satimur, einen Planeten etliche Lichtjahre von Jukur entfernt, wohnte. Ihm war sein Planet viel zu klein geworden. Er kam sich viel größer vor, als er in Wirklichkeit war und er wünschte sich einen großen Planeten, der seiner Größe auch entsprach. Also flogen beide in ihren Raumschiffen nach Satimur, damit Tahruk sein Werk vollbringen konnte.

„Mach ihn größer!“ sprach der kleine König und Tahruk redete auf den Planeten ein. „Viel größer muss er werden!“ wiederholte der kleine König und Tahruk erfand die allerschönsten Wörter. Und siehe da: Der Planet wurde tatsächlich immer größer. „Jetzt ist er groß genug! Hör auf!“ rief der kleine König und Tahruk verstummte sofort. „Ist er nicht schön, mein Planet? Und jetzt ist er auch gerade so groß, wie ich!“ hörte Tahruk den kleinen König sagen, der mit seinem kleinen Raumschiff sofort zum Planeten flog, denn das hatte Tahruk nicht vergrößert. Schließlich hatte der kleine König ihn nicht darum gebeten.

Als Tahruk endlich wieder zu Hause war, wollte er sich nur noch ausruhen. Doch da war eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter. Es war der kleine König und Tahruk hörte Schreckliches: „Du musst unbedingt kommen! Es ist fürchterlich! Mein Planet ist jetzt zwar so groß, wie ich ihn haben wollte, aber er ist viel zu groß für mein Schloss. Wenn ich nach Ukur zu meiner Tante reisen will, brauche ich jetzt 100 Mal länger als zuvor. Und meistens geht mir mitten auf der Strecke der Sprit aus! Mein Auto ist jetzt doch viel zu klein für meinen großen Planeten! Du musst helfen, Tahruk! Komm sofort vorbei!“. Nun war Tahruk klar, was geschehen war: Der Planet hatte sich zwar vergrößert, doch alles andere, was auf dem Planeten war und lebte, war in seiner ursprünglichen Größe geblieben.

Also flog Tahruk sofort mit seinem Raumschiff nach Satimur. Aber er landete nicht, sondern blieb in der Umlaufbahn. Und erneut setzte er seine Redemütze auf und begann zum Planeten zu sprechen. Diesmal benutzte er nur die allerschlechtesten Worte, die ihm einfielen, um den Planeten wieder auf seine ursprüngliche Größe schrumpfen zu lassen. Das war sehr schwer, denn anfangs rührte sich gar nichts. Der Schweiß tropfte ihm vom Gesicht auf den Raumanzug. Es war sehr anstrengend und fast hätte er aufgegeben. Doch er konnte den kleinen König jetzt nicht im Stich lassen. Also versuchte er es nochmal. Immer böser wurde seine Rede, bis der Planet endlich kleiner wurde. Und Tahruk war sehr froh, als er den Planeten wieder auf seine ursprüngliche Größe kleingeredet hatte.

Zu Hause angekommen, hörte er die Stimme des kleinen Königs ein weiteres Mal auf dem Anrufbeantworter: „Ja, jetzt ist alles viel, viel besser als zuvor. Alles ist größer geworden. Ich kann meine Tante wieder besuchen, ohne dass mir der Sprit ausgeht. Tahruk, du bist und bleibst der Größte!“

Endlich war es geschafft. Tahruk aber war vollkommen überarbeitet. Er konnte jetzt nur noch an Eines denken: ins Bett gehen und schlafen.

Das Märchen von den Flugriesen

Einmal lebte zu Krakow am See das Geschlecht der Flugriesen. Imposante Geschöpfe waren dies, mit langem Haar und Flughäuten zwischen Armen und Körper, die sich in des Teufels Namen in die Lüfte erhoben, um die Schätze dieser Welt zusammen zu tragen. Am 2.7. eines jeden Jahres kam der Satan aus dem Teufelsschlund im See gefahren, um sich all die schönen Kostbarkeiten einzuverleiben. Heute gibt es diese Könige der Lüfte nicht mehr, aber damals, hättest du da schon gelebt, hättest du sie schon aus der Ferne hören können. Fütt-Fütt-Fütt machte es, und das kam daher, weil der Flügelschlag der Flugriesen so regelmäßig war, wie sich der Sekundenzeiger einer Uhr jede Sekunde mit einem „Tick“ eine Position weiter bewegt.

Die Flugriesen konnten Loopings fliegen oder sich im Flug zur Seite legen. Sie waren die Akrobaten der Lüfte, und heute hättest du sicherlich einen riesigen Spaß daran, wenn du dich auf ihren Rücken in die Lüfte würdest emporheben können. Aber leider sind diese Zeiten schon lange vorbei. Und das Gefühl der Flugriesen, das sie verspürten, wenn sie sich zu jenen Zeiten ihre Kunststücke in absoluter Freiheit über dem Krakower See gegenseitig vorführten, kann ich mit Worten nicht beschreiben.

Doch was so schön ist, hat meistens auch eine Kehrseite. Auf den Flugriesen lag der Fluch des Teufels, dessen Großmutter einst den Krakower See erschaffen haben soll. Als diese nämlich den riesengroßen Stein nach ihrem nervigen Enkelkind warf, wurde nicht nur der Krakower See ausgehoben, sondern auch eine Gruppe von Flugriesen aufgeschreckt, die in der Sonne dösten. Da erst entdeckte die Großmutter des Teufels die königlichen Geschöpfe, und in ihrem Zorn verfluchte sie die Herren der Lüfte: Die Flugriesen mussten jedes Jahr in der Nacht vom 1.7. auf den 2.7. in die Welt hinaus fliegen und den Menschen ihre Schätze wie Gold, Silber, Diamanten, Rubine oder andere Edelsteine stehlen. Sobald sie genug zusammen geraubt hatten, flogen sie zurück und versenkten all dies an der tiefsten Stelle des Sees. Denn dort ist auch der Höllenschlund, und all die Kostbarkeiten fuhren somit auf direktem Weg in die Hölle. Weg waren sie, die Schätze, und kamen nicht mehr wieder.

Die Flugriesen wollten die Menschen gar nicht bestehlen, aber der Fluch war so mächtig, dass sie sich nicht dagegen wehren konnten. Und so kam es, dass jedermann und jedefrau große Angst hatte, sobald die Flugriesen am Himmel erschienen, obwohl es nicht die Nacht vom 1.7. auf den 2.7. war. Auch die Flugriesen hatten es mit der Zeit immer schwerer, Schätze zu finden und so mussten sie immer weiter fliegen. Bis in den Orient und nach China sind sie damals geflogen, um an Gold und Edelsteine für den Teufel zu kommen. Und so kam es, dass die Flugriesen überall auf der Erde gefürchtete Wesen waren.

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